Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Dienstag, 26. April 2022
Zu treuen Händen befand sich neulich eine sehr attraktive, umfangreiche und kostbare Privatsammlung mit historischen Abbildungen der Stadt Artern zur Sichtung beim Heimatverein ARATORA: über 600, in drei großen Fotoalben aufbewahrte historische Ansichtspostkarten aus der Zeit ab ca. 1880 bis in die Neuzeit. Erwartungsgemäß war das Gros dieser Motive bereits in der Vereinssammlung vorhanden, dennoch fanden sich einige echte Raritäten. Diese wurden zur Bereicherung des nächsten Bildbandes (erscheint voraussichtlich 2023) gescannt und bereichern nun die dafür bereits aggregierten Fotos motivisch erheblich! - Angesprochene Sammlung, bestehend aus Lithografien, schwarzweißen, kolorierten und farbigen Fotos, wurde systematisch nach Straßen und Örtlichkeiten sortiert. Allerdings wurde auch hier die Feststellung gemacht, dass – so schön die Fotos auf den historischen Postkarten auch ausschauen – sich nach deren hochauflösenden Scannen oftmals deren Unzulänglichkeiten offenbaren (Bildfehler, Verschmutzung, starke Pixelung, schwammige Details oder zu geringe Bildtiefe). Das heißt: Es steht noch viel Arbeit an, um diese Unzulänglichkeiten elektronisch auszubessern. - Noch nicht ausgewertet wurden die postalischen Angaben auf den Karten, also Poststempel, Empfänger, Nachrichteninhalte und ggf. Absender. Diese Arbeit wird einen großen zeitlichen Rahmen erfordern, soll aber noch vorgenommen werden, was dann den ortsgeschichtlichen Wert der Sammlung erheblich bereichern dürfte - Zu den angesprochenen bildlichen Raritäten zählt auch die Darstellung des Gaststättenbetriebs im Außenbereich des Hotels zur Krone, der sog. Kronengarten. Diese farbige lithografische Wiedergabe wird das noch ausstehende Buch zur Geschichte dieses Arterner Gasthauses in der Alten Poststraße und seines Umfeldes erheblich bereichern! - Unser hier beigefügtes Bild zeigt eine Partie auf dem Weinberg nahe der Gaststätte.

Dienstag, 19. April 2022
Ein Adeliger in der eigenen „Ahnengalerie“ , das dürfte die Hoffnung eines jeden Familienforschers sein, und ab und an erfüllt sich tatsächlich dieser Wunsch. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Computer-Genealogie“ (unser Bild) nimmt sich diesmal der Thematik rund um den Adel in der bürgerlichen Familienforschung schwerpunktmäßig an. Demgemäß widmet sich der Leitartikel „Kaiserliche Vorfahren“ den Dynastenübergängen in bürgerlichen Ahnentafeln. Danach wird über rechtliche Umstände der Standeserhebung und des Adelsverlusts referiert. In einem historischen Ausflug werden hernach allgemeine, juristisch und heraldisch relevante Fragen und Antworten um den Adel behandelt. Folgend wird das Gothaische genealogische Handbuch als wichtiges Adelsverzeichnis vorgestellt. Interaktiv wird es im nächsten Bericht, wo die Familienbande europäischer Adelshäuser via Internet sichtbar gemacht werden. - Über die Adelsforschung hinaus dient das Tool Exploring Family Tree, das nun vorgestellt wird, der Analyse von Verwandtschaftsverhältnissen. Es folgen aktuelle Meldungen über Software sowie die Präsentation von Apps für mobile Endgeräte, weiterhin interessante Kurzmeldung aus der Welt der Genealogie. Danach stehen Archive in Polen im Fokus, die besonders für die Familienforschung in einstmals ostdeutschen Bereichen wichtig sind. Im Vorfeld der Umstellung des GenWiki zum 1. April 2022 werden anschließend diverse Aussagen veröffentlicht, ehe wieder einmal ein Bericht über DNA-Genealogie folgt. Als historische Erinnerung kommt Friedrich der II. von Preußen zu Ehren, der vor 250 Jahren König wurde. Als genealogisch relevante Kleinode werden schließlich Brautkästen und Gedenkbilder sowie „Dachbodenfunde“ vorgestellt. - Wiedereinmal hat es der Verein für Computer-Genelaogie geschafft, eine rundum lesenswerte und hoch informative Broschüre zu publizieren, die Anfänger wie Profis in der Familienforschung gleichermaßen anspricht. Die Sommerausgabe im Juni widmet sich dann einem weiteren wichtigen Schwerpunktthema, nämlich dem genealogischen Nachlass.

Dienstag, 12. April 2022
Für eine gern erledigte, kleine Gefälligkeit in Sachen Quellenkunde zur Unstrut-Geschichte zeigte sich Reinhardt Schmitt, Archäologe, Denkmalpfleger und altgedienter Burgenforscher aus Halle/S. (Grabungen und Forschungen u. a. in Freyburg, Querfurt, Eckartsberga, Allstedt und Memleben), äußert großzügig und übersandte dem Heimatverein ARATORA kürzlich vier Ausgaben der Zeitschrift „Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt“ als Dankeschön. Dies soll zum Anlass genommen werden, auf diese renommierte regionalhistorische Publikationsreihe aufmerksam zu machen. - Seit 1992, somit über 30 Jahre, veröffentlicht die Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Deutschen Burgenvereinigung e.V. diese wissenschaftliche Zeitschrift, die sich an Fachpublikum und interessierte Laien gleichermaßen richtet (ISSN 0944-4157). Wenngleich die Mehrzahl der Jahreshefte mittlerweile ausverkauft ist, bietet die Homepage der Landesgruppe die Inhaltsverzeichnisse sämtlicher Publikationen als PDF-Download an, um sich ggf. noch im Nachhinein informieren zu können und die gesuchten Bände antiquarisch oder über eine Bibliothek zu erlangen. - Die aktuelle Ausgabe mit der laufenden Nr. 30 (unser Bild) enthält auf knapp 500 Seiten wieder zahlreiche interessante Aufsätze namhafter Autorinnen und Autoren zu populären und auch weniger bekannten Bodendenkmälern, Burgen, Schlössern und historischen Dokumenten. Von der Umschlagseite grüßt Schloss Allstedt auf zwei Fotos, in drei Artikeln werden bekannte heimatliche Burgen aus dem Harz behandelt: Zur Geschichte, Bau- und Kunstgeschichte der Konradsburg vom 10. bis zum 15. Jahrhundert (Reinhard Schmitt); Bauarchäologