Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Graupenmühle

Montag, 5. März 2012

Vor einigen Tagen erreichte den Vorstand Post aus Dortmund. Unser langjähriges Vereinsmitglied Eila Stedtler, Tochter Ewald Engelhardts, hatte wieder einmal ihre Familienunterlagen durchgeschaut und zahlreiche, sehr interessante historische Fotos für unser Archiv herausgesucht. Diese werden im Laufe des Monats gescannt und dann dem Heimatverein ARATORA zur Verfügung gestellt. Nach Vorabbeschreibung der Bilder kann konstatiert werden, dass es sich dabei vor allem um genealogisch relevantes Material aus Arterner Vergangenheit handelt. Teilweise können aus den dann vorliegenden Unterlagen auch Abbildungen für unser nächstes Buch „Artern und seine Bewohner im 20. Jahrhundert“ entnommen werden, weitere Fotos stammen hingegen aus dem frühen 20. Jahrhundert. So kündigte uns Eila Stedtler u. a. ein Foto der Familie Lehrer Franz Thieme, die Ansicht von dessen Wohnhaus in der Lindenstraße, Hochzeitfotos und Familienbilder von Arzt Dr. Heinrich Keßler (1929), weiterhin ein Arterner Kuchenrezept aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, diverse Aufnahmen von Mitgliedern der hiesigen Familie Engelhardt und Braune sowie andere Motive an. Auch mit diesen einmaligen Bildern und Dokumenten wird unser Vereinsarchiv wieder Zuwachs verzeichnen, der für künftige Publikationen gutes Illustrationsmaterial bietet. – Schön wäre es, wenn auch unsere Arterner Bürger ähnliche Hilfe gewähren würden. Im Frühjahr ist hierfür Gelegenheit, wenn der Heimatverein ARATORA anbietet, private Fotos vor Ort einscannen zu lassen. Bildspender können zu den jeweiligen Fotos Angaben machen und ihre Originale sofort wieder mit nach Hause nehmen. Wir hoffen auf rege Teilnahme aus Artern und Umgebung. – Bereits vorab und sehr bereitwillig hat uns Heimatforscherin Gisela Otto aus Voigtstedt unterstützt. Sie lieh einmalige historische Fotos mit Porträts von Mühlenbesitzer Adolf Liebe und Gärtnereibesitzer Karl Cäsar aus Artern, weiterhin eine grandiose Aufnahme der Mühle Hellwig um 1900 (unser Bild), aus. Zudem gab sie wichtige Hinweise für weitere Kontakte zwecks Erlangung alter Bilder mit Arterner Motiven.


Adressbuch 1930

Samstag, 3. März 2012

Etliches an Arbeit und Recherchen betreffs Familiengeschichte gab es in der vergangenen Zeit zu bewältigen. Einerseits wurde Forscherfreund Walter Kawe aus Artern mit diversen historischen Unterlagen versorgt, so über die Familien Zeise, Braune und Gloger aus Artern und Umgebung, weiterhin mit einer Beschreibung des vormals in Artern und später in Kalbsrieth aufgestellten Grafensteins von Ernst Sann, gleichfalls eine Ahne von Walter Kawe. Darüber hinaus konnte mit Gelegenheitsfunden aus dem Internet, genealogischen Informationen aus dem Ortsfamilienbuch von Schönfeld, aus Gustav Poppes „Zur Geschichte Arterns“, auch mit Fotos vom Abriss des Arterner Kronengartens (Sanns Garten) und nicht zuletzt der großen Büchnerschen Familienchronik aus der Feder von Ewald Ludwig Engelhardt geholfen werden. Viele dieser Daten passen in Walter Kawes bisherige Familienforschung und ergänzen somit dessen Ahnengalerie. – Eine andere Anfrage erreichte uns aus Magdeburg, verbunden mit der Bitte um Daten und Informationen zur Gaststätte Künzer (später Hillmer) in der Leipziger Straße, den Kohlenhandel Künzer, zur Bierbrauerei von August Schröter in Artern sowie zur alten Ziegelei in Gehofen. Auch dieser Anfrage konnte mit Material entsprochen werden, zudem wurden Daten aus alten Adressbüchern sowie alte Fotos geliefert. Nicht zuletzt wurde eine Anfrage der Interessengemeinschaft Heimatstube Voigtstedt zu Daten über die Familie von Meusebach in Voigtstedt und Artern im 17. Jahrhundert positiv beantwortet. Einem Familienforscher aus Berlin konnte schließlich mit erneuten Unterlagen zur Familie Cäsar in Artern geholfen werden. Erst vor zwei Tagen kam eine Anfrage aus Bad Oeynhausen zu Franz Wirges, vormals Buchhalter in Webers Fabrik in Artern; Recherchen dazu stehen noch aus. – Die Faszination Genealogie bringt dem Heimatverein ARATORA oftmals viel Arbeit, die aber gern und in der Regel mit „Ausbeute“ erledigt wird und zwar kostenlos bzw. lediglich für Kostenauslagen (Porto, Verpackungen, Kopierkosten usw.)! – Der nächste Familiengeschichtlicher Abend wird im Frühjahr stattfinden. Diesmal sollen bislang nichtzuordenbare alte Fotos begutachtet werden. Interessierte, Anfänger und Fortgeschrittene sind herzlich willkommen mit uns zu forschen. – Unser Bild zeigt einen Auszug aus dem Adressbuch der Stadt Artern von 1930 - eine wichtige, wenngleich jüngere personenhistorische Quelle.


