Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Tag des offenen Denkmals 2012

Dienstag, 4. September 2012

Das Motto des diesjährigen Tages des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September 2012 nimmt sich dem Naturstoff Holz als Schwerpunkt an. Seit Menschengedenken zentraler Baustoff, in manchen Zeiten und mancherorts sogar der wichtigste, machte das feste bzw. harte Gewebe von Bäumen für Baumeister, Handwerker und Künstler maßgeblich. Und im Vergleich zu Baumaterialien wie Gestein oder Ziegel verfügt Holz über einige äußerst interessante Eigenschaften: Holz ist bei relativ geringem Gewicht in vertikaler Wuchsrichtung äußerst reiß- und bruchfest. Gleichzeitig verfügt es über eine gewisse Flexibilität und lässt sich gut bearbeiten. Mit miteinander verbundenen langen Stämmen und mächtigen Balken lassen sich hervorragend gerüstartige, sehr tragfähige Baukörper konstruieren. Bei Fachwerkbauten und Dachstühlen nutzte man diese Vorteile ebenso wie beim Schiffbau und dem Bau von technischen Anlagen wie Schleusen oder Gleisanlagen. Zudem war und ist Holz in unseren Breitengraden fast immer und überall verfügbar. Im Gegensatz zu Baumaterialien wie Gesteinen oder Ton, aus dem man Ziegel brennen kann, ist Holz ein nachwachsender Rohstoff. Dadurch war Holz - zumindest in früheren Zeiten - vergleichsweise preisgünstig. Als Baustoff konnte es von allen Bevölkerungsschichten zur Errichtung eigener Häuser, Hütten, Katen oder Höfe genutzt werden. – Wo sich der Geschichtsinteressierte über dieses so gar nicht „hölzerne“ Thema“ informieren kann hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auf der Homepage zusammengetragen. Via Länderindex kann auf http://tag-des-offenen-denkmals.de/programm/index_aktiv_bitv.html auch unser thüringisch-sachsen-anhaltinisches Grenzgebiet erkundet werden. Der Heimatverein ARATORA empfiehlt diesmal besonders die bereits am Samstag, 8. September 2012 in Sangerhausen stattfindende „11. Nacht der Denkmale“, zu der u. a. unser Partnerverein aus der Rosenstadt einlädt. Diesmal stehen mittelalterliche Türme, Stadtmauern und Wehranlagen im Mittelpunkt der Führungen (Eintritt für alle Veranstaltungen: 5,00 Euro):

18.00 Uhr: Hexenturm, Tennstedt 3 - Eröffnung
18.30 Uhr: Altes Schloss, Alter Markt 34 - Musik, Erläuterungen, „Die Hexe von Pölsfeld“ mit der Theatergruppe Tempus Saltus
19:30 Uhr: Ausreiterturm, Schulgasse 12 - Erläuterungen
20:15 Uhr: Husarenpforte - Musik, Erläuterungen
20:50 Uhr: Stadtmauer mit Wehrgang, Grauengasse - Erläuterungen
21:30 Uhr: Marienkirche - Musik mit der Gruppe „Triangel“ (Stolberg), Bewirtung


Solebach Artern

Freitag, 31. August 2012

In der kommenden Woche wird erneut ein Fernsehteam in Artern weilen und Aufnahmen für eine Sendung des MDR vornehmen. Diesmal geht es um eine historisch-naturkundliche Dokumentarsendung über Solequellen an Saale und Unstrut – eine Thematik, bei der man natürlich an Artern und der hiesigen Sole (unser Bild) nicht vorbeikommt. Eine diesbezüglich Anfrage und Bitte um Unterstützung durch Dr. Heidi Mühlenberg an den Heimatverein ARATORA wurde daher gern und unverzüglich positiv beschieden. Da wird es viel zu berichten geben, aus Geologie, Hydrologie, Salinen- und Friedhofsgeschichte, weiterhin Zoologie und Botanik. Entsprechende Fachleute wurden zwischenzeitlich an die Produktionsfirma vermittelt. Der eine oder andere aufmerksame Fernsehzuschauer wird sich noch der Reihe der MDR-Flussabende erinnern, von denen inzwischen deren dreizehn ausgestrahlt worden sind. Einer davon war „An der Unstrut sonnigem Strande“, eine unterhaltsame Reise von der Quelle bis zur Mündung mit Janine Strahl-Oesterreich und Peter Bause, produziert von Dr. Heidi Mühlenberg. Selbige Fernseh- und Hörfunkautorin aus Hamburg wird sich nun auch der neuen Thematik der Solequellen an unseren Heimatflüssen Saale und Unstrut annehmen. Der Ausstrahlungstermin steht natürlich noch nicht fest, wir teilen diesen gern demnächst mit. Gleiches gilt auch für die Sendedauer dieses Films.


