Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Handbuch Teil 2

Freitag, 29. November 2013

Dieser Tage wurde uns die Auslieferung des Folgebandes des im Vorjahr erschienenen „Handbuches des (fast) unbekannten Gelehrten“ im in Mansfeld Südharz angekündigt. Das neue Buch von Autorin Christine Stadel aus Sangerhausen heißt „Mansfeld-Südharz. Das Handbuch der (fast) Unbekannten“ und möchte als Nachlese all jene Personen vorstellen, die erst im Verlauf späterer Recherchen ermittelt worden sind. Über 400 Personen aus Altkreisen Sangerhausen und Mansfeld sowie der vormaligen Grafschaft Stolberg wurden dafür berücksichtigt und sind auf 263 Seiten mit schwarzweißen Abbildungen präsent. Aus unserer Gegend sind u.a. Ranke, von Geusau und Meusebach enthalten, auch Artern, Gehofen, Heldrungen, Heygendorf, Kalbsrieth und Wiehe werden tangiert. Das neue Handbuch im Format B5 umfasst zudem ein Ortsregister. Der neue Band wird zum Preis von 9,60 Euro vertrieben. – Grundstock beider Personenlexika ist die handschriftliche Sammlung „Menschen am Südharz. Ein kleines Gelehrtenlexikon für Freunde der Heimatkunde" von Heimatforscher Hans Ahr (1902-1975) aus Sangerhausen. Interessenten können sich betreffs beider angeführter Bücher gern an den Heimatverein ARATORA wenden.


Chronik Ritteburg

Dienstag, 26. November 2013

Erfreulich sichtbare Fortschritte macht seit vergangenem Monat das für Ende nächsten Jahres zur Veröffentlichung vorgesehene Buch zur Unstrut-Geschichte, das unter leichter Variierung des bisherigen Arbeitstitels nunmehr unter „Die Unstrut - Geschichte(n) vom Fluss zwischen Sachsenburger Pforte und Wendelstein“ fungieren wird. In jüngster Zeit haben die mittlerweile drei Autoren die Materialsammlung weitgehend abgeschlossen. Aus der beinahe unüberschaubaren Vielzahl von Unterlagen und Abbildungen wurden Hauptthemen gefiltert und bereits Dutzende Aufsätze und Abhandlungen verschiedenen Umfangs erstellt. Um das Buch abwechslungsreich zu gestalten, werden sowohl neue Texte erstellt, als auch historische Niederschriften in Auszügen und in Gänze zur Veröffentlichung berücksichtigt. Wie der Titel des Buches schon aussagt, soll die „große“ Geschichte um die Unstrut verknüpft werden mit vielen kleinen Geschichten, Anekdoten und Begebenheiten, die über zahlreiche Primär- und Sekundärquellen (Akten, Kirchenbüchern, Niederschriften, Bücher, Broschüren und Zeitungen) verstreut, das historische Leben am Fluss möglichst nah vor Augen führen. Maßgeblich hierfür sind die Jahre zwischen ca. 1700 und 1950. Nach Abschluss der redaktionellen Arbeiten, wohl im Frühjahr 2014, werden für die Endfassung den dann vollständig vorliegenden Texten Bilder, Karten und Pläne als Abbildungen zugeordnet. Da das neue Buch im Format A4 gedruckt wird, können sich unsere Leser auf großformatige und somit detailreiche historische Bilder freuen. Aufgrund der damit bei weitem noch nicht abgearbeiteten Materialfülle kann u. U. ab 2015 sogar mit einem Fortsetzungsband  gerechnet werden. – Unser Bild zeigt eine 1801 gedruckte, recht seltene Chronik aus Ritteburg, die gleichfalls für unser Unstrut-Buch ausgewertet worden ist und dort in größeren Auszügen zitiert wird.


