Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Sonntag, 30. Oktober 2011

Nach Untertage ging’s am vergangenen Freitag mit Dipl.-Museologe Michael Brust aus Steinthaleben, der sich mit einem Multimediavortrag in der Volkshochschule Artern dem Altbergbau im Revier nördlich von Sangerhausen widmete. Mit in die Grube fuhren mehr als zwanzig Besucher, u. a. aus Artern und Bad Frankenhausen, Burgtonna, Rastenberg, Ringleben sowie Voigtstedt ein. Im Mittelpunkt standen die Geschichte des regionalen Kupferschieferbergbaus sowie die Vorstellung der ehemaligen Montagebiete des Segen-Gottes- und Gonnaer Stollens. Das Publikum brachte dem Referenten große Aufmerksamkeit und hohes Interesse entgegen, sodass sich aus dem gut einstündig geplanten Referat eine fast zweieinhalbstündige Veranstaltung entwickelte. Höhepunkt war ein privater Film über eine mehrstündige Befahrung der Elisabethschächter Schlotte, den Michael Brust als einer der Expeditionsteilnehmer kommentierte. Diese Höhlungen dienten einst zur Wasserhaltung des Kupferschieferabbaus um Morungen. Näheres auch dazu auf der Homepage http://www.kalkschlotten.de/. Besonders die anwesenden alten Bergleute und Bergbauforscher waren von diesen Aufnahmen aus der Welt des Gipskarstes begeistert; dies äußerte sich auch in der sich anschließenden Gesprächsrunde. Für seinen sehr interessanten und besonders abwechslungsreichen Vortrag mit einmaligen Aufnahmen dankte der Heimatverein ARATORA mit einem Buchgeschenk sowie der Bitte um einen weiteren Vortrag über regionalen Montanbau und Geologie im kommenden Jahr.


Marienkirche

Freitag, 28. Oktober 2011

Die Nacht vom morgigen Samstag auf Sonntag, 30. Oktober 2011 lässt uns am zweimal im Jahr stattfindenden Schauspiel der Zeitumstellung teilnehmen. Ab Sonntagmorgen 3.00 Uhr wird wieder Winterzeit oder besser Normalzeit herrschen. Hierzu werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt, die Nacht dauert also eine Stunde länger. – In Deutschland wurde die derzeit gültige Zeitumstellung von der Normalzeit auf Sommerzeit im Jahre 1980 eingeführt. Damit wurden die bereits in vielen Nachbarländern angepassten Zeitregelungen übernommen, zumal von politischer Seite die Überzeugung präsent war,  mit besserer Nutzung des Tageslichts Energie sparen zu können (letzte Nachwirkungen der Ölkrise 1973!). Mögliche Dissonanzen mit der inneren Uhr und dem Biorhythmus, verbunden mit Schlafproblemen sowie Herz-Kreislauf-Unstimmigkeiten, wurden billigend in Kauf genommen – bis heute! Russland hat es von kurzem vorgemacht: es geht auch ohne die lästige Zeitumstellung! – Was hätte Luther wohl dazu gesagt, dessen historischer Thesenanschlag am kommenden Montag, 31. Oktober begangen wird? Der große Reformator hat die kirchliche Ordnung zwar gründlich und nachhaltig durcheinander gebracht, doch am Ablauf der Zeit hat auch er nichts geändert. Erst 1582 kam es mit der Korrektur des Julianischen Kalenders zu solchen Umwälzungen. Papst Gregor XIII. bestimmte, dass in jenem Jahr zehn Tage zu überspringen seien, um wieder Einklang zwischen Kalenderjahr und Sonnenjahr und damit verbunden der christlichen Osterrechnung zu schaffen. Es folgte auf den 4. Oktober 1582 sogleich der 15. Oktober, wobei die Abfolge der Wochentage beibehalten worden ist. Kurios: Nicht wenige Bauern beklagten den „Wegfall“ dieser Dekade und wollten dadurch Ausfälle in der Landwirtschaft und damit verbunden Entschädigungen geltend machen. - Unser Bild: Uhr der Arterner Marienkirche.


