Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Dienstag, 18. Februar 2025
Die Zeitschrift „Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) erscheint in der Regel vierteljährlich, wobei das jeweils letzte Jahresheft als Sonderausgabe ein Schwerpunktthema behandelt. Die Beiträge werden von einem breitgefächerten Autorenkreis von Aktiven aus sämtlichen Bereichen der Landschaftspflege und des Naturschutzes erstellt. - Das Sonderheft des vergangenen Jahres behandelt ein Naturschutzgroßprojekt in unserer Heimat: die Hohe Schrecke (unser Bild). - Nach Ausführungen über Beginn und sukzessiven Fortschritt des Vorhabens werden Blicke in die Zukunft gewagt, den weiteren Ausbau des Projekts betreffend. Der zweite Abschnitt behandelt die Waldentwicklung in der Hohen Schrecke. Im Nachgang wird als einer von zwanzig Urwald-Reliktarten in der Hohen Schrecke der Knochenglanzkäfer vorgestellt, gefolgt von einer Abhandlung zur Hohen Schrecke als Waldfledermausrevier. Weiterhin im zoologischen Kontext wird das Wildtiermanagement und das Vegetationsmonitoring sowie die Erfassung der Wildwirkungen im Naturschutzgroßprojekt vorgestellt. Botanisch wird es danach, wenn die Streuobstvielfalt in der Hohen Schrecke dargestellt wird. Es schließen sich Betrachtungen zum Naturtourismus und zur Besucherlenkung sowie die naturschutzgerechte Regionalentwicklung an. Ein Aufsatz über erfolgreiche Kommunikation für die Hohe Schrecke, sprich: Bewerbung, beschließt die jüngste Sonderschrift der Zeitschrift „Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“, die als gelungener und informativer Überblick zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieses rund 8.000 Hektar umfassenden Areals unserer Heimatregion bezeichnet werden darf. Das Heft 4/2024 wurde von mehreren Autoren verfasst, umfasst 56 Seiten mit vielen Abbildungen bzw. Karten und kann kostenfrei als PDF heruntergeladen werden über dem Link https://tlubn.thueringen.de/lnt.

Dienstag, 11. Februar 2025
Alle zwei Monate berichtet die Zeitschrift „Archäologie in Deutschland“ über aktuelle Ausgrabungen und Funde in der Bundesrepublik sowie über internationale Themen mit archäologischen Bezügen. Die jüngste Ausgabe der AiD 1/2025 liegt druckfrisch vor und behandelt im Titelthema die „Bauernkriege im Befund“ (unser Bild). Hintergrund ist, dass sich 2025 der Große Deutsche Bauernkrieg zum 500. Male jährt. Hierzu wird zusammenfassend mitgeteilt: „Der Aufstand gegen ein ungerechtes System basierte auf den religiösen Umbrüchen der Epoche. Er scheiterte tragisch und wurde in Blut ertränkt. Die gewaltsamen Ereignisse jener Zeit - Schlachten, Angriffe auf Klöster und Städte, Kämpfe um Burgen - dokumentieren nicht nur Schrift- und Bildquellen: Das Jubiläum ist Anlass, einmal den archäologischen Zeugnissen nachzuspüren, nicht nur zum Bauernkrieg, sondern auch zu anderen bäuerlichen Freiheitskämpfen der frühen Neuzeit im deutschsprachigen Raum.“ Nachstehende Beiträge beleuchten die aktuelle Schwerpunktthematik: „Die Schlacht von Hemmingstedt - Dithmarscher Bauern wehren sich gegen fürstliche Eroberung - Die Dithmarscher Bauernrepublik und die Schlacht bei Hemmingstedt 1500“ von Volker Arnold, „Der Süden brennt - Archäologie des Bauernkriegs in Baden-Württemberg und Bayern“ von Natascha Mehler, Chiara-Sava Raich und Amelie Alterauge, „Ein Monat im Bauernkrieg - das Bauernlager auf der Wachtenburg bei Wachenheim a. d. Weinstraße“ von Holger Grönwald, „Von Mühlhausen nach Bad Frankenhausen - archäologische Spuren des Bauernkriegs in Thüringen“ von Holger Grönwald, Robert Knechtel, Daniel Scherf und Christian Tannhäuser sowie „Der Bauernhügel in Pinsdorf bei Gmunden - Monument und Mahnmal einer der entscheidenden Schlachten des oberösterreichischen Bauernkrieges von 1626“ von Heinz Gruber und Bernhard Hebert. - Um einiges umfang- und detailreicher, nimmt sich hingegen die gleichfalls soeben erschienene Zeitschrift Geo-Epoche Nr. 131 des Bauernkrieges 1524-1526 auf immerhin 162 Seiten an und brilliert mit opulentem Layout sowie zahlreichen historischen Abbildungen, Faksimiles und Landkarten. Beleuchtet wird dort nicht nur der Verlauf des Krieges, sondern auch das damalige politische, soziale, militärische, religiöse und künstlerische Umfeld. Eine hervorragende historische Darstellung in beeindruckender Aufmachung und besonders hohem Informationsgehalt!