Möcckels Adressbuch

Dienstag, 28. August 2012

Der erste Familiengeschichtlichen Abend nach der Sommerpause wurde jetzt terminlich fixiert. Der Heimatverein ARATORA lädt herzlich ein und bittet Forscher, Interessierte und besonders auch Neueinsteiger nach Artern, Treffpunkt ist das Vereinszimmer der Gaststätte Ratskeller am Donnerstag, 13. September 2012 um 18.30 Uhr. In gemütlicher Gesprächsrunde sollen jüngste Forschungsergebnisse sowie Suchanfragen behandelt werden. Hierzu sind bitte Unterlagen und Dokumente bzw. Kopien mitzubringen. Zudem werden Absprachen für den im Oktober geplanten Präsentationsvortrag zu der am 7. Dezember 2012 erscheinenden neuen Vereinssonderschrift „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“ getroffen. Weiterhin wird ein Vorschlag für ein interessantes familiengeschichtliches Projekt ausschließlich für Artern im Internet vorgestellt und neue Literatur zur Genealogie zur Einsicht mitgebracht. Stammbesucher unserer Veranstaltungen erhalten in den nächsten Tagen eine Einladung, die Presse wird in der ersten Septemberwoche informiert. Um Werbung von Interessierten in und um Artern wird ganz herzlich gebeten. – Im Vorfeld unserer Veranstaltung hat sich Besuch aus Berlin angekündigt, deren Ahnen in Artern lebten, gesucht werden Schmellling/Schmölling (Alt-Arterner Linie) sowie Weidler (u. a. Schmied in der alten Goetheschmiede). – Unsere Abbildung zeigt Möckels Adressbuch für die Stadt Artern aus dem Jahr 1894, eine wichtige Quelle der lokalen Familienforschung mit Familiennamen (auch Mädchennamen der Frauen), Berufen und Tätigkeiten, Anschriften, Geschäftsannoncen und anderen Werbungen.


Heimat Thüringen

Freitag, 24. August 2012

Die jüngst Ausgabe der Zeitschrift „Heimat Thüringen“ des Heimatbundes Thüringen widmet sich diesmal fast ausschließlich medialen Themen in Geschichte und Gegenwart, also Funk, Film und Fernsehen auf dem Gebiet unseres heutigen Bundeslandes. Dabei liegt der Schwerpunkt auf zeitgeschichtlichen Themen des Medienlandes Thüringen. Gegliedert in drei große Hauptabschnitte werden in insgesamt 21 Artikeln die Bedeutsamkeiten von Filmwesen, TV und Rundfunk beleuchtet. Behandelt werden z. B. Stummfilm, früher Tonfilm, historische Kameras und Kinotechnik, ein Thüringer Kameramann der Deutschen Wochenschau, Firmengeschichte von Carl Zeiss Jena als Dokumentarfilm, Lokalfernsehen und -radio in Thüringen, Kindermedienpreis Goldener Spatz, Filmstadt Leutenberg, MDR Radio Thüringen seit 1989, Rundfunkgeschichte aus Neuhaus am Rennweg und Medieninnovationen in Greiz. Dem interessanten Hauptteil der Broschüre schließt sich die Vorstellung der Gesellschaft Kulturerbe Thüringen e.V. an, weiterhin ein Rückblick u. a. auf das Kolloquium zur Altstraßenforschung in Südthüringen. – Alles in allem eine wiederum kurzweilige Veröffentlichung des Heimatbundes Thüringen, die auch Anregungen zur lokalen bzw. regionalen Forschung zur Mediengeschichte bietet. Mehr dazu auf den Homepages http://www.heimatbund-thueringen.de/ (dort sind auch die neue Zeitschrift sowie etliche sehr interessante ältere Ausgaben von "Heimat Thüringen" im Angebot) sowie http://www.kulturerbe-thueringen.de.


