Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Samstag, 16. Juli 2011

Trotz regnerischem Wetter führte die Vorstandsmitglieder des Heimatvereins ARATORA kürzlich eine Bildungsreise nach Weimar ins Museum für Ur- und Frühgeschichte. In dem klassizistischen Bau am Rande der historischen Innenstadt wird sehr eindrücklich die Geschichte Thüringens von der Menschwerdung bis zum Mittelalter präsentiert. Im Mittelpunkt stehen der Mensch und dessen materiell-geistigen Kultur, veranschaulicht u. a. durch lebensgroße Rekonstruktionen, Bilder und Modelle. Höhepunkte der Ausstellung sind altsteinzeitliche Funde aus Bilzingsleben und Ehringsdorf, das bronzezeitliche Häuptlingsgrab von Leubingen, die keltische Steinsburg, sowie das Grab der germanischen Fürstin von Haßleben. Besonderes Interesse legten die Besucher aus Artern auf archäologische Funde aus Nordthüringen bzw. dem Kyffhäuserkreis: Aus mehreren prähistorischen Kulturperioden fanden sich in den Vitrinen Gefäße u. a. aus Sondershausen und Bad Frankenhausen, weiterhin eine durchlochte Muschel aus Artern als Schmuckelement, Schale aus Oldisleben mit Sonnenverzierung, Kultgefäß von Ichstedt, germanisches Kultgefäß von Greußen (Greußener Schweinchen) und Depotfunde aus der Hainleite. Überregional bedeutsame Funde aus dem Kyffhäuserkreis sind ein Steinkistengrab des Derfflinger Hügels bei Kalbsrieth sowie Opfergaben und Menschenreste aus der bronzezeitlichen Kannibalenhöhle am Südkyffhäuser bei Bad Frankenhausen (unser Bild), viel Eindruck machte zudem eine neolithische Rinderbestattung aus Riethnordhausen (Kreis Mansfeld-Südharz). - Im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens kann der Besucher binnen zwei, drei Stunden eine Zeitreise durch fast eine halbe Million Jahre Menschheitsgeschichte auf heimischem Gebiet unternehmen und eine Vielzahl attraktiver und wichtiger Funde in Augenschein nehmen. Weitere Informationen über das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, den Ausstellungen sowie aktuelle Grabungen auf der Hompepage http://www.thueringen.de/denkmalpflege/tlad/start.htm. Der Besuch in der Klassikerstadt war zudem eine gute (archäologische) Einstimmung auf die nächste Vereinsfahrt, die uns am 17. September 2011 auch auf die Grabungsstätte eines römischen Heerlagers bei Hedemünden (Niedersachsen) führen wird. Anmeldungen hierfür sind noch möglich!


Donnerstag, 14. Juli 2011

Die neue ARATORA-Sonderschrift anlässlich des hundertjährigen Vereinsjubiläums ist auf gutem Wege: Heute werden sämtliche Unterlagen in digitaler Ausfertigung sowie als Klebeumbruch zur Druckerei Möbius zu Weiterverarbeitung, Satz und anschließendem Druck gebracht. Nach Festsetzung des Layouts werden dem Hauptteil - Otto Wagners „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben seit Anfang 1800“ - ein ausführliches Vorwort mit Abbildungen der Arterner Ortschronisten des 19. Jahrhunderts, eine umfangreiche Spendenliste, eine historische Stadtansicht sowie ein vierteiliger Stadtplan von 1839 vorangestellt. Der 184seitigen Arterner Chronik des 19. Jahrhunderts (Reprint, Fraktur, Format A4, Softcover, Fadenbindung) folgt dann ein großer Bildteil, thematisch untergliedert mit Motiven aus der Neustadt, Altstadt und den städtischen Randgebieten, wobei mehrheitlich Motive des 19. Jahrhunderts wiedergegeben werden (Häuser, Straßen Denkmale, Industrie) – insgesamt 120 Fotos. Erstmals wird das Buch zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September 2011 angeboten; über Ort und Zeit des Vertriebs wird rechtzeitig per Pressemitteilungen und via Internet informiert. Unsere zahlreichen auswärtigen Vereinsmitglieder, Freunde sowie Archive, Museen und Institutionen erhalten die Chronik etwas später per Post. – Unser Bild zeigt ein stimmungsvolles Alltagsbild - eben wie im 19. Jahrhundert - aus der Wertherstraße mit Veitskirche im Hintergrund, das den Umschlag der Festschrift schmücken soll.


