Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Dienstag, 27. Mai 2025
Dieser Tage jährt sich die Grundsteinlegung zur Arterner Siedlung zum neunzigsten Male. Am 31. Mai 1935 wurde besagter symbolischer Akt ausgeführt, an dem Honoratioren der Stadt Artern und des Kreises Sangerhausen, so Bürgermeister Wilhard von Eberstein (1894-1965) und Landrat Dr. Hermann Riediger (1898-1988), teilnahmen. Musikalisch eröffnet wurde die Veranstaltung von der Stadtkapelle Nitze. Der Landrat gab kund, dass es sich bei der Siedlung in Artern um die erste ihrer Art im Kreis Sangerhausen handele und dankte der Stadt für die Bereitstellung des Baulandes. Riediger berichtete zudem, dass Siedlungen bzw. Siedlungshäuser auch in Voigtstedt, Roßla, Kelbra und Stolberg vorgesehen wären. Bürgermeister von Eberstein hob danach die Wichtigkeit der Siedlung für die Beseitigung der Wohnungsnot hervor, weiterhin den damit verbundenen Heimatgedanken. Als dritter Redner trat Regierungsbaurat Dr. Jürgen Albrecht (1905-1962) von der Mitteldeutschen Heimstätten-Gesellschaft, Treuhandstelle für Wohnungs- und Kleinsiedlungswesen, ans Pult und teilt u. a. mit, dass insgesamt 2.000 neue Wohnungen in Mitteldeutschland geplant seien. Sodann sprach Siedlungsobmann Sorgler im Namen der Bauherren deren Dank für die im Vorfeld bereits geleisteten Arbeiten aus. Zeitgemäß beendete das Horst-Wessel-Lied die Grundsteinlegung. - Der Bau der Arterner Siedlung vollzog sich seither in mehreren Bauphasen. Aufgrund seither fast ununterbrochen vorgenommener Umbauarbeiten an den Wohnhäusern und Nebengelassen hat sich die ursprüngliche Gestalt der Siedlung, bis auf deren Straßenführung, allerdings sehr nachhaltig verändert. Unser Bild zeigt Arbeiter während der Errichtung des neuen Viertels im Norden der Stadt während der zweiten Hälfte der 1930er Jahre.
Dienstag, 20. Mai 2025
Wie schon vor zwei Wochen, soll heute erneut eine Vorschau auf den regionalen Buchmarkt gewagt werden, zumal eine weitere, sehr interessant klingende Buchneuerscheinung ansteht: „Der Kyffhäuser - Bedeutung und Deutung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ aus der Feder von Annette Seemann und illustriert mit Fotos von Constantin Beyer. - Der herausgebende VDG Weimar, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, hat bereits einen kurzen Text zum Buch, das ca. 240 Seiten umfassen und 120 Fotos beinhalten soll, veröffentlicht: „Vom 9. bis hinein ins 19. Jahrhundert und ebenso aktuell wird der Kyffhäuser immer wieder neu gedeutet. Diese spannende Geschichte erzählt das Buch. Das Baudenkmal Kyffhäuser wird historisch, kunsthistorisch und kritisch beschrieben, verortet in der Topografie der Landschaft Nordthüringens und in zahlreichen zeitgeschichtlichen Schichten, dem 9. Jahrhundert, dem Mittelalter, dem 19. Jahrhundert und der heutigen Zeit. Immer konnte man diesem Ort und seinen Bauten und Monumenten Deutungen zuordnen, die der jeweiligen Zeit entsprechen. Das Buch geht genau diesen Ordnungen nach.“ - Autorin Annette Seemann hat bereits Erfahrungen mit der Darstellung von kulturhistorisch-thüringischen Themen, so mit „Goethes Orte in Weimar“, „Weimar: Eine Kulturgeschichte“, „Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek“ und „Das Weimarer Residenzschloss“, hinzu kommen biographische Abhandlungen über „Schillers Schwester Christophine“ und „Reformer der Pädagogik in Thüringen“. In eine solch opulente Palette dürfte sich „Der Kyffhäuser - Bedeutung und Deutung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ passend einreihen. Eben dieses Buch ist aber noch nicht erschienen, wird aber auf der Webseite des Verlages als Ankündigung geführt, weswegen die Veröffentlichung wohl in einen überschaubaren Zeitraum vollzogen wird. - Unser Bild zeigt, passend zum Titel des angekündigten Buches, das Kyffhäuser-Denkmal mit mittelalterlicher Burgruine als Motiv einer historischen Künstlerpostkarte.