Dienstag, 4. Februar 2025
Unerwartet trafen dieser Tage einige interessante Postsendungen ein, historische Unterlagen aus Artern beinhaltend. Aus Dortmund kam eine Belegsammlung zu Heimatforscher Ewald Engelhardt (1879-1976): Heiratsanzeige von 1919 der Eheleute Ewald Engelhardt und Margarete Mielenhausen mit Darstellung des Wohnhauses in der heutigen Puschkinstraße sowie zugehöriger Danksagung, weiterhin ein handgeschriebener Brief von Ewald Engelhardt aus dem Jahre 1958, den dessen Tochter, die im Vorjahr verstorbene Eila Stedtler, transkribiert hat. Hinzu kommen einige sehr gut erhaltene Notgeldscheine aus Kalbsrieth und Oberheldrungen. Abgerundet wird die kleine Sammlung von einer Ausgabe der Zeitschrift „Berghofer Blick“ mit einem Artikel zum Ehepaar Engelhardt sowie über Arterner Notgeldscheine. Der „Hammer“ aber ist eine äußerst seltene und digital noch aufzufrischende Aufnahme des bereits greisen Ewald Engelhardt in seinem Arbeitsraum, umgeben von zahlreichen Büchern, Dokumenten und Funden (unser Bild). - Aus dem Landkreis Nordhausen erreichte uns eine familiengeschichtliche Anfrage, die derzeit bearbeitet wird. Zur genealogischen Orientierung wurden von dort etliche Belege und ein historischer Stammbaum zugeschickt, aufgrund dessen festgestellt wurde, dass es familiäre Anschlüsse an die vor zwei Wochen hier vorgestellte große Sippentafel gibt, u. a. an die Familie vom Arterner Bankier Hans Büchner, dessen Vater wiederum aus Kölleda stammt. - Aus weiterer Quelle stammen zwei Bilder, aufgenommen 1926, das Wohn- und Geschäftshaus Markt 4 sowie die Marienkirche in Artern zeigend. Beide Fotos werden voraussichtlich im nächsten Bildband, der im vierten Quartal 2025 erscheinen wird, veröffentlicht. - Für die Überlassung dieser wichtigen historischen Details wird herzlich gedankt und zugleich aufgerufen, weitere alte Dokumente zur Verfügung zu stellen bzw. zu überlassen.

Dienstag, 28. Januar 2025
Wie geplant, wurden die zurückliegenden Feiertage zum Jahreswechsel genutzt, um die Bebilderung des Arterner Nostalgie-Kalenders für das Jahr 2026 zu erstellen und den zugehörigen Rohtext anzufertigen. Beide Aufgaben sind nun insofern bereits fertig, als sämtliche Fotos herausgesucht, gescannt, beschnitten und digital nachbearbeitet worden sind. Im gleichfalls bereits vorliegenden Text müssen nur noch einige Jahreszahlen ergänzt bzw. letzte Feinabstimmungen vorgenommen werden. - Die Thematik des Kalenders wird sich diesmal historischen Gaststätten in Artern annehmen. Dafür sind 29 historische Fotos zur Illustration verwendet worden, nämlich folgende gastronomische Einrichtungen: Zum weißen Schwan, Zum goldenen Hirsch, Karpfenklause, Künzers Restauration, Die drei Schwanen, Zur Goldenen Sonne, Zur goldenen Krone, Zur guten Quelle, Ölmühle, Kyffhäusergrund, Bürgerhaus, Zum Goldenen Löwen, Kurhaus, Schwimmbadgaststätte, Weinberggaststätte, Kultur- und Versorgungszentrum, Zum Schützenhaus, Mansfelder Hof, Kyffhäuserblick, Zum goldenen Anker, Bahnhofsgaststätte, Hotel Stadt Artern, Zum bunten Löwen, Café Hertzsch und Goethe-Haus. - Das hier vorab gezeigte potentielle Titelbild zeigt Zecher vor der Gaststätte „Zum weißen Schwan“ um 1900. Änderungen der Illustrationen sind bis Drucklegung im Sommer vorbehalten. Der Erstverkauf des Kalenders für das kommende Jahr 2026 findet zum Zwiebelmarkt im Oktober 2025 statt.

