Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Feldweg

Dienstag, 19. März 2019

Unter Altstraßen wird der historische Komplex von Heer- und Handelsstraßen verstanden, deren Errichtung vor den Bau neuzeitlicher Chausseen überwiegend im 19. Jahrhundert datiert. Heute werden diese alten Wege und Strecken, die teils in vorgeschichtliche Zeit reichen, als wichtige regionale bzw. überregionale Geschichtsquellen sowie Bodendenkmale angesehen. – Ein aktueller Flyer zum Thema wirbt bei Heimatfreunden, Bodendenkmalpflegern und Interessierten für eine diesbezügliche, regionale Veranstaltung wie folgt: „Auf Pfaden, Wegen und Straßen waren seit Jahrtausenden Menschen unterwegs, als Nomaden, Siedlungsland Suchende, Prospektoren, Händler oder Eroberer. Die Spuren alter Verkehrswege finden sich noch heute vielfach auch in der flächendeckend erschlossenen und dicht besiedelten Kulturlandschaft Mitteldeutschlands. [...]. Nun soll das Interesse auch einmal auf Nordthüringen und den Harz gelenkt werden mit einem dritten Kolloquium in Nordhausen [zuvor Meiningen und Schmalkalden]. Der nordthüringische Landschaftskorridor zwischen südlichem Harzrand und Hainleite war für den Fernverkehr frühzeitig und in zweifacher Hinsicht bedeutungsvoll. Bildete er für die West-Ost-Verbindung vom südlichen Niedersachsen/Nordhessen zur Mitteldeutschen Tieflandsbucht den idealen Verkehrskorridor, so wurde dieser von den Nord-Süd-gerichteten Harzübergängen mehrfach gequert. Die Vorträge wie auch die Diskussion wollen das thematisieren und das Interesse der Fach- und Heimatforschung auf Erkundung und Erfassung vieler, oft vergessener Altwege und deren Geländerelikte in diesen Raum lenken.“ – Zum angesprochenen, für den 27. und 28. April 2019 im Museum Tabakspeicher, Bäckerstraße 20 in Nordhausen anberaumten Kolloquium „Altstraßen in Nordthüringen – Forschungsergebnisse und -berichte aus Nordthüringen und dem Harz“ werden ab 10 Uhr folgende aktuelle Forschungsergebnisse mit Vorträgen präsentiert: Felder, Heiden, Hohe Weiden: Zum Verhältnis von Wiesenarealen zu Altwegen, Triften und Wegfächern in Nordthüringen und im Harz / Das frühmittelalterliche Burgensystem des nordöstlichen Saalekreises im Spiegel der Altwegeforschung / Altwege im Unterharz / Untersuchungen zur Struktur eines mittelalterlichen Königsweges in den Harz / Die Ausgrabung eines Teilstücks der „Alten Leipziger Straße“ in der Gemarkung Windehausen, Landkreis Nordhausen / Historische Verkehrsdenkmale im Landkreis Nordhausen / Die Hohe Straße: Altstraßenerkundung und Erfassung durch den Arbeitskreis Bodendenkmalpflege Schmalkalden (Altkreis) am Beispiel der Hohen Straße über den Thüringer Wald (Walldorf bis Possenröder Kreuz) / Weltkulturerbe verpflichtet: Prospektion im Stadtforst Goslar / Stadtrundgang: Historische Sehenswürdigkeiten in Nordhausen. Am Sonntag, 28. April 2019 ist dann eine Exkursion in den Harz geplant. – Als Veranstalter der Tagung werden aufgeführt: Museum Tabakspeicher Nordhausen, Heimatbund Thüringen, AG Altstraßen Thüringen, AG Altstraßen Halle (Saale), Harzverein für Geschichte und Altertumskunde , Arbeitskreis Harzarchäologie, wekterhin Bernd W. Bahn, Dr. Pierre Fütterer und Hans-Joachim Grönke. Interessierte können beim Heimatverein ARATORA gern den kompletten digitalen Flyer per Email anfordern. – Unser Bild aus den 1970er Jahren zeigt die mindestens seit tausend Jahren genutzte Verbindung zwischen Artern und Voigtstedt, teilweise mit Hohlwege-Elementen (Foto: Hans-Jochim Büchner, Weißwasser). Dieser Altweg soll in absehbarer Zeit zur Fahrradstrecke mit Asphaltierung (!) umgebaut werden und wird dadurch leider endgültig seinen urtümlich-historischen Charakter verlieren! 