Dienstag, 13. Mai 2025
Am bevorstehenden Donnerstag jährt sich die Schlacht bei Frankenhausen zum 500. Male. Ausgelöst durch Repressionen seitens der Landesherrschaften und der Kirche sowie infolge der Reformation hatte sich Thüringen zu einem Zentrum der Aufständischen formiert. Am Weißen Berg oberhalb der Stadt Frankenhausen verschanzte sich daraufhin das etwa 4.000 Mann starke Heer der Bauern, das aber von den militärisch ausgebildeten Landsknechten der Fürstenheere vernichtend geschlagen worden ist. Thomas Müntzer als Anführer der Aufständischen wurde gefangen genommen, auf der Wasserburg Heldrungen inhaftiert und bei Mühlhausen hingerichtet. - Eine große Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“, weitere Sonderausstellungen und zahlreiche Veranstaltungen in Mitteldeutschland, ebenso Buchneuerscheinungen nehmen sich aktuell dem großen Ereignis vor 500 Jahren gebührend an. Unser historisches Bild zum Thema zeigt den DDR-zeitlichen Gedenkstein auf der Wasserburg Heldrungen. - In jüngster Zeit sogar vermehrt, wird in Artern die Frage gestellt, welche Rolle unsere Stadt im Bauernkrieg gespielt haben mag? Hierzu haben Archivrat Eduard Jacobs (1833-1919) aus Wernigerode und Heimatforscher Gustav Poppe (1818-1906) aus Artern geforscht und ihre Ergebnisse veröffentlicht. Der Altertums- und Verkehrsverein Querfurt hat diese Abhandlung „Die Betheiligung von Artern und Umgegend am Münzer'schen Bauernaufruhr“ online gestellt: http://www.alt-querfurt.de/texte/arternbauernkrieg.pdf

Dienstag, 6. Mai 2025
Ein neues Buch zur regionalen Erdgeschichte steht bereits an den Startlöchern, ist betitelt mit „Nationaler GeoPark Kyffhäuser“ (unser Bild) und wurde verfasst von Mareike Naylor und Dorothee Mertmann. Schon aus dem Titel geht hervor, dass vor allem geologisch, naturwissenschaftlich und heimatkundlich interessierte Leser angesprochen sind. Diese können sich auf 280 Seiten geballte Informationen aus der heimischen Geologie, illustriert mit 191 Fotos, freuen. Aktuell wird „Nationaler GeoPark Kyffhäuser“ wie folgt beworben: „Der Natur auf der Spur - Geologie zum erleben und anfassen: zum weißen Gold in Bad Frankenhausen, zu 375.000 Jahren Menschheitsgeschichte in Bilzingsleben, nach Tilleda und Rastenberg oder in die faszinierende Welt der Gesteine am Rathsfeld – der Nationale GeoPark Kyffhäuser bietet auf kleinstem Raum spannende Entdeckungstouren. Erleben Sie Streifzüge durch Wälder, Auen, Salzwiesen und den Gipskarstgürtel sowie vielfältige Attraktionen in einer einzigartigen Landschaft, darunter das Kyffhäuser-Denkmal, die Barbarossahöhle und das Besucherbergwerk in Sondershausen. Lassen Sie sich zu einer Zeitreise über etwa 450 Millionen Jahre Erdgeschichte entführen und entdecken Sie den GeoPark Kyffhäuser. Wenn Sie Interesse an Geowissenschaften, Gesteinen und deren Nutzung haben oder mehr über die Entstehung der Landschaft im Kontext von Klima, Erosion und Tektonik erfahren möchten, laden wir Sie ein, den Geopark zu erleben. Mit diesem Geo-Reiseführer möchten wir Ihnen praktische und detaillierte Informationen bereitstellen und Sie in die vielfältigen Themen rund um den Geopark einführen. So können Sie die Vielgestaltigkeit der Natur in Verbindung mit den geowissenschaftlichen Gegebenheiten sowie deren Verknüpfung mit Kulturgütern und montanindustrieller Nutzung