Versteinertes Holz

Freitag, 22. November 2013

Einen ebenso erfreulichen wie interessanten Termin für das anstehende Wochenende möchten wir besonders Heimatinteressierten ans Herz legen. Nachdem der Fossilien-, Mineralien- und Bergbauverein Steinthaleben e. V. die schon seit längerem im Aufbau befindliche Dauerausstellung zur geologischen Vergangenheit der Kyffhäuserregion nunmehr beendet hat, wird zu deren Eröffnung wie folgt herzlich eingeladen: Samstag, 23. November und Sonntag, 24. November 2013, jeweils von 10 bis 17 Uhr im Museum Steinthaleben, Kelbraer Straße. Die hoffentlich zahlreichen Besucher können sich dort über Versteinerungen, Sedimente, Minerale und Erze unserer Region sowie zur Erdgeschichte des Kyffhäusergebirges informieren. – Zur sachlichen und fachlichen Ergänzungen der neuen Ausstellung in Steinthaleben seien Interessierten auch die geologisch-paläontologischen Abteilungen der Regionalmuseen in Bad Frankenhausen und Sangerhausen, weiterhin jene auf dem Röhrigschacht Wettelrode sowie die hier eher weniger bekannte, dennoch vorzüglich Präsentation „Trias“ in Nebra, Promenade 14 empfohlen. Unter Ägide der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg werden dort reichhaltige Sammlungen und Auskünfte über die Germanische Trias (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper) des unteren Unstrutgebietes vorgestellt. Also auf, denn Herbstzeit ist Mueumszeit! – Unser Bild zeigt das Leitfossil des Kyffhäusergebirges und seiner Vorlande: Verkieseltes Holz aus den Sümpfen des Variszischen Gebirges des obersten Oberkarbon, aufgestellt vor der Gaststätte Burghof unterhalb des Kaiserdenkmals auf dem Kyffhäuserberg.


20. Tagung in Sömmerda

Dienstag, 19. November 2013

Mit rund 70 Besuchern war die bereits vorigen Monat stattgefundene Tagung der Heimatforscher und Ortschronisten des Kreises Sömmerda im Volkshaus der Kreisstadt unseres südlichen Nachbarkreises wieder einmal gut besucht (unser Bild). Dies umso mehr, als es sich bei dieser Veranstaltung um die zwanzigste handelte und somit Jubiläumscharakter hatte. Entsprechend hatten sich etliche Vereine und Chronisten mit Schautafeln und Büchertischen präsentiert. Zudem wurde sehr viel Informationsmaterial zur Regional- und Landesgeschichte angeboten. Im Mittelpunkt des Treffens standen zwei Vorträge; zur Entwicklung der Heimatforscher- und Ortschronistentagungen seit 1993 (Dr. Frank Boblenz) sowie über Ergebnisse heimatgeschichtlicher Forschungen im Landkreis Sömmerda seit 1990 (Thomas Hildebrandt). Vorgestellt wurde zudem die druckfrische Nummer 17 der Sömmerdaer Heimathefte, weiterhin die gleichfalls aktuelle Ausgabe von „Heimat Thüringen“ des Heimatbundes Thüringen, diesmal mit Schwerpunkt „Unbequeme Denkmale“ (Thema des Tages des offenen Denkmals 2013), wobei beide Publikationen altbewährte Qualität aufweisen. Sowohl der Heimatbund als auch die Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen unterstützten auf der Tagung die Bewerbung an die deutsche UNESCO-Kommission zur Aufnahme der thüringischen Kirmes in das Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes. Neben vielen, sehr interessante Gesprächen mit Forschern unseres Nachbarkreises, Kontakten zu alten und neuen Bekannten, wurde zugleich für die nächste Tagung im Herbst 2014 auf Schloss Beichlingen eingeladen. Zudem ist für kommendes Jahr ein Kolloquium zur Altstraßen- bzw. Altwegefoschung im Bereich Hohe Schrecke – Finne – Unstrut angedacht, zu dem Heimatfreunde und Chronisten aus den dem Kreis Sömmerda, Kyffhäuserkreis und Burgenlandkreis eingeladen werden sollen.