Neues Het

Donnerstag, 1. März 2012

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung vom 25. Februar 2012 in der Gaststätte „Herrenkrug“ wurde Mitgliedern und Freunden des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung neben obligatorischem Jahresrückblick mit Tätigkeitsbericht, Finanzabrechnung, Vorstandsentlastung und Arbeitsplanung auch das noch druckfrische neue Mitteilungsheft vorgestellt. Unser langjähriger Partnerverein hat darin nach etwas längerer Pause mit dem Doppelheft 16/17 erneut eine bunte Themenpalette aus der Geschichte der Rosenstadt und ihrer Ortsteile auf 176 Seiten und illustriert mit 60 Abbildungen (Preis: 7,80 Euro) publiziert. Neben Vereinsinterna und Vereinsberichten, die hier unberücksichtigt bleiben sollen, werfen wir gleich einen Blick in diese neue Veröffentlichung: Dr. Klaus Lehnert notierte seine Kindheits- und Jugenderinnerung in Kleinleinungen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. Weitere Erinnerungen aus der jüngeren Geschichte von Sangerhausen bringen Artikel von Walter Stauch und Ilse Schneider. Aus dem Tagebuch (1940er Jahre) von Erika Mayfahrt aus Sangerhausen berichtet dann Günther Wagner. Gleichfalls die Thematik des Zweiten Weltkrieges beinhaltet der Bericht „Die Amerikaner ziehen ab – die Russen kommen“. Autor Eckehard Menge erzählt dann in „Bruno“ über ein Vertriebenenschicksal in Sangerhausen. Wassergeschichtliches bringt danach Helmut Loth und spricht u. a. historische Wasserversorgung, Gräben und Brunnen seiner Heimatstadt an. Es folgen Abhandlungen über das Augustiner-Eremiten-Kloster in Sangerhausen. Jürgen Sander berichtet schließlich über einen Kleinplaneten namens Sangerhausen. – Aus unserem schönen Nachbarkreis Mansfeld-Südharz erwarten uns in diesem Jahr noch einige weitere heimatgeschichtlich interessante Bücher, so in diesem Frühjahr eine große Darstellung des neuen Kreises (Fusion von Eisleben und Sangerhausen 2007) mit historischen und aktuellen Themen, weiterhin ein Führer durch das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz und gegen Jahresende eine umfangreiche Chronik der Gemeinde Bennungen an der Helme, die 2012 ihre Ersterwähnung vor 1000 Jahren feiert.