erfassen. Kommen Sie und staunen Sie über beeindruckende Naturphänomene und historische Stätten, wo Natur und Kultur ein unvergleichliches Erlebnis bieten! Die Autorin Mareike Naylor ist Geologin und mit dem Management des GeoParks Kyffhäuser in allen Facetten betraut. Sie wirkt federführend an der Einrichtung und Darstellung von GeoPfaden und GeoTopen der Region mit. Dorothee Mertmann ist Geologin mit Schwerpunkten in Allgemeiner und Historischer Geologie. Im GeoPark Kyffhäuser wirkte sie an der Einrichtung des GeoInfozentrums an der Barbarossahöhle mit.“ - Ein kleines Weilchen müssten sich die Interessenten bis zum Erscheinen des neuen Buches aus dem Springer-Verlag allerdings noch gedulden. Es erscheint voraussichtlich in acht Wochen und sollte damit zum besonderen sommerlichen Lesevergnügen werden. Also bitte die Veröffentlichung für den Juli vormerken!
Dienstag, 29. April 2025
Jenseits der althergebrachten und bewährten Familienforschung anhand von Kirchenbüchern (unser Bild) und historischen Akten macht die genetische bzw. DNA-Genealogie immer mehr an Boden gut. Die mutmaßlich bekannteste deutsche Stiftung hat sich nun dem Nutzen sowie Datenschutzproblemen bei der Ahnenforschung per DNA-Test angenommen. Stiftung Warentest resümiert mit Pressemitteilung vom 16. April 2025 allerdings zurückhaltend bis warnend: „Mehr über die Herkunft der Vorfahren herausfinden und entfernte Verwandte aufspüren, das versprechen Ahnenforschungsportale mithilfe von DNA-Tests. Doch überzogene Erwartungen sollten Nutzerinnen und Nutzer nicht an sie haben. Und die Stiftung Warentest warnt: Wer ins Röhrchen spuckt, gibt hochsensible Daten von sich preis. - Hier ein bisschen Schweden in den Genen, da ein Hauch Irland - fast alle großen Ahnenforschungsportale bieten farbenfrohe Abstammungskarten an, die die geografischen Wurzeln der getesteten Person anzeigen sollen. Zusätzlich versprechen alle Portale, dass Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihrer Hilfe entfernte Verwandte finden können. Die Stiftung Warentest hat fünf große Portale wie Ancestry oder MyHeritage genauer untersucht. - Überzogene Erwartungen sollten Nutzerinnen und Nutzer an die Portale nicht haben, erläutert Testleiterin Alica Verwiebe. „Verwandte lassen sich nur finden, wenn diese selbst einen Test gemacht haben. Während Europa und Amerika in den Datenbanken gut vertreten sind, fehlen viele Regionen des globalen Südens – weil dort viel weniger Menschen getestet wurden.“ - Ab einer Verwandtschaft vierten Grades wird es ohnehin knifflig. In den meisten Fällen teilen zwei so entfernte Verwandte gar keine nachweisbare DNA mehr. Deshalb zeigen die Tests sie oft als nicht verwandt an - selbst, wenn sie im Stammbaum eine gemeinsame Linie hätten. - Dazu kommt das Datenschutzproblem: In der Vergangenheit gab es bereits Datenlecks, unklare Weitergaben an Dritte oder Fälle, in denen die sensiblen Daten von Strafverfolgungsbehörden genutzt wurden. „Wie schnell Datenschutzfragen akut werden können, zeigt der Fall von 23andMe. Das Unternehmen hat kürzlich Insolvenz angemeldet und soll versteigert werden“, sagt Testleiterin Verwiebe und rät: „Wer nicht möchte, dass die eigenen Daten mitverkauft werden, muss jetzt selbst aktiv werden und zur Löschung auffordern.“ - Alle getesteten Anbieter haben ihren Sitz außerhalb der Europäischen Union und nur zwei der fünf Portale erfüllen die strengeren Datenschutzvorgaben der EU. Welches Portal für europäische Nutzer am besten geeignet ist und mit welchen Portalen Nutzer auch einen Stammbaum erstellen können, das steht in der Mai-Ausgabe von Stiftung Warentest Finanzen und unter www.test.de/ahnenforschung.“