Ehrung Herzog Christian

Freitag, 15. November 2013

Ein historisch äußerst abwechslungsreiches vergangenes Wochenende soll rückblickend kurz Revue passieren: Am letzten Freitag besuchte der Berliner Autor Reinhold Andert den Heimatverein und stellt sein neues Buch "Heilige Lanzen" als Abschlussband seiner Trilogie zur Geschichte des Mittelalters in Mitteldeutschland vor. Fast dreißig Besucher fanden den Weg in die Volkshochschule und erfreuten sich zunächst an der Sanges- und Textkunst des auch als Liedermacher bekannten Andert, ehe die Gitarre mit dem Buch getauscht wurde. In „Heilige Lanzen“ beschreibt der Autor den Werdegang der Lanze des römischen Soldaten Longinus als christliche Reliquie. Dabei hinterfragt Reinhold Andert immer wieder zahlreiche in der Mainstream-Geschichtsforschung als gesichert geltende Fakten. Dies mehr noch im zweiten Teil, in dem er sich der Ur- und Frühgeschichte, besonders sprachwissenschaftlich, nähert und dabei zu verblüffenden Ergebnissen kommt. Ohne vorherige Absprache konnten so in Artern vorkommende Flurnamen eben den im Buch vertretenen Thesen zugeordnet werden. „Heilige Lanzen“ ist ein (wie bei Andert stets) lesenswertes Buch mit teils unbequemen aber dennoch nötigen Fragen sowie spekulativen aber deswegen keineswegs spinnerten Gedankengängen und Forschungsansätzen. Ein neues Buch ist auch schon in Arbeit – Thema: Bauernkrieg und damit zugleich Anlass für einen erneuten Besuch in Artern zu gegebener Zeit. – Nur einen Tag später hatte der Sangerhäuser Geschichtsverein zur Tagung über die barocke Residenzgeschichte von Sangerhausen eingeladen. Mit fünf Vorträgen wurde das Wirken Herzog Christians von Weißenfels (1682-1736) gewürdigt, besonders hinsichtlich der Erhebung Sangerhausen zur Residenzstadt ab 1712 sowie des Baues der Kapelle im Neuen Schloss vor 300 Jahren. An die fünfzig Besucher folgten den Referenten, um anschließend wichtige residenzrelevante Objekte in der Innenstadt zu besuchen. Unser Bild zeigt Referentin Dagmar Sommer, die barocke Medaillen aus Sangerhausen vorstellte.


Wassergeschichte

Dienstag, 12. November 2013

Eine weitere interessante Bereicherung heimatkundlicher Literatur erschien bereits im Spätsommer mit der Broschüre „Wassergeschichte der Stadt Sangerhausen“, zunächst in Kleinauflage herausgegeben vom Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung. Autor Walter Strauch widmet sich auf 34 Seiten einem historisch stets bedeutsamen Thema und illustriert dieses mit 27 Abbildungen aus Vergangenheit und Gegenwart. Im Mittelpunkt steht das Flüsschen Gonna als Hauptwasserversorger von Sangerhausen und dessen Bedeutung für Ortsgründung bzw. Stadtwerdung- und Entwicklung. Weiterhin werden die jahrhundertealten Probleme mit der Wasserhaltung im heimischen Bergbau, als auch Hochwasser und Überschwemmungen angesprochen. Für die innerstädtische Versorgung mit Frischwasser sind es Brunnen und Archen, die gleichfalls historisch analysiert werden. In der jüngeren Zeit haben unterirdische Wasserleitungen deren Rang und Bedeutung abgelaufen, weshalb auch diese Bauwerke Eingang in die neue Broschüre erfahren haben. Abschließend werden Geschichte und Einfluss des Mühl- sowie Pfingstgrabens in Sangerhausen beleuchtet und Einblicke in deren lange Existenz gegeben. – Das kleine Schriftwerk von Walter Strauch gibt in kurzer und knapper Form Einblicke in die anthropogene Nutzung des Wassers sowie den Kampf gegen dieses Element in seiner ungezügelten Natur. Im Rahmen des begrenzten Umfangs werden doch allerhand (sicherlich auch nicht allseits bekannte) Daten und Informationen aus der Stadtgeschichte geliefert. Nicht zuletzt kann dieser kleine Druck einer lokalen Wassergeschichte durchaus zur Anregung für andere Städte und Gemeinden dienen, ähnliche thematische Untersuchungen vorzunehmen bzw. Abhandlungen darüber zu verfassen.