Dienstag, 28. Februar 2012

Einen Aufruf zur Unterstützung initiierte kürzlich Dr. Gudrun Braune von der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt. Geplant sind Erfassung und Erforschung dieser mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Anstalten: „Hospitale waren in der Vergangenheit wichtige Orte der sozialen und geistlichen Fürsorge, Orte der kranken-, Alters- und Armenfürsorge zuerst der Kirche, dann vor allem der Kommunen und einzelner Wohltäter. Zugleich stellten sie die Bestandteile eines kommunalen Normen- und Kontrollsystems gegenüber der bedürftigen Bevölkerung dar. Nicht selten wurden solche Häuser schon im 14. - 16. Jahrhundert gegründete und existierten dann über Jahrhunderte. Von der Volkskunde/Landeskunde bisher kaum erforscht, sind daher in Thüringen dieses Einrichtungen nicht nennenswert dokumentiert und bearbeitet worden, obwohl Hospitale nicht nur Erfurt bestanden, sondern auch in Residenzstätten und Amtsorten. (…) Zum einen gilt es deshalb, an den jeweiligen Standorten die baulichen Gegebenheiten bzw. Relikte festzuhalten und zum anderen, die herrschenden Bedingungen des Lebens, Wohnens und Arbeitens der Hospitaliten in ihren unterschiedlichen Ausprägungen zu erforschen. Dazu soll mit einer Informations- und Materialsammlung über Hospitale in vorindustrieller Zeit begonnen werden. Ich bitte alle Leser (…) herzlich darum, mich mit Hinweisen aller Art hinsichtlich Literatur und Quellen, ggf. auch auf museale Objekte zu unterstützen. Dr. Gudrun Braune.“ – Seitens des Heimatvereins ARATORA wurden bereits Unterlagen und Informationen über Arterner Spitäler gewährt, weiteres Material dazu folgt in Kürze. Bitte helfen Sie auch mit, diesen volkskundlich wichtigen historischen Aspekt zu erforschen, in der Stadt Artern und der Umgebung! – Unser Bild zeigt den westlichen Ausgang der Harzstraße in Artern. Das Fachwerkhaus Mitte rechts bzw. dessen Vorgängerbau wird infolge des Stadtbrandes 1683 als Hospital erwähnt. Weitere Hospitäler in Artern befanden sich mindestes seit 1573 (ältester Beleg bislang) an der Unstrut, in der Altstadt und der Leipziger Straße.


Kirchturm

Sonntag, 26. Februar 2012

Im Nachgang des sehr informativen Bilder-Film-Vortrages von Verkehrshistoriker Tommy Pfennig zur Geschichte der Kyffhäuserkleinbahn Artern-Berga/Kelbra am vergangenen Dienstag im Regionalmuseum Bad Frankenhausen wurden jetzt die Rande dieser Veranstaltung von Besuchern erhaltenen Informationen und Dokumente ausgewertet. Besonders ins Auge sticht dabei eine große Negativrolle mit Aufnahmen aus dem Jahr 1971, die uns ein Heimatfreund und Sammler aus Bad Frankenhausen zur Verfügung stellte (im Gegenzug erhält dieser erbetene Unterlagen und Fotos zur Geschichte der Arterner Brauerei). Demnach weilten vor mittlerweile über vierzig Jahren Mitglieder des Gustav-Adolf-Werkes der DDR (evangelisches Hilfswerk seit 1832) bzw. des Evangelischen Jungmännerwerkes (heute CVJM) hier und machten Fotographien mit diversen Arterner Motiven, um diese dann offenbar im Verkauf zur Mitfinanzierung der Sanierung unserer Marienkirche zu verwenden. Ungefähr fünfzig Fotos dieser Tour finden sich auf vorliegender Negativfilmrolle wieder. Diese zeigen diverse Motive mit Unstrut (z. B. Artern, Rossleben, Memleben), Panoramaaufnahmen der Stadt Artern, Bilder der Arterner Innenstadt, Sole, Friedhof und Schwimmbad, Veitskirche und evangelisches Pfarrhaus sowie insbesondere Innen- und Außenaufnahmen unserer St. Marienkirche vor und während deren Renovierung Anfang der 1970er Jahre. Im Jahre 1978 wurde die sanierte und umgebaute Kirche (u. a. neuer Gemeinderaum) ihrer Nutzung übergeben. – Die mittlerweile zur Bildentwicklung gebrachten Negative sind thematisch sehr gut sowohl für unseren diesjährigen Chronik-Reprint geeignet, weiterhin für das 2013 angedachte Unstrut-Buch und nicht zuletzt für die Umsetzung eines lange gehegten Wunsches, nämlich eine Publikation zur Geschichte der Marienkirche, verwendbar.


Brand 1683

Freitag, 24. Februar 2012

Am ersten Märzwochenende 2012 laden in Deutschland wieder hunderte von Archiveinrichtungen zum Tag der Archive ein und stellen sich bürgernah als Dienstleister in Sachen Geschichte vor. Allen Interessierten stehen dann die Archive offen und gewähren Einblicke in ihre Schätze sowie in das Berufsbild des Archivars. Unter dem bundesweiten Motto „Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen“ präsentieren sich nächste Woche Archive aller Fachsparten mit vielfältigen Programmen, Führungen, Ausstellungen und Aktionen. Den Vorstand des Heimatvereins ARATORA ereichte hierzu eine Einladung von Kreisarchivar Thomas Hildebrandt aus Sömmerda, die wir gern annehmen und am Samstag, dem 3. März 2012 von 9 bis 13 Uhr wahrnehmen möchten (Abfahrt ist 8.15 Uhr in Artern). Besucht werden das Kreisarchiv Sömmerda, Rheinmetallstraße 9 sowie das Stadtarchiv Sömmerda, Uhlandstraße 28. Beide Archive stellen mit kleinen Ausstellungen historische Brandereignisse in den Mittelpunkt. Darüber hinaus werden Archivführungen als auch Informationen zur Archivarbeit angeboten. Beschränkte Mitfahrgelegenheiten ab Artern können nach rechtzeitiger Anmeldung gewährt werden, ansonsten gern auch als Selbstfahrer. – Unser Bild zeigt, passend zum Thema des bevorstehenden Archivtages, unsere leider längst vergriffene Schrift aus dem Jahr 1991 über den Arterner Stadtbrand zu Ostern 1683, die jedoch unter DOKUMENTE als mehrteilige PDF-Reihe heruntergeladen werden kann.