Mittwoch, 26. Oktober 2011

Im Nachgang unserer jüngsten, sehr erfolgreichen Vereinsschrift „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben seit Anfang 1800“ wird sukzessive bereits an der Fortsetzung dieser Arterner Stadtchronik des 19. Jahrhunderts gearbeitet. Diese soll gleichfalls als Reprintdruck publiziert werden und hat Nennungen und Beschreibungen (fast) sämtlicher Handwerker und Gewerbetreibender in Artern zum Inhalt; gleichfalls für die Zeit zwischen 1800 und 1900. Ergänzt wird die erstmals 1929 unter dem Titel „Artern und seine Bewohner im vorigen Jahrhundert“ erschienene Abhandlung u. a. mit einer umfangreichen Beschreibung unserer Stadt, Schilderung von historischen Zuständen, Bekleidung unserer Ahnen, deren Arbeits- und Lebensweise, weiterhin Hochwasser und Brände in Artern. – Im Vorfeld wurden bereits etliche neue „alte“ Bilder von Handwerksgeschäften, Produkten und Läden vorsortiert. Doch wir benötigen noch weitere historische Fotos, möglichst mit alten Ansichten von hiesigen Produktionsstätten, Verkaufsräumen und besonders damit verbundenen Personen – also Handwerksmeister, Gesellen, Verkäufer usw. aus Artern. Mitglieder und Freunde deshalb herzlich aufgerufen, uns leihweise derartige alte Dokumente zur Verfügung zu stellen bzw. für uns Scans mit Auflösung von 600 dpi selbst anzufertigen. Gesucht werden Abbildungen z. B. von Bäckern, Fleischern, Müllern, Schmieden, Schneidern, Maurern, Zimmerleuten bzw. Inhabern von Verkaufgeschäften. – Der Sommer 2012, vielleicht wieder der Tag des offenen Denkmals, könnte als Erscheinungstermin dieser familiengeschichtlich, historisch und volkskundlich wichtigen Schrift avisiert werden.


Konzert

Montag, 24. Oktober 2011

Die ersten verbindlichen Anmeldungen für Eintrittskarten zu diesjährigen Weihnachtskonzert datieren tatsächlich in den August, ab letzter Woche ist der Kartenvorverkauf offiziell eröffnet. Die festliche Musikveranstaltung mit dem Neuen Ensemble Leipzig (unser Bild) findet am Donnerstag, 15. Dezember um 19.30 Uhr in der Veitskirche statt. Interessenten können Vorbestellungen äußern bzw. Karten schon jetzt erwerben (Tel. 03466 /320139). Zur Beachtung: Schon jetzt sind fast zwei Drittel der Plätze in der Veitskirche vorbestellt bzw. wurden Eintrittskarten verkauft! Interessenten sind daher angehalten sich möglichst zeitnah beim Heimatverein ARATORA zu melden (Tel. 03466 / 320139). Reservierte Karten müssen allerdings bitte bis Freitag, 30. November bezahlt werden, da ansonsten das Anrecht verfällt. Auch bereits gekaufte Karten können nur bis 30. November zurückgegeben werden! – Wie uns vorab Pianist Gernot Oertel vom Neuen Ensemble Leipzig wissen ließ, bringt er Anke Rehfeld (Violine) sowie als Gäste Ramona und Jens Thiele (Gesang und Keyboards) mit. Es werden klassische Stücke u. a. von Händel und Vivaldi erklingen, aber auch Adaptionen alter Stücke in zeitgemäßem Gewand sowie traditionelle Weihnachtslieder. Gernot Oertel verspricht einen romantischen Abend zur Advents- und Weihnachtszeit in Artern. In der Konzertpause werden Getränke angeboten, Nutzungsmöglichkeit von Sanitäreinrichtungen für unsere Besucher wird organisiert. Für Ältere und/oder Gehbehinderte aus Artern wird wiederum ein kostenloser Fahrdienst zur Veitskirche bzw. wieder nach Hause eingerichtet. Auch hierzu erbitten wir vorherige Anmeldung.


Hammer und Schlägel

Samstag, 22. Oktober 2011

Der erste geschichtliche Vortrag des Heimatvereins ARATORA in diesem Herbst findet in der kommenden Woche statt. Hierzu werden Mitglieder, Freunde und Interessierte herzlich eingeladen: Freitag, 28. Oktober 2011 um 19 Uhr in der Volkshochschule Artern, Puschkinstraße 58. Unser Referat dürfte diesmal besonders an Bergbau und Geologie Interessierte ansprechen. Dipl.-Museologe Michael Brust aus Steinthaleben widmet sich in einem kombinierten Bild-Film-Vortrag dem Altbergbau im Sangerhäuser Revier und dessen historischen Hinterlassenschaften: Halden, Schächte, Pingen, Stollen und Schlotten - untermalt mit einmaligen Fotos aus der „Unterwelt“ unserer Heimat. – Also: herzlich willkommen zu unserem Vortrag; mehr zum Referenten und dem Altbergbau in unserer Region unter www.kalkschlotten.de. (Der ursprünglich avisierte Vortrag zur Geologie des Kyffhäusergebirges mit seinen Gesteinen und Fossilien wird erst nächstes Jahr stattfinden, da zuvor noch aktuelles Bild- und Textmaterial eingearbeitet werden muss.) Aufgrund begrenzter Sitzgelegenheiten bzw. vorheriger Möglichkeiten zur Aufstockung des Raumes wird um  Anmeldung über Telefon 03466 / 320139 oder Email gebeten.