Dienstag, 21. Januar 2025
Nach zaghaften Anfängen vor mittlerweile fünf Jahren und seither einigen Tausend absolvierten Arbeitsstunden, ausgefüllt mit Recherchen, Transkriptionen und Ermittlungen genealogischer Kontexte, wurde über den Jahreswechsel ein Markstein erreicht! Das ursprünglich als kleines privates Familienforschungsobjekt gedachte Vorhaben mit damals gemutmaßt einigen hundert zu ermittelnden Nachweisen von Vorfahren und Verwandten hat sich längst verselbständigt und umfasst nunmehr zehntausend Personen im Ahnenforschungsprogramm. Ausgehend von den relevanten Hauptorten Großleinungen, Hainrode/Harz, Oberröblingen/Helme, Roßla und Artern, in denen Ahnen teils bis zum Dreißigjährigen Krieg und davor nachgewiesen werden konnten, dehnte sich der Arbeitsbereich sukzessive auf immer mehr Ahnen- und Verwandtschaftsstränge aus, bis eben jene imponierende Zahl erreicht wurde. - Die im Stammbaum eingepflegten Personen kommen überwiegend aus den heutigen Kreisen Mansfeld-Südharz und Kyffhäuserkreis, doch auch bis ins Sudentenland reichen direkte familiäre Bande. Insgesamt konnten genealogische Nachweise in knapp 150 Ortschaften ermittelt werden, die am weitesten entfernten sind in den USA, Paraguay und Holländisch Ostindien. Die ältesten Belege reichen bis in die Zeit kurz nach Luthers Tod. - Adelige wurden, von Johann Wolfgang von Goethe abgesehen, nur ganz wenige beleghaft entdeckt, auch der berühmt-berüchtigte reiche Onkel aus Amerika war nicht darunter; dafür etliche Gelehrte und Professoren, auch Pastoren und Schriftsteller, ansonsten überwiegend Handwerker und Handarbeiter. Familiäre Beziehungen zu regional bedeutenden bzw. sogar berühmten Familien konnten nachgewiesen hergestellt werden. - Parallel wurden zu zahlreichen Personen digitale Unterordner angelegt, in den relevante Urkunden, Fotos, Belege oder Hinweise bzw. historische Quellen zur Sippentafel gespeichert sind. - Nicht unterschlagen werden soll, dass noch zahlreiche „Baustellen“ vorhanden sind, die zunächst auch nicht behoben werden können - sei es, dass sog. Tote Punkte erreicht worden sind oder aber originales Quellenmaterial nur schwer zu erlangen ist. Doch sind gerade diese genealogischen Problemfälle Ansporn weiterzumachen, denn nur allzu oft spielt der Zufall mit und neue Türen öffnen sich dann, von denen zuvor nicht einmal eine Ahnung bestand. Diese kommen z. B. auch durch zahlreiche Kontakte und Hilfen zustande, ohne die eine solche Forschungsarbeit gar nicht möglich gewesen wäre. In diesem Sinne wird die regionale Familienforschung nun weiter fortgeführt, vielleicht sogar bis zum 20.000 genealogischen Nachweis in einigen Jahren. Mit den bisher gemachten Erfahrungen besteht ein gutes Rüstzeug für diese große Aufgabe. - Unser Bild zeigt einen winzigen Ausschnitt aus der angesprochenen Sippentafel.

Dienstag, 14. Januar 2025
Auch in der hiesigen Heimatgeschichtsforschung werden Geologie und Paläontologie thematisch oft nur tangiert (z. B. Stratigrafie ,Kohlen- und Erzbergbau, Verhüttung, Salzproduktion). Die Sonderausgabe 2024 des Magazins „Fossilien - Erdgeschichte entdecken“ mit dem Titel „Erdgeschichte Thüringens zwischen Kyffhäuser und Saalfeld“ (unser Bild) könnte dies insofern ändern helfen, als sich eine besonders attraktive, inhaltsreiche und zugleich verständliche und somit sehr aussagestarke Edition mit eben diesem Thema beschäftigt. Autor Professor Hans-Jochen Kuss (Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen) beleuchtet im Überblick die Landschaften Thüringens in zehn Kapiteln auf 88 reich illustrierten Seiten aus geologischer Sicht. - Zunächst werden jetzige und einstige Landschaften in Thüringen vorgestellt, danach die Ablagerungen aus dem oberen Karbon und Perm (u. a. Kyffhäuser und Ursaurier vom Bromacker) geologisch betrachtet, gefolgt vom Tafelgebirgsstock vom Oberperm (u. a. Kupferschiefer und Zechsteinmeer) bis zur Kreidezeit. Die Buntsandsteingruppe wird dann anhand von Beispielen aus der Unstrut-Region bearbeitet, gleichfalls die Muschelkalk- und Keupergruppe. Aus dem Erdmittelalter und der Erdneuzeit wird hernach das jüngere Tafelstockgebirge behandelt, gefolgt von den Travertinen im Thüringer Becken. Eine Zusammenstellung von thüringischen Geotopen, Höhlen und Messen sowie ein umfängliches Literaturverzeichnis runden die Sonderausgabe von „Fossilien - Erdgeschichte entdecken“ ab. - Abgesehen vom vorzüglichen Satz und Layout des Magazins werden, dem Fokus dieser Zeitschriftenreihe gemäß, nicht nur die erdgeschichtliche Vergangenheit und deren Ablagerungen vorgestellt, sondern eben auch die jeweils zugehörigen Fossilien in Wort und Bild nahegebracht. - Resümee: Die vorliegenden Zeitschrift ist als Überblick zur geologischen Vergangenheit Thüringens äußerst informativ und lehrreich und könnte bei dem einen oder anderen Leser das vielleicht bereits latent vorhandene Interesse an Erdgeschichte, Paläontologie und Versteinerungen wecken, zumal hier einige Landschaften aus unserer unmittelbaren Heimat im Magazin thematisiert worden sind.