Kuhlöcher

Mittwoch, 22. Februar 2012

Bereits seit 2005 ist der Tag der Heimatgeschichte im Kyffhäuserkreis für Geschichtsvereine, Ortschronisten und interessierte Bürger ein wichtiger Termin. In seiner achten Auflage wird die diesjährige Veranstaltung mit Vorträgen und Führungen am Sonnabend, 5. Mai 2012 ab 9 Uhr in der Kupferhütte Bottendorf durchgeführt. Themenschwerpunkte sind diesmal der Kupferschiefer- und Braunkohlebergbau in der Region um Bottendorf bzw. Artern. Vorab informierte Kreisheimatpfleger Helmut Köhler schon über das voraussichtliche Programm: Aus der Geschichte des Kupferschieferbergbaues um Bottendorf – Zur Geologie der Region – Kohlebergbau um Artern (unser Bild) - Soziale Verhältnisse im Umfeld des Bottendorfer Bergbaus – Botanik in Bergbaulandschaften. Am Nachmittag werden Führungen durch die Kupferhütte sowie durch die Gemeinde Bottendorf mit Besichtigung der Kirche angeboten, zudem Wanderung zu den Bottendorfer Höhen. Für diese Veranstaltung wird ein Tagungsbeitrag von 6,00 Euro erhoben (beinhaltet Mittagessen), Parken an der Kupferhütte ist kostenfrei, für Vereine besteht Möglichkeit zur Literaturpräsentation bzw. Darstellung von aktuellen Forschungsergebnissen. Zudem werden Kaffee und Kuchen angeboten. Einzelheiten zum Tag der Heimatgeschichte folgen rechtzeitig. – Unser Bild zeigt eine historische Aufnahme der Kuhlöcher, ein ehemaliger Braunkohlenbau bei Voigtstedt. Auch dieses Bild wird in unserem neuen Chronikbuch, das am 9. September 2012 erscheint, publiziert.


Altwege um Reinsdorf

Montag, 20. Februar 2012

Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (www.bhu.de) hat „Historische Wege“ zum Kulturdenkmal des Jahres 2012 gekürt und damit ein wichtiges Element der Standortunabhängigkeit und des Verkehrs seit der Frühgeschichte in den Mittelpunkt gestellt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich in Europa ein recht weitläufiges Wegenetz mit den unterschiedlichsten Wegetypen. Diese Wegenetze sind Zeugnis unserer Kulturhistorie mit zunehmender Mobilität sowie des sozialen und kulturellen Austauschs. Gleichzeitig liefern sie Anstöße zur Entwicklung von Kulturräumen. – In der Wahrnehmung der Kulturlandschaft können alte Wege durchaus unauffällig sein, so z.B. Weide- und Triftwege. Andere Wege – wie Kanäle oder Eisenbahntrassen – fallen dagegen meist unmittelbar auf. Mit dem Kulturdenkmal des Jahres weist der BHU auf die historische und aktuelle Bedeutung historischer Wege hin. In jedem Fall sind Wege Zeugnisse der Beziehungen zwischen Menschen - sowohl kleinräumig als auch zwischen Nationen. Sie bieten daher die Chance zu Kommunikation. Für alle Wegeformen gilt: Mit dem Fortfall von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Organisations- und Nutzungsformen im Laufe der Geschichte verlieren Wege ihre direkte funktionale Bedeutung und können durch Fortfall der Nutzung und Instandhaltung auch im Landschaftsbild verlorengehen. Mit dem Verschwinden von historischen Wegen geht auch ein Verlust von Elementen unserer Kulturlandschaft einher. Wegbegleiter wie etwa Herbergen und Gasthäuser, Rast- und Umspannplätze, Kapellen und Bildstöcke, Grenz- und Meilensteine zählen dazu. Gerade diesen Elementen gebührt jedoch unsere große Aufmerksamkeit, denn mit ihnen lassen sich die Geschichte, Funktion und Eigenart von Wegen belegen. Umso wichtiger ist es, historische Wege als Quellen der Kultur- Agrar-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte bewusst zu machen. Heimatforschern kommen hierbei nachhaltige Aufgabe zu! Wichtige diesbezügliche Artikel stammen aus der Feder von Vereinsmitglied Prof. Friedrich Schneppe in der Zeitschrift ARATORA 20/2010: „Alte Wege und Straßen nach Reinsdorf. Zur Geschichte der Wege zwischen Artern und Heldrungen“ (unser Bild zeigt skizzenhaft und rot markiert alte Wege im Raum um Reinsdorf), weiterhin ein Aufsatz über alte Rennwege in der Kyffhäusergegend, veröffentlicht während der 1980er Jahre in den Historischen Beiträgen zur Kyffhäuserlandschaft des Museums Bad Frankenhausen. Ebenfalls der Altstraßen- und Wegeforschung widmete sich zu DDR-Zeiten eine monothematische Borschüre aus der Reihe „Urgeschichte und Heimatforschung“ des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens. Ein historisches Standardwerk zur Siedlungsgeographie und damit zur Altstraßenforschung von Dr. Otto Schlüter: „Die Siedelungen im nordöstlichen Thüringen“, 1903 kann beim Heimatverein ARATORA gern eingesehen werden.