sebicht

Dienstag, 12. Juli 2011

Im Nachgang der 1225-Jahrfeier unserer Nachbargemeinde Edersleben am ersten Juniwochenende erhielt der Heimatverein ARATORA jetzt die hochinteressante „Ergänzung zur Chronik der Gemeinde Edersleben“, versehen mit dem Untertitel „Thüringische Landesgeschichte von der Völkerwanderung bis zur Reformation“. (Die 400seitige „Chronik der Gemeinde Edersleben“ für 786 bis 1913 von Superintendent Friedrich Höhndorf zzgl. Fortführungen bis 2011 wurde kürzlich bereits in digitaler Form veröffentlicht; vgl. Meldung vom 16. Juni 2011). Der Autor der „Ergänzungen“, der in Edersleben geborene Dr. Richard Sebicht (1864- 1945), brachte seine 220seitige Chronik 1932 in Potsdam zu Papier. Vom in gut lesbarer Handschrift verfassten Originaldokument wurden jetzt Kopien gezogen und mit Ringbindung versehen. Mit zwei Skizzen als Illustrationen versehen gliedert sich das Werk in folgende Kapitel: Thüringen im Zeitalter der Völker- wanderung - Das Thüringer Reich unter König Irminfried - Thüringen von der Schlacht bei Burgscheidungen bis auf Karl den Großen - Thüringen in der Blütezeit des Mittelalters - Die goldene Aue, ihre Urbarmachung und Besiedelung unter Friedrich Barbarossa - Thüringen im Reformationszeitalter - Thüringisches Dorf- und Landleben zur Zeit der Reformation - Verlauf einer flämischen Flurgerichtsverhandlung in der Goldenen Aue am 12. Juli 1686. – Sebicht, der Geschichte und klassische Philologie in Leipzig, Halle und Berlin studierte, beleuchtet in seinen Ausführungen anschaulich und nachvollziehbar Thüringer Landesgeschichte sowie regionale und lokale Historie unter Einbeziehung zahlreicher Details und weiterführender Hinweise. Seine „Ergänzung zur Chronik der Gemeinde Edersleben“ sind interessante Darstellungen unserer Heimatgeschichte, als auch Aufgrund des Detailreichtums wichtige Handreichung für die weitere Erforschung unserer Vergangenheit. Daher auch unser ganz verbindlicher Dank an Bürgermeister Wolfgang Koch in Edersleben für dessen Engagement im Vorfeld dieser Veröffentlichung. Interessenten können nach Voranmeldung beim Vorstand gern Einsicht ins Buch nehmen (Tel. 03466 / 320139).


Sonntag, 10. Juli 2011

Noch bis 29. September 2011 lädt das Spengler-Museum in Sangerhausen zur aktuellen Sonderausstellung über Gustav Adolf Spengler (1869-1961) ein. Aus Anlass seines 50. Todestages (2. September) hat Museumsleiterin Monika Frohriep eine eindrucksvolle Fotoausstellung über Leben und Wirken des großen Heimatforschers geschaffen. Denn: Gustav Adolf Spengler war viel mehr als „nur“ der Mammut-Entdecker von Voigtstedt-Edersleben. Mit dutzenden Bildern und Belegen wird der Lebensweg dieses wissbegierigen und vielseitig gebildeten Menschen gezeigt, der im Hauptberuf Tischler war. Spengler interessierten u. a. Geologie, Paläontologie, Zoologie, Botanik, Historie und vor allem Ur- und Frühgeschichte der Kyffhäuser-und Südharzlandschaft, der Goldenen Aue und der Mansfelder Region. Zudem war der passionierte Pfeifenraucher bis ins hohe Alter als Wanderer unterwegs, wirkte früher auch als Turner und Feuerwehrmann. Ständig brachte Spengler etwas zur Bereicherung seiner Sammlung, die Grundlage des heutigen Sangerhäuser Museums ist, mit: Steine, Fossilien, vorgeschichtliche Scherben, Pflanzen usw. Mit der repräsentativen Schau hat es die Volkskundlerin Monika Frohriep geschafft, die Aufmerksamkeit auf den Menschen Gustav Adolf Spengler zu lenken, der sonst hinter seiner Sammlung, der Ausgrabung des Mammutskeletts und der originellen Ausstattung des Spengler-Hauses zurück tritt. Mit den Fotos werden verschiedene Dokumente und Erinnerungsstücke kombiniert, die Eindrücke von Spenglers Persönlichkeit, seinen Interessen, seiner Sammeltätigkeit und Museumsarbeit vermitteln. Im Rahmen dieser Ausstellung sind auch die Modelle der Sangerhäuser Stadttore zu sehen, die Spengler vor etwa 70 Jahren schnitzte. Unser Empfehlung: Wieder mal ins Spengler-Museum gehen, es lohnt sich wirklich! - Unser Foto zeigt Monika Frohriep zur Ausstellungeröffnung am 25. Juni mit einem Fotoalbum der Verwandten und Ahnen Spenglers.