Dienstag, 7. Januar 2025
Kurz vor Weihnachten 2024 erschien die jüngste Ausgabe des Magazins „Computer-Genealogie“, diesmal mit dem Schwerpunktthema „Daten austauschen, Daten abgleichen“ (unser Bild). Der Leitartikel widmet sich den Möglichkeiten der digitalen Zusammenarbeit von Forschern mit und ohne Cloud-Anbindung. Der Folgebericht thematisiert die Vernetzung mit Online-Plattformen und die daraus entstehenden Möglichkeiten zu Datengewinnung und -abgleich, der sich anschließende Text behandelt das GEDCOM-Dateiformat, mit dessen Hilfe genealogische Daten gespeichert und weitergegeben werden können. Der Datenaustausch, d. h. die Bereitstellung und Weitergabe, zwischen Forschern und Plattformen nimmt den darauffolgenden Platz im Magazin ein. Der Genealogical Proof Standard zur präzisen Erfassung und Weitergabe von Informationen steht danach im Fokus. - Als Artikel abseits des Schwerpunktthemas werden Möglichkeiten zum Erhalt von genealogischen Nachlässen behandelt, ehe sich ein Bericht der DNA-Genealogie zwecks Ergänzung von aktenmäßigen Unterlagen annimmt. Im Anschluss wird über eine „Renaissance der Genealoge in Russland?“ berichtet. Es schließen sich nun Kurzmeldungen aus der Welt der Familienforschung an, ehe die Software Heredis 2025 vorgestellt sowie über die Festveranstaltung „35 Jahre CompGen“ informiert wird. Wiederum international kommt der Folgeartikel über die „Gründung der Genealogischen Gesellschaft von Utah“ von 1894 einher. Die Rubrik „Familienerbstück“ beschließt die aktuelle Ausgabe des Magazins „Computer-Genealogie“. - Resümierend kann festgestellt werden, dass diesmal eher „trockene“, dennoch wichtige und unabdingbare Themen der Genealogie im Fokus der Zeitschrift stehen, die den bereits versierten Forscher mehr ansprechen dürften als den Anfänger. Die kommende Ausgabe vom März 2025 widmet sich dann schwerpunktmäßig Smartphones und Tabletts in der Familienforschung.