Keller Gehofen

Dienstag, 5. November 2013

Ein Herbstausflug zwecks Recherchen unseres in Arbeit befindlichen Unstrut-Buches führte kürzlich ins benachbarte Gehofen, um dort Stätten und Quellen zur Geschichte unseres Heimatflusses bzw. des Flutkanals nachzugehen. Entsprechende Kontakte zu Einheimischen konnten rasch geknüpft werden, denen später noch intensiver nachgegangen wird. Allerdings wurde das historische Blickfeld schnell auf andere Objekte (ab)gelenkt, die gleichfalls von hohem Interesse sind. So konnten die mittelalterlichen Kelleranlagen im Pfarrhaus in Augenschein genommen werden, die mutmaßlich mit der ab spätem 13. Jahrhundert ebendort befindlichen Tempelritterkomtur in Verbindung gebracht werden können; beeindruckend vor allem eine Kellertür mit offensichtlich gotischer Bogenführung (unser Bild). Weitere Templerorte in unserer Umgebung sind in Beyernaumburg, Obertopfstedt und Mücheln. Die vormalige Kirche zu Gehofen, die zeitlich gleichfalls mit den Templerrittern korrespondiert, ist zwar Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen worden, doch trotzdem finden sich in dem Neubau von 1868 noch einige historische Kostbarkeiten, wie zwei Epitaphe und eine sehr alte Darstellung der Kreuzigung Jesu. Erfreulich, dass sich vor als auch in der Kirche Erinnerungen an die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege wachgehalten werden, die stets auch für die die genalogische Forschung von Bedeutung sind. Nicht zuletzt brachte uns das Gotteshaus auch wieder auf den ursprünglichen Grund des Besuches in Gehofen zurück, denn das beeindruckende neugotische Bauwerk wurde aus Nebraer Standstein errichtet – und dieser musste ja irgendwie von dort nach Gehofen verbracht werden. Aus Steinbrüchen bei Nebra per Unstrutschiff? Vermutlich schon, aber auch hier muss noch nachgeforscht und recherchiert werden.


Freitag, 1. November 2013

Heute in einer Woche darf der Heimatverein ARATORA den Autor und Liedermacher Reinhold Andert als Gast zu einer Buchlesung begrüßen. Am Freitag, 8. November ab 18.30 Uhr stellt der Berliner in der Arterner Volkshochschule, Puschkinstraße 58, sein soeben erschienenes Buch „Heilige Lanzen“ vor. Mit diesem Werk hat Andert seine Sachbuchtrilogie zur frühen Geschichte Mitteldeutschlands („Der Thüringer Königshort“ und „Der fränkische Reiter“) vollendet und dringt diesmal in die Zeit des Hochmittelalters vor, auch in die Region um den Kyffhäuser. Während seiner Recherchen zu diesem als auch den anderen beiden Büchern arbeitete der Autor erneut unkonventionell und kommt so zu recht verblüffenden Gedankengängen und nicht erwarteten Forschungsergebnissen. Zu einem daher bestimmt sehr interessanten und mehr als anregenden Abend lädt der Heimatverein ARATORA herzlich ein. Eintritt wird nicht erhoben!