Arterner Chronik

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Gerade einmal reichlich fünf Wochen seit Erstveröffentlichung unserer Jubiläumsschrift „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben seit Anfang 1800“ kann ein überaus positives Fazit über diese Publikation gezogen werden. Zwei Drittel der Auflage hat inzwischen interessierte und dankbare Käufer gefunden - in Artern, Thüringen und Deutschland. Mit zahlreichen Telefonaten, Briefen und Mails erreichten uns Worte der Anerkennung, oft verbunden mit Nachbestellungen dieser einmaligen Chronik. Die von vielen Lesern abgegebenen Beurteilungen sprechen letztlich für die hohe Qualität unserer sechs Stadtchronisten im 19. Jahrhundert, deren redaktionellen Bearbeiter Otto Wagner und vielleicht auch ein wenig hinsichtlich der Auswahl der historischen Bilder, die dem Textteil beigegeben worden sind. Ob die Arterner Stadtchronik des 19. Jahrhunderts - wie angedacht - zum Weihnachtsmarkt Anfang Dezember noch angeboten werden kann, ist fraglich, da evtl. Ende des Jahres schon ausverkauft. Wir werten dies als guten Beweis dafür, dass die meisten Arterner sich nach wie vor für ihre Stadt und deren Geschichte interessieren! – Hier nun ein Bruchteil der Dankesworte, die uns zum neuen Buch erreichten. Spenglermuseum Sangerhausen: „... schönes Buch für die Museumsbibliothek. Herzlichen Dank dafür! Ich freue mich immer sehr, wenn ich die neu erschienen Ortschroniken bekomme und einstellen kann, denn hier sind die Bücher dauerhaft für alle interessierten Leser benutzbar.“ – Leserin aus Geising im Osterzgebirge: „Sie haben mir eine große Freude mit der Sonderschrift der Arterner Stadtchronik gemacht. Ich habe mich gleich auf die Fotos gestürzt. Es war wie in unserer Kindheit. Wie viele Läden gab es in Artern, und alle konnten davon leben. Heute ist vieles anders, aber einiges nicht besser.“ – Stadtmuseum Einbeck: „... Jubiläumsband der ARATORA, zu dem ich Sie herzlich beglückwünsche. [...] Es ist fantastisch, dass ein Verein über so viele Epochen und auch historische Brüche seinen Bestand wahren kann und die neuen Aufgaben immer wieder Menschen zum Mitmachen und zum Engagement für ihre Heimat begeistern.“ – Ein Vereinsmitglied aus Wilnsdorf, Kreis Siegen (NRW) schreibt: „Vielen Dank für die Zusendung der Arterner Stadtchronik. Die Sache ist sehr interessant und ich werde mich viel damit beschäftigen.“ – Eine Familienforscherin (Lüttichs in und um Artern) aus Düsseldorf: „U. a. habe ich gerade das neue Buch von Dir (das 2. hat mein Vater mit großer Freude entgegengenommen) studiert bzw. den Namen Lüttich markiert!!! Es ist ein tolles Buch geworden... sehr interessant und wenn man es wirklich vertiefend liest, gerät man in eine ganz andere uns mittlerweile fremd gewordenen Welt. Auch die alten Fotos sind sehr schön.“ – Schließlich ein Vereinsmitglied und Familienforscherin aus Marburg/Lahn: „Welche Überraschung und eine besondere Fundgrube für mich diese Sonderschrift bedeutet, kann ich nicht hoch genug schätzen! Herzlichen Dank, besonders für Ihr Engagement, ein Einsatz von unschätzbarem Wert.“ – Die „Wichtigen Ereignisse in unserem Gemeindeleben seit Anfang 1800“ kann für nur 15 Euro in der Arterner Buchhandlung „Das Gute Buch“ oder direkt beim Verein erworben bzw. bestellt werden.