Freitag, 8. Juli 2011

Mit Auffindung der Himmelscheibe von Nebra fast auf den Tag genau vor zwölf Jahren rückte unsere Unstrutregion ins Zentrum nicht nur der archäologischen, sondern auch der archäoastronomischen Forschung zur Bronzezeit. Dies umso mehr, als ab 2002 das benachbarte neolithische Sonnenobservatorium von Goseck ausgegraben und rekonstruiert worden ist. Ebendort, in Goseck findet in einer Woche, am Samstag, 16. Juli 2011 ein Kolloquium zur praktischen Archäoastronomie statt. Dazu laden Fred Winter vom Heimatverein Goseck sowie Initiator Ralf Koenckis aus Dortmund herzlich ins Schloss Goseck ein. Letztgenannter ist seit einigen Jahren in unsere Region aufgrund prähistorische Forschungen zur Astronomiegeschichte bekannt, nicht zuletzt durch mittlerweile acht Tagungen zur vorgeschichtlichen Himmelskunde in Sangerhausen (nächste Tagung: 6. bis 8. Oktober 2011). Auch der Heimatverein ARATORA steht mit dem Forscher schon seit Jahren in Verbindung und konnte zahlreiche wichtige Hinweise für dessen Arbeit liefern. Im Mittelpunkt der bevorstehenden Veranstaltung in Goseck wird eine breitgefächerte Themenpalette zu Möglichkeiten der vor- und frühgeschichtlichen Himmelsbeobachtung in Vorträgen vorgestellt: Der Vollmond im „Sonnenobservatorium“ (Ralf Koneckis) – Namen und urgeschichtlichen Sieldungskammern (Heinz Bartels) – Der Horizont in der Kreisgrabenanlage von Tilleda (Jürgen Sander) – Sonnen- und Mondfinsternisse in Farblichtbildern (Peter Stolzen) – Archäologie und Horizontastronomie – Goseck vor 6.800 Jahren (N.N.). An Ur- und Frühgeschichte sowie Astronomie Interessierte ergeht die herzliche Einladung zu diesem Kolloquium. - Unser Bild zeigt einen mutmaßlichen Kultstein in Bilzingsleben, der auch archäoastronomisch (Mond) angesprochen wird.


Mittwoch, 6. Juli 2011

In neuem Glanz strahlt seit gut einer Woche das historische Haus Nordhäuser Straße 1. Traurige Bekanntheit erlangte das Wohngebäude in der Zeit des letzten Jahreswechsels, als infolge Tauwetters nach starkem Frost ein Rohrbruch dieses Haus sowie das benachbarte Kirchliche Verwaltungsamt mehr oder weniger in Mitleidenschaft zog. Die Geschichte des Hauses lässt sich bis immerhin in das 18. Jahrhundert zurückverfolgen; mit diesem verbindet sich eine Mordgeschichte, die in unserer Zeitschrift ARATORA 17/2007 unter dem Titel „Zeitgenössische Medienberichterstattung über den Meuchelmord an den Arterner Kaufmann und Ratskellerpächter G. Flemming am Karfreitag 1785“ dargestellt worden ist. Das soeben sanierte Gebäude hebt sich jetzt erfreulich von den umgebenden Häusern ab. Bislang in braunem DDR-Rauputz und im Parterre sowie erstem Obergeschoss mit gelben Fensterrahmen, erstrahlt die Straßenfront jetzt in dezent-freundlichem Grauton, die Fenstereinfassungen wurden etwas dunkler abgesetzt. Mit diesem Aussehen wurde erneut eine optische Bereicherung unseres Stadtbildes erreicht, wobei vom mehr als zweihundertjährigen Charakter des Hauses nur Unwesentliches verloren gegangen ist.