Geschossbuch Artern

Dienstag, 21. August 2012

Die Sommerstaffel der MDR-Serie „Die Spur der Ahnen – Jede Familie hat ein Geheimnis“ besteht diesmal aus zwei Wiederholungen sowie zwei Neuproduktionen. Nachdem bereits Anfang des Monats mit „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ die erste Wiederholung lief, stehen für morgen sowie Mittwoch, 29. August 2012 jeweils ab 21.15 Uhr noch nicht gesendete Dokus der Sendung für Familienforscher und Geschichtsinteressierte aus Mitteldeutschland an: Zunächst „Meine Vorfahren – die Raubritter“. Darin macht sich Rita Kunkel aus Ranies bei Schönebeck auf die Spuren ihrer Vorfahren, die seit Generationen auf einem Bauernhof leben, auf dem zuvor eine Raubritterburg gestanden haben soll. Historiker, Genealogen, Archäologen und Geophysiker helfen mit, das Rätsel zu lösen! – Zum wiederholten Male führt die Sendung eine Woche später in die Zeit des Dritten Reiches, diesmal zu Josef Goebbels, weiland Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. "Der kleine Doktor" soll nämlich Sommer 1943 im Reichspropagandaministerium tatsächlich Prügel bezogen haben – von Fallschirmjäger-Offizier Johannes Lübeck. War Grund dafür eine Frau? Immerhin war Goebbels für seine zahlreichen amourösen Abenteuer bekannt. Auflösung dieser Familienlegende versprechen Moderator Robert Burdy und Genealogin Martina Wermes, ehe am Mittwoch 12. September 2012 die letzte Folge der aktuellen Staffel von „Die Spur der Ahnen“ mit der Wiederholung von „Liebe im Lager“ endet. – Ende September veranstaltet der Heimatverein ARATORA auch wieder einen Familiengeschichtlichen Abend, und in einer weiteren relevanten Veranstaltung im Oktober schließlich die Präsentation des umfangreichen Bildmaterials zum neuen Buch „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“. Näheres dazu rechtzeitig auf dieser Homepage sowie in der regionalen Presse. – Unser Bild zeigt eine Seite des Arterner Geschoß- und Erbzinsbuches 1806ff., das auch für die private Familienforschung zahlreiche historisch nutzbare Einträge und Hinweise enthält.


Freitag, 17. August 2012

In diesem Jahr bereits ab Hochsommer lädt der MDR besonders Geschichtsinteressierte zur inzwischen 14. Staffel der "Geschichte Mitteldeutschlands" mit fünf neuen Folgen ein. Staffelstart ist kommender Sonntag, 19. August ab 20.15 Uhr. Der erste Teil der Serie beschäftigt sich mit einem Dachdecker namens Erich Honecker und beleuchtet besonders dessen Machenschaften zur Entmachtung seines Ziehvaters Walter Ulbricht und dem Aufbau einer eigenen roten Diktatur unter Herrschaft der SED. – Als zweite geschichtsträchtige Person wird eine Woche später Ilse Koch, Frau des Lagerkommandanten von Buchenwald, eine von grausamen Wahrheiten aber auch vielen Mythen umrankte Person, porträtiert. – Der erzgebirgische Volksheld, Wilddieb, Schmuggler und Lebenskünstler Karl Stülpner kommt im dritten Teil zu seinem Recht, während mit Reinhard Gehlen erneut eine Person der jüngeren Zeitgeschichte im Mittelpunkt steht: Wehrmachtsgeneral und später Präsident des Bundesnachrichtendienstes. – Am weitesten in die Vergangenheit führt uns abschließend das filmische Bild Kaiser Karls des Großen, auf dessen Spuren der MDR besonders in Thüringen unterwegs war. Gefilmt wurde u. a. auf der Funkenburg bei Westgreußen im Kyffhäuserkreis. – Näheres dazu und mehr auf http://www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands/index.html.


