Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Montag, 29. August 2011

Noch bis 29. September 2011 hat im Spenglermuseum Sangerhausen die "Begegnung mit Gustav Adolf Spengler (1869-1961) - Fotoausstellung zum 50. Todestag" geöffnet. Darin wird sich dem bekannten Heimatforscher und Mammut-Entdecker mit privaten und offiziellen Bildaufnahmen genähert, aus seinem Leben und Wirken sowie über dessen umfangreichen Tätigkeiten im Rahmen der Heimatkunde berichtet. In Ergänzung dieser Exposition sowie dem in diesem Zusammenhang angeratenen Besuch im museal hergerichteten Spengler-Haus, Hospitalstraße 56 (immer sonntags von 13 bis 17 Uhr) wird es Anfang September die Neuveröffentlichung eines Büchleins geben, nämlich die „Histörchen“ aus der Feder seines Enkels Adolf Spenglers, nunmehr als erweitere Auflage mit weiteren Texten sowie Bildern. Im Rahmen des Altstadt- oder Kobermännchenfestes unserer ehemaligen Kreisstadt Sangerhausen wird dieses Heimatbuch in zweiter überarbeiteter Fassung, herausgegeben vom Geschichtsverein Sangerhausen, am Freitag. 2. September 2011 um 16.30 Uhr vorgestellt (Ort: Spengler-Haus). Zu diesem Anlass wird außerdem für Spenden zur Sanierung des Kobermännchens am Neuen Schloss, eines der Symbolfiguren Sangerhausens, aufgerufen! – Auch über die bevorstehende 10. Nacht der Denkmale am Samstag, 9. September 2011, informierte uns der Geschichtsverein Sangerhausen mit einem interessanten Veranstaltungsplan (unser Bild).


Samstag, 27. August 2011

Besonders durch die Forschungen und Veröffentlichungen unseres Vereinsmitgliedes Dr. Mathias Deutsch aus Erfurt zur regionalen Klimageschichte bzw. historischen Überflutungen der Unstrut wurden auch die zahlreichen Hochwassermarken entlang unseres Heimatflusses ins Bewusstsein zurückgerufen und dadurch nicht wenige Heimatforscher für diese Thematik sensibilisiert (siehe dazu u. a. unsere Jahresschriften ARATORA sowie die Homepage www.matdeutsch.de). Auch unsere Nachbargemeinde Oldisleben kann mit drei dieser Markierungen aufwarten: Für 1784 in der Klostergasse sowie 1909 und 1947 in der Heldrunger Straße. Während der Stein vom 27. Februar 1784 am alten Schafstall gute Erhaltung aufweist, sind die beiden anderen Marken eher unauffällig und sogar teils bereits verwittert. Daher wurde letztgenannten Hochwasserereignissen kürzlich auf Initiative von zwei Heimatfreunden, Tischlermeister Viktor Kurzeja und Ortschronistin Helgard Amme, mit einer schlichten Erinnerungstafel gedacht (unser Bild). Ein Steinmetz aus Seehausen meißelte das Kleindenkmal, dessen Einlassung in die Mauer am Durchgang des Hochwasserdammes in der Heldrunger Straße eine Firma aus Oldisleben sponserte, wie Viktor Kurzeja gestern dem Heimatverein ARATORA mitteilte. Auch Hochwasserforscher Dr. Mathias Deutsch erhält Unterlagen der Herrichtung dieses Oldislebener Kleindenkmals für seine Sammlung; demnächst geht eine Postsendung in die Landeshauptstadt ab. – Und nach wie vor gilt für unsere Marken entlang der Unstrut das, was bereits der Arterner Heimathistoriker Gustav Poppe vor rund hundert Jahren äußerte, nämlich ab und an diese Ritzungen und Markierungen an Gebäuden usw. aufzufrischen. Im Zuge der jüngsten Denkmalsneuschaffung in Oldisleben wurden die alten Flutmarkierungen natürlich nicht beschädigt!