Aratora

Montag, 4. Juli 2011

In den vergangenen Tagen wurden mit außerordentlich hohem Arbeits- und Zeitaufwand nötige Vorbereitungen zur Buchneuerscheinung des Heimatvereins ARATORA, die am Tag des offenen Denkmal am 11. September 2011 erstmals angeboten werden soll, fast schon zu Ende gebracht. Mit Otto Wagners Chronik „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben seit Anfang 1800“ wird Arterner Geschichtsinteressierten und Familienforschern eine umfängliche Abhandlung (über 180 Textseiten, zzgl. Bildteil insg. ca. 230 Seiten, Format A4) in Frakturschrift zur Verfügung gestellt. Layout, Vorwort und Inhaltsverzeichnis sind jetzt fertig, rund 120 attraktive historische Fotos, die der Chronik angefügt werden, wurden hochauflösend gescannt, beschnitten, digital bearbeitet, sortiert und zugeordnet. Auch die Erstellung von informativen mehrzeiligen Bildunterschriften ist bereits beinahe abgeschlossen. Bei der Auswahl der Fotografien wurde besonderer Wert gelegt, Bilder in die engere Auswahl zu nehmen, die (fast) ausschließlich Motive aus dem 19. Jahrhundert zeigen, wobei allerdings nicht sämtliche Aufnahmen aus besagtem Zeitabschnitt stammen können. Nicht wenige Fotos sind unserem Wissen nach noch nie bzw. erst selten publiziert worden. Das liegt auch daran, dass es sich oftmals um Privataufnahmen handelt, denen man den amateurhaften Status zwar ansieht, die jedoch als authentische Bildquelle – vor allem selten gezeigter Arterner Motive – für unseren zu behandelnden Zeitabschnitt hervorragend taugen. Die meisten Abbildungen stammen aus dem Archiv des Heimatvereins ARATORA, aber auch andere Heimatfreunde haben hilfreich und gern Fotos überlassen. Komplettiert wird das Buch mit einem Arterner Stadtplan aus dem frühen 19. Jahrhundert sowie einem Verzeichnis der freundlichen Spender, die seit letzter Veröffentlichung (Zeitschrift ARATORA 20/2010) unsere ehrenamtliche Arbeit unterstützt haben; darunter teils sehr großzügig oder auch mehrfach! In der nächsten Woche werden die Text- und Bilddateien zur Druckerei gebracht. Schon jetzt ist absehbar, dass nicht nur ein äußerst inhaltreiches und attraktiv illustriertes, sondern auch gestalterisch ansprechendes Werk im Spätsommer den Weg zu unseren Lesern findet. Allerdings wird die Gesamtauflage nicht allzu umfangreich ausfallen. Daher bitten wir schon jetzt um Vorbestellung!


Samstag, 2. Juli 2011

Der heutige Wetterbericht im Thüringen-Journal des MDR-Fernsehens ab 19 Uhr bringt unseren heimischen Dialekt auf die Mattscheibe. Seit Anfang der Woche werden Sprecher der verschiedenen Mundartbereiche Thüringens vorgestellt, die zusammen mit Moderatorin Claudia Haubold das Wetter präsentieren. Insgesamt werden neun regionale Wetter-Statements, nämlich auf Nordthüringisch, Nordostthüringisch, Westthüringisch, Zentralthüringisch, Ilmthüringisch, Ostthüringisch, Südostthüringisch, Hennebergisch sowie Itzgründisch (unsere Karte) ausgestrahlt. Im Vorfeld dieser Aktion hatte sich Prof. Wolfgang Kissel von der Bauhaus-Universität Weimar mit dem Heimatverein ARATORA in Verbindung gesetzt und um Mithilfe gebeten, einen Mundartsprecher des Nordostthüringischen zu gewinnen. Nach einigen Anläufen konnte schließlich Anneliese Röhr aus Schönewerda gewonnen werden, die heute im Rahmen des Thüringens-Wetters ihre Fernsehpremiere hat. Zum Hintergrund informiert Wolfgang Kissel: Anknüpfend an Erfahrungen anderer Sender mit Mundart-Moderationen „sollen in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe Thüringische Dialektforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, versierte Mundartsprecher der neun Thüringischen Dialekte aufgespürt werden, um gemeinsam mit den studentischen Videojournalisten ausgewählte Moderationen der Wettervorhersage für das Thüringen Journal zu produzieren. Diese mundartlichen Berichte sollten sich bewusst auf das jeweilige lokale Wettergeschehen konzentrieren. Ziel der Mundartwettersendungen soll sein, ein Bewusstsein für die besonderen sprachlichen Eigenarten des Heimatorts, eine positive Identifikation mit der Sprach-Region zu wecken und das Augenmerk bundesweiten auf den "jüngsten deutschen Freistaat" und seine sprachliche Vielfalt gelenkt werden.