Dienstag, 22. April 2025
Ab dem 30. April bzw. bis zum 6. Januar 2026 präsentiert das Spengler-Museum in Sangerhausen eine Sonderausstellung unter dem Titel „Zerstört. Vergessen. Ausgegraben – Das Kloster Kaltenborn bei Emseloh“ (unser Bild - © Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták / Klaus Pockrandt). Gezeigt werden in einer Korrespondenzausstellung archäologische Funde und Befunde über dieses im Bauernkrieg vor 500 Jahren geplünderten Klosters. Die Pressemitteilung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle/S. gibt hierzu bekannt: „Südlich des Örtchens Emseloh und unweit einer kühlen Quelle befand sich das Augustiner-Chorherrenstift Kaltenborn. Die 1118 gegründete Propstei wurde am 30. April 1525 in den Wirren des Bauernkrieges geplündert. Das Stift Kaltenborn erholte sich nie von den Folgen und wurde nur wenige Jahre später vollständig aufgegeben. - Seit 2023 finden auf dem Gelände archäologische Forschungsgrabungen statt. Neben zahlreichen Fundstücken des alltäglichen Klosterlebens traten beeindruckende Gebäudereste zu Tage, darunter bis zu zwei Meter hoch erhaltene Mauerreste einer großen dreischiffigen Stiftskirche. - Die Ausstellung im Spengler-Museum Sangerhausen informiert über die Geschichte des Klosters Kaltenborn, dessen Untergang und seine Wiederentdeckung. Aktuelle Grabungsfunde geben aufschlussreiche neue Einblicke und machen die aufrührerischen Ereignisse vor 500 Jahren greifbar.“ Weitere Informationen zur Sonderausstellung, die am 30. April 2025 um 18 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Dr. Felix Biermann, der die Grabungen in Kaltenborn leitet, eröffnet. Weitere Informationen unter https://www.spenglermuseum.de/de. Das Museum hat jeweils von Dienstag bis Sonntag zwischen 13.00 und 17.00 Uhr geöffnet.
Dienstag, 15. April 2025
Dem einen oder anderen aufmerksamen Anwohner in der Thomas-Müntzer-Straße bzw. Spaziergänger im Talgebind dürfte es bereits aufgefallen sein, dass die bis vor kurzem noch vom Zahn der Zeit gezeichnete, weil bereits 1989 angebrachte Gedenktafel an der Theologen und Bauernführer Thomas Müntzer (1489-1525) in nunmehr aufgefrischtem Zustand wieder am bisherigen Standort Wohnblock Nr. 1-4 prangt. In Zusammenarbeit mit Steinmetz Marko Gödicke und der AWG Kyffhäuser ist unter Federführung des Heimatvereins ARATORA dieses Kleindenkmal in den vergangenen Wochen einer Verjüngungskur (Reinigung des Stein, Nachzeichnungen der Schrift und neue Montierung) unterzogen worden – eine Aufgabe, die sich ganz augenscheinlich gelohnt hat, denn im nunmehr sanierten Zustand strahlt die Tafel jetzt in altem Glanz! – Auch wenn historisch gesehen das Städtchen Artern alles andere als ein Schwerpunkte des Bauernkriegs war, ist es dennoch wichtig, auch hier an dieses einschneidende Ereignis von 1525 zu erinnern. Aus diesem Grund wird in der zweiten Monatshälfte des Mai, also zum 500. Jubiläum der Bauernschlacht bei Frankenhausen, eine kleine Feierstunde hier vor Ort initiiert. Näheres zu gegebener Zeit.