Gipfelpass

Donnerstag, 25. August 2011

Wie altägyptische Pyramiden erheben sich die Schachthalden bei Sangerhausen, Niederröblingen und Nienstedt aus der weiten Ebene der Helme. Am kommenden Sonntag, 28. August 2011 laden die Rosenstadt Sangerhausen GmbH und der Verein der Mansfelder Bergarbeiter Sangerhausen e.V. zur Besteigung das Abraumhalde auf der Hohen Linde bei Sangerhausen ein. Kletterlustige können zwischen 10 und 16 Uhr den anstrengenden Marsch auf 144 Meter wagen, um die herrliche Aussicht zu genießen – und diesmal sogar mit Gipfelpass. Gegen einen sehr geringen Obolus kann besagtes Dokument zu Füßen der Halde erworben und sich der Aufstieg mittels Stempel bestätigt werden lassen. Die Idee zu diesem Nachweispapier hatte Heimatforscher und Bergbauhistoriker Thilo Ziegler aus der Rosenstadt, der den Pass auch in Druck gab. Seit seiner Jugend mit dem Kupferschieferbaubergbau und auch dem heutigen Industriedenkmal Schachhalde Sangerhausen eng verbunden, erhofft der rührige Pensionär gute Resonanz auf seinen Gipfelpass (unserer Bild). – Gleichfalls positives Echo wünscht sich Thilo Ziegler auf die jüngste Schrift seiner Fortsetzungs- reihe „Geschichte des Sangerhäuser Berg- und Hüttenwerkes von den Anfängen bis zur Neuzeit“. Diesmal behandelt der Autor auf 200 Seiten und mit vielen Abbildungen versehen mit Heft 18 den „Tiefen Gonnaer Erbstollen“. Mehr dazu, sobald das Werk erschienen ist.


Dienstag, 23. August 2011

Seit mittlerweile einem Jahrzehnt läuft das Projekt „Flurnamen und Regionalgeschichte“ des Heimatbundes Thüringen und der Friedrich-Schiller-Universität Jena; auch Forscher aus Artern und Umgebung engagieren an diesem historisch-sprachwissenschaftlichen Vorhaben. Mehrmals im Jahr erscheint für Mitstreiter und Heimatfreunde der „Flurnamenreport“, worin Veranstaltungen, Aufsätze und Informationen zur Thematik publiziert werden. (Sämtliche bislang erschienene Mitteilungsblätter sind als PDF unter http://www.heimatbund-thueringen.de/ abrufbar.) In der jüngsten Ausgabe 3/2011 wird wie folgt zur Mithilfe aufgerufen: „Gansberge und Gansflurnamen: Nach verschiedenen Beiträgen zu Kuh- und Spielbergnamen wird in der nächsten Ausgabe unseres Mitteilungsblattes ein Beitrag zu den Gansnamen in Thüringen veröffentlicht. Wenn sich in Ihrer Gemarkung Gansberge oder andere Gans-Flurnamen befinden, dann teilen Sie uns dies bitte mit genaueren Angaben zur Lage in der Flur sowie historischen Belegen mit, aber auch wenn eine genaue Erklärung und Deutung schon in Ihrer Flurnamensammlung zu finden ist.“ Gern leiten wir diesen Hilferuf weiter und möchten damit anregen, entsprechende Namensvorkommen in unserer Region entweder dem Heimatverein ARATORA oder direkt dem Heimatbund Thüringen via Email info(at)heimatbund-thueringen.de zu melden. Herzlich Dank für Ihre Mitarbeit und Unterstützung! – Unser Bild zeigt den Ausschnitt aus einer historischen Karte mit „der Gänsekopf“ und „hinterm Gänsekopf“ bei Sittendorf/Kyffhäuser.