Dienstag, 24. Dezember 2024
Vor wenigen Tagen erschien mit Band 30 die aktuelle Ausgabe des bisherigen „Saale-Unstrut-Jahrbuches“, zwischenzeitlich erweitert zum „Saale-Unstrut-Elster-Jahrbuch“ (unser Bild), herausgegeben vom Saale-Unstrut-Elster-Verein für Kulturgeschichte und Naturkunde e. V. . Das 128seitige Werk (ISBN: 978-3-96311-991-0) spricht erneut Themen aus Geschichte, Kultur, Kunst und Naturwissenschaften der Landschaften im Bereich der genannten drei Flüsse an. - In der Kategorie „Kulturgeschichtliche Beiträge“ wurden folgende Artikel publiziert: „… durch diese hochherzige Entscheidung des Kaisers“ - Wie der Westlettner und die Stifterfiguren des Naumburger Doms nach Amerika kamen / „Den Schloß Kirch Thurm belangende“ - Zum Abbruch der Türme der Zeitzer Stiftskirche / Das Hausinventar des Zeitzer Stiftsvikars Gregor Gundolt († 1457) / Mittelalterliche „Artollerey“ in Naumburg ab 1348 und die „Grote Buchse“ von 1449 / Schenkung eines wertvollen limitierten Bandes mit Fotografien der Köpfe der Stifterfiguren und der Kreuzigungsgruppe des Naumburger Doms für die Domstiftsbibliothek Naumburg – Ein Frühwerk des Fotografen Walter Hege (1893–1955) / Beiträge zur älteren Geschichte der Othmarskirche zu Naumburg an der Saale (1208–1699), Teil II: Der Neubau der Kirche gegen Ende des 17. Jahrhunderts / „Hehr und heilig ist die Stunde“ – Studentische Orden des ausgehenden 18. Jahrhunderts im Umfeld der Universitäten Jena und Halle und ihre Ausstrahlung auf das spätere Korporationswesen - Eine kulturgeschichtliche Studie mit Katalogteil zu ihren Insignien und Codes / Von Naumburgs alten Hohlen - Eine Jugenderinnerung / Reise der Großfürstin Maria Pawlowna (1786–1859) von St. Petersburg nach Weimar und ihr Aufenthalt in Naumburg im Jahr 1804 - Die Erlebnisroute Maria Pawlowna“ / Luise von Preußen - „Königin der Herzen“ tanzt auf dem Dach des Naumburger Domgymnasiums: Ergänzt wird das Jahrbuch 2025 mit „Neues vom Welterbe“ sowie als naturkundlichen Beitrag Ausführungen über die Entwicklung der Teiche bei Borgau als Laichhabitat. Ein Projekt des Geo-Naturparks „Saale-Unstrut-Triasland“. - Verbunden mit herzlichen Wünschen für ein geruhsames Weihnachtsfest, einen fröhlichen Jahreswechsel sowie ein gesundes neues Jahr 2025 verabschieden sich die Aktuellen Meldungen bis zum 7. Januar 2025. Dann geht es wieder weiter mit ortsgeschichtlichen Nachrichten aus Artern, regionalhistorischen Mitteilungen, mit Familiengeschichte und Hinweisen über Neuveröffentlichungen auf dem Buchmarkt sowie Terminen und Veranstaltungen.

Dienstag, 17. Dezember 2024
Die Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Deutschen Burgenvereinigung e.V. publiziert seit 1992 jährlich die wissenschaftliche Zeitschrift „Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt“ (ISSN 0944-4157), die sich an Fachpublikum und interessierte Laien gleichermaßen wendet. Mit Heft 33 (unser Bild) liegt nun die aktuelle Ausgabe dieser Buchreihe vor. Vierhundert Seiten stark, fallen besonders zwei Artikel auf, die hier regionales historisches Interesse wecken sollten. Martin Beitz schreibt auf knapp 70 Druckseiten über „Das Hersfelder Zehntverzeichnis und die frühmittelalterlichen Burgen im Friesenfeld“, das sind u. a. die Anlagen von Allstedt, Beyernaumburg, Bornstedt und Querfurt. Reich illustriert und mit diversen Karten versehen, wird über den aktuellen Kenntnisstand alter Befestigungsanlagen am Südharz, in der Goldenen Aue, an der Helme, Unstrut und Saale sowie auf der Querfurter Platte referiert. Basierend auf den „Klassikern“ der Regionalgeschichtsforschung, zumeist des 19. Jahrhunderts, werden vom Autor geographische und namenkundliche Analysen mit dem Ziel aufgestellt, die Lage der Burgen im Hersfelder Zehntverzeichnis exakter zu verorten und in geschichtliche Kontexte zu bringen. Doch nach rund 200 Jahren intensiver Forschung wird letztlich konstatiert, dass noch genügend Fragen offen sind, um die Burgenthematik des Zehntverzeichnisses auch künftig als lohnendes Forschungsobjekt anzusehen! Besonders der Abschnitt über die noch immer nicht lokalisierte Gerburgoburg bietet spannende Ansätze für die Suche, so z. B. sogar im Mündungsbereich der Helme in die Unstrut! Der umfängliche Quellenapparat zum Aufsatz reizt zudem zur künftigen Beschäftigung mit der stets interessanten Burgenproblematik des frühen Mittelalters in unserer Region. - Ein weiterer Artikel im Jahrbuch tangiert das Schloss Wendelstein an der Unstrut, dessen Burgkapelle auf fast 60 Seiten und gleichfalls reich bebildert im Mittelpunkt einer detailreichen, kultur- und kunstgeschichtlichen Abhandlung steht. - Weitere Aufsätze im Buch beschäftigen sich außerdem mit nachstehenden mittelalterlichen Burgen: Orlamünde, Thamsbrück, Hausberg bei Jena, Goseck und Droyßig.