Marke 1784

Dienstag, 29. Oktober 2013

Im Schuljahr 1999/2000 wurde in der gymnasialen Oberstufe das sog. Seminarfach verbindlich als neues Unterrichtsfach eingeführt, wobei Schüler eine umfangreiche monothematische Forschungsarbeit erstellen und zum Abschluss des Schuljahres präsentieren müssen. Auf Empfehlung des Kyffhäuser-Gymnasiums Bad Frankenhausen wandten sich Ende September drei Schülerinnen an den Heimatverein ARATORA und baten um Unterstützung bei ihrer Seminarfacharbeit über die Erfassung und Auswertung historischer Hochwasser an der Unstrut zwischen Sachsenburg und Artern. Bis Sommer 2014 wird der Arterner Heimatverein dieses Projekt der jungen Damen begleiten und Hilfestellung leisten bzw. sicherlich auch von den Erkenntnissen der Mädchen profitieren. Letzteres natürlich besonders im Hinblick auf das nächstjährige Buch „Die Unstrut – Ein Fluss und seine Geschichte(n)“. – In diesem Zusammenhang steht auch die erst kürzlich gemachte Auffindung des Standortes einer bislang der Forschung noch unbekannten Hochwassermarke in Oldisleben aus dem Jahr 1947. Zwar ist die kleine Erinnerungstafel zu diesem Flutereignis schon seit Jahren verschwunden, doch kann der Höchststand des Unstrutpegels im späten Winter 1947 immerhin anhand der noch vorhandenen Bohrungen zur Befestigung dieser Platte im Gestein des Hauses nachvollzogen werden, bzw. könnte eine noch erkennbare Kerbe im Sandstein als Gedankenstütze angesehen werden, die die Fluthöhe von damals markiert. Auch diese Marke wird erstmals im nächstjährigen Unstrutbuch vorgestellt. Nebenstehend zunächst die viel bekanntere Hochwassermarke von 1784 am ehemaligen Schafstall in der Klostergasse, Oldisleben. – Darüber hinaus konnten erst jüngst über den „Umweg“ Nordharz von ebendort etliche sehr schöne Aufnahmen von 1894, 1957 sowie aus Mitte der 1990er Jahre mit Unstrutmotiven um Oldisleben erlangt werden, so alter Flussverlauf, Baggerarbeiten für neues Unstrutbett, Wehr bei der Mühle, Brückenbau bzw. -sprengung, Thüringer Pforte und bäuerliches Leben an der Unstrut.


CG3-2013

Dienstag, 22. Oktober 2013

Mit dem aktuellen Heft 3/2013 (unser Bild) spricht die Zeitschrift „Computergenealogie“ ein besonders für aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stammende Familien wichtiges Thema an: Wie kann der Familienforscher in Deutschland heute die Geschichte seiner Vorfahren erkunden, die aus längst polnischen oder russischen Staatgebieten kommen? In der Rubrik WISSEN wird in den Kapiteln „Die Suche nach den Wurzeln im Osten“, „Die Ostprovinzen des Deutschen Reiches“, „Militärkirchenbücher (MKB) als Quelle für Familienforscher“ sowie „Die Namen der Ahnen“ entsprechenden Fragen nachgegangen. Auch unter dem Abschnittstitel INTERNATIONAL stehen Möglichkeiten der genealogischen Forschung beim polnischen Nachbarn zur Debatte, weiterhin werden online erreichbare Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen in Polen vorgestellt, nicht zuletzt die grenzübergreifende Forschung ohne Sprachbarrieren erklärt. – Ergänzt wird das erneut rundum gelungene Heft u. a. mit Artikeln über niederländische Gemeinden, das Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie, den Internationalen Suchdienst Bad Arolsen und einen Familiennamen-Atlas. – Zudem runden diverse wissenswerte Meldungen zur Genealogie, weiterhin Buch- und Softwarevorstellungen die neue Publikation ab. – Der letzte Familiengeschichtliche Abend in Artern fand am 26. September statt, war aber leider etwas dürftig besucht, was jedoch nicht von den online gestellten Anfragen zur historischen Familienkunde behauptet werden kann. Zwischenzeitlich hat Walter Kawe ein neues Namenregister der Zeitschriften ARATORA 1 bis 20 erstellt, deren Einzeljahrgänge jetzt in einer Gesamtdatei zusammengefasst worden sind. Interessenten können das kostenfreie Register als PDF bestellen; die Datei wird per Mail zugesandt.