Dienstag, 8. April 2025
Schneller als gedacht, hat der neue Bildband mit historischen Fotos unserer Heimatstadt Artern Gestalt angenommen, nachdem mittlerweile 95 Prozent des Textes bzw. Bildmaterials erfasst, bearbeitet und zugeordnet worden sind. Auch diesmal wird es eine bunte Mischung aus privaten Fotos sowie seltenen Postkarten mit bislang noch nie oder nur selten gezeigten Motiven geben. Besonderen Wert wurde auf historische Bausubstanz, die nicht mehr existent ist, gelegt. Attraktiv dürften aber auch Luftaufnahmen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sein, die u. a. die Zuckerfabrik sowie Straßenzüge der Innenstadt zeigen. Zur Bebilderung durften dankenswerterweise historische Aufnahmen von rund fünfundzwanzig Personen und Institutionen in Anspruch genommen werden. - Das neue Buch, dass zu Beginn der Adventszeit 2025 erscheinen soll, trägt den Titel „Artern in alten Zeiten - Fotografische Reisen in die städtische Vergangenheit“. In Umfang und Format wird es sich den vorausgegangenen sechs Bildbänden angleichen, also 128 Seiten mit ca. 125 alten Fotografien im Format A5. Allerdings werden auch diesmal lediglich 200 Exemplare gedruckt! - Als Titelfoto für den neuen Bildband „Artern in alten Zeiten“ wird beigefügte Darstellung der Nordhäuser Straße mit Blick zum Rathaus um 1910 favorisiert.

Dienstag, 1. April 2025
Fast noch druckfrisch liegt die neueste Ausgabe 1/2025 des Magazins „Computer-Genealogie“ vor, das diesmal „Smartphone und Tablet in der Ahnenforschung“ in den Mittelpunkt stellt (unser Bild). Entsprechend wird im ersten Artikel des Hauptthemas auf die verschiedenen Optionen der Ahnensuche mittels mobiler Endgeräte, Programmen und Apps sowie auf deren Vorzüge und Mängel hingewiesen. Elektronisch geht es gleich weiter, nämlich „In der Wolke“, wobei sich dieser Bericht den Clouds als Datenspeicher annimmt sowie auf Möglichkeiten des Datenaustauschs und der Synchronisierung aufmerksam macht. Wem dergleichen moderne Hilfsmitteln dennoch nicht ganz geheuer sind, der dürfte hingegen mit der Möglichkeit des mobilen Scannens mittels Endgeräten gleich auf dem ersten Blick die Vorteile von Smartphone & Co. anerkennen, wichtige Dokumente eben nicht nur zu fotografieren, sondern als hochwertige Dokumente digitalisieren zu können. Darüber hinaus werden Geräte vorgestellt, um selbst Scans in größerer Anzahl herstellen zu können oder Bücher zu scannen. Eine interessante, wenngleich viel zu wenig angewendete Methode der Familienforschung folgt im Artikel „Aufnahme läuft! Familiengeschichte(n) im Originalton“, wobei Mobilgeräte für Interviews u. ä. Einsatz finden bzw. die nachträglich Bearbeitung des aufgenommenen Materials geschildert wird. Danach kommen einige Genealogie-Portale zur Sprache, die als Apps für mobile Geräte einzurichten sind – gute Augen und schlanke Finger sind hierzu unverzichtbare Voraussetzungen! – Nach dem Schlussartikel des Schwerpunktthemas folgt ein interessanter Bericht zur Familienforschung in Tschechien sowie die Erreichbarkeit von Daten aus diesen ehemals deutschen Reichsgebieten. Die DNA-Genealogie kommt danach wieder einmal zu Ehren, diesmal mit Optionen des Abgleichs von DNA-Analysen mit genealogischen Kerndaten aus Kirchenbüchern und Akten. Die Ergebnisse einer Umfrage über die Nutzung des bei Genealogen beliebten GEDBAS im Jahr 2024 folgt, ehe Kurzmeldungen allmählich auf den Schluss der neuen Zeitschrift „Computer-Genealogie“ hinsteuern. Zuvor aber ist noch ein Text zur Bevölkerungszählung 1925 in Deutschland zu lesen bzw. wird das obligatorische Familienstück vorgestellt wird. - Wieder einmal schafft es das Magazin glänzend, auf 42 Seiten eine hohe Brandbreite an Themen zu tangieren und verständlich nahezubringen. Möge der Aufwand der Redaktion möglichst viele neue Interessenten an die Familienforschung heranzuführen. Die Sommerausgabe 2025 der Zeitschrift „Computer-Genealogie“ erscheint dann am 20. Juni 2025 und nimmt sich dann thematisch der Vorfahrensuche 80 Jahre nach Kriegsende an.