Wagner

Sonntag, 21. August 2011

In den vergangenen Tagen wurde der Korrekturausdruck der neuen ARATORA-Veröffentlichung „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeinde- leben seit Anfang 1800“ sehr gründlich und zeitintensiv gelesen bzw. letzte Korrekturen bei Orthographie, Grammatik sowie im Layout getätigt (Schreibfehler offenbaren sich ohnehin immer erst im Nachgang!). Der Gesamteindruck des 262 umfassenden Buches stellt sich schon jetzt sehr positiv dar. Kleiner Wermutstropfen: An den gescannten Dateien des Chronikteils wurden zwar digitale Bearbeitungen vorgenommen, um altersbedingte und auf die damalige Drucktechnik zurückzuführende Mängel im Original von 1930 auszubessern. An einigen wenigen Stellen ist dies leider nicht gänzlich gelungen! Daher wird hinsichtlich kleinerer noch bestehender Makel im historischen Schriftsatz um Nachsicht gebeten. Die Lesbarkeit wird dadurch nur sehr unwesentlich eingeschränkt! Der Bildteil mit 120 historischen Fotos aus Neustadt, Altstadt und Randgebieten Artern ist gleichfalls attraktiv, wobei pro A4-Seite jeweils zwei Fotos zur Ansicht gebracht werden, sodass die Abbildungen groß genug sind, auch Einzelheiten erkennen zu können. Besonders stolz sind die Herausgeber auf etliche Bilder aus privaten Quellen, die noch nie zuvor veröffentlicht worden sind. Bis Ende Monat erfolgt die Drucklegung, danach werden die Bücher in Sondershausen gebunden. Am thematisch passenden Tag des offenen Denkmals (Romantik, Realismus, Revolution - Das 19. Jahrhundert) am Sonntag, 11. September wird Otto Wagners Arterner Stadtchronik des 19. Jahrhunderts angeboten, im Oberen Hof und/oder der Veitskirche (siehe Tagespresse). Vielen Dank auch an die zahlreichen Vorbesteller unserer Chronik. Auswärtige Mitglieder erhalten das neue Buch bis Ende September per Post.


Freitag, 19. August 2011

Alle zwei Jahre küren die Naturfreunde Deutschland e.V. und der Deutsche Anglerverband e.V. die „Flusslandschaft des Jahres“. Kürzlich wurde eine Flussregion direkt vor unserer Haustür zum Träger dieses Titels für die Jahre 2012/13 gekürt: die der Helme. Vorausgegangen war eine sehr bemerkenswerte Bewerbung des Kreisanglervereins Sangerhausen im DAV-Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e.V. Der Titel soll auf die ökologische, ökonomische und soziokulturelle Bedeutung der Flüsse sowie der sie umgebenden Landschaft aufmerksam machen, Maßnahmen zur Erhaltung, zum Schutz und zur Renaturierung von Flusslandschaften und ihrer Lebensgemeinschaften initiieren, das Wiedererreichen einer hohen Durchgängigkeit unterstützen und naturnahe Wander- und Erholungsgebiete fördern. – Von der Quelle im thüringischen Eichsfeld bis zur Mündung bei Kalbsrieth in die Unstrut legt die Helme eine Wegstrecke von 74 Kilometer, davon in Sachsen-Anhalt 34 Kilometer, zurück. Einst zu den fischreichsten Flüssen Mitteldeutschlands gehörend, zählt die Helme zur Äschen- und Barbenregion. – Die offizielle Ausrufung der Flusslandschaft 2012/2013 findet kommenden Jahr anlässlich des Weltwassertages am 22. März statt. In diesem Zusammenhang meldete BILD vom 12. August 2011 (eigentlich nicht unser Informationsorgan!), dass die Helme durch gefräßige Kormorane leergefressen würde: „Der nicht schiffbare Lauf war einst für seinen Fischreichtum bekannt. Von den 32 Arten sind aber mittlerweile nur noch 22 zu finden. Einige davon in minimalen Vorkommen.“ Um bis zu neunzig Prozent wären die Fischbestände durch die Großvögel reduziert worden. Sachsen-Anhalt ist das bislang einzige Bundesland ohne ein Kormoran-Management!