Archiv Weidler

Dienstag, 15. Oktober 2013

Mit neuen Folgen aus der beliebten Reihe „Die Spur der Ahnen - Jede Familie hat ihr Geheimnis“ setzt der MDR morgen seine stets gut recherchierten und filmisch getreu umgesetzten Reportagen zur Familiengeschichte in Mitteldeutschland fort. Am Mittwoch, 16. Oktober 2013, 21.15 Uhr steht „Mein Vater, der Vertragsarbeiter“ im Mittelpunkt. Gemeint ist der Vater von Robert Merten aus Sondershausen, der aus Vietnam stammt und in der DDR zeitweise hier arbeitete. Nur mit einem Foto in der Hand sowie einer alten Adresse macht sich dessen 25jähriger Sohn zur Suche auf in das südostasiatische Land. – Eine Woche später, am Mittwoch, 23. Oktober 2013, 21.15 Uhr sollen dann angeblich adelige Vorfahren von Yvonne Frauenstein ermittelt werden. Immerhin wurde ihr eben diese Geschichte seit Kindertagen immer wieder erzählt. Waren die Vorfahren wirklich Burgherren von Frauenstein im Osterzgebirge? – Tragisch wird es am Mittwoch, 30. Oktober 2013 um 21.15 Uhr in „Verschleppt von Stalins Schergen“, wenn sich die Töchter von Gisela Wagner, geboren in Quedlinburg, auf die Spuren ihres Großvaters begeben, der 1938 als „westlicher Spion“ vom sowjetischen Geheimdienst GPU in Odessa verhaftet und nach Sibirien verschleppt worden ist. – Erneut verspricht die neue Staffel von „Die Spur der Ahnen“ Forscherinstinkt, Spannung und Dramatik. Daher seien nicht nur unseren Arterner Familienforschern und Geschichtsfreunden auch diese Folgen mit Robert Burdy und Martina Wermes wieder wärmstens an Herz gelegt! – Unser Bild zeigt die Titelseite des Archivs Weidler 1914 bis 1917 mit zahlreichen genealogischen Daten u. a. zu Arterner, Heldrunger und Kölledaer Vertretern dieser Familie. Der Heimatverein ARATORA verbindet mit der erfolgreichen MDR-Serie „Die Spur der Ahnen“ zudem die Hoffnung auf neue Mitstreiter in der lokalen und regionalen Familiengeschichtsforschung; voraussichtlich nächste Woche auch darüber mehr.