Dienstag, 25. März 2025
Es gibt Neuigkeiten hinsichtlich der Veröffentlichung regionalgeschichtlicher Literatur, denn der befreundete Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung hat sein mittlerweile 32. Mitteilungsheft veröffentlicht, 138 Seiten stark und reich bebildert (unser Bild). Der Leitartikel widmet sich dem 900jährigen Jubiläum der romanischen Ulrichkirche, ausgehend von der Gründungslegende über historische Fakten, Ausstattung, Klostergeschichte bis zur kunstgeschichtlichen Einordnung. Personengeschichtlich wird es einen Bericht später, wenn aus dem Leben und Wirken des Bergvogtes Kalixtus Kern im 16. Jahrhundert berichtet wird, dessen Grabmal in der Ulrichkirche zu finden ist. Die Turmuhr auf dem Ratskeller zu Oberröblingen/Helme steht danach im Fokus, wenn aus deren Geschichte und technischer Wiederherstellung berichtet wird. Es folgt eine Würdigung des Lebens von Prof. Dr. Reinhard Kühnau (1936-2022), geboren in Sangerhausen und tätig gewesen in der geometrischen Funktionentheorie, so zwischen 1960 und 2002 am Institut für Mathematik der Martin-Luther Universität. Dem schließt sich an die Festrede zur Eröffnung des Goldenen Saals im Neuen Schloss an bzw. vom selben Autor dessen Festrede anlässlich des 150jährigen Bestehens des Sangerhäuser Geschichtsvereins. Zum selben Thema folgt eine sehr umfängliche und stark bebilderte Abhandlung über das 150jährige Wirken dieser Vereingung und deren Wirken für die Heimatforschung in unserem vormaligen Altkreis. Einige hübsche historische Abbildungen mit Motiven aus Sangerhausen beschließen das 32. Mitteilungsheft.

Dienstag, 18. März 2025
Das Jahr 2026 wird für Artern ein grünes, was den nächsten Nostalgie-Kalender mit dem Titel „Gasthöfe und Hotels mit Tradition“ anbelangt, denn diese Optimismus assoziierende Hintergrundfarbe wurde diesmal für sämtliche Bildseiten ausgewählt (unser Bild). Unsere hoffentlich wieder zahlreichen Interessenten können sich davon zum Zwiebelmarkt im Oktober überzeugen. - Zeitgleich wird bereits an der zweiten Veröffentlichung in diesem Jahr gearbeitet, am Bildband „Artern in alten Zeiten - Fotografische Reisen in die städtische Vergangenheit“. Der Grundstock dieses wiederum 128 Seiten umfassenden Buches bilden zwei historische Fotoalben, die zu Beginn dieses Jahres als Schenkung nach Artern gekommen waren. Hinzu kommen Aufnahmen aus einigen privaten Fotoalben, zudem etliche, eher weniger bekannte Motive aus einer großen Postkartensammlung, die ein nicht mehr hier lebender Arterner zusammengetragen hat. Weitere Versatzstücke stammen aus anderen Quellen sowie dem Archiv des Heimatvereins ARATORA. - Soweit möglich, wurde Wert darauf gelegt, seltene oder noch nie gezeigte Ansichten zu veröffentlichen. Das ist nur mittels privater Aufnahmen möglich, um die auch für künftige Publikationen gebeten wird. Der neue Bildband „Artern in alten Zeiten“ wird Ende November 2025 erscheinen.