Broschüre

Samstag, 18. Februar 2012

Der Verkehrshistoriker Tommy Pfennig aus Erfurt beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Eisenbahngeschichte um den Kyffhäuser. Neben den bekannten Bahnlinien in der Region, wie der Kyffhäuserbahn Bretleben – Bad Frankenhausen – Sondershausen oder der Unstrutbahn Artern – Naumburg, gibt es noch eine weitere, fast vergessene Bahnlinie - die Kyffhäuserkleinbahn. Diese Kleinbahn, oftmals verwechselt mit der Kyffhäuserbahn, wurde 1916 eröffnet und trug dazu bei, dass die Kyffhäuser-Region bis 1966 von einem dichten Eisenbahnnetz umringt war. Ein halbes Jahrhundert fuhren die Züge der Kleinbahn durch das nördliche Kyffhäuservorland, um mittels Dampf- oder Dieselkraft Personen und Güter zwischen den Bahnhöfen bzw. Haltpunkten zu transportieren. Warum diese Bahn auch Rübenbahn genannt wurde und warum sie bis heute in der Erinnerung der Bewohner entlang der ehemaligen Strecke zwischen Artern und Berga/Kelbra einen festen Platz einnimmt, diese und weitere Fragen beantwortet Tommy Pfennig in drei Tagen mit einer dokumentarischen Zeitreise durch die Jahre 1916 bis heute. Mit viel Fleiß und Engagement hat der Referent in den vergangenen zehn Jahren ein einmaliges Archiv zu dieser Thematik aufgebaut (und sucht immer noch weiteres Material!). Neben zahlreichen Abbildungen stellt Tommy Pfennig auch einen Film mit Aufnahmen der letzten Betriebstage sowie der letzten Fahrt der Kyffhäuserkleinbahn vor. Zu diesem Vortrag am Dienstag, 21. Februar 20212 um 19.30 Uhr im Schloss zu Bad Frankenhausen laden sehr herzlich das Regionalmuseum und der Heimat- und Museumsverein Bad Frankenhausen ein. – Unser Bild zeigt den Titel der ausverkauften Sonderschrift unseres Vereins von 1994 über die Kyffhäuserkleinbahn. Einige wenige, erst kürzlich erworbene antiquarische Exemplare können Eisenbahnfreunden am Rande des Vortrages durch den Heimatverein ARATORA angeboten werden.