Mittwoch 17. August 2011

Im kommenden Jahr begeht der Arterner Turnverein sein 150jähriges Vereinsbestehen: vom 22. bis 24. Juni 2012 wird das Jubiläum „150 Jahre Turnen in Artern“ feierlich begangen. Zahlreiche Vorbereitungen und Recherchen sind hierzu schon jetzt notwendig. Der Vorstand des Turnvereins bittet deshalb um freundliche Mithilfe im Vorfeld (der Heimatverein ARATORA hat bereits Hilfe zugesagt). Immerhin gibt es ungezählte ehemalige und noch aktive Turner bzw. Turnbegeisterte in Artern und der Region, die sicherlich über Bildmaterial, Zeitungsberichte, Erinnerungen, Medaillen, Urkunden usw. verfügen. Ein großer Wunsch der Arterner Turner ist es, Sportfreunde, Bürger und Gäste der Stadt an diesen historischen Dokumenten teilhaben zu lassen, die in einer Präsentation vorgestellt werden sollen. Dafür werden Leihgaben erbeten, die nach der Veranstaltung wieder zurückgegeben werden! Bitte wenden Sie sich, wenn Sie helfen können und möchten, an den Turnverein Artern, der via Homepage http://www.turnverein-artern.de/ und per Mail vorstand@turnverein-artern.de erreichbar ist oder wenden Sie sich an Uwe und Jenny Springsguth, Christel Scholz, Franziska Boose. Auch der Arterner Heimatverein nimmt gern Leihgaben für das Turnerjubiläum entgegen. – Die Arterner Stadtchronik des 19. Jahrhunderts, ab 11. September 2011 als ARATORA-Reprint erhältlich, notiert dazu: „ Am 30. Juli (1862) gründete sich hier ein Männerturnverein, dessen technischer Oberleitung sich der Lehrer an der hiesigen Privatschule, der Kand. Phil. Heinrich Kürbitz, unterzog. Die Beteiligung seitens der Handwerksgesellen, sowie auch vieler Handarbeiter war sehr stark, die Disziplin neben den turnerischen Leistungen eine gute. Der Turnplatz wurde an der Spitze zwischen der langen Hohle und dem Schießstande eingerichtet. Doch verschaffte sich auch bald politischer Zeitgeist Eingang, indem der Verein sogenannte „Turnfahrten“ unternahm, welche zu den stattfindenden Volks- versammlungen des Nationalvereins auf dem Ratsfelde (sic!) bei Frankenhausen und auch nach Allstedt führten. Der Grund dazu lag am Vorsitzenden des Vereins, dem früheren Justitiar Klemm, welcher seine eigene politische Ansicht auch in den Turnverein zu tragen suchte, diesem aber dadurch schadete. (Von den Bürgern traten in den folgenden Jahren wieder viele aus dem Vereine aus, da sie die Bestrebungen desselben mit der Politik des Vorsitzenden für unvereinbar hielten.)“ – Unser Bild zeigt eine historische Aufnahme des Vereinsgeländes Unstrutstraße mit Turnern am Barren, hinten das späterhin Huboldsche Haus.


BUch Unstrut

Montag, 15. August 2011

Dieser Tage erhielt der Heimatverein ARATORA einen Hinweis auf ein soeben erschienenes Buch zur Geschichte, Umwelt und Natur der Unstrut, verfasst von Hans-Jürgen Stumpf und Michael Eile unter dem Titel „Die Unstrut – Wasserstraße 2010. Mess-Expedition Radegunde“. Die Autoren aus Gotha und Erfurt haben darin die Erkenntnisse ihrer vollständigen Tiefenmessungen zwischen Bretleben und Tröbsdorf niedergeschrieben und empfehlen ihre „Perspektiven eines Wassersportreviers“ besonders Paddlern und motorisierten Freizeitkapitänen. Weiterhin werden in dem Buch Untiefenmarkierungen, Brückendurchfahrten, sonstige Gefahrenstellen, Kilometrierung mit Ortsangaben, Messtabellen mit Angaben zu Anlegern und Schleusen detailliert genannt. „Die Unstrut – Wasserstraße 2010. Messexpedition Radegunde“ im Format A5 mit Festeinband hat 108 Seiten sowie 70 Farbfotos und Abbildungen. Es behandelt zudem die Geschichte der Unstrutschiffahrt sowie Betrachtungen zur möglichen touristischen und energetischen Weiterentwicklung der Flussnutzung in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Das Buch kostet 19,95 Euro plus Versandkosten (Bestellung nur per Vorauskasse, Kontakt über die Homepage http://www.expedition-radegunde.de/. Das Buch liegt dem Heimatverein ARATORA noch nicht vor, der Hinweis auf dessen Erscheinen wird hiermit gern übernommen.