Unternehmern Südharz Kyffhäuser

Freitag, 15. März 2019

Eine schwer in der Hand liegende Buchneuerscheinung der Industrie- und Handelskammer Erfurt, die vor einigen Tagen mit einem Belegexemplar zum Heimatverein ARATORA kam, ist in mehrfachem Sinne eine höchst gewichtige Angelegenheit: auf 520 Seiten und illustriert mit hunderten ausgezeichneten Abbildungen in Farbe und Schwarzweiß hat Autorin Tamara Hawich eine beeindruckende historische Darstellung über „Unternehmer und Unternehmen zwischen Südharz und Kyffhäuser – Geschichte und Geschichten“ (unser Bild) als neuesten Band der Reihe „Manufakturen – Maschinen – Manager“ geschaffen. Ein hervorragendes Layout mit gut lesbarem Schriftsatz sowie makellos gesetzten Abbildungen und Faksimiles unterstreichen zugleich den hohen inhaltlichen Anspruch dieses sehr beachtlichen Werkes zur regionalen Industriegeschichte. In sieben Kapiteln werden in dieser Fleißarbeit mannigfaltige Einblicke in die Geschichte von Unternehmen, Firmen, Werken und Fabriken am Südharz und Kyffhäuser gegeben. Nach dem einleitenden Überblick zur Region Nordthüringen steht zunächst der Bergbau auf Kohle, Kupfer und Kali im Fokus, ehe sich im zweiten Kapitel mit dem Komplex des Maschinenbaues beschäftigt wird. Danach folgen Abhandlungen zur Nahrungsgüterwirtschaft, gefolgt von der Bau-, Baustoff- und Möbelindustrie. Zur Geschichte der Elektrotechnik und Elektronik wird im fünften Kapitel berichtet. Der vorletzte Hauptabschnitt widmet sich dann dem Tourismus, ehe sich die Rubrik „Und noch vieles mehr“ ausgewählten Betrieben mit speziellen Produktionen annimmt. – Unmöglich, an dieser Stelle ins Detail gehen zu können, werden deshalb nachstehend einige beispielhafte Betriebe, die die Industrielandschaft des Arbeitsgebietes geprägt haben und im Buch behandelt werden, benannt: Saline Artern, Gipsbergwerke bei Ellrich, Kaliwerke Roßleben und Sondershausen, Schachtbau Nordhausen, Motorenwerke Nordhausen, NOBAS Nordhausen, Kyffhäuserhütte Artern, Kornbrennereien Nordhausen, Tabakfabriken Nordhausen, diverse mittlere und große Brauereien und Zuckerfabriken an verschiedenen Orten, Greußener Salami- und Wurstwaren, verschieden Tonwerke und Ziegeleien usw. – Die zeitlichen Spannen umfassen zumeist das späte 19. Jahrhundert bis zum Ende der DDR und teils darüber hinaus, wobei sehr oft die Texte mit entsprechenden Fotos aus unterschiedlichen Epochen unterlegt sind. Ein sehr umfangreicher Quellenapparat sowie zahlreiche Anmerkungen vervollständigen und beschließen den eindrucksvollen Band, der hier mit großen Komplimenten an die Historikerin und Leiterin des Thüringer Wirtschaftsarchivs e. V. Tamara Hawich sowie die IHK Erfurt als Herausgeber für die Leser empfohlen werden soll. – Resümee: Ein gutes Buch ist eines, das man immer wieder gern in die Hand nimmt – „Unternehmer und Unternehmen zwischen Südharz und Kyffhäuser – Geschichte und Geschichten“ fällt mühelos in eben diese Kategorie! Entsprechend gern hatte der Heimatverein ARATORA mittels Bereitstellung von Material im Vorfeld hierzu beigetragen. Bislang sind bereits folgende Regionen Thüringens industriegeschichtlich untersucht und bzw. die Ergebnisse in Einzelbänden der Reihe „Manufakturen – Maschinen – Manager“ veröffentlicht worden: 1. Erfurt-Sömmerda, 2. Gotha-Eisenach, 3. Unstrut-Hainich-Kreis und Landkreis Eichsfeld und 4. Weimar-Weimarer Land-Apolda.


Bei Aktenstudium

Dienstag, 12. März 2019

Zwar ist es fast auf den Tag genau noch ein halbes Jahr hin, doch laufen erste Planungen des Heimatvereins ARATORA für den Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019 in Artern bereits  an. Ob und inwieweit sich an das offiziell vorgegebene Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ gehalten wird, sei zunächst dahingestellt. Viel lieber soll an die vorjährige Veranstaltung in der Marienkirche angeknüpft werden, als sich an die achtzig Interessierte trafen, um gemeinsam zahlreiche Fotos aus Artern während der frühen 1990er Jahren anzuschauen. Aufgrund dessen seither wieder etliche schöne und auch umfangreiche Sammlungen sowie Einzelaufnahmen aus der Geschichte unserer Stadt beim Heimatverein ARATORA abgegeben worden sind, sollen diese Bilder am Denkmalstag erstmalig öffentlich gezeigt werden. Die bereits digitalisierten Aufnahmen werden deshalb in nächster Zeit bearbeitet und für die angedachte Präsentation vorbereitet. Allerdings wird es diesmal nur eine Veranstaltung mit Vortrag in der Marienkirche geben; voriges Jahr waren es zwei Abende. – In diesem Zusammenhang soll ein kurzer Rückblick auf den Vortragsabend von Dr. Mathias Deutsch aus Erfurt am vergangenen Donnerstag gegeben werden, als sich dreißig Interessierte im hiesigen evangelischen Gemeindezentrum trafen. Es folgten der Einladung hierzu Heimatfreude aus Artern, Bennungen, Berga, Donndorf, Gorsleben, Kleinmölsen, Nausitz und Wiehe. Zur Abrundung der Veranstaltung hatte unser Referent eine kleine Ausstellung aufgebaut, die verschiedene Formen und Typen von Hochwassermarken als Nachbildungen und im Original nahebrachte. Nicht minder von Interesse bei den Gästen war das aktuelle Buch „Hochwasser in Thüringen. Hochwassermarken und Hochwassergedenksteine“. Neben der Vorstellung ausgewählter Standorte dieser Marken sowie der Darlegung der Notwendigkeit von Erfassung und wissenschaftlicher Auswertung der knapp 800 Hochwassermarken allein Thüringen gab der Vortragende ein Statement zu Schutz und Erhaltung dieser wertvollen und in der Gestaltung äußerst abwechslungsreichen Kleindenkmale der Wetter- und Klimageschichte ab. – Der Austausch von Informationen und Einblicke in Forschungsunterlagen komplettierten den rundum gelungenen Abend, zu dem weiterhin Spenden von über 120 Euro für die Sanierung der Orgel in der Marienkirche eingeworben werden konnten! Gegen Ende dieses Jahres soll es eine weitere Veranstaltung mit historisch-hydrologischer Thematik in Artern geben (Anlass hierzu ist der 25. Jahrestag der seither sehr fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Dr. Deutsch und Heimatfreunden aus Artern). – Unser Bild zeigt einen gelungenen Schnappschuss vom Vortragsabend, sitzend v.l.n.r. ARATORA-Mitglied Dr. Mathias Deutsch, den Thüringer Kleindenkmal- und Steinkreuz-„Papst“ Frank Störzner und Manfred Schröter vom Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue beim Betrachten einzigartiger historischer Unterlagen (Foto: Heinz Noack, Bennungen).