Holzhäuser

Donnerstag, 16. Februar 2012

Vor wenigen Tagen erreichte uns wieder einmal Post von der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt, verbunden mit der Übersendung von Neuveröffentlichungen - beide herausgegeben von der Volkskundlichen Kommission für Thüringen e.V. In Ausgabe 5 der Hohenfeldener Hefte werden auf 160 Seiten „Häuser aus Holz. Umgebinde- und Blockhäuser, Holzschindeldächer“ in elf gut illustrierten und aufschlussreichen Artikeln behandelt. Unter Umgebindehäusern wird ein spezieller historischer Haustyp verstanden, der Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise miteinander verbindet. Mit diesem Buch wird ein höchst interessanter Ausflug in die Geschichte des historischen Holzhausbaus in Thüringen und Sachsen unternommen – und damit mannigfaltigen Ideen und Anregung auch für die hiesige regionale Heimatgeschichtsforschung. – Die neuesten TVV-Nachrichten vom Dezember letzten Jahres als weitere uns zugesandte Publikation beinhalten Berichte aus der Volkskundeforschung, so Kulturgeschichtliches aus der Region um Waltershausen, über historische Flurumzüge und Grenzkontrollen in Ingersleben, Apoldaer Feuerordnung von 1760, über das Kolloquium „Das Pfarrhaus als Gegenstand interdisziplinärer Forschung“, weiterhin kleinere Mitteilungen sowie Nachrichten aus der Arbeit der Volkskundlichen Beratungsstelle, der Thüringischen Vereinigung für Volkskunde sowie der Museen Hohenfelde, Erfurt, Eisenach und Kloster Veßra. – Beide Neuveröffentlichungen können gern beim Heimatverein ARATORA eingesehen werden; trotz ihrer eher nicht in unsere Region tendierenden Themen bieten sie wichtige Anhaltspunkte und Anregungen für die heimische Forschung.


Dienstag, 14. Februar 2012

Einer Legende zufolge war es der russische Feldmarschall Reichsfürst Grigori Alexandrowitsch Potemkin, der - um seiner Zarin Katharina II. das soeben eroberte Krimgebiet schmackhaft zu machen - entlang des Fahrweges der Kaiserin buntbemalte Kulissen von Dörfern errichten ließ. Ähnliches ist kürzlich auch in Artern geschehen. – Besonders in den vergangenen zwei Jahrzehnten sind nicht wenige, einst markante und teils stadtbildprägende geschichtsträchtige Häuser den Weg alles Irdischen gegangen. Jüngstes Beispiel in dieser Reihe befindet sich in der Nordhäuser Straße. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit wurden hinter einem schnöden Bauvorhang Stück für Stück das Wohnhaus auf unserem Bild abgetragen. Dessen orangefarbenen Backsteine und besonders die bärtigen Faunköpfe als Dekors waren für unsere Stadt einmalig. Das um die hundert Jahre alte Wohnhaus ist jetzt (fast) nicht mehr; nur noch dessen nackte Fassade steht entlang der Fahrbahn. Die oberen Etagen sind abgetragen worden, der Blick durch die Fenster im Hochparterre gibt den Blick frei auf eine eingeebnete Fläche, dort wo sich einst der Gebäudekörper befand. – Natürlich streiten, wie überall, auch in Artern der Wunsch nach Erhalt und Sanierung mit dem leider sprichwörtlichen „guten Willen“ zwischen Daumen und Zeigfinger. Und wie so oft scheitert es halt am schnöden Mammon – so leider auch hier! Immerhin kann nunmehr mit gutem Grund auch dieses einst repräsentative Haus zumindest als Foto in unser nächstes Buch „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“ aufgenommen werden. Vielleicht ist das ein kleiner Trost für alle Architekturnostalgiker, die sich mit dem zeitgeistigen bundesdeutschen Verständnis von stilloser und rein funktionaler Hausbaukunst bzw. emsig-hektischer Drauflos-und Kaputtsanierung alter Baukörper längst nicht mehr anfreunden und einverstanden erklären können!


Braunkohlebergbau

Sonntag, 12. Februar 2011

Die Ende vergangenen Jahres initiierte Rückkaufaktion teils längst vergriffener ARATORA-Jahrbücher und Sonderschriften ist nur auf bedingtes Interesse gestoßen. Leider nur relativ wenige Leser konnten oder wollten sich von erbetenen Buchdubletten trennen, um damit anderen Interessenten deren Sammlung zu vervollständigen. Immerhin können wir jetzt zum Preis von jeweils 5,00 Euro anbieten: Zeitschrift ARATORA 2/1992 (1x), ARATORA 3/1993 (1x), ARATORA 4/1994 (1x), ARATORA 6/1996 (1x) und ARATORA 8/1998 (1x). Weiterhin fanden fünf Exemplare von „Die Kyffhäuser-Kleinbahn“ und ein Buch „Braunkohle-Bergbau um Artern“ (unser Bild) den Weg zurück zum Heimatverein – ebenfalls für je 5,00 Euro das Stück. Der Zustand der Bücher ist durchweg zufriedenstellend, kleinere Nutzungs- und Lagerungsspuren fallen ins Auge, jedoch finden sich keine Anstreichungen oder fehlender Seiten. – Heimatfreunde, denen noch Bände fehlen, melden sich bitte beim Vorstand (Tel. 03466 / 320139). In naher Zukunft ist damit zu rechnen, dass noch einige weitere Exemplare vergriffener Schriften retour kommen, da sich Abgabewillige zwar gemeldet, ihre Bücher jedoch noch nicht zurückgegeben haben. – Wer Doppelexemplare aus seiner Sammlung noch abgeben möchte, melde sich bitte. Angenommen werden folgende ARATORA-Bücher: Nr. 2, 3, 4, 6, 8, 9 und 10 sowie unsere Broschüren über die Kyffhäuser-Kleinbahn und den Braunkohle-Bergbau (Rückkaufpreis ist analog dem Verkaufspreis, also 5,00 Euro). – Nachsatz: Liebe Besucher, vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Schriften. Bis auf vier Exemplare der Broschüre über die Kyffhäuserkleinbahn, die z. Z. noch vorliegen, fanden bereits kurz nach Veröffentlichung obigen Textes die angebotenen antiquarischen ARATORA-Jahrbücher neue Besitzer. Also deswegen bitte nicht mehr anfragen. Sobald weitere rückgekaufte Bücher eingetroffen sind, wird dies bekanntgegeben!