Donnerstag, 30. Juni 2011

In der Sammlung von Mathias Borchardt in Steinthaleben können sich professionelle als auch Hobby-Paläontologen und -Geologen wohl fühlen! Flora und Fauna vor etwa 300 bis 248 Millionen Jahren in Mittel- deutschland werden in seinen Präsentationsräumen eindrücklich vor Augen geführt. Etwa 600 Ausstellungsstücken informieren über die Lebensweise fossiler Tiere und Pflanzen (unser Bild) unserer Heimat der Permzeit. – Am bevorstehenden Wochenende findet in Steinthaleben, Klinge 28 jeweils von 10 bis 16.30 Uhr die 5. Mineralien und Fossilien- hofbörse statt; der Eintritt ist kostenlos. Angeboten werden in diesem Jahr ganz besonders Achate aus dem Thüringer Wald und dem Erz- gebirge. Weitere Höhepunkte in diesem Jahr sind verkieselte Hölzer aus Indonesien und Deutschland, eine neue Schmuck-Kollection, Meteoriten aus Russland und Argentinien, sowie viele andere seltene Mineralien und Fossilien aus der ganzen Welt. Besucher können auch in diesem Jahr wieder ihre Fundstücke mitbringen und kostenlos bestimmen lassen. - Fossilien im Kyffhäuserkreis und Umgebung sind gar nicht so selten, wie gemeinhin angenommen wird. Prägend sind diverse verkieselter Hölzerarten, hinzu kommen u. a. „Kupferfische“, Wirbeltierfossilien aus der Trias, verschiedene Ammoniten, Brachiopoden und Muschen aus dem Muschelkalk, eiszeitliche Geschiebefossilien und Überreste glazialer Großsäugetiere. – Für diesen Herbst hat sich Mathias Borchardt auch in Artern angekündigt, wo er in einen vom Heimatverein ARATORA organisierten Vortrag über geologischen Verhältnisse und prähistorische Lebewelt des Kyffhäusergebirges halten wird.


Dienstag, 28. Juni 2011

Verbunden mit der Bitte um Unterstützung zur Ahnenforschung erreichte uns dieser Tage Nachricht von Günter Eger aus Bomlitz in Niedersachsen. Interessant für ihn sind in diesem Zusammenhang Nennungen bzw. Belege von Personen mit Namen Egers / Eggers oder Eggert mit Bezug auf die Stadt Artern, möglichst um 1688 (Taufe von Georg Adrian Eger; Christian Egers filius in Artern). Aber auch spätere Belege bis ca.1765 sowie über Artern hinaus gehende Namensnennungen sind interessant, z. B. aus dem Mansfelder Land, wie Silberhütte/Harzgerode und insbesondere Hettstedt. Dass die Schreibung von Familiennamen variiert ist normal, erschwert indes die Arbeit des Genealogen mitunter nicht unerheblich; so auch in unserem Fall. Günter Eger vermutet die Herkunft seiner Familie bzw. eines sehr nahe verwandten Zweiges in Artern und benennt Cajus Christianus Eggers alias Christian Eger, Gräflicher Rat-Cammerer und Bürgermeister in Artern, als seinen möglichen Urahn. Eine Verbindung zu dessen "Schwiegersohn" Johann Andreas Heise aus Artern ist auch noch nicht gefestigt. Zudem sind bislang Nachweise von zwei Bürgermeistern sowie zwei Feldschern (1700-1750) bekannt, wobei deren Namen Eggers und Eggert sehr vermutlich mit Eger gleichbedeutend sind. Nachdem bereits seitens des Heimatvereins ARATORA mit Daten geholfen werden konnte, werden Geschichtsfreunde in Artern und Umgebung herzlich gebeten auf diese Namen zu achten und sich bitte bei positiven Befunden bei uns zu melden. Der Stamm der Familie Eger setzt sich fort wie auf www.eger.gmxhome.de beschrieben. - Unser Bild zeigt Eggers-Belege 1716 bis 1729 in Artern.