Ralf Koneckis

Dienstag, 8. Oktober 2012

Eine rundum gelungene 11. Tagung zur vorgeschichtlichen Himmelskunde mit sehr anspruchsvollen Vorträgen sowie hochinteressanten Gesprächen am Rande verlebte eine kleine engagierte Gruppe, bestehend aus an Vorzeitastronomie, Sternenkunde und Heimatgeschichte Interessierten aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und der Schweiz, vergangenes Wochenende in Sangerhausen. Unter bewährter Führung und Organisation von Archäoastronom, Buchautor und Ideengeber Ralf Koneckis-Bienias aus Dortmund (unser Bild) sowie dank tätiger Mithilfe der Volkshochschule Mansfeld-Südharz konnten die Besucher während zehn Vorträgen erneut spannende und das Blickfeld erweiternde Einblicke in Möglichkeiten prähistorischer Sternkunde auch in unserer Region gewinnen. Eine Kurzexkursion nach Einzingen (immerhin der Ort des Mittelpunkts der Welt bzw. der Erdachse!) bleibt trotz strömenden Regens schon durch die originelle Führung von Rudi Stöckel in bester Erinnerung. – Ohne lästigen Dauerregen hingegen fanden im Spengler-Museum sowie dem Scholl-Gymnasium die anspruchs- und gehaltvollen Referate äußert aufmerksame und dankbare Zuhörer. Ralf Koneckis führte zunächst durch die Mythenwelt der Rose in Märchen bzw. Sage und fand immer wieder Anknüpfungspunkte zur Astralgeschichte. Den Feldstecher als Rüstzeug auch für den Archäoastronomen erläuterte anschließend kenntnisreich Holger Filling. Sehr spannend erläuterte Walter Knaus dann Achsenausrichtungen von Kirchenschiffen nach astronomischen Aspekten, während Jürgen Sander auf sehr markante Kompassnadelabweichungen in vergangenen Zeiten bzw. deren Entstehung einging. Peter Stolzen präsentierte eigene Bilder der Kometen Hyakutake (1996) sowie Hale Bob (1997) – Himmelerscheinungen, die früher astralreligiös gedeutet worden sind. Marien-Erscheinungen als Lichtphänomene stellte Hans Pröpper vor und erläuterte u. a. die Entstehung des sogenannten Brockengespenstes sowie die Lichterscheinungen von Lourdes und Fatima. Einen thematisch und inhaltlich hervorragenden Vortrag gab Jürgen Sander mit seinen Erklärung und Begründungen zu astronomisch relevanten Häusernamen von 1670 in Wallhausen, während Spiritus rector Ralf Koneckis mit „Die Schwarze Madonna als Urpunkt des Himmels“ sowie Walter Knaus über Irrungen und Wirrungen in der Arbeit mit prähistorischer Kultstätten und Zeitmessungen einen würdigen Abschluss bildeten. – Der Kreis der Interessenten der 11. Tagung war überschaubar, hätte allerdings aufgrund qualitativ hochwertiger Vorträge bedeutend mehr Resonanz und Aufmerksamkeit verdient. Immerhin hat sich der Kern der „Altgedienten“ weiter gefestigt und wiederum neue Ideen und Ansätze gefunden, die Ur- und Frühgeschichte unserer Heimat aus etwas anderer Sicht zu betrachten. Ein sehr reichhaltiges Bücherangebot von Frank Schulte aus Sondershausen tat seinen Teil dazu!


Sachsenburgen

Dienstag, 1. Oktober 2013

Unerwartet erfreulichen Zuwachs für unsere Materialsammlung in Vorbereitung des Buches „Die Unstrut – Ein „Fluss und seine Geschichte(n)“ erhielt kürzlich der Heimatverein ARATORA aus Gorsleben. Heimatfreund Klaus la Baume, der bereits im Frühsommer die DVD „Heimatglocken“ für seine ortsgeschichtlichen Forschungen gegen eine Spende zugunsten des Arterner Luthersteines entgegennahm, hatte Wort gehalten und in seiner Sammlung relevante Abbildungen für obiges Buch herausgesucht. Insgesamt acht weitere schöne Illustrationen bereichern nunmehr unsere Unstrut-Bilderkollektion: Lithographie von Burg Wendelstein aus dem Jahr 1876 sowie sieben Abbildungen, die Sachsenburgen mit Unstrut darstellend. Ein besonderer historischer Leckerbissen, vermutlich noch vor 1900 aufgenommen, zeigt unterhalb der Hakenburg auf dem noch unbewaldeten Wächterberg zahlreiche Häuser der Gemeinde Sachsenburg, u. a. mit Fachwerk, die direkt an der Unstrut erbaut worden sind. Ein Gemälde stellt sogar den vormaligen Verlauf der Unstrutbrücke nach Sachsenburg nahe der alten Gastwirtschaft dar, deren Standort somit vom heutigen der Zwölfbogenbrücke erheblich abweicht. Ein weiteres Bild zeigt ein Gemälde von Wilhelm la Baume, das dieser nach einem Foto aus den 1930er Jahren gemalt hat – ganz "stilecht" mit Schafherde und Schäfer vor dem immer wieder herrlichen Sachsenburgen-Panorama (unser Bild).