Kuhlöcher

Freitag, 8. März 2019

Im Januar dieses Jahres erschien in der Ausgabe 3 der Zeitschrift „Heimatblätter“ des Heimat- und Geschichtsvereins Goldene Aue e. V. der erste Teil der umfänglichen Abhandlung „Braunkohlenbergbau am Hutdeckel während des 19. Jahrhunderts: Quellentextliche Beiträge zur Montangeschichte der südöstlichen Goldenen Aue“ (siehe unsere aktuelle Meldung vom 25. Januar 2019). Derzeit noch in Arbeit befindet sich die Fortsetzung, die Anfang 2020 veröffentlicht werden soll. Der für die gesamte Abhandlung verantwortlich zeichnende Heimatverein ARATORA möchte dieses historische Kompendium über Abbau und Verwertung heimischer Kohlen gern mit relevanten Motiven aus Artern, Borxleben, Edersleben und Voigtstedt illustrieren. Hierzu werden zweckdienliche Abbildungen, Unterlagen bzw. Objekte aus privatem Besitz gesucht, die für genannten Zweck eingescannt bzw. fotografiert werden dürfen. – Günstigstenfalls sind dies historische Fotos oberirdischer Schachtanlagen, z. B. Zechen-, Revier- und Maschinenhäuser, auch alte Lagepläne oder Grubenrisse, weiterhin Abbildungen der Kohlenbahn bzw. deren vormaligen Gleisverlaufs, Fotos von Bergleuten, weiterhin persönliche Dokumente der Kohlekumpel usw. Auch sachdienliche Hinweise z. B. auf deren vormalige Wohnhäuser in genannten Ortschaften sind von Interesse. Weil Abbildungen aus dem vormaligen Bergbaubetrieb um den Hutdeckel leider nicht allzu häufig sind, wird um so mehr auf diesbezügliche Hilfe aus der Bevölkerung gehofft. Da genannter Artikel auf mutmaßlich längere Zeit der einzige zur Thematik bzw. auch in besagtem Umfang bleiben wird, sollte die Chance, private Dokumente für diesen Aufsatz veröffentlichen zu können, bitte wahrgenommen werden! In diesem Zusammenhang fast wie gerufen, wurde uns erst gestern eine Abbildung angekündigt, die das Weichbild der Grube Zuversicht mit Fördergebäuden, Werkstätten und Schornstein nahe Borxleben zeigt. Dieses um 1900 erstellte Foto findet selbstverständlich Einzug in bezeichneten Bericht. – Unser Bild zeigt die Kuhlöcher bei Voigtstedt als bereits abgesoffener Alttagebau um 1910.


Hochwasser 1956

Dienstag, 5. März 2019

In zwei Tagen, am Donnerstag, den 7. März, laden der Historiker Dr. Mathias Deutsch aus Erfurt und der Heimatverein ARATORA herzlich um 18.30 Uhr zu einem regionalgeschichtlichen Vortrag in das evangelische Gemeindezentrum Artern, Harzstraße 16, ein. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht das kürzlich erschienene Buch „Hochwasser in Thüringen. Hochwassermarken und Hochwassergedenksteine“, auf dessen Grundlage unserer Referent eine Bilderpräsentation erarbeitet hat und sich schwerpunktmäßig auf die Unstrut konzentrieren will. Ergänzend zum Vortrag wird eine kleine Ausstellung über Formen und Typen von Hochwassermarken gezeigt. Im Anschluss wird Dr. Deutsch Rückschau auf das große Eishochwasser vom Februar 1909 halten, ehe danach noch einige „neue“ historische Bilder gezeigt werden, die gleichfalls Motive aus der Flussgeschichte der Unstrut wiedergeben und die ggf. in die Fortsetzung des in Arbeit befindlichen Buches „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss zwischen Sachsenburger Pforte und dem Wendelstein“ Einzug halten. – Eintritt zum Vortrag wird nicht erhoben, hingegen um Spenden zugunsten der Sanierung der Orgel in der Marienkirche Artern gebeten. Das angesprochene Buch kann am Rand der Veranstaltung erworben werden. Über zum Termin mitgebrachte alte Fotos und Unterlagen ist der Heimatverein ARATORA wie immer sehr dankbar! – Unser Foto zeigt ein zeittypisches Propagandabild, die Unterstützung sowjetischer Truppen bei der Sicherung der Unstrut-Feldschleuse bei Ritteburg während des großen Hochwassers von 1956 darstellend.