Dienstag, 18. Oktober 2011

Das A und O heimatkundlicher Forschungsarbeit stellen der Daten-, Informations- Bilderaustausch unter Vereinsfreunden und Forscherkollegen dar. Längst hat sich auch bei uns ein Netzwerk gebildet, das Neuigkeiten für Geschichtsvereine, Ortschronisten und Familienforscher – meist Unterlagen, Sammlungen und Abbildungen betreffend – schnell via Internet oder in Foren vermeldet. Die meisten Forscher aus Nah und Fern profitieren von diesem ständigen solidarischen Geben und Nehmen! So ist im z. B. nächstes Jahr ist in Artern eine Bilderbörse für historische Aufnahmen angedacht, wo um private Überlassung von alten Bildern gebeten wird (diese werden vor Ort sofort gescannt, sodass der Geber die Originale gleich wieder mitnehmen kann). Im Gegenzug können Bitten geäußert werden, welche Motive von den Spendern oder anderen Personen gesucht werden. – In diesem Zusammenhang weilte Ende vergangenen Monats auch Tommy Pfennig, seit Jahren bekannt als Forscher zur Geschichte der Kyffhäuserkleinbahn Artern-Berga/Kelbra, beim Heimatverein ARATORA, um historische Abbildungen mit seiner Sammlung abzugleichen. Mit Freude konnte der Verkehrshistoriker aus Erfurt mehr als zwei Dutzend historischer Abbildungen feststellen, die seiner Sammlung noch fehlen. Unter diesen Bildern befinden sich etliche Aufnahmen Arterner Eisenbahnbrücken und Gleisanlagen. Als relative Seltenheit dürfe dabei eine Abbildung gelten, die einen Teil des Gleisverlaufes der alten Kohlenbahn von Artern in die Braunkohlenschächte bei Voigtstedt und Edersleben zeigt. – Nach wie vor arbeitet Tommy Pfennig an einer Buchveröffentlichung zur Geschichte unserer Kleinbahn sowie an einem Dokumentarfilm. Besucher seines gutbesuchten Vortrages Ende letzten Jahres konnten bereits in Bild und Film Einblicke in die bevorstehenden Veröffentlichungen nehmen.


Sonntag, 16. Oktober 2011

Mit der großen Historienreihe „Geschichte Mitteldeutschlands“ bereichert das MDR-Fernsehen sei 1999 allherbstlich die Fernsehlandschaft und hebt sich zumeist wohltuend von eher schlecht recherchierten bzw. allzu einseitigen, tendenziösen oder moralisierend-seichten Geschichtsdokumentationen größtenteils privater aber auch anderer GEZ-finanzierter Sender ab. In diesem Herbst werden fünf neue Filme im Rahmen der 13. Staffel der „Geschichte Mitteldeutschlands“ gesendet, produziert von Saxonia Entertainment. Im Mittelpunkt der neuen Folgen stehen wiederum Persönlichkeiten, die Mitteldeutschland ihren Stempel aufgedrückt haben und eng mit der Geschichte dieser Region verbunden sind: Heute, Sonntag, 16. Oktober 2011, 20.15 Uhr: „Generalfeldmarschall Paulus - Der Verlierer von Stalingrad und die DDR“ bringt ein Porträt dieses Wehrmachtsoffiziers, dessen Rolle in der Schlacht um Stalingrad und seinen politischer Seiten- und/oder Gesinnungswechsel. – Sonntag, 23. Oktober 2011, 20.15 Uhr: „Die Mätresse des Königs: Fürstin Teschen und August der Starke“ nimmt Ursula Katharina Lubomirska, Mätresse Kurfürst Augusts und später Reichsfürstin Teschen, ins Visier und gibt Einblicke in die barocke Mätressenwirtschaft am sächsischen Hof. – Sonntag, 30. Oktober 2011, 20.15 Uhr: „Die Brockenhexe - Hetzjagd an der Elbe“ führt ins 17. Jahrhundert und zur Geschichte der „Hexe“ Maria Kleinecke, einer Schweinemagd aus Schönebeck, wo zwischen 1617 und 1619 eine große „Hexenjagd“ stattfanden. – Sonntag, 6. November 2011, 20.15 Uhr: „Der erste Sachse auf dem Königsthron: Heinrich I.“ führt uns quasi vor unsere eigene Haustür und porträtiert den ersten deutschen König und Reichsgründer und dessen Kampf 933 bei Riade gegen die Ungarn. – Sonntag, 13. November 2011, 20.15 Uhr: „Liebe im Mittelalter - Die Skandale des echten Tannhäuser“. In diesem Dokumentarfilm nimmt sich der MDR des sagenhaften Ritters und Minnesängers an und zeichnet darüberhinaus ein Sittengemälde des 13. Jahrhunderts.