WAppen

Sonntag, 26. Juni 2011

Trotzdem die Sommerpause gerade erst begonnen hat, wird bereits fleißig am Veranstaltungsplan ab September gearbeitet. Dann werden erneut öffentliche Vorträge und Themenabende angeboten, wobei sich derzeit sowohl Termine als auch Themen teils noch in der Findungsphase befinden. Fest steht die Teilnahme am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September in Artern, verbunden mit Präsentation des Nachdruckes der Arterner Stadtchronik des 19. Jahrhunderts sowie unsere gemeinsame Fahrt mit dem Einbecker Geschichtsverein nach Hannoversch Münden am Samstag, 17. September. Der 18. Tag der Thüringischen Landes-geschichte findet am Samstag, 24. September auf Kloster Veßra statt. Wahrscheinlich auch im September, u. U. bereits Ende August 2011, wird ein Vortrag über die geo- logische Situation und den Altbergbau nach Braunkohlen für die Arterner Saline bei Voigtstedt und Edersleben gehalten (allerdings nicht unter Regie des Heimatvereins ARATORA). Folgen wird dann ein öffentlicher Vortrag zur Geschichte des Arterner Friedhofes, ggf. im Rahmen unserer Familiengeschichtlichen Abende. Am Wochenende 6. bis 8. Oktober freuen wir uns auf die Teilnahme an der Tagung zur (vor-)geschichtlichen Himmelskunde in Sangerhausen. Weitere öffentliche Vorträge im Oktober/November werden sich mit Geologie und Fossilien des Kyffhäusers sowie mit „Geldnot und Notgeld in unserer Heimat - Zeitreise in die Vergangenheit“ beschäftigen. Im Rahmen unserer Familiengeschichtlichen Abende sollen eine Informationsveranstaltung mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Thüringen sowie ein Vortrag über historische Gutshöfe und Güter im Kyffhäuserkreis stattfinden. Das Jahr wird beschlossen mit einem Informations- und Verkaufsstand auf dem Arterner Weihnachtsmarkt Anfang Dezember sowie einem Weihnachtskonzert in der Veitskirche am Donnerstag, 15. Dezember. Anfang des neuen Jahres 2012 wird es eine Fortsetzung unseres stark frequentierten Archäologie-Vortrages geben; erste Gespräche hierzu wurden mit einem Archäologen vom TLDA geführt. – Wir hoffen sehr auf Ihr Interesse und freuen uns, Sie auf der einen oder anderen Veranstaltung begrüßen zu dürfen.


Spengler

Freitag, 24. Juni 2011

Auch unser weiteres Regionalmuseum, das in Sangerhausen, wartet ab morgen mit einer neuen Sonderausstellung auf. Wie uns Museumschefin Monika Frohriep informierte, wird vom Samstag, 25. Juni bis Donnerstag, 29. September 2011 eine Fotoausstellung über Leben und Werk von Gustav Adolf Spengler (unser Bild), dem großen Heimatforscher und Mammut-Entdecker von Edersleben, anlässlich dessen 50. Todestages gezeigt. - Gustav Adolf Spengler kam am 19. September 1869 in Sangerhausen zur Welt, lernte später Tischler und übernahm den väterlichen Betrieb. Schon als Kind packte ihn die Sammelleidenschaft, und er brachte Gesteine, Pflanzen und Tiere mit nach Hause. Doch Spenglers große Leidenschaft war die Ur- und Frühgeschichte. Als Autodidakt trug er eine sehr umfangreiche Sammlung an vorgeschichtlichen Funden aus der näheren Heimat zusammen. Da kein Museum in unserer ehemaligen Kreisstadt vorhanden war, richtete Gustav Adolf Spengler kurzerhand sein Haus in der Hospitalstraße 56 dafür ein. Als Tischler dazu befähigt, stellte er auch zahlreiche museale Modelle her. Berühmt wurde Spengler durch die Entdeckung und Ausgrabung eines Mammutskeletts bei Edersleben, das aber erst nach 1952 (Bau des Spengler-Museums als erster DDR- Museumsneubau) in Gänze präsentiert wurde. Bereits 1927 hatte die Stadt Sangerhausen seine Sammlungen abgekauft. Trotzdem sammelte der Heimatforscher, der mit vielen Granden der Regionalgeschichtsforschung seiner Zeit, auch mit Ewald Engelhardt aus Artern, in Kontakt stand, weiter und füllte sein Wohnhaus nach wie vor mit heimatlichen Belegen. Gustav Adolf Spengler starb hochbetagt am 2. September 1961. Sein Erbe wird im Spengler-Haus gepflegt, das 2001 als Heimatmuseum eingerichtet worden ist. – Die Sonderausstellung im Spengler-Museum zeigt auf zahlreichen Bildern Szenen seines langen und sehr erfolgreichen Lebens als Forscher und Entdecker der Vorzeit und Geschichte unserer Heimat mit dem Mammutskelett als Krönung seines Lebenswerkes. Näheres unter www.spengler-museum.de. – Interessenten melden sich bitte zwecks Mitfahrt nach Sangerhausen beim Vorstand (nur begrenzte Platzzahl vorhanden).