Einbecker Jahrbuch 2018

Freitag, 1. März 2019

Neun Artikel bilden den Kern der Abhandlungen des aktuellen, 170 Seiten umfassenden Einbecker Jahrbuches Nr. 53 für das Jahr 2018, das uns seit kurzem vorliegt. Herausgeber dieser Periodika ist der Einbecker Geschichtsverein, der seit einem Vierteljahrhundert mit dem Heimatverein ARATORA aus der Partnerstadt Artern in herzlichem Kontakt steht. Bereits beim Durchblättern des Buches fallen dessen professionelles Layout, die angemessene Größe der Abbildungen sowie der leserfreundliche Schriftgrad des Satzes auf. Hinzu kommt, dass die Auswahl der Aufsätze thematisch sehr abwechslungsreich gestaltet wurde und von der Vorgeschichte bis zur jüngsten Zeit (Kommunalreform) reicht. – Den Anfang macht die umfangreiche Berichterstattung der Stadtarchäologie für 2012 bis 2016, gefolgt von einem mittelalterlichen Thema: Ein Abtshof hinter der Hube. Spuren des Zisterzienser- und Augustiner-Ordens in und um Holtershausen. In jüngere Zeit entführt eine Abhandlung über Veränderungen der Agrarlandschaft in den Dörfern Volksen und Negenborn zwischen 1750 und 1850. Mit der Auswanderungen von Einbecker Familien nach den USA zur Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftigt sich dann ein weiterer detailreicher Aufsatz. Passend zum Jubiläum über hundert Jahre Frauenwahlrecht ist der Artikel über Emma Vely, eine Schriftstellerin, Journalistin und Frauenrechtlerin. Eine rätselhafte Firmeninschrift aus dem Stadtmuseum Einbeck wird anschließend analysiert, ehe über Franz Jürgens als Kommandeur der Düsseldorfer Schutzpolizei sowie die Aktion „Rheinland“ berichtet wird; letztere war eine NS-Widerstandsgruppe. Der vorletzte Bericht im neuen Jahrbuch widmet sich dem 700. Jubiläum der Stadtrechtsverleihung an Dassel, ehe eine Betrachtung zur neuzeitlichen Fusion der Stadt Einbeck und der Gemeinde Kreiesenen das Werk beschließt. Aktuelles und Nachrufe komplettieren den Hauptteil des Buches. – Mit vorliegender Publikation ist es dem Einbecker Geschichtsverein erneut gelungen, Stadt-, Regional- und Landesgeschichte miteinander zu verknüpfen und auf (populär-)wissenschaftliche Art und Weise darzustellen. Damit wurde der hohe Anspruch, den dieses Jahrbuch generell hält, beibehalten und durch neue Aspekte sogar erweitert. Glückwunsch an unsere Freunde nach Einbeck, verbunden dem Wunsch, dass auch das neue Jahrbuch des Geschichtsverein zahlreiche Leser und Freunde finden möge!


Saale-Unstrut-Jahrbuch 2019

Dienstag, 26. Februar 2019

Seit 1996 veröffentlicht der Saale-Unstrut-Verein für Kulturgeschichte und Naturkunde e.V. ein Jahrbuch, dessen kürzlich erschienene aktuelle Ausgabe im regionalen Buchhandel (ISBN 978-3-89812-729-5) und beim herausgebenden Verein per Bestellung erworben werden kann. Mit dieser Auflage wird eine regionalgeschichtlich wichtige Buchreihe fortgesetzt, die Geschichte, Kultur und Natur entlang der Saale und Unstrut in den publizistischen Fokus stellt. An nachfolgenden Kategorien orientieren sich die Hauptkapitel der neuen Ausgabe des Saale-Unstrut-Jahrbuches 2019. – Unter der Rubrik „Kulturgeschichtliche Beiträge“ finden sich folgende vier Abhandlungen: Burgen, Schlösser, Residenzen. Eine Landesaufgabe, meine Lebensaufgabe (Kristine Glatzel); „Das Haus hat erbauet C(hristoph) W(ilhelm) L(oss), Königl. Preuss. Kammer Rath 1818“. Kleine Beiträge zur Geschichte des Rittergutes Großjena, Teil 1 (Maria Dietl-Beissel); Die Prießnitz-Orte. Geschichten einer Verwechslung (Andrei Zahn); Ina und Friedrich Paul Oskar Hoßfeld in Naumburg. Ein Doppelporträt des Künstlerpaares (Wolfgang Lührs). – Unter „Welterbe an Saale und Unstrut“ sind diese fünf Artikel zusammengefügt: Uta in Arabien: Der Naumburger Dom wird in Bahrain in das Welterbe der UNESCO aufgenommen (Holger Kunde); Der Naumburger Meister und seine Schüler. Virtuosität und Nachahmung in der Bildhauerwerkstatt des Naumburger Westchors (Guido Siebert); Die Reliquien im Christushaupt des Naumburger Westlettners. Ein Fundbericht (Matthias Ludwig); Erfassung und Erforschung der mittelalterlichen Glasmalereien des Naumburger Doms. Ein Bericht aus der „Werkstatt“ des CVMA (Maria Deiters); Zur Baugeschichte und den architektonischen Sonderformen des spätromanischen Naumburger Doms (Heiko Brandl). Zwei Themen finden sich dann unter „Naturkundliche Beiträge“: Wertgebende und charakteristische Arten des Saale-Unstrut-Gebietes im Porträt: Charismatische Fangschrecke und grazile Jägerin im Verborgenen sorgt für Faszination und Aufsehen – Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa religiosa Linnaeus, 1758) (Torsten Pietsch); Keine blassblaue Handschrift. Eine Postkarte von Ernst Haeckel an Helene Rossner von 1918 (Michael Unruh). – Als „Das besondere Kunstwerk“ wird vorgestellt: Das Rundepitaph für den Pfarrer Johann Sider in der Kirche St. Wenzel zu Naumburg (Guido Siebert). – Anlässlich der Verleihung des Heinrich-von-Veldeke-Preises an den Kunstgutbeauftragten des Kirchenkreises Naumburg-Zeitz in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Pfarrer i. R. Sigurd Susch (Ulrike Wendland) wurde die Laudatio veröffentlicht. Ein Bericht über die Tagesexkursion des Saale-Unstrut-Vereins vom 26. Mai 2018 komplettiert und beendet die Artikelfolge des Saale-Unstrut-Jahrbuches für 2019.