Brücke der Kyffhäuserkleinbahn bei Artern

Freitag, 14. Oktober 2011

Durch freundliche Vermittlung von Vorstandsmitglied Wolfgang Hecker wird demnächst die vereinsinterne Sammlung historischer Arterner Abbildungen mit dreizehn Fotos, überwiegend aus den 1950er Jahren, bereichert werden. Abgesehen von einer Aufnahme von 1954 der Weinbergstraße, der Brücke über den Solebach auf dem Friedhof und einer herrlichen Aufnahme von 1911 des Bauernhofes Flitner in der Leipziger Straße dürften die restlichen zehn Aufnahmen besonders Hochwasserforscher und Eisenbahnhistoriker ansprechen und interessieren: Blick vom Unstrutdeich bei Schönfeld auf Artern mit Kleinbahnbrücke und überschwemmten Wiesen - Ansicht des West- bahnhofes der Kyffhäuserkleinbahn während eines Hochwassers - weiterer Blick zum Westbahnhof während einer Unstrutüberflutung - Kleinbahnbrücke bei Artern mit Eisgang auf der Unstrut - Mühlgraben am Salzdamm während Hochwassers - überschwemmte Große Weide am Ortsausgang in Richtung Reinsdorf - Hochwasser an der Mühlgrabenbrücke - überschwemmte Wiesen zwischen Artern und Schönfeld - während eines Hochwassers auf der überfluteten Großen Weide spielende Kinder sowie überschwemmte Gärten in der Großen Weide. – Thematisch passen eben diese Bilder außerordentlich gut zum derzeit in Vorbereitung befindlichen Buch „Die Unstrut – ein Fluss und seine Geschichte(n)“, dessen Veröffentlichung Ende 2012 angedacht ist und das eine historisch-volkskundliche Reise entlang unseres Heimatflusses zwischen Sachsenburg und Wendelstein zum Inhalt haben wird. Zu dieser neuen ARATORA-Sonderschrift werden immer noch weitere Abbildungen sowie inhaltliche Ideen und Texte gesucht.


Mittwoch, 12. Oktober 2011

Familienforscher und an Geschichte Interessierte dürfen sich ab heute und dann immer mittwochs auf eine neue Staffel von „Die Spur der Ahnen. Jede Familie hat ein Geheimnis“ mir Robert Burdy auf dem MDR-Fernsehen freuen. Auch diesmal gehen der Moderator und Genealogin Martina Wermes vom Sächsischen Staatsarchiv in Leipzig Familienlegenden nach, die sich über Generationen erhalten haben. Die Suche führt erneut in Archive, Pfarr- und Standesämter, an historische Orte des Geschehens sowie auf Friedhöfe und zu Nachfahren und Verwandten. Mit der Mischung aus Ahnenforschung, Regionalgeschichte und Kriminalistik ist „Die Spur der Ahnen“ auf dem deutschen Fernsehmarkt einzigartig, dabei spannend, lehrreich und wissenschaftlich fundiert. Hier nun die neuen Folgen: Mittwoch 12.10.2011, 20:45 Uhr: Der legendäre Zoodirektor. Die 67jährige Renate Donat aus Saara im Landkreis Altenburger Land berichtet, dass ihre Großmutter immer behauptete, dass der Gründer des Leipziger Zoos, der Gastwirt Ernst Pinkert, ein Verwandter sein. Ob dem so ist? – Mittwoch, 19.10.2011, 20:45 Uhr: Der kleine Junge und die Nazis. Die britische Regierung initiierte 1938/39 mit Hilfe einflussreichen Juden eine Hilfsaktion, um jüdische Kinder und Jugendliche aus Deutschland, Österreich, Polen und der Tschechoslowakei zu bringen. Die Aktion „Kindertransporte“ und damit viele tragische Schicksale nahmen ihren Lauf. – Mittwoch, 26.10.2011, 20:45 Uhr: Der verratene Bruder. Ein unbekannter Mann berichtet Frührentner Harald Mattke aus Erfurt, er wäre sein Cousin. Sein Vater habe den eigenen Bruder verraten und es sei zu einer Schießerei gekommen; der eine war bei der SA, der andere Kommunist. Dem Pensionär ist das nicht glaubhaft, hatten doch sein Vater und der Großvater besten Kontakt zueinander und nie war von anderen Verwandten die Rede. – Mittwoch, 02.11.2011, 20:45 Uhr: Der Räuberwald. Dorothea Hohl aus Leipzig meint, einer ihrer Vorfahren wäre ein berüchtigter Räuber und Mörder gewesen, genannt der „Schwarze Geithe“, Anführer der gefährlichsten Räuberbande Thüringens zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Sein Revier war der Wald zwischen Gera und Jena. Widerpart des Räuberhauptmanns war ein Pfarrer. Der hatte zwar keine Waffen, aber mit Gottes Wort erreichte er die Frauen der Banditen! – Forschern aus Artern und Umgebung bietet der Heimatverein ARATORA Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, z. B. im Rahmen unserer Familiengeschichtlichen Abende, einmal im Quartal. Unsere nächste Veranstaltung dieser Art wird Ende November /Anfang Dezember im Ratskeller stattfinden. – Unser Foto zeigt eine Seite aus dem Arterner Kirchenbuch mit Taufen des Jahres 1729.