Freitag, 27.09.2013

Bereits zum elften Male lädt der Archäoastronom Ralf Koneckis zur Sangerhäuser Tagung zur vorgeschichtlichen Himmelskunde ein, die am Freitag, 4. und Samstag, 5. Oktober 2013 im Spengler-Museum bzw. in der Aula der Berufsbildende Schulen Sangerhausen stattfindet. Auch das bevorstehende Kolloquium verspricht erneut sehr interessante und abwechslungsreiche Themen aus heimischer Frühgeschichte und Sternenkunde von der Steinzeit bis zum Mittelalter. Das Programm hierzu ist abrufbar unter http://www.vhs-sgh.de/?page_id=142. – Als längjährigen Freund des Heimatvereins ARATORA konnten dem Forscher aus Dortmund im Laufe des vergangenen Jahrzehnts schon zahlreiche Hinweise auf potentiell astronomisch relevante Objekte in der Region um Kyffhäuser, Südharz, Goldene Aue und Unstruttal mitgeteilt und somit dessen Arbeit maßgeblich unterstützt werden. Die bevorstehende Tagung zur vorgeschichtlichen Himmelskunde findet als Angebot der Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz statt und ist kostenpflichtig (20 Euro, für ARATORA-Mitglieder frei).


Broschüre Borlach

Dienstag, 24. September 2013

Über den Schwerpunkt Arterner Stadtgeschichte hinaus ist der Heimatverein ARATORA stets bemüht, Interessierte auch über Neuveröffentlichungen aus der regionalen Heimatforschung auf unserer Homepage in Kenntnis zu setzen. Eine solche betrifft Salinegründer Johann Gottfried Borlach, auch wenn deren Veröffentlichung bereits im Vorjahr erfolgte, die Kenntnis darüber aufgrund geographischer Entfernung uns jedoch erst jetzt erreichte (unser Bild). Autor Thomas Budde aus Bad Kösen widmet sich in seiner Broschüre „Auf den Spuren der Gebrüder Borlach“ Leben und Werk von Johann Gottfried (1687-1768) und Hermann Borlach (1695-1777), naheliegend aus lokalhistorischer Sicht mit Schwerpunkt Bad Kösen. Auf zwanzig Seiten und illustriert mit neun Abbildungen bzw. Faksimiles zeichnet der Verfasser Details zur Geschichte dieses kursächsischen Salzwerkes nach und würdigt das Engagement beider Borlachs. Zugleich gibt er weitere interessante Einzelheiten im Lebensgang dieser Salinenbauer preis. Besondere wichtig, auch für die Salinegeschichte Arterns, ist z. B. die Abbildung und Transkription der Bestallungsurkunde von 1723, in der Johann Gottfried Borlach den Auftrag erhält, in Kursachsen Salzwerke zu „entblößen“. Darüber hinaus können zahlreiche weitere historische Parallelen zur Stadt Artern und deren Saline gezogen werden. Eine hiermit gern ausgesprochene Empfehlung zum Besuch der in Bad Kösen zugänglichen Überbleibsel der Saline (Gradierwerk, Schachthaus, Kunstgestänge, Salinemuseum, wassertechnische Anlagen an der Saale usw.) ergänzen ohnehin die Kenntnis auch über die in Artern leider nicht mehr existenten Salzproduktionsstätten erheblich. Ein Blick auf die Homepage http://www.gradierwerk-bad-koesen.de sollte entsprechende Anregungen vielleicht für einen frühherbstlichen Ausflug geben; dort können auch obige Broschüre (soweit noch vorrätig) sowie weitere Veröffentlichungen zum sächsischen Salinewesen bestellt werden.