Dienstag, 11. März 2025
Nach intensiverer Sichtung der in der vergangenen Woche besprochenen historischen Fotoalben, die von NRW nach Artern abgegeben worden sind, offenbarte sich ein kleiner familiengeschichtlicher Schatz. Auf rund fünfzig Bildern bzw. Texten wird aus der Geschichte der Arterner Böttcherfamilie Mier berichtet, die u. a. auf dem Grundstück Markt 3 ansässig war. Ein Stammbaum lässt erste Einblicke in die Genealogie der Miers zu, der durch angesprochene Fotos und Schriftzeilen ergänzt wird, teilweise mit persönlichen Geschichten aus dem Familienleben. Die zugehörigen Bilder zeigen Wohnhäuser und Grabstätten der Familie in Artern imd sogar in Öl gemalte Porträts. Noch nie zuvor gesehen wurde ein Gemälde, dass den Böttchereibetrieb in Aktion auf dem Markt darstellt. Ebenso spannend sind einige Aufnahmen des Hofbereiches eben dieses Grundstücks, das nach dem Zweiten Weltkrieg ein heimatvertriebener sudetendeutscher Böttcher übernommen hatte. - Forscher, die zur Familie Mier recherchieren, können sich gern beim Heimatverein ARATORA zwecks Datenaustauschs melden. Unser beigefügtes Bild zeigt die Grabstätte von Johann Friedrich Mier und dessen zweiter Ehefrau Dorothea sowie Tochter Auguste. Diese schönen Denkmale auf dem Arterner Friedhof wurden allerdings bereits vor 1949 entfernt.

Dienstag, 4. März 2025
Im Nachgang eines sehr netten Telefonats und Ankündigung einer Postsendung mit historischen Unterlagen aus Artern traf vor wenigen Tagen ein Paket aus Nordrhein-Westfalen beim Heimatverein ARATORA ein - und dessen Inhalt hatte es in sich! Aus dem Karton lachten ein großes und ein kleines Fotoalbum mit privat geschossenen Bildern aus der Zeit um 1940 entgegen, zudem ein gut erhaltenes Arterner Heimatbuch von 1913 als weitere Schenkung. - Besonders die Bildersammlung hat für die Arterner Stadtgeschichte hohen qualitativen Wert und wird der Grundstock für den nächsten historischen Bildband sein, der voraussichtlich zu Beginn des Adventszeit 2025 veröffentlicht werden soll. (Im Frühherbst werden vorab die in besagtem Buch zu veröffentlichenden Fotos in einem öffentlichen Vortrag präsentiert.) - Was nun zeigen die alten Aufnahmen, als dessen Urheber Lehrer Hugo Kühmstädt aus Waltershausen ausgemacht werden konnte: Blick auf Rathaus und Kirche, Löwen-Apotheke, Krone, Rathaus, Johannisstraße, Wasserstraße, Engel-Apotheke, Marktplatz, beide Kirchen, Harzstraße, Friedhof, Sole, Saline, Unstrut, Bismarckplatz und Industrieviertel (unser Bild). Familiengeschichtlich relevante Texte sowie entsprechende Fotos, auf die später eingegangen wird, finden sich gleichfalls in den Alben. Einige Aufnahmen vom Kyffhäuser, der Unstrut, den Sachsenburgen und aus Oldisleben komplettieren die hübsche Sammlung! - Weiterhin konnte dieser Tage als Leihgabe eine private Sammlung aus Artern, bestehend aus acht Fotoalben aus den 1950er und 1960er Jahren, entgegengenommen werden. Deren historischen Aufnahmen, u. a. das Hochwasser der Unstrut 1956, werden gleichfalls dankend in den nächsten historischen Arterner Bildband aufgenommen.