Montag, 10. Oktober 2011

Die Meinungen über das Thema "Archäoastronomie" sind in Wissenschaft und Amateurforschung naturgemäß geteilt und schweifen zwischen enthusiastischer Zustimmung, Ignoranz und vehementer Ablehnung. Das wurde auch bei der 9. Tagung zur (vor)geschichtlichen Himmelskunde in Questenberg und Sangerhausen am vergangenen Wochenende klar, wobei die (durchaus kritischen) Befürworter in der Überzahl waren. Veranstalter Ralf Koneckis und den Referenten ist schon klar: aufgrund mangelnder Datenlage bei den Themen „Kult und Religion, Mythologie, Kosmologie und Astronomie in vorgeschichtlichen Kulturen“ sind Vorsicht und Zurückhaltung angebracht. Doch bringt auch hier nur das Widerspiel von These und Antithese letztlich Klärung bzw. in diesem Falle Annäherung an die (vor-)historische Wahrheit. Immerhin werden oftmals in der Archäoastronomie lediglich Interpretationen präsentiert. Auch wenn der Konsens letztlich doch irgendwo Glaubenssache ist und bleibt, die kürzlich präsentierten Tagungsvorträge, Ideen und Darstellungen ur- und frühgeschichtlicher Objekte (auch aus unserer näheren Region) als mutmaßliche Zeitmessungs-, Ortungs- oder Orientierungsgeräte waren schon faszinierend. Die Vortragenden sind keine esoterischen Phantasten, sondern durchaus ernsthafte Forscher im eher grenzwissenschaftlichen Bereich, der nur allzu gern von der etablierten Forschung lediglich tangiert wird; zu schnell kann sich der Gelehrte dabei in die Nesseln setzen und seinen Ruf ruinieren. Jenes Manko können Amateure getrost aus acht und daher ihren (sachlich und fachlich fundierten) Annahmen und Vorstellungen freien Lauf lassen. Diese Erkenntnis kann aus der 9. Tagung zur (vor)geschichtlichen Himmelskunde mitgenommen werden: Auf kurz oder lang kommt besonders die etablierte Archäologie jenseits von Nebra und Goseck nicht mehr an den Erkenntnissen der astral-kosmischen und mythologischen Amateurforschung vorbei. Einiges wird sich als unrichtig, anderes als diskussionswürdig und weiteres als korrekt bewahrheiten. In diesem Sinne freuen wir uns bereits auf die 10. Tagung im kommenden Herbst, diesmal in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Archäoastronomie (siehe http://www.archaeoastronomie.org/). Bis dahin gibt es noch viel zu forschen, auch und besonders zwischen Südharz und Kyffhäuser, Goldener Aue, Hainleite und Hoher Schrecke: prähistorische Kultstätten, sagenhafte Berge und andere Örtlichkeiten, markante Horizontaufgangspunkte von Himmelskörpern, Visierlinien, Leylines und archäologische Funde, die u. U. ganz anders als bislang gedeutet werden könnten.