Dienstag, 10. Dezember 2026
Bis zur Veröffentlichung des nächsten Arterner Nostalgie-Kalenders ist es zwar noch ein Dreivierteljahr hin, doch hat sich in jüngster Zeit mental ein historischer Komplex verfestigt, der bildlich den Kalender 2026 thematisieren dürfte: „Artern - Gasthöfe und Hotels mit Tradition“. Hierzu wurde tatsächlich die für die Anzahl der 24 Kalenderblätter nötigen verschiedenen Motive ermittelt, und diese werden nun sukzessive mit alten Bildern belegt, ohne auch nur ein Wirtshaus optisch doppelt bemühen zu müssen! Hierzu muss jedoch erklärt werden, dass natürlich auch längst nicht mehr existente Gasthäuser berücksichtigt werden, in denen aber auch jahrzehntelang und oftmals noch viel länger Gäste bewirtet und beherbergt worden sind, z. B. die „Drei Schwanen“, der „Bunte Löwe“, der „Graue Wolf“ oder die „Dammschenke“. Ergänzt werden diese sehr alten Gasthöfe mit jüngeren, jedoch gleichfalls nicht mehr existenten Wirtshäusern, so der „Deutsche Kaiser“, die „Goldene Sonne“, die „Goldene Krone“ oder der „Mansfelder Hof“. - Der Herausgeber erhofft sich, mit dem neuen Kalender Einblicke in die lokale Wirtshauskultur der vergangenen etwa drei Jahrhunderte zu geben, zumal nach 1990 die einst reiche Kneipen- und Gaststättenlandschaft in Artern fast komplett zum Erliegen gekommen ist. - Layout und Umfang des nächsten Kalenders wird dem seit 2015 altbekannten Format entsprechen, also 24 Kalenderblätter sowie zwei Jahreskalender. Näheres über den Fortgang der Arbeiten zur Erstellung der nächsten Arterner Nostalgie-Kalenders folgt an dieser Stelle im Laufe der nächsten Zeit. Erstverkauf ist dann das Zwiebelmarktwochenende 2025. - Unser historisches Bild zeigt das einstige Gasthaus zum goldenen Löwen in der Nordhäuser Straße.

Dienstag, 3. Dezember 2024
Es passiert gelegentlich, dass historische Motive - besonders auf privaten Fotos - nicht auf Anhieb zugeordnet werden können. Zumeist ist das der Fall, wenn z. B. Häuser zu sehen sind, die nicht mehr existieren bzw. starke Umbauarbeiten das Gebäude seither maßgeblich verändert haben. Dann bedarf es entsprechender Recherchen und Bildvergleiche oder auch Abgleichen in Adressbüchern, um das abgebildete Detail eindeutig zuordnen zu können, soweit dies der Fundus an alten Abbildungen überhaupt zulässt. - Ein kniffliger Fall liegt bei unserem heutigen Bild vor, das als Motiv einer privaten Postkarte wohl im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hergestellt worden ist. Die Karte wurde am 15. November 1912 in Arten abgestempelt und ging danach in der Postversand, adressiert an „Wohlgeb. Frau Marg. Scheiderer“ in Ansbach, Bayern. Aber weder das abgebildete Wohnhaus, noch die deutlich erkennbare Hausnummer 35 und auch nicht der Name der Empfängerin konnte mit Artern in irgendeiner Weise in Kontext gebracht werden! - Daher unser heutiger Aufruf um Mithilfe bei der Identifizierung des Standortes dieses Wohnhauses, das dem Baustil nach in der Altstadt gestanden haben dürfte. Das allerdings auch nur, wenn es sich tatsächlich um ein Motiv aus Artern handelt, denn nicht außen vor gelassen werden darf, dass zwar die Karte hier abgestempelt worden ist, das Haus jedoch nicht unbedingt eines in Artern zeigen muss. - Wir freuen uns über Hinweise oder Ideen!