Samstag, 13. August 2011

Unsere kleine Fragerunde Anfang des Monats mit bislang nicht identifizierten fotografischen „Archivperlen“ aus den Beständen des Heimatvereins ARATORA brachte durchwachsene Resonanz und Ergebnisse. Immerhin war Klaus Enterlein aus Schönfeld der erste freundliche Informant und teilte betreffs unseres Bildes vom 1. August 2011 mit, dass es sich hierbei um das vor ca. fünfzehn Jahren abgerissene Haus in der Neuen Straße 30 in Artern handele. Heute steht dort, leicht eingerückt, ein Neubau. Die beiden anderen historischen Bilder harren nach wie vor der Identifizierung. Da diese aber auch künftig auf unserer Homepage abrufbar sind, bleibt die Hoffnung, dass späterhin Informationen dazu eintreffen. - Ein weiteres historisches Foto, verbunden mit der Frage nach der Örtlichkeit dieser Aufnahme, wird heute beigegeben. Es zeigt eine wasserbauliche und/oder eisenbahntechnische Anlage (Brücke?). Da auf der Rückseite des Bildes um 1940 eine (nicht lesbare) Notiz von Heimatforscher Ewald Engelhardt vermerkt wurde, ist davon auszugehen, dass es sich um ein Objekt in Artern bzw. der nächsten Gegend handelt. Bitte helfen Sie mit!


ADAC

Donnerstag, 11. August 2011

Ein eher ungewöhnliches und bislang auch noch nicht gekanntes Relikt aus heimischer Vergangenheit fand kürzlich von Frankfurt/Main den Weg zurück nach Artern. Unter dem Titel „3. Gauwanderung“ und datiert auf den 3. und 4. September 1932 wurde damals eine massive Metallplakette als Erinnerungsstück für den „Gau II Sachsen-Anhalt“ angefertigt. Bei näherer Betrachtung offenbart sich auch der Urheber dieses schön gearbeiteten Reliefstückes mit Abbildung des Arterner Rathauses nebst Bismarck-Roland. Es ist der Allgemeine Deutsche Automobil-Club, kurz ADAC. 1903 in Stuttgart als Deutsche Motorradfahrer-Vereinigung gegründet, wurde der Verein bereits 1911 in den noch heute bestehenden Allgemeinen Deutschen Automobil-Club umformiert. Aufgrund Förderung durch Kaiser Wilhelm II. wählten die frühen Automobilisten den preußischen Adler zu ihrem Vereinswappentier, umsäumt mit den Kürzeln ADAC. Und eben dieser Adler befindet sich auch auf unserer Plakette von 1932 – mittig rechts, während das damals noch junge Arterner Stadtwappen von 1929 links unten prangt. Von beiden Wappenbildern ist leider bereits etwas Farbe abgeplatzt. Das ist nicht weiter verwunderlich, kennt man die Geschichte dieses Erinnerungsstückes: Vor etwa vierzig Jahren wurde es von einem Kleingärtner in den Anlagen nahe der Schönfelder Straße im Erdreich gefunden, gesäubert und aufbewahrt. Infolge familiärer Umstände kam die Plakette schon vor Jahren von Artern an den Main und jetzt wieder retour. Herzlichen Dank an unser Mitglied Ursula Kibach für die Überlassung dieses hübschen Stückchens Zeitgeschichte.