Mittwoch, 22. Juni 2011

Seit Anfang Mai 2011 waren in Artern drei Mitarbeiter des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie unter Leitung von Dr. Ingmar Balfanz an der Baulücke Leipziger Straße 3 zugange. Bereits seit Jahren liegt das Areal nach Hausabbruch brach und soll ab Spätsommer wieder bebaut werden. Der Standort versprach von Anfang an neben erwarteten neuzeitlichen und frühneuzeitlichen Funden auch mittelalterliche Spuren, da die Grabungsstätte im historischen Siedlungsbereich, an der Schnittstelle zwischen Altstadt und Neustadt, liegt. In unmittelbarer Nähe (Leipziger Straße 1) befanden sich bis ins frühe 19. Jahrhundert ein Stadttor, das sog. Altstädter Tor, sowie Stadtmauer und Stadtgraben. Letzterer wurde nach Pfingsten endlich entdeckt und ist – trotz späterer Störung – im Profil gut erkennbar. Bereits zuvor konnte eine Brandschicht entdeckt werden, die höchstwahrscheinlich jene des großen Stadtfeuers von 1683 markiert. Die älteste aufgefundene Keramik weist ins 14. Jahrhundert und stammt somit aus der Zeit der Stadtwerdung von Artern. Neben unglasierten Gefäßresten wurden große Mengen von jüngerer, teil- und vollglasierter Keramik, weiterhin Kacheln, Knochen und Metallreste entdeckt. Häuserfundamente aus dem 19. Jahrhundert sowie derzeit noch nicht konkret einzuordnende ältere Baurelikte und Abfall- oder andere Gruben unter der Erde runden das Bild ab. Näheres wird im Grabungsbericht zu lesen sein, der jetzt erstellt wird. Bereits zu Beginn der Grabungen wurden seitens des Heimatvereins ARATORA zahlreiche Unterlagen und Karten für die Archäologen bereitgestellt, um diese besser mit der historischen Situation bekanntzumachen. Zudem informierten sich mehrmals wöchentlich Vorstandsmitglieder über den Grabungsfortschritt. – Gestern fand, kurz vor Abschluss der Ausgrabungen in der kommenden Woche, eine Begehung der Grabungsstätte, u. a. mit Dr. Mario Küßner (TLDA) und Architektin Birgit Reinshaus, statt. Grabungsleiter Dr. Ingmar Balfanz sprach über die Arbeit an der Grabungsstelle, erläuterte Funde und Befunde (unser Bild). Immerhin haben sich die Archäologen bereits, auch mittels Bagger, weit ins Erdreich eingegraben und sind jetzt bei rund vier Meter Tiefe angekommen. In den verbleibenden letzten Tagen soll u. a. eine Steinsetzung untersucht werden, die mit einem runden Ausguss versehen, eine historische Abwasserleitung sein könnte. Ein Besuch im Grabungsbüro, wo tausende Funde gewaschen und katalogisiert werden, rundete den interessanten Termin gestern ab.