Chronik

Dienstag, 14. August 2012

Ein wichtiger Schritt in Richtung Fertigstellung unserer nächsten Publikation „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“ ist vollzogen! Während der Chronikteil bereits seitens der Druckerei Möbius gescannt, bearbeitet und ins Layout gebracht worden war, stand bis Mitte August die Auswahl der zu veröffentlichenden Bilder zur Debatte. In die Grobauswahl waren rund 1.600 (!) historische Aufnahmen gekommen, von denen allerdings schweren Herzens) sehr viele „ausgesiebt“ werden mussten. Sei es, dass deren Bildqualität nicht ausreichend oder die Aussagekraft zu gering war, sei es dass zahlreiche Motive mehrfach vorlagen oder diese einfach zu jung waren, d. h. Objekte zeigten, die nicht zur Illustration des 19. Jahrhunderts in Artern passten. Nunmehr sind knapp 400 Bilder übriggeblieben, die am Jahresende veröffentlicht werden. Die nicht in die nähere Auswahl gekommenen Fotos, darunter sehr viele von freundlichen Spendern der vergangenen Monate, werden aber teils für spätere Publikationen nützlich sein sowie ohnehin für den internen Informationsaustausch, z. B. in der Familienforschung. Eine ganze Palette Fotos wurde bereits für unser 2013er Unstrut-Buch beiseitegelegt, an dem ab jetzt verstärkt gearbeitet wird. Nach jetzigem Stand wird sich unser nächstes Werk wie folgt gliedern: 22 Seiten Buchtitel, Inhaltsverzeichnis, Einleitung und Biographie über Chronist Otto Wagner, illustriert mit 20 Fotos. Es folgen fast 60 Seiten hochinformativer Chroniktext zu Arterner Handwerkern und Händlern im vorletzten Jahrhundert. Der sich anschließende Bildteil umfasst über 380 historische Abbildungen, mit denen versucht wird, den Aufsatz von Otto Wagner anschaulich zu machen. Mit dieser hohen Anzahl von Abbildungen wurde noch nie zuvor ein Buch des Heimatvereins ARATORA veröffentlicht! Insgesamt ist mit ca. 280 Seiten Gesamtumfang zu rechnen. Damit wird „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“ etwa 20 Seiten mehr haben als unsere vorjährig veröffentlichten „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben seit Anfang 1800“, deren Vorrat sich indes dem Ende zuneigt! Wie eben jenes Buch wird auch die bevorstehende Publikation in nur begrenzter Auflage von 300 Exemplaren gedruckt, wobei rund 100 auf den Postweg gehen. Interessenten können daher ab sofort Vorbestellungen beim Heimatverein tätigen! Erhältlich sein wird das druckfrische Buch ab Freitag, 7. Dezember auf dem Arterner Weihnachtmarkt bzw. in der Buchhandlung „Das Gute Buch" sowie beim Heimatverein.


Elektrizitätsversorgung

Freitag, 10. August 2012

Eine auch für unsere Region interessante landesgeschichtliche Neuerscheinung (Landelektrizität GmbH Überlandwerk Bretleben) kündigt der Mitteldeutsche Verlag in Halle für diesen Monat an: Hans Otto Gericke: Die Elektrizitätsversorgung in Sachsen-Anhalt. Ein Abriss der regionalen Entwicklung von den Anfängen bis 1946/47, 400 S., geb., mit s/w-Abb., ISBN 978-3-89812-861-2, 39,00 Euro. Dazu vorab der Verlag auf seiner Homepage http://www.mdv.mitteldeutscherverlag.de: „Auf der Grundlage eines mehrjährigen Quellenstudiums in Archiven der Region stellt Hans Otto Gericke die Entwicklung der Elektrizitätsversorgung in der Provinz Sachsen und dem Land Anhalt als gewichtigen Teil des entsprechenden Gesamtgeschehens in Deutschland dar. Das Untersuchungsfeld bezieht sich von den Anfängen der Starkstromnutzung ausgangs der 1870er Jahre über die 1917 gegründete Elektrizitätsversorgung Sachsen-Anhalt A.-G. (kurz: ESAG) bis zu deren Umwandlung in die Prevag 1946/47. Ein zentrales Anliegen des Autors besteht unter anderem darin, den Aufstieg des Gebietes in den 1920er Jahren zu einem neuen bedeutsamen Energiezentrum Deutschlands herauszuarbeiten. Für die Zeit von 1933 bis 1945 steht dagegen die Forcierung der Energiewirtschaft für die Zwecke der Rüstung und des Kriegsgeschehens im Mittelpunkt, wobei die Darstellung abschließend auch die Nachwirkungen bis 1946/47 erfasst. Häufige Gegenstände der Darlegungen sind natürlich technische und wirtschaftliche Aspekte des Umgangs mit der Elektrizität. Jedoch erschöpft sich die Arbeit nicht allein darin. Vielmehr ging es auch darum, die sich wandelnde Nutzung des elektrischen Stromes in ihren Zusammenhang mit der Wirtschaftsentwicklung und politischen Rahmenbedingungen in die nationale Geschichte einzuordnen."