Dienstag, 9. August 2011

Mit einer Überraschung wartete kürzlich Druckermeister Jürgen Puchta aus Artern auf, als er unserem Vereinsarchiv vier sehr attraktive Farbdias aus der Zeit um 1935 überließ. Drei der Lichtbilder befinden sich in alten Metallrahmen, ein weiteres ist in einem Papprahmen eingefasst. Auf den Gläsern befinden sich unzählige Fingerabdrücke und Kratzer, die Dias an sich sind unversehrt. Mangels Diaprojektors konnte aber noch nicht deren Qualität optisch überprüft werden. – Ein Foto zeigt den Blick vom Weinberg auf die Stadt, im Vordergrund noch relativ junge Bäume der Kirschplantage, dahinter die Hainleite (unser Bild). Ein weiteres Dia bringt die damals noch intakte Brücke über die Sole auf dem Friedhof zur Ansicht. Historisch am interessanten sind jedoch zwei Ansichten der vormaligen Freigutes Stange bzw. Bösel in der Grabenstraße, dort wo sich seit Mitte der 1980er Jahre ein großer Parkplatz befindet. Zu sehen sind u. a. die wuchtigen und beinahe wehrhaft wirkenden Gebäude des vormals landwirtschaftlichen Objektes sowie dessen große Toreinfahrt. Zwischenzeitlich wurden die Dias aus ihren Rahmen entnommen und zur Fotoentwicklung gebracht – herausgekommen sind durchaus imponierend Bilder und weil Amateuraufnahmen doppelt interessante. Wenigstens die beiden letztbeschriebenen Fotos sollten aufgrund ihres historischen Wertes und ihrer Ästhetik in eine künftige Veröffentlichung des Heimatverein ARATORA aufgenommen werden. Ideen gehen derzeit dahin, 2012 eine zwar nicht sehr umfangreiche, wenngleich äußerst wichtige Ergänzung zur Stadtchronik des 19. Jahrhunderts, die am 11. September 2011 erscheint, zu publizieren und auch an dieses historische Werk (1929) von Otto Wagner einen Bildteil mit relevanten historischen Aufnahmen anzuhängen. In dieser Schrift werden fast alle Arterner Handwerke und deren Meister während des 19. Jahrhunderts benannt und größtenteils mit kurzen Lebensbeschreibungen sowie Geschichte deren Firmen versehen.


Geoparks

Sonntag, 7. August 2011

Als jüngste Veröffentlichung der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie fand jetzt die Publikation „Das Netzwerk Thüringer Geoparks“ als Nr. 98 der Schriftenreihe der TLGU den Weg zum Heimatverein ARATORA. Besonders der erdgeschichtlich Interessierte dürfte an dem 110seitigen und reich bebilderten Werk seine Freude finden. Im Mittelpunkt der Publikation stehen die vier thüringischen Geoparks „Harz, Braunschweiger Land, Ostfalen“ (Anteil Thüringen) - „Kyffhäuser“ - „Inselsberg, Drei Gleichen“ sowie „Schieferland“ im Thüringisch-Fränkischen Schiefergebirge (Anteil Thüringen) mit erdkundlichen und geologischen Besonderheiten bzw. touristischen Zielen. Auf 25 Seiten präsentiert sich der „Nationale Geopark Kyffhäuser“ mit seinen elf Geopfaden Gesteinsgarten (Rathsfeld), Kyffhäuserdenkmal, Tilleda, Kyffhäusergebirge, Artern, Unstrut und Hohe Schrecke, Bad Frankenhausen, Steinrinne (Bilzingsleben), Südkyffhäuser, Bendeleben und Kalibergbau (Sondershausen). Glanzstück dieser Abhandlung ist eine sehr detaillierte geologische Karte des Kyffhäuserkreises mit Darstellung der vorkommenden sedimentären Gesteine aus Perm, Trias und Quartär sowie Granite und Metamorphite. Doch auch der Blick zum westlich benachbarten Geopark bringt für den Regionalforscher Erkenntnisgewinn, besonders die Gesteinswelt im Großraum um die Stadt Nordhausen und den Südharz bis Stausee Kelbra betreffend. - Näheres zur Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie sowie deren umfangreichen und interessanten Publikationen bzw. kostenlosen Downloadangeboten unter http://www.tlug-jena.de/de/tlug/.