Dienstag, 25. Februar 2025
Nicht nur für Heraldiker, Ortschronisten, Heimatforscher und Genealogen dürfte nachstehende Neuerscheinung von erhöhtem Interesse sein. Soeben veröffentlichte nämlich der renommierten Verlag Rockstuhl in Bad Langensalza als Band 8 des „Großen Thüringer Wappenbuches - Die Wappen, Flaggen und Siegel des Freistaates Thüringen sowie der thüringischen Landkreise, Städte, Gemeinden und Ortsteile“ den von Harald Ulle aus Erfurt verfassten Teilband „Wappen - Flaggen - Siegel. Kyffhäuserkreis“ (unser Bild). Auf 134 Seiten und illustriert mit 408 Abbildungen wird darin die heraldische Geschichte der Ortschaften unseres Kreisgebietes von den Anfängen bis in die Gegenwart vorgestellt bzw. historisch nachgezeichnet. Auch seitens des Heimatvereins ARATORA wurden Zuarbeiten geleistet, die in das neue Werk eingeflossen sein dürften. - Autor Hartmut Ulle, Jahrgang 1944, war seit Kindheit an begeistert von der Wappenkunde, die sich nunmehr in etlichen Büchern aus seiner Feder manifestiert hat, so für den Saale-Orla-Kreis, das Altenburger Land, den Landkreis Eichsfeld, Landkreis Gotha und Landkreis Hildburghausen. Bereits 1994 veröffentlichte Hartmut Ulle das bekannte Thüringer Wappenbuch, zudem dürfte der Autor von seinen mehr als 270 „Thüringer Wappengeschichten“ bekannt sei, die schon vor längerem in der Thüringer Allgemeinen veröffentlicht worden sind. - Der neue Teilband Teilband „Wappen – Flaggen – Siegel. Kyffhäuserkreis“ (unser Bild) kann beim Verlag und Versand Rockstuhl, Lange Brüdergasse 12, 99947 Bad Langensalza vorbestellt werden. Der Preis beträgt 24,95 Euro.

Dienstag, 18. Februar 2025
Die Zeitschrift „Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) erscheint in der Regel vierteljährlich, wobei das jeweils letzte Jahresheft als Sonderausgabe ein Schwerpunktthema behandelt. Die Beiträge werden von einem breitgefächerten Autorenkreis von Aktiven aus sämtlichen Bereichen der Landschaftspflege und des Naturschutzes erstellt. - Das Sonderheft des vergangenen Jahres behandelt ein Naturschutzgroßprojekt in unserer Heimat: die Hohe Schrecke (unser Bild). - Nach Ausführungen über Beginn und sukzessiven Fortschritt des Vorhabens werden Blicke in die Zukunft gewagt, den weiteren Ausbau des Projekts betreffend. Der zweite Abschnitt behandelt die Waldentwicklung in der Hohen Schrecke. Im Nachgang wird als einer von zwanzig Urwald-Reliktarten in der Hohen Schrecke der Knochenglanzkäfer vorgestellt, gefolgt von einer Abhandlung zur Hohen Schrecke als Waldfledermausrevier. Weiterhin im zoologischen Kontext wird das Wildtiermanagement und das Vegetationsmonitoring sowie die Erfassung der Wildwirkungen im Naturschutzgroßprojekt vorgestellt. Botanisch wird es danach, wenn die Streuobstvielfalt in der Hohen Schrecke dargestellt wird. Es schließen sich Betrachtungen zum Naturtourismus und zur Besucherlenkung sowie die naturschutzgerechte Regionalentwicklung an. Ein Aufsatz über erfolgreiche Kommunikation für die Hohe Schrecke, sprich: Bewerbung, beschließt die jüngste Sonderschrift der Zeitschrift „Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“, die als gelungener und informativer Überblick zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieses rund 8.000 Hektar umfassenden Areals unserer Heimatregion bezeichnet werden darf. Das Heft 4/2024 wurde von mehreren Autoren verfasst, umfasst 56 Seiten mit vielen Abbildungen bzw. Karten und kann kostenfrei als PDF heruntergeladen werden über dem Link https://tlubn.thueringen.de/lnt.