Dienstag, 26. November 2024
Als die Arterner Stadtväter vor 95 Jahren ihrer Kommune ein neues Wappen gaben und damit ein jahrhundertelanges Mit-, Neben- und Durcheinander in der lokalen Heraldik beendeten, konnten sie nicht ahnen, dass mit dem seither gültigen Wappen (zwei silberne Halbbögen auf blauem Grund) später neues Wirrwarr erwuchs. Historisch gesehen war dieses Wappen ursprünglich der in Artern sowie regional ansässigen Familie von Hake, auch Haake oder Hacke, zugehörig, ebenso den mit den Hakes verwandten Ministerialgeschlechtern von Artern und von Gehofen. Deren Wappenbilder zeigen eindeutig zwei senkrecht stehende und gegeneinander gekehrte Regenbögen. Entsprechende Wappen sind als Malerei z. B. in der Kirche St. Pankratius in Bendeleben (unser Bild) und als Steinmetzarbeit an der Kirche St. Annen in Hackpfüffel zu finden. Historische Buchwerke zeigen das Hake-Wappen in eben dieser korrekten Blasonierung. - Spätestens aber mit dem „Lexikon Städte und Wappen der DDR“ von 1979 wurde dann dieses bislang eindeutige und historisch begründete Wappenbild aus unerfindlichen Gründen völlig anders gedeutet, und aus den beiden Regenbögen (seit 1929 stilisiert und farblich nicht differenziert) wurden ohne Not silberne „Radfelgenstücke“. Diese Definition wurde widerspruchslos bis in die Gegenwart weiterverbreitet, u. a. in diversen neueren Wappenbüchern, auf Wikipedia und sogar in der Hauptsatzung der Stadt Artern. Die seither dafür angeführten Begründungen sind hanebüchen und schlichtweg falsch! - Im Vorfeld der Neuauflage des seit 1994 erscheinenden „Thüringer Wappenbuches“, das um den Jahreswechsel in einer stark erweiterten 4. Auflage publiziert wird, wurde dem Verfasser dieser heraldische Missstand mitgeteilt. Daraufhin ist zugesagt worden, dass nunmehr „auf jeden Fall neben der kurzen Erwähnung der Radfelgen das Regenbogenwappen umfassend dargestellt und erläutert wird.“ Inwieweit dadurch der bislang entstandene historische Flurschaden als behoben gelten kann, wird sich zeigen. Immerhin sollten im Nachgang wenigstens Online-Texte und teils offizielle amtliche Dokumente angepasst werden. Dennoch ist zu erwarten, dass mit der anstehenden Publikation des „Thüringer Wappenbuches“ die bisherige Fehlinterpretation längst nicht vom Tisch sein wird und wohl noch jahrelang aus Unkenntnis oder Sorglosigkeit die „Radfelgen“ als unrichtige Erläuterung des Wappens der Stadt Artern bemüht werden. Indes galt und gilt: Das Familienwappen der mittelalterlichen von Hakes und somit das Stadtwappen von Artern seit 1929 zeigt zwei Regenbögen, wenngleich stilisiert und farblich monochrom! Mit einem Rad als gemeiner Figur im Wappenwesen bzw. einem Teilstück davon (also je ein Sechstel oder Achtel einer Radfelge) hatten die Hakes heraldisch nie etwas zu tun!

Dienstag, 19. November 2024
Eine wahre Fleißarbeit und zugleich einen wichtigen Baustein zur Arterner Stadt- und Familiengeschichtsforschung lieferte Thomas Engelhardt mit seinem 25seitigen Manuskript „Die Vorfahren der Maler-Brüder Ewald Engelhardt und Otto Engelhardt-Kyffhäuser“, veröffentlicht in „Der Herold - Vierteljahresschrift für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, Neue Folge, 28. Band“, ab. Als Dank für die Unterstützung während der Erstellung dieses Textes leitete der Autor neulich dem Heimatverein ARATORA eine Kopie seines Manuskripts zu. - Die dargelegten genealogischen Forschungen sind besonders deshalb so imponierend, weil nunmehr lt. Ahnenliste der beiden Probanden insgesamt zwölf (!) Generationen bis in die Zeit um 1550 vorliegen und damit die bisherigen Stammbäume der in Artern alteingesessenen Familie Engelhardt um mehr als ein Jahrhundert übertroffen werden. Dabei sind 92 Ortschaften im heutigen Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen von genealogischen Einträgen bzw. Ereignissen tangiert worden. Aus der unmittelbaren Nähe sind das u. a. Allstedt, Artern, Edersleben, Frankenhausen, Gehofen, Göllingen, Heldrungen, Katharinenrieth, Kölleda, Oberheldrungen, Oberröblingen, Oldisleben, Ringleben, Ritteburg, Sangerhausen, Tilleda und Voigtstedt. - Es wird eine angenehme Arbeit über den Winter sein, die bereits vorliegenden Stammbäume mit ausgewählten Daten aus obigem Artikel abzugleichen und zu vervollständigen. Zudem können dann noch mittels zahlreicher Fußnoten im Text weitere Quellen zur lokalen und regionalen familiengeschichtlichen Arbeit erschlossen werden. - Unser Bild zeigt einen Zeitungsartikel mit Einladung zu einer Ausstellung im Arterner Rathaus mit Werken von Otto Engelhardt-Kyffhäuser im Sommer 1941.