Freitag, 5. August 2011

Mit dem heutigen Foto eines historischen Hauses um 1900 aus dem ARATORA-Vereinsarchiv, dessen Standort uns leider nicht bekannt ist, bitten wir unsere Besucher um erneute Unterstützung. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein eingeschossiges niedriges Wohnhaus mit Satteldach und Fledermausgauben. Seiner Bauart nach könnte es in der Altstadt gestanden haben – oder aber überhaupt nicht in Artern, sondern in einem Ort der näheren bzw. auch ferneren Umgebung. Anhaltspunkte dafür fehlen bislang. Daher nochmals unsere ganz herzliche Bitte um Mitteilung, wer dieses als auch die in den vergangenen Tagen vorgestellten Häuser und deren Standorte kennt. Wenn Sie selbst interessante Bilder haben und diese auf unserer Homepage veröffentlichen möchten, kontaktieren Sie uns gleichfalls.


Mittwoch 3. August 2011

In unserer kleinen Sommer-Rätselreihe über bislang nicht identifizierte Gebäude in (oder um?) Artern auf historischen Fotos wird heute ein zweites Bild um 1900 vorgestellt, dessen Identifikation sich bislang unseren Recherchen entzogen hat. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Wohnbau, zugleich Eckhaus, mit einer Giebelwand aus Fachwerk oberhalb des Parterres. Eine Eingangtür ist nicht erkennbar, befindet sich wahrscheinlich rechts, außerhalb des Bildes. Das niedrige, links im Bild befindliche Wohnhaus scheint in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit dem großen Nachbarbau zu stehen. Das Umfeld deutet darauf hin, dass unser Haus in der Arterner Altstadt oder einem relevantem Bereich anderenorts gestanden hat. Wer kann Hinweise geben, wer kennt den Standort des alten Hauses?


Montag, 1. August 2011

In der Heimatforschung wiederholen sich sehr oft immergleiche Situationen: Entweder es tauchen Fotografien oder Ansichtskarten mit stets sich ähnelnden und somit gleichförmigen Motiven auf oder eben solche, die schlecht oder gar nicht einzuordnen sind. Letztere Aufnahmen können z. B. Hinterhöfe, Nebengelasse oder eben längst abgerissene Häuser wiedergeben. Besonders katastrophal gestalten sich Versuche der Personenidentifizierung auf alten Familien- oder Hochzeitfotos. Die Bequemlichkeit unserer Ahnen, die Namen der Abgebildeten auf der Rückseite zu vermerken, lässt den historischen Wert solcher Bilder heute meist gegen Null sinken, zumal wenn nicht einmal der kleinste Anhaltspunkt zu ermitteln ist, wo das Fotos einst geschossen worden ist. Auch im Archiv des Heimatvereins ARATORA findet sich eine nicht geringe Anzahl solcher Bilder. – Bedeutend besser ist die Situation bei historischen Häusern, wenngleich sich auch mit diesen ab und an Fragen verbinden. Dieses Umstand aufgreifend, sollen heute und die nächsten Tage historische Aufnahmen vorgestellt werden, von denen bislang nicht ermittelt werden konnte, wo sich die darauf abgebildeten Häuser befinden. Dass sich diese Bilder im Archiv des Arterner Heimatvereins befinden bedeutet aber nicht, dass diese Ansichten auch Artern in alten Tagen zeigen; genauso gut könnten die gezeigten Häuser auch in den Dörfern der Umgebung gestanden haben bzw. noch stehen. – Wir rufen die Besucher unserer Homepage herzlich auf uns zu helfen und ihr Wissen über die demnächst folgenden Häuser mitzuteilen. Den Anfang macht dieses zweigeschossige Wohnhaus mit Torfahrt. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie dieses Haus kennen (Mail oder Tel. 03466 / 320139). Vielen herzlichen Dank für Ihre Mühe!