Urkunde

Dienstag, 7. August 2012

Mitten in die Abschlussarbeiten für unser neues Buch trafen doch noch einige interessante Bilder bzw. kurzfristige Zusagen für Fotomaterial beim Heimatverein ARATORA ein. So war kürzlich ein Besuch in der Fleischerei Meyer erfolgreich. Geschäftsführer Otto Meyer verlieh dem Verein Bilder aus seiner Familien- und Geschäftsgeschichte, u.a. Foto seines Großvaters Otto Meyer sowie eine Urkunde zu dessen 25jährigen Jubiläum als Schuhmachermeister (unser Bild). – Auch Karola Weschke half gern und übergab leihweise ein altes Familienalbum. Aus dieser Sammlung wurde ein Foto der Zweihundertjahrfeier der Arterner Sattler-Innung 1902 entnommen, weiterhin in schönes Familienfoto, u. a. Sattlermeister Karl Weschke darstellend. – Weiterhin war Katja Altrock Ansprechpartnerin in Sachen alter Fotos ihrer Eltern und Vorfahren. Für unser Buch wurden von ihr historische Bilder, überwiegend mit landwirtschaftlichen Motiven in und um Artern, erbeten. – Auch Lehrerin Helga Freitag kündigte noch Bilder ihres Vorfahren Bürstenbinder Friedrich Vogel aus der Leipziger Straße an und Irmlinde Herold hält Fotos aus der Geschichte der Bäckerei Herold in der Wasserstraße bereit. – Und nicht zuletzt versprach Rolf Fister aus Sondershausen illustratorische Unterstützung zur gleichnamigen Arterner Schmiede an. – Im Verlauf der Sichtung des bereits vorliegenden Bildmaterials können einerseits Umfang und Qualität der Fotos als beeindruckend eingeschätzt werden, andererseits kristallisieren sich (allerdings erwartete) Defizite heraus: Während nämlich einige der im Buch darzustellenden Berufe bzw. deren historische Vertreter überreich mit Belegen vertreten sind, z. B. Gaststätten und Wirte, ist es hingegen schwer, für andere, heute in Artern ausgestorbene Berufe Bildmaterial zu ermitteln, z. B. Seiler und Hutmacher. Da schwerlich eingeschätzt werden kann, ob und wann Material zu diesen Berufen und Handwerkern erlangt werden können, müssen demnach leider bildlich nicht dokumentierbare Gewerke außen vor bleiben bzw. können nur mit ganz wenigen Fotos belegt werden. Dafür machen die anderen Fotos alter Berufe aber auch seltene Stadtansichten dieses scheinbare Manko wieder wett.