Freitag, 22. Februar 2019

Kürzlich erschien mit der Edition für 2018 die aktuelle Ausgabe der Harz-Zeitschrift, verlegt im Lukas-Verlag Berlin. Ohne Berücksichtigung der Zählung der alten Reihe dieser traditionsreichen Serie ab dem späten 19. Jahrhundert liegt damit der 70. Jahrgang vor (unser Bild). Leider werden im vorliegenden Buch thematisch weder der Südost-, noch der östliche Harz thematisch tangiert. Trotzdem liegt erneut ein abwechslungsreiches und inhaltlich spannendes Buch zur Regional- und Landesgeschichte vom Mittelalter bis zur jüngeren Zeit vor. Folgende Aufsätze aus der Vergangenheit des Harzes sind nachzulesen: Spätmittelalterliche Keramik aus Quedlinburg (Tobias Gaertner); Zum Bergbau und Hüttenwesen der Klöster Walkenried und Neuwerk (Fritz Reinboth und Friedhart Knolle); Die Vorlagen für Luthers Editionen der Theologia Deutsch und ein unbekannter Sammelband aus der Bibliothek des Klosters Himmelpforten bei Wernigerode. Ein kurzer Nachtrag (Joachim Stüben); Von der Gewehrfabrik zur Reckhammer- und Feilenfabrik auf Oderfeld bei Lauterberg. Eine Südharzer Momentaufnahme (Hans-Heinrich Hillegeist); Carl Geitel (1819-1875). Forstwirt, Politiker, Gelegenheitslyriker (Rudolf G. A. Fricke); NSDAP und staatliche Behörden in Bad Sachsa am Südharz 1931/32 (Markus Jaeger). Literaturschau und Berichte vervollständigen das wiederum attraktive Buch, das über die ISBN 978-3-86732-319-2 zum Preis von 20,00 Euro im Buchhandel bestellt werden kann.


CG 4-2018

Dienstag, 19. Februar 2019

Die bereits kurz vor Jahreswechsel erschienene, jüngste Ausgabe der Zeitschrift „Computer-Genealogie“ des Vereins für Computergenealogie e.V. soll hier noch kurz vorgestellt werden, beschäftigt sich diese schwerpunktmäßig doch mit einem sehr aktuellen Aspekt der Familienforschung: der DNA-Genealogie (unser Bild). Ziel dieser Forschungen ist die Ermittlung der eigenen Herkunft via Analyse von Erbgut. Mittels Gentest über Speichelproben können demnach Haplogruppe, Urvolk und Ursprungsregion der Vorfahren der Probanden ermittelt werden. Je nach Umfang (und Preis) dieser Untersuchungen fallen die Ergebnisse entsprechend detailliert(er) für den Anwender aus. Das Wie sowie das Für und Wider von Genanalysen werden in der aktuellen Ausgabe besprochen und analysiert. Hierzu wurden fünf interessante Artikel veröffentlicht: Einführung in die DNA-Genealogie. Historie, Grundlagen und Anwendung; Anbieter für DNA-Tests; Ein US-Soldat als unbekannter Großvater. DNA-Matching in der praktischen Anwendung; Woher kommen meine Ahnen; Vom Wattestäbchen zur Ahnentafel? Erfahrungsberichte; Kurzmeldungen zur DNA-Genealogie. – Im Anschluss wird die aktuelle Software-Umfrage über die „besten“ Genealogieprogramme komplettiert, wobei hier digitale Helfer für Mac und Linux vorgestellt werden. Auch die folgende Bücherschau widmet sich vorrangig der Thematik der Humangenetik, ehe ein Artikel über hundert Jahre Erster Weltkrieg die erneut hochinteressante Zeitschrift beschließt. Diverse Kurzmeldungen und Aktuelles runden diese Edition informativ ab. In der ersten Ausgabe des Jahres 2019, die schon im kommenden Monat erscheint, behandelt die Zeitschrift „Computer-Genealogie“ dann schwerpunktmäßig Hilfsprogramme in der Ahnenforschung. Auch hierüber gibt es zu gegebener Zeit an dieser Stelle eine kleine Rezension.