Montag, 20. Juni 2011

Unser Regionalmuseum im Schloss Bad Frankenhausen veranstaltet am Freitag, 24. und Samstag, 25. Juni 2011 erstmals einen „Langen Tag der Natur“. Mit seiner einzigartige Ausstellung zur Naturkunde der Kyffhäuserregion wirbt das Museum um Besucher, die dort die Möglichkeit haben, verschiedene Lebensräume auf kleinstem Raum und mit allen Sinnen hautnah erleben können. Das Museum hat für seine Gäste an diesen Tagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. – Bereits am Dienstag, 21. Juni wird zum abendlichen Stadtrundgang „Was Bäume erzählen. Zu den kulturhistorisch und ökologisch bedeutsamen Bäumen der Stadt Bad Frankenhausen“ mit Naturschützer und (ARATORA-)Autor Wolfgang Sauerbier eingeladen (Treffpunkt 18 Uhr am Museum). Dazu melden unsere Partner vom Museums- und Heimatverein der Kurstadt: „Schon seit einigen Jahren wird der letzte Vortragsabend vor der Sommerpause ins Freie verlegt. Die diesjährige Exkursion widmet sich den Bäumen der Stadt. Der Baum wurde schon von unseren Vorfahren als Symbol des Lebens, der Fruchtbarkeit, des Schutzes und der Geborgenheit, der Weisheit und Standfestigkeit geschätzt und verehrt. Bäume wurden zu besonderen Anlässen gepflanzt und man gab ihnen Symbolwirkung. Der Hausbaum wurde z.B. zur Entwässerung der Hausfundamente gepflanzt. In vielen Orten unserer Region finden wir Ratsbäume, Tanzbäume, Friedensbäume, Pestbäume, Grenzbäume, Jubiläumsbäume und viele andere Symbolbezeugungen. Bäume beleben das Stadtbild, sind von gesamtökologisch wichtiger Bedeutung, binden Straßenstaub und Lärm, dienen der Sauerstoffbildung und somit dem Mikroklima. Bei der Exkursion werden wir unter anderem an einem Baum vorbei kommen, der 1855 gepflanzt wurde, bis heute aber in keinem floristischen Verzeichnis Eingang fand. Also, obwohl es den Baum nicht gibt, finden wir ihn in unserer Stadt. Wir werden den 1913 durch Ehrenbürger und Vereine gegründeten Friedensgedenkhain besuchen und noch 24 der damals gepflanzten Bäume anschauen. Vorbei geht es an der Fürstenlinde, die 1864 gepflanzt wurde. Beginn der Exkursion werden die etwa 320 Jahre alten Eiben am Frankenhäuser Schloss sein. Prähistorische Bäume werden uns auf dem Weg begleiten und wenn die Vögel noch nicht schlafen, dann erleben wir auch ein abendliches Konzert. Auf dem Weg kommen wir zu einem Abkömmling der „Mutterblutbuche“, deren Sämereien und Stecklinge durch die Fürsten von Schwarzburg Sondershausen in alle Welt geschickt wurden. Eine besondere Pappelart die auf der „Roten Liste“ Deutschlands, als vom Aussterben bedroht gilt, werden wir bewundern können. In Erinnerung an einen Frankenhäuser Urenkel Friedrich von Schillers werden wir auch die Schiller-Gedenklinde aufsuchen.“


Aratora

Samstag, 18. Juni 2011

Da die redaktionelle Bearbeitung der noch ausstehende Zeitschrift ARATORA 21 für das Jahr 2011 infolge andauernder Überbelastung im Dienst noch auf sich warten lässt, erscheint im Spätsommer zunächst eine andere attraktive Veröffentlichung. Quasi als Jubiläumsband im hundertsten Jahr des Bestehens des Heimatvereins ARATORA wird eine für die lokale Geschichtsforschung immens wichtige Chronik als Reprint publiziert, nämlich „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben“ von Otto Wagner, erstmals veröffentlicht als Sonderbeilage der Arterner Zeitung im Jahr 1930. Besonders diese sehr umfangreichen und besonders reichhaltigen Abhandlungen sind seit Anfang an Fundament und steter Begleiter unserer stadtgeschichtlichen Forschungsarbeit. Grund genug, dieses Werk endlich einem großen Publikum vorzustellen und zugänglich zu machen. Angedacht ist, die mehr als 180 Seiten starken chronologischen Aufzeichnungen der Jahre 1800 bis 1900 im Originalformat A4 drucken zu lassen. Zudem wird ein Bildteil mit voraussichtlich hundert Aufnahmen angefügt, die (fast) ausschließlich Arterner Motive des vorletzten Jahrhunderts darstellen. Die Arterner Stadtchronik des 19. Jahrhundert beinhaltet enorm viele Daten über Ereignisse bzw. Personen und wird, passend zum Thema des diesjährigen Tages des offenen Denkmals (Romantik, Realismus, Revolution - Das 19. Jahrhundert), erstmals am Sonntag, 11. September 2011 vorgestellt und angeboten. Wie bereits bei vergangenen Buchveröffentlichungen wird sich auch diesmal der Preis im Rahmen halten. Wir freuen uns, diese attraktive Chronik für die Arterner veröffentlichen zu können, zumal sich bekanntlich viele unserer Bürger sehr für ihre Stadt interessieren, an deren Werden regen Anteil nehmen und stets neugierig auf Geschichte sind! Da die Auflagenhöhe unserer neuen Bucherscheinung begrenzt ist, werden verbindliche Vorbestellungen ab sofort telefonisch gern entgegengenommen.