Freitag, 10. Februar 2012

Selbst erfahrene Heimat- oder Familienforscher stehen mitunter vor schier unlösbaren Problemen, so z. B. mit Fotos von Personen, Gruppen oder Baulichkeiten, die sachlich bzw. von den Abbildungen nur schwer oder scheinbar gar nicht einzuordnen sind. Da hilft nur resignieren und beiseitelegen oder hausieren gehen, also Leute befragen. Letzteren Weg möchte der Heimatverein ARATORA gehen und die im Zuge der Neuordnung seiner Bildunterlagen (wir berichteten) nicht zuordenbaren Fotos zur Identifizierung der Öffentlichkeit zugänglich machen. Im Rahmen des nächsten Familiengeschichtlichen Abends im Frühjahr 2012 (oder auch bei Bedarf in der übernächsten Veranstaltung) werden mehrere hundert Bilder vorgelegt, die mit Hilfe unserer Ahnenforscher zugeordnet werden möchten. Dazu sind natürlich auch und insbesondere ganz herzlich interessierte Bürger aus Artern und Umgebung eingeladen. Angedacht ist, mögliche Erkenntnisse oder Vermutungen auf kleine Klebezettel zu notieren und diese im Vorfeld weiterer Forschungen zunächst an den nichtidentifizierten Bildern anzubringen. Im Gespräch sollen diese Vermutungen möglichst konkretisiert werden. Erfreulich wäre es, wenn dazu eigene Lupen mitgebracht würden, da nicht wenige dieser Fotos Streichholzschachtelgröße leider nicht überschreiten. Die Bilder sollen größtenteils Personen und Lokalitäten aus Artern zeigen, teilweise aber auch andere Orte der Umgebung und darüber hinaus. Mit dieser Aktion erhofft sich der Heimatverein ARATORA einerseits neues eindeutig belegbares Material für eigene Veröffentlichungen zur Verfügung zu haben, andererseits möchte dadurch auch anderen Forschern geholfen werden, die um historische Belege bitten. – Darüber hinaus werden Arterner und Bewohner benachbarter Orte demnächst zu einer gesonderten Veranstaltung eingeladen, ihre privaten Bilderschätze mitzubringen und diese dem Arterner Heimatverein zur Verfügung zu stellen. Vor Ort werden dann historische Bilder und Unterlagen gescannt und mit entsprechenden Vermerken versehen, sodass die Besitzer ihre Fotos sofort wieder mit mitnehmen können. – Unser Foto zeigt eine historische Fleischerei mit martialisch anmutendem Personal – aus Artern oder Umgebung, wer weiß es?