Hochwasser Juli 1926 Ritteburg

Freitag, 15. Februar 2019

Angesichts latenter Hochwassergefahren, die auch in Thüringen Tausende Gewässeranlieger trotz bestehender technischer Schutzanlagen sowie modernster Vorwarn- und Meldesysteme bedrohen, müssen sich Politik und Gesellschaft rechtzeitig auf derartige Naturereignisse einstellen. Dazu gehört unter anderem, dass Gefahren bewusst wahrgenommen und in der Folge sowohl im privaten als auch im kommunalen bzw. staatlichen Bereich entsprechende Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden. Hierbei stellen Hochwassermarken und Hochwassergedenksteine wichtige Instrumente dar, um die Größenordnung vergangener Abflussextreme zu veranschaulichen. Zumeist an exponierten Stellen angebracht, weisen sie u. a. an Wohn- und Geschäftshäusern, Mühlen und Kirchen auf Hochwasserkatastrophen hin und können so bei der Bevölkerung das Problembewusstsein in Bezug auf bestehende bzw. zukünftige Überschwemmungsrisiken wach halten (im östlichen Teil des Kyffhäuserkreises u. a. entlang der Unstrut in Oldisleben, Artern, Ritteburg, Schönewerda und Roßleben). – Die großen Hochwasser der letzten Jahre, das gestiegene diesbezügliche Interesse in der Öffentlichkeit und Fachwelt sowie die Forderungen im „Thüringer Landesprogramm Hochwasserschutz 2016-2021“ waren Anstöße zur Veröffentlichung des 224 Seiten umfassenden Buches „Hochwasser in Thüringen. Hochwassermarken und Hochwassergedenksteine“ (siehe unsere aktuelle Meldung vom 8. Februar 2019). – Diese Schrift wurde erstmals am 5. Februar 2019 im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) in Jena vorgestellt. Nach theoretischen Anmerkungen, darunter zu den verschiedenen Markentypen und Formen, stellen die Verfasser Dr. Mathias Deutsch und Prof. Karl-Heinz Pörtge ausgewählte Hochwassermarken und Hochwassergedenksteine an den Thüringer Laufabschnitten der Saale, Unstrut, Weißen Elster und Werra vor. Darüber hinaus werden beispielhaft sowohl ältere als auch jüngere Hochwasserkennzeichnungen an weiteren Fließgewässern wie zum Beispiel an der Gera, Ilm und Hörsel näher betrachtet. – Die mit über 270 Abbildungen (darunter aktuelle und historische Fotos, Karten und Graphiken) versehene Publikation erscheint nicht im Buchhandel. Sie kann zum Preis von 15 Euro zzgl. Versandkosten direkt beim Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz bestellt werden. Interessenten wenden sich bitte per Email an Susanne.Oberlaender@TLUG.Thueringen.de oder melden sich telefonisch unter der Nummer 0361-3942-000 bei der Abteilung Schriftenversand des TLUBN. Zudem ist es möglich, Bestellungen postalisch aufzugeben. Die Anschrift lautet: TLUBN Jena, Schriftenversand, Göschwitzer Straße 41, 07745 Jena. – Unser Bild zeigt das Hochwasser der Unstrut vom Juli 1926 bei Ritteburg (nicht im besprochenen Buch enthalten).


AK 1900

Dienstag, 12. Februar 2019

Ein besonders interessanter und zudem höchst seltener bildlicher Heimatbeleg aus Artern (unser Bild) wurde kürzlich von einer Südharzer Geschichtsfreundin des Heimat- und Geschichtsvereins Goldene Aue mitgebracht und fand ohne Zögern den Weg zurück an die Unstrut. Um was geht es? Aus Anlass eines leider nicht näher bezeichneten Jubiläums am 3. Oktober 1900 in Artern wurde eine private Postkarte hergestellt, die auf der Vorderseite unter eben diesem aufgedruckten Datum die Abbildung wahrscheinlich des Jubelpaares zeigt, daneben das mutmaßliche Wohnhaus, in dem es lebte. Auf den ersten Blick war allerdings nicht erkennbar, um welches Gebäude in Artern es sich hierbei handelt. In den freien Raum zwischen beiden Fotos hatten etliche Personen unterschrieben, wobei die Schrift mittlerweile teils dermaßen verblasst war, dass lediglich die Schriftzüge anhand der Druckstellen im Papier nachzuvollziehen waren. Soweit zu entziffern, wurden folgende Namen erkannt: Schaube, Messerschmidt, Jüngling, Kottenhahn, Gottschalk, Frommann, Wagner, Engler (?), Sandner, Müller u. a. Einige dieser Namen sind in Artern zu verorten, andere eher nicht. Diese Karte wurde dann per Reichspost nach Nowawes-Neuendorf, heute im Potsdamer Ortsteil Babelsberg aufgegangen, verschickt, wie an den Ausgangs- bzw. Eingangsstempeln vom 4. und 5. Oktober 1900 nachzuvollziehen ist (heute zeitlich wohl eher die Ausnahme). Die Karte an „Frau C. Schilling“ (ohne Angabe von Straße und Hausnummer!) war demnach ein gemeinschaftlicher Gruß der Feiergemeinschaft an diese Dame, die nicht am Fest teilnehmen konnte. – Nachdem ein erster Versuch zur Identifizierung des bezeichneten Gebäudes auf der Karte fehlgeschlagen ist (angedacht war zunächst das kurz vor 1968 abgerissene Wohn- und Geschäftshaus Raue an der Mündung der Alten Poststraße, das allerdings trotz eines recht ähnlichen Baukörpers nicht die passende Schaufensterfront, andere Fensterstürze und zusätzliche Dachgauben aufwies), wurde ein neuer „Kandidat“ ins Auge gefasst: das Wohnhaus Salzdamm 27, auf das Heimatfreund Hans-Joachim Büchner aus Weißwasser explizit hinwies. Und tatsächlich, dieses Wohnhaus – ein verputztes Klinkergebäude mit Mansardendach und Krüppelwalm wohl aus der Mitte des 19. Jahrhunderts – ist auf der alten Postkarte abgebildet! Der Fotograf stand auf dem Salzdamm und blickte bei der Aufnahme nach Norden. Der nächste Schritt wird nun sein, die damaligen Bewohner anhand von Einwohner- und Adressbüchern zu ermitteln und in diesem Kontext hoffentlich das auf der Privatkarte erwähnte Jubiläum von 1900 festzustellen. Im günstigsten Falle wären dann die Fragestellungen dieses sicherlich nur in einer geringen Auflage gedruckten und somit raren Postbelegs geklärt! Wenn das nicht möglich sein sollte, bleibt immer noch eine sehr schöne, fast 120 Jahre alte Aufnahme eines nur sehr selten fotografierten Arterner Hauses in der Altstadt.