Samstag, 8. Oktober 2011

Das vormalige Gebäude des Amtsgerichts Artern am Markt hat sich im Frühherbst herausgeputzt. Das historische Gebäude, markant durch seine gelblich-orangenen Backsteine, erhielt einen neuen Farbanstrich. Die Fenstergewände strahlen nunmehr in frischem Weiß und die Fläche über dem (ehemals viel prächtigeren) Eingangsportal in althergebrachter oranger Farbe – wieder ein bunter Farbtupfer mehr in der Innenstadt. – Die Geschichte dieses Hauses geht in bis das 19. Jahrhundert, wo es ursprünglich das Gebäude des hiesigen Postamtes war, und zwar bis 1871. Das Amtsgericht Artern hatte zuvor seinen Sitz in der Herrenstraße gehabt, dort allerdings beengt und unzweckmäßig. Das Haus der bisherigen Post, sollte nach deren Auszug Hotel werden, was aber nicht umgesetzt werden konnte. Schließlich kaufte es der Magistrat für 30.000 Mark, um dort ein Rathaus, Amtsgericht, Schule oder Landwirtschaftsschule einzurichten. Da die Hypothekenzinsen nicht gezahlt worden waren, erwarb die Sparkasse das Gebäude und bot es dem Justizfiskus zum Kauf an – für 40.000 Mark! Der Fiskus lehnte zunächst ab, sodass andere Mieter einzogen. Mit Amtsaufnahme von Richter Ehrenberg wurden die Verhandlungen mit der Sparkasse wieder aufgenommen, die Justiz mietete sich schließlich ein und blieb dort bis zum Neubau in der Alten-Poststraße Mitte der 1990er Jahre. Damals zogen die Rechtsvertreter ins „Blaue Wunder“ in die Alte Poststraße, heute in teilweise anderer Farbgebung Sitz des Thüringischen Landesamtes für Vermessung und Geoinformation, Katasterbereich Artern. – In dem für 2012 angedachten Reprint „Artern und seine Bewohner im vorigen (19.) Jahrhundert“ als Ergänzung der seit 11. September 2011 vorliegende Stadtchronik werden auch alle Arterner Amtsrichter benannt.


Donnerstag, 6. Oktober 2011

Die „Interessengruppe Heimatgeschichte des Landkreises Sömmerda“ und das Landratsamt Sömmerda laden auch in diesem Jahr wieder zur Tagung der Heimatforscher und Ortschronisten des Landkreises Sömmerda ein. Bereits im vergangenen Jahr weilten interessierte Arterner zur Tagung, die damals in Bilzingsleben zur Thematik „Archäologie in Thüringen“ stattfand. Das bevorstehende Treffen mit den Geschichtsfreunden unseres südlichen Nachbarkreises wird in der Gaststätte „Zur Erholung“ in Kleinmölsen, Udestedter Straße 42 durchgeführt; Termin ist Freitag, 14. Oktober 2011 von 13 bis 17 Uhr. Die Tagung steht unter dem Thema „Die Separation (Flurbereinigung) im Landkreis Sömmerda - Teil der großen Agrarreformen des 19. Jahrhunderts“ und versucht neben einer Einordnung der Separation in den Kontext der großen Agrarreformen des 19. Jahrhunderts einen Überblick über die Quellenlage und den Forschungsstand für den Landkreis Sömmerda zu geben. Einer konkreten Betrachtung wird die Separation in der Gastgebergemeinde Kleinmölsen unterzogen. – Unter der Separation versteht man eine in Deutschland während des 18./19. Jahrhunderts großangelegte Flurbereinigung mit Neuverteilung sämtlicher landwirtschaftlichen Flächen. Die überkommene Dreifelderwirtschaft mit je einem Drittel Sommer- bzw. Wintergetreide und einem Drittel Brache war zum ökonomischen Hemmnis geworden. Bauern mussten vielfach zersplitterte Teilflächen bearbeiten und fehlende Wege machten die Begehung bzw. Befahrung fremder Äcker nötig. Größere Parzellen und ein neues Wegesystem mussten geschaffen werden – kurz eine Agrarreform – und die preußischen Landvermesser rückten an. – Da dieses Thema historisch auch unsere Region betrifft, werden Vertreter des Heimatvereins ARATORA an der Veranstaltung der Sömmerdaer Geschichtsfreunde teilnehmen. Mitglieder und Interessierte, die ger mitkommen möchten, melden sich bitte zuvor telefonisch (03466 /320139) an, da nur begrenzte Mitfahrgelegenheit besteht.