Aspen

Freitag, 3. August 2012

Soeben erschien ist der Flurnamenreport 3/2012, herausgegeben vom Thüringer Heimatbund als vierteljährliche PDF-Publikation zum Langzeitprojekt „Flurnamen und Regionalgeschichte“, diesmal mit fünf wiederum sehr interessanten und abwechslungsreichen Artikeln, deren Inhalte und Ergebnisse teils auch auf unsere Heimat- und Regionalforschung anwendbar sind bzw. Anregung für neue Themen geben: Über Stand und Perspektiven der Altstraßenforschung“ informierte das Kolloquium „Altstraßen in Südthüringen, das am 6. Juni in Meiningen stattfand. Inhaltlich anschließend nimmt sich Prof. Karlheinz Hengst danach der Thematik „Sprache als Konserve von Zeichen für Verkehrswege im Mittelalter in Thüringen“ an. Selbiger Autor gibt in einem weiteren Artikel Hinweise zu „Pfingstorten in Thüringen“, aufbauend auf einen Bericht von Wolfram Voigt aus Schkölen. Dr. Frank Reinhold, der bereits in der Zeitschrift ARATORA publizierte, schreibt „Zum Flurnamen Aspe“, der auch in der Arterner Flur vorkommt und auf einen längs nicht mehr existenten Wald im Helme-Ried hinweist (unser Bild). Abschließend behandelt Wolfram Voigt die nicht minder interessanten Bezeichnungen „Tie und Anger“, die auf alte Versammlungs- und Festplätze hinweisen. (Besonders Anger ist auch in unserer Region öfter heute noch vertreten, Tie finden wir z. B. in Richtung Eisleben). – An der Flurnamenforschung Interessierte haben die Möglichkeit, sämtliche Reports seit dem Jahr 2000 als PDF-Dateien über folgenden Link herunterzuladen: http://www.heimatbund-thueringen.de/index.php?id=104. Die inzwischen 55 Dateien seit dem Jahr 2000 ergeben eine umfangreiche und beachtliche Sammlung zur Namenforschung in unseren thüringischen Fluren. Darüber hinaus finden sich dort zahlreiche Idee und Anregung auch für unsere historischen Recherchen vor Ort, wobei sehr gern neue Mitstreiter gesehen sind.


Neisen Artern

Dienstag, 31. Juli 2012

Die Vorbereitungen für „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“, an dem Dutzende Heimatfreunde aus Artern, der Umgebung und weit darüber hinaus mitgewirkt haben, neigen sich allmählich dem Ende entgegen. Aus der Vielzahl historischer Bilder und Dokumente, die im Laufe der vergangenen Monate und Quartale dafür beim Heimatverein ARATORA eingetroffen sind, muss nunmehr „gesiebt“ werden, um zu ermitteln, welche Fotos in den Band kommen. Nicht berücksichtigte Unterlagen werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht bzw. finden ggf. Einzug in „Die Unstrut – Ein Fluss und seine Geschichte(n)“ Ende kommenden Jahres. Viele hunderte neu hinzugekommene Abbildungen bzw. rund 2.500 Fotos aus dem Vereinsarchiv werden somit ab Anfang August begutachtet, ausgewertet, thematisch zugeordnet und mit aussagefähigen sowie möglichst informationenreichen (daher mindestens je vier bis fünf Zeilen umfassenden) Bildunterschriften versehen. Nach jetziger Schätzung können sich unsere Leser auf über 300 Fotos mit alten Arterner Ansichten und Einwohnern freuen, die ab Freitag, 7. Dezember 2012 in Buchform vorliegen und als Geschenk z. B. zum Weihnachtsfest erworben werden können! Noch bis Ende nächsten Monats werden weitere historische Aufnahmen gern als Leihgabe entgegengenommen, dann erfolgen seitens der Druckerei Satz und Layout des Bandes, dessen Kernstück nach wie vor eine Chronik von Otto Wagner über Arterner Handwerker und Gewerbetreibender des vorvorigen Jahrhunderts darstellt. Zugleich wird an einem Bildervortrag gearbeitet, der im Frühherbst sämtliche Darstellungen in „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“ einem größeren Publikum vorstellen soll. – Unser Bild zeigt die Fa. Neisen in der Wasserstraße.