Hochwasserbuch

Freitag, 8. Februar 2019

Der erste regionalgeschichtliche Vortrag des Heimatvereins ARATORA im neuen Jahr widmet sich historischen Hochwasserereignissen in Thüringen, wobei speziell Hochwassermarken als Zeugnisse außergewöhnlicher Wasserhöhen von Flüssen und Bächen im Fokus stehen. Zu dieser umfangreichen Thematik wurde Anfang erst dieser Woche ein Buch des Erfurter Umwelthistorikers Dr. Mathias Deutsch veröffentlicht, auf dessen Grundlage ein interessanter Vortrag entstanden ist. Am Donnerstag, 7. März 2019 kommt Mathias Deutsch nach Artern, um ab 18.30 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum, Harzstraße 16 darüber zu referieren und zahlreiche Bilddokumente zu präsentieren. Hierzu wird sehr herzlich eingeladen! – Bereits vor zehn Jahren war unter seiner Autorenschaft bzw. in Zusammenarbeit mit Prof. Karl-Heinz Pörtge das Buch „Hochwassermarken in Thüringen“ erschienen. Diese Untersuchung liegt nun in stark überarbeiteter und aktualisierter Form vor. Aus hunderten Nachweisungen landesweit, also auch entlang der Unstrut, wurden für diese Neuerscheinung mit dem Titel „Hochwasser in Thüringen. Hochwassermarken und Hochwassergedenksteine“ (unser Bild) ausgesuchte Objekte aus dem Gesamtkatalog des Hochwassermarken-Katasters Thüringen veröffentlicht. Herausgeber des Buches ist die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), seit 1. Januar 2019 Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN). – Aus diesem Komplex wird sich Dr. Deutsch in Artern den Hochwassermarken und -gedenksteinen in Thüringen unter besonderer Berücksichtigung der Unstrut widmen. Weiterhin wird er im Vortrag auf das schwere Hochwasser zu Anfang Februar 1909 eingehen, als auch an der Unstrut schwere Fluten mit Eisgang einsetzten. Zum Abschluss werden erst jüngst eruierte historische Fotos präsentiert, die für die in Arbeit befindliche Fortsetzung des Buches „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss zwischen Sachsenburger Pforte und dem Wendelstein“ vorgesehen sind. – Um möglichst zahlreiche Teilnahme am Vortrag wird gebeten. Eintritt wird nicht erhoben, hingegen um Spenden zugunsten der Sanierung der Orgel in der Marienkirche Artern gebeten. Interessenten können das oben angesprochene Buch von Dr. Deutsch am Rande der Veranstaltung erwerben.


Blick zum Weinberg

Dienstag, 5. Februar 2019

Dieser Tage wurden die letzten Arbeiten für den im späten Frühjahr 2019 erscheinenden Bildband „Damals in Artern“ vollzogen. Dessen Inhalt wird sich auf überwiegend zwei Jahrzehnte bildlicher Wiedergabe von insgesamt 125 Stadt- und Einzelansichten aus Artern fokussieren, nämlich die 1930er und 1960er Jahre. Von den im Original vorliegenden Motiven konnten fast alle Bilder für dieses Buch genutzt werden, nur einige wenige waren qualitativ nicht reproduktionswürdig bzw. von den Ansichten her doppelt. Aufgrund dessen die genutzten Bilder aus zwei Privatsammlungen stammen, sind diese überwiegend auch noch nie veröffentlicht worden, was den Lesern neue alte Ansichten beschert! – Was werden nun die hoffentlich wieder zahlreichen Interessenten in diesem, erneut A5-querformatigen Bildband vorfinden: verschiedene Stadtansichten vom Weinberg aus bzw. Blicke zum Westhang des Weinberges (unser Bild), das Rathaus und die damalige Ausstattung des Ratssaales, zwei zuvor noch nie gesehene Fotos vom Absturz eines Kleinflugzeuges in den Kindergarten Magdalenenstraße im April 1934, Blicke vom Rathaus auf den Markt und in die Wasserstraße, Volksfest mit Rummel an der Marienkirche, Harzstraße, Brücke über den Mühlgraben, Johannisstraße, Bismarckplatz, Altstadt, Bau der Karl-Liebknecht-Straße, Friedhof, Solebach, Unstrut, Weinberg, Bahnhof und ein Zeppelin über Artern. Weiterhin werden abgebildet: Zuckerfabrik, Veitskirche, Abriss des Geschäfts Raue am alten Hotel, AWG-Wohnblocks am Weinberg, Mühlgraben und Friedhof. Vom zweiten Bildgeber werden publiziert: Ansichten des Stadtbildes aus der Ferne, diverse Straßenzüge und Häuser in der Innenstadt, Friedhof, Aratora-See, Unstrut und Altstadt. – Die digitalen Unterlagen für das neue Buch werden nun zum Layouten gebracht, um anschließend drucken und binden zu können. Zu gegebener Zeit wird an dieser Stelle über den weiteren Fortgang der Herstellung berichtet. Die Freude an der Arbeit zum nächsten Buch ließ „ganz nebenbei“ auch die Wahrscheinlichkeit steigen, dass es nicht bei einer Arterner Bildband-Trilogie blieben könnte, denn noch zu umfangreich sind die beim Heimatverein ARATORA vorliegenden kleineren und kleinen Sammlungen sowie bildlichen Einzelbelege, deren Motive ebenso danach drängen, publiziert zu werden. Vorsichtshalber wurde bereits ein Arbeitstitel dafür erdacht. Doch wird über dieses Vorhaben erst verbindlich entschieden, wenn die erhoffte positive Resonanz von „Damals in Artern“ in viereinhalb Monaten in diesem Sinne interpretiert werden kann.