Dienstag, 4. Oktober 2011

Zum dritten Familiengeschichtlichen Abend in diesem Jahr lud der Heimatverein ARATORA vor gut einer Woche in das Vereinszimmer des Ratskellers ein. Den Weg dorthin fanden schließlich acht Interessierte aus Artern, Sangerhausen und Burgtonna (unser Bild). Im Mittelpunkt standen, nachdem die beiden vergangenen Veranstaltungen mit Vorträgen (Arterner Wappen sowie Genealogie in Artern von der Reformation bis zur Jetztzeit) belegt waren, reger Informationsaustausch und Gespräche zur genealogischen Forschung. Einige mitgebrachte historische Gruppenfotos (glücklicherweise mit Nennung der darauf Abgebildeten) fanden teils hohes Interesse, ebenso diverse neue zum Heimatverein ARATORA gekommene historische Unterlagen mit genealogischem Hintergrund. Zahlreiche stadt- und familiengeschichtliche Themen wurden angerissen und immer wieder Verbindungen zu eigenen Forschungsthemen gezogen. Nach interessanten Gesprächen konnten diverse Bilder an Forscherfreunde vermittelt werden, zumeist heute nicht mehr existente Häuser in Artern darstellend, in denen deren Ahnen lebten. Besonders herzlichen Dank geht an Genealogen Steffen Döhring aus Sangerhausen, der dem Heimatverein die Kopie einer großen familiengeschichtlichen Abhandlung der Familie Schmidt aus der Kyffhäuser-Goldene-Aue-Region (u. a. Rittergutsbesitzer in Oberröblingen) überließ. – Auch die neue ARATORA-Schrift „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben seit 1800“ (Arterner Chronik des 19. Jahrhunderts) - zwischenzeitlich zu zwei Dritteln verkauft und jetzt wieder erreichbar, da die ausstehende Restlieferung seitens der Buchbinderei geliefert wurde - wurde freudig aufgenommen. Die für 2012 angedachte Neuauflage der monothematischen Ergänzung dieser Chronik unter dem Titel „Artern und seine Bewohner im vorigen (19.) Jahrhundert“ (Darstellung sämtlicher Arterner Handwerker und Gewerbetreibender während des 19. Jahrhunderts) wurde begrüßt. – Im Dezember findet letztmalig in diesem Jahr ein Familiengeschichtlicher Abend statt. Wir würden uns freuen, wenn noch mehr Forscher, auch aus den Orten unserer Umgebung, den Weg nach Artern finden würden. Kontaktieren Sie uns bitte, wir helfen gern!


Sonntag, 2. Oktober 2011

Ein aus historischer Sicht leider etwas aus dem Blickfeld geratener Jurist, Literaturwissenschaftler und Sammler unserer Heimat steht derzeit im Mittelpunkt der Forschungen von Dr. Dietrich Lückoff, Romanist und Autor in Berlin: Karl Hartwig Gregor Freiherr von Meusebach (1781-1847) aus Voigtstedt, wo sein Vater „Erb-, Schloss- und Gerichtsherr“ war. Der Sohn studierte in Göttingen und Leipzig, trat in den preußischen Staatsdienst und war zum Ende seines Arbeitslebens schließlich Präsident des rheinischen Kassationshofes, also des obersten Gerichtshofes für die preußischen Rheinprovinzen. Von Meusebach war mit den Brüdern Grimm befreundet und wirkte als Förderer junger Wissenschaftler und Autoren, so August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (Schöpfer des Deutschlandliedes). Als Sammler und Kenner der deutschen Literatur lag sein Forschungsschwerpunkt auf der Literatur des 17. Jahrhunderts. Die Bibliothek von Meusebachs hatte derartige Qualität, dass sie 1849 von der preußischen Regierung angekauft und der Königlichen Bibliothek zugeordnet worden ist. – Der Lyriker und Grimm-Forscher Dr. Dietrich Lückoff, Berlin fand Interesse an Leben und Wirken von Meusebachs, sodass eine Biographie im Entstehen ist, auch basierend auf dessen unveröffentlichten Tagebüchern, wo er „oft über seine Kindheit in den 80er Jahren des 18. Jh.“ schreibt. Nach Kontaktaufnahme mit dem Heimatverein ARATORA konnte ein vom Autor lange gesuchtes Bild des längst abgerissenen Schlosses in Voigtstedt (unser Bild) bereitgestellt, Kontakt zum Besitzer des Originals dieses Bildes hergestellt sowie einiges Material zur Geschichte Voigstedts und seines Schlosse zur Verfügung gestellt werden. Die Aufnahme soll in die umfangreiche Biographie von Meusebachs Einzug finden, die der Autor derzeit vollendet. Dietrich Lückoff verbindet damit auch die Hoffnung, einen großen Sohn unsere Heimat dem Vergessen zu entreißen. Sobald die Biographie des Karl Hartwig Gregor Freiherr von Meusebach veröffentlicht worden ist, wird auch auf unserer Vereinshomepage gern darüber informiert.