Zelke-Haus

Mittwoch, 8. Februar 2011

"Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“ aus der Feder von Otto Wagner erscheint zum nächsten Tag des offenen Denkmals, am 9. September 2012, und stellt die Ergänzung unserer jüngsten und inzwischen fast ausverkauften Buchveröffentlichung „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben seit Anfang 1800“ desselben Autors dar. Zwecks Illustrierung dieses Buches hatten wir gebeten, die Redaktion leihweise mit möglichst privaten Fotos und Dokumenten aus der Zeit zwischen 1800 und 1900 zu unterstützen. Einige Mitbürger sind bereits dem Aufruf nachgekommen, andere haben ihre Zusage gegeben. Jüngste Bilder, die beim Verein eintrafen, passen bereits ideal in unser nächstes Buch: Apfelernte in einer Plantage nahe dem Arterner Friedhof sowie einige zeitgenössische Hochzeitsbilder mit sehr markanten und nachhaltig typenhaften Charakterköpfen. Zudem finden sehr wahrscheinlich folgende, ganz bestimmt noch nie bzw. sehr selten veröffentlichte historische Motive Einzug ins neue Buch, die auch erst vor wenigen Tagen eintrafen: Hausneubau um 1910 am Salzdamm, Privatpostkarte der Gaststätte zum Goldenen Anker mit noch sehr ursprünglichem Aussehen (also lange vor dem Saalanbau), Blick von der Langen Hohle auf Altstadt, Oberen Hof, Saline und Leipziger Straße um 1910, längst verschwundene Gebäude gleichfalls in der Leipziger Straße, Wohn- und Geschäftshäuser Engelhardt in der Harzstraße, diverse Porträts und Familienfotos einstiger Arterner Koryphäen aus Wirtschaft, Landwirtschaft, Handwerk, Gewerbe, Kultur usw. Eine noch nie veröffentlichte Bereicherung werden auch Zeichnungen von Otto Engelhardt-Kyffhäuser sein, seine alte Tante in Artern während der Verrichtung von Hausfrauenarbeiten vor 1900 zeigend. Auch das Bild für die Titelseite ist nach jetzigem Stand schon gefunden: Familienaufnahme um 1910 mit beeindruckender Innenansicht des Bauergehöftes Flitner in der Leipziger Straße. – Allein die bislang getätigte Vorauswahl von Bildern lässt ahnen, dass das Buch „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“ ein optischer Leckbissen wird, zumal noch weitere angekündigte Bilder eintreffen werden. In Einheit mit dem sehr datenreichen Chroniktext von 1929 aus der Feder von Otto Wagner dürfen sich Arterner und Interessierte schon heute auf ein interessantes und attraktives Heimatbuch freuen.- Unser Bild zeigt ein Abbildung aus dem neuen Buch - die Hinteransicht des ehemaligen Zelke-Hauses aus dem 17. Jahrhundert in der Schloßstraße.


Montag, 6. Februar 2012

Trotz bitterkalter Temperaturen um die minus 15 Grad waren es immerhin neun Forscherfreunde, die unseren Familiengeschichtlicher Abend am vergangenen Donnerstag besuchten, darunter Gäste aus Burgtonna und Rossleben, um in Sachen Vorfahren und Ahnen ins Gespräch zu kommen. Und das Kommen hatte sich gelohnt: Reichhaltiger Austausch von diversen genealogisch relevanten Unterlagen wurde vorgenommen, Bücher, Material und Bilder wechselten die Besitzer und wichtige Hinweise bzw. neue Erkenntnisse zu Quellen und Auffindungsmöglichkeiten wurden vorgestellt. Großes Interesse fanden auch Gustav Poppes handschriftliche Arterner Chronik, Urkunden des 16. und 17. Jahrhunderts, Mühlenakten aus Artern nach 1820, historische Bilder sowie aktuelle Zeitschriften und Jahrbücher zur Familiengeschichtsforschung. Walter Kawe freute sich über das hohe Interesse an seinem in dreimonatiger Arbeit mühevoll erstellten Namenregister unserer letzten Buchveröffentlichung „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben“ von Otto Wagner. Dieses Register mit zwanzig Seiten und rund 2.500 Einträgen kann ab sofort als PDF oder Worddokument (letzteres für evtl. Ergänzungen und Änderungen) beim Vorstand abgerufen werden (Mailversand). Wolfgang Hecker brachte alte Postbriefe aus der Zeit um 1800 mit sowie sehr schöne Fotos, u. a. aus der Stummfilmzeit eines mit der Kinokapelle Artern im Schützenhaus. Zudem fanden längst ausverkaufte, nunmehr antiquarische ARATORA-Bücher Interessenten. Auch ein Vereinseintritt konnte registriert werden: Herzlich willkommen Familienforscher Herbert und Bärbel Müller aus Burgtonna. – Nachdem der Bilderbestand des Heimatvereins ARATORA kürzlich neu geordnet und archiviert worden ist (ca. 2.500 Fotos und Reproduktionen) soll während des nächsten Familiengeschichtlichen Abends und vielleicht darüber hinaus eine Bilderschau vorgenommen werden, um jene bislang nicht zuordenbaren bzw. noch nichtidentifizierbaren Aufnahmen zu begutachten und ggf. neue Erkenntnisse daraus zu ziehen. Unser nächster Forscherabend wird im Frühjahr stattfinden, ebenfalls im Lenz unsere Veranstaltung "Zeigt her Eure Bilder", wobei um Einblick in private Fotoalben aus Artern und Umgebung bzw. Bildreproduktionen gebeten wird.