Volkmar Künne

Freitag, 27. Juli 2012

Artern im Fernsehen – das passierte in der Vergangenheit schon ab und an, sei es als „Stadt der Träume“, bei „Unterwegs in Thüringen“, im „Thüringen-Journal“ (alle MDR) oder sogar bei den scheinbar „Großen“ der Branche, dann aber überwiegend mit arbeits- und strukturpolitischen Themen bzw. in eher pessimistischer Darstellung. Hingegen verspricht ab kommenden Montag die Sendung „MDR um zwölf. Das Ländermagazin“ (ab 11.45 Uhr) einen amüsanten historischen Bummel durch unsere Stadt, verbunden mit einer Rätselaufgabe, die schließlich am Freitag, 27. Juli aufgelöst wird. – Jede Woche ist der MDR in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unterwegs, um Orte im Sendegebiet zu präsentieren, deren touristische Attraktionen, bemerkenswerte Bauwerke oder besondere Begebenheiten aufzuspüren und vorzustellen. TV-Professor und Krankenhauschef Professor Dr. Gernot Simoni alias Schauspieler Dieter Bellmann aus „In aller Freundschaft“ wird als Moderator diesmal über Artern berichten und gemeinsam mit unserem Vereinsmitglied Volkmar Künne eine Wanderung durch die Stadt unternehmen. Neben allerlei Wissenswertem steht – zumindest für alle Auswärtigen – immer die „ultimative“ Rätselfrage im Hintergrund. – Wem es nicht vergönnt ist, die Sendung live im Fernsehen zu schauen, kann dies auf www.mdr.de nachholen und in der Mediathek unter „Sendung verpasst“ nachsehen. – Unser Bild zeigt "MDR-Ko-Moderator" Volkmar Künne (links) in der Arterner Bilderstube im Gutshaus Oberer Hof zum Denkmalstag 2010.


Blitzschlag 1861

Dienstag, 24. Juli 2012

Ein Anruf von Rose Braune aus Artern bescherte vor einigen Tagen dem Archiv des Heimatvereins ARATORA qualitativ und quantitativ sehr erfreulichen Zuwachs und zugleich vielfältiges hochwertiges Material zur Stadtgeschichte. Ein großer Pappkarton beinhaltete eine sehr umfangreiche historische Sammlung, bestehend aus Familienfotos und anderen Bildaufnahmen, Postkarten, Gedichten, handschriftlichen Aufzeichnungen, Tagebüchern und Aufsätzen, Postsendungen, Taufbriefen, Bierzeitungen, Feldpost usw. aus der Zeit um 1850 bis ca. 1940. Thematischer Schwerpunkt sind Unterlagen der Familie Lehrer Franz Thieme (somit viele Fotos Arterner Schüler) sowie der Familie Keßler. Insgesamt wurden unserem Vereinsarchiv weit über hundert Bilder sowie bislang ungezählte handschriftliche Seiten durch Rose Braune zuteil. Lehrer Franz Thieme war wohnhaft in der Lindenstraße, entsprechend sind etliche Aufnahmen seines Hauses bzw. der Lindenstraße vorhanden. Diese werden in unser nächstes Buch „Artern und eine Bewohner im 19. Jahrhundert“ Einzug finden. – Auch Christoph Begrich aus Artern bemühte sich, unser Buch mit neuem Bildmaterial zu bereichern und sandte u.a. Aufnahmen des Modehauses Dieskau und Drogerie Gleß in der Leipziger Straße, des Kegelvereins Artern und eines Wohltätigkeitsfestes in der Saline Artern 1906. – Susanne Bärwinkel aus Artern steuerte indes einige interessante Familienbilder bei, u.a. Bertram, Unkrodt, Worbs, Gärtner, Prieser, Stöckmann und Heintzschel. – Schließlich ermöglichte ein Besuch bei der FFW in Artern den Blick in die Archivunterlagen und Museumsstücke unserer Wehr. Einige sehr interessante Motive lieh uns Wehrführer Peter Hauthal aus: Erste Arterner Schlauchspritze von 1797, Blitzschlag in eine Esse der Arterner Saline 1861 (unser Bild) sowie Einweihung des Steigerturms in der Ankerallee im späten 19. Jahrhundert.