Dienstag, 12. November 2024
Das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) gibt ab sofort auf seiner Webseite eine Übersicht über die nach §§ 4 und 5 des Thüringer Denkmalschutzgesetzes (ThürDSchG) ins Denkmalbuch des Freistaates Thüringen eingetragenen Kulturdenkmale. Die Denkmalliste ist für alle Interessierten kostenfrei online abrufbar, unter: https://denkmalpflege.thueringen.de/denkmalliste. - Recherchieren lässt sich in der Denkmalliste nach Landkreisen, Gemarkungen, Straße, Lage, Denkmaltyp, Objektbezeichnung/Eigenname sowie Flurstück als Volltextsuche. Die Suchfelder lassen sich für eine gezielte Recherche auch kombinieren. Die Auflistung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge. Die Ergebnisse lassen sich auf der Webseite als PDF-Export herunterladen oder ausdrucken. Zukünftig sollen weitere relevante Informationen in einem Denkmal-Atlas Thüringen zur Verfügung gestellt werden. - Die Denkmalliste gibt eine Übersicht nach § 4 ThürDSchG über im Denkmalbuch eingetragene unbewegliche Kulturdenkmale im Freistaat Thüringen. Ausgenommen sind bewegliche Kulturdenkmale (z. B. als Teile eines Baudenkmals oder archäologisches Fundgut). - Die Denkmalinventarisation ist eine dauerhafte Aufgabe, so dass aktuelle Erkenntnisse, zusätzliche Befunde oder Neubewertungen sowohl zur Neuaufnahme als auch zu Ergänzungen oder Streichungen in den veröffentlichten Denkmallisten führen können. Die veröffentlichten Listen dienen der Information und stellen den aktuellen Arbeitsstand zum jeweils aufgeführten Datum dar. Hinzuweisen ist darauf, dass der Schutz eines Kulturdenkmals nicht von einem Eintrag in das Denkmalbuch abhängig ist (§ 4 Abs. 2 Satz 2). Auch nicht in das Denkmalbuch eingetragene Objekte fallen unter den Schutz durch das Thüringer Denkmalschutzgesetz, wenn sie die Kriterien nach § 2 ThürDSchG erfüllen. - Unser Bild zeigt das inventarisierte mittelalterliche Steinkreuz auf dem Grundstück Lindenstraße 14 in Artern.
Dienstag, 5. November 2024
Die beiden bereits an dieser Stelle im September 2024 kurz vorgestellten Akten-Unikate „Neues Stuhl-Register über die Männer und Weiber Stände der Arterischen Kirchen B. Virginis aufgesetzet Anno 1768“ sowie „Inventarium derer beyden Arterischen Stadt-Kirchen B. virginis & St. Viti 1713-1714“, mittlerweile durch eine weitere Dokumentenmappe (unser Bild) zum letztgenannten Folianten ergänzt, konnten erwartungsgemäß durch den Heimatverein ARATORA aus privater Hand erworben werden. Von besonderem Interesse in letztgenannter Akte sind Eintragungen, den Hufschmied Hans Christian Göthe betreffend. Diese Mitteilungen werden helfen, die bislang bekannten Lebensumstände des Arterner Goethe-Vorfahren noch weiter zu konkretisieren. Zudem sind andere schriftliche Mitteilungen noch vor dem großen Stadtbrand von Ostern 1683 verfasst worden, was die Akte zudem als lokale historische Rarität einstuft. - Mit dem Erwerb ist bedeutendes stadt- und kirchengeschichtliches Arterner Archivgut zunächst sichergestellt worden. Nun werden hunderte handschriftliche Seiten abfotografiert und dann am Bildschirm inhaltlich analysiert und transkribiert Nach diesen Arbeiten sollen die Akten dem Archiv des Evangelischen Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda zugeführt werden, wo sie als Schenkung verbleiben. - Der Heimatverein ARATORA und Pfarrer i. R. Hans-Martin Kohlmann, Verantwortlicher für das Archiv des Kirchenkreises in der Nicolai-Kirche Eisleben, freuen sich, dass erneut kirchengeschichtlich wichtige Unterlagen aus Artern gerettet worden sind und nun dort, wo sie sachlich und inhaltlich hingehören, archivarisch betreut werden bzw. auch einsehbar sind. Da sich augenscheinlich die Schäden an den historischen Akten in Grenzen halten, ist deren Sanierung nicht notwendig, weshalb diese ohne weitere Behandlung dem Archiv Eisleben eingegliedert werden können. Die Digitalisate hingegeben bleiben in Artern und werden fortan zur orts- und familiengeschichtlichen Arbeit genutzt.