Orgelweihe 1984

Freitag, 1. Februar 2019

Kantor Pascal Salzmann in Artern informiert aktuell über das kirchenmusikalische Festjahr 2019 mit einem Jubiläum sowie hochkarätigen Veranstaltungen: „35 Jahre Kühn-Orgel in der Marienkirche Artern – das soll gefeiert werden. Nach aufwendigen Kirchenbaumaßnahmen in den 1970er Jahren war es der Gemeinde erst 1984 (unser Bild) vergönnt ein neues Instrument für diese schöne Kirche zu bekommen. Neu war vieles nicht: die Orgel der St.-Nicolai-Kirche in Eisleben zog in unser historisches Orgelgehäuse ein. Orgelbauer [Gerhard] Kühn [aus Merseburg] hat in der über sechs Jahre andauernden Bauzeit in Hinblick auf die Materialknappheit das Maximum herausgeholt. Einige Baugruppen sind daher unaufgearbeitet von Eisleben direkt in unsere Orgel gekommen. Nach 35 Jahren sind wir nun leider an einem Punkt angekommen, an dem ich und die Regionalgemeinde Artern/Heldrungen erst in 60 Jahren stehen würden: Wir müssen eine grundsätzliche Überholung der Orgel in Angriff nehmen. Einerseits haben wir also Grund zum Feiern und zur Freude, aber der Blick fällt auch auf die Überholung unserer Orgel. Kosten von 300.000 € sind aufzubringen. Ganz besonders möchte ich Sie auf die 1. Arterner Orgelnacht [am 1. August 2019] hinweisen: Ab 19.00 Uhr werden Organisten aus unserer Region jeweils für 40 Minuten ein Konzert spielen. Neben dem breitgefächerten Orgelrepertoire von Barock bis Neuzeit wird es auch ein Improvisationskonzert mit den von Ihnen gegebenen Themenwünschen geben. Für das leibliche Wohl am Abend wird gesorgt sein. Ich freue mich auf dieses Jahr und bin mir sicher: Wir werden Großes schaffen! Ihr Kantor Pascal Salzmann.“ – Nachstehend die zum Orgeljahr relevanten Termine der Kirchengemeinde: 05.02.: Vortrag mit Rückblick auf den Tag der Orgelweihe 1984 um 19.00 Uhr in der Kirche, 10.03.: Orgelkonzert am Orgelpositiv in der Chorkapelle, 30.06.: Sommerserenade mit Chor und Orgelmusik, 17.08.: Erste Arterner Orgelnacht, 01.12.: Adventliches Orgelkonzert sowie 31.12.: Orgelkonzert zum Jahresschluss. – Nachdem sich erst kürzlich ein Förderkreis zur Wiederherstellung der großen Orgel in der Marienkirche gebildet hat, wird sich der Heimatverein ARATORA auch 2019 bei der Unterstützung der Sanierung dieses Instruments beteiligen. Geplant sind drei heimathistorische Vorträge in der Kirche, in deren Anschluss um Spenden für die Orgel gebeten wird. Im Oktober werden dann, wie schon in den Vorjahren, vom (N)Ostalgie-Kalender 2020 pro verkauftem Exemplar zwei Euro zugunsten der Orgel an die evangelische Gemeinde weitergeleitet. Zu öffentlichen Veranstaltungen soll gleichfalls für diesen Zweck gesammelt werden! – Der aktuelle Stand zur Beibringung des Eigenanteils an der Sanierung beträgt 13.000 Euro – viel Geld und doch angesichts der veranschlagten Kosten von 300.000 Euro lediglich ein besserer Anfang. Bitte helfen deshalb auch Sie mit, die schöne Arterner Orgel zu erhalten. Vielen Dank!


Aussichtsturm

Dienstag, 29. Januar 2019

Besonders in der Weihnachtszeit kommt immer wieder gern das Kind im Manne durch, ausnehmend wenn kleinformatige Eisenbahnen mit im Spiel sind. So erst im vergangenen Monat geschehen in Weißwasser, wo aus Liebe sowohl zum Modellbau als auch zur alten Heimatstadt Artern unserer langjähriges Vereinsmitglied Hans-Joachim Büchner wieder einmal lokale Motive in detailgetreuer Handarbeit hergestellt und auf seiner Eisenbahnlandschaft in Miniatur platziert hat. Nachdem er bereits vor knapp zwei Jahren (siehe unsere aktuelle Meldung von 25. April 2017) seine Anlage mit Modellen des damals im Original gerade vom Heimatverein ARATORA frisch sanierten Luther- und Friedenssteins verschönerte, sind es aktuell der Aussichtsturm von 1863 und die hohe Futtermauer an der Unstrut, gleich westlich der Bahnbrücke. Besonders der Turm auf dem Weinberg hat längst Symbolstatus als einer der fünf in den Himmel ragenden Bauwerke Arterns inne; neben dem Rathaus, der Marien- und Veitskirche sowie dem Saline-Schornstein. Nicht zuletzt wird mit dem hübschen Modell auf ein Jubiläum des Sponsors und Initiators dieses Turmes aufmerksam gemacht, denn der Rittergutsbesitzer Hermann Jüngken (1816-1890) aus Reinsdorf begann 1859, also vor mittlerweile 160 Jahren, seine politische Karriere als Landtags- und später Reichstagsabgeordneter der Nationalliberalen. – Die gleichfalls neu auf der Modellanlage von Hans-Joachim Büchner verewigte hohe Mauer unterhalb der Brauerei wird in absehbarer Zeit mit einem eigenen Kapitel in der Fortsetzung des Buches „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss zwischen der Sachsenburger Pforte und dem Wendelstein“ behandelt. Die Dampflokomotive im Vordergrund mag nicht zuletzt daran erinnern, dass noch Restexemplare unserer erst Anfang Dezember 2018 erschienenen und definitiv letzten Nachauflage der Broschüre „Die Kyffhäuser-Kleinbahn Artern-Berga/Kelbra 1916-1966“ erhältlich sind!