Heimatheft 16

Freitag, 20. Juli 2012

Nach einer wahrlich mehr als ausgiebigen Schaffenspause wurden die Freunde der Interessengruppe Heimatgeschichte des Landkreises Sömmerda kürzlich wieder aktiv und veröffentlichten die nunmehr 16. Ausgabe der Sömmerdaer Heimathefte – Beiträge zur Heimatkunde des Landeskreises Sömmerda und der Unstrut-Finne-Region. Von 1989 bis 2002 erschienen regelmäßig jahrgangsbezogene Hefte, ehe mit den Ausgaben 15 und 16 die zeitlichen Verzögerungen leider eminent wurden; allerdings erschienen zwischenzeitlich mehrere interessante Sonderhefte. – Sehr schön, dass nunmehr die neueste, wiederum attraktive und abwechslungsreiche Veröffentlichung vorliegt, die aus fünf größeren Artikeln besteht. Auf 104 Seiten und illustriert mit etlichen Abbildungen finden sich folgende Themen: Im Leitartikel wird von Dietmar Remy die Protestbewegung des Jahres 1989 im Kreis Sömmerda beleuchtet und damit die friedliche Revolution in der DDR regional ausführlich dokumentiert. Danach nimmt sich Albrecht Lobenstein der Cäcilien-Orgel in der St. Petri-Kirche zu Straußfurt an. Besonders für Familienforscher ist der sich nun anschließende Beitrag aus der Feder von Dr. Frank Boblenz eine Fundgrube, behandelt er doch die Wehrverhältnisse in den Pflegen Sachsenburg und Weißensee von 1466 (Teil 2). Dort werden hunderte Personen und deren Bewaffnung beim Eintritt eines militärischen Ernstfalles benannt. Die Chronik unseres Nachbarkreises für 2003 ruft nochmals wichtige Daten und Termine in Erinnerung, ehe eine große Abhandlung die Bibliographie zur Unstrut- und Finne-Region (372 Hinweise) mit Stand von 2003 das neue Heimatbüchlein beschließt. – Mögen die Sömmerdaer Geschichtsfreunde künftig wieder mehr Zeit für ihre schönen Jahrbücher finden, die übrigens über das Kreisarchiv in Sömmerda bezogen werden können.


Gratulation für zehn Jahre Ehrenamt an Volkmar Künne

Dienstag, 17. Juli 2012

Wer kann sich schon rühmen, in Arterns schönstem und zugleich einem der ältesten Fachwerkhäuser seinem Hobby nachzugehen? Dieses Privileg hat Volkmar Künne inne, der ebendort im Laufe der Zeit eine reichhaltige und sehr aussagekräftige Sammlung zur Geschichte der Kyffhäuserhütte Artern aufgebaut hat. Der gesamte Bodenraum des alten Gutshauses aus dem 17. Jahrhundert erinnert an die 1881 gegründete Schmiede von Paul Reuß, die später europaweit als Kyffhäuserhütte bekannt wurde. Zigtausende Einzelstücke aus der Werksgeschichte und darüber hinaus sind in der Ausstellung zu sehen bzw. können aus den zahlreich dort lagernden Archivunterlagen für Interessenten besorgt werden. – Bereits im Frühjahr war es ein Jahrzehnt her, seitdem Volkmar Künne dieses Ehrenamt übernommen und unermüdlich für „seine“ Ausstellung gewirkt hat, oftmals gemeinsam mit Hans Pietschmann aus Bretleben. Neben zahlreichen Besuchern waren es besonders persönliche, briefliche und telefonische Kontakte, die Zugewinn an Informationen, Daten und Material brachten. Andererseits stand Volkmar Künne immer gern zur Verfügung, wenn es galt Anfragen, Bitten und Wünsche zur Hüttengeschichte zu beantworten. Schwerlich wäre ein anderer prädestinierter als er, diese schöne und zugleich anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen! – Für seine zehnjährige Tätigkeit im Museum Oberer Hof bedankte sich kürzlich der Heimatverein ARATORA bei Vereinsmitglied Volkmar Künne (unser Bild). Vorsitzender Andreas Schmölling würdigte dessen wichtige ehrenamtliche Arbeit und überreichte ihm als Dank Blumen sowie die Neuerscheinung „Unterwegs in Mansfeld-Südharz“, verbunden mit besten Wünschen sowie Kraft für weitere Jahre im Dienst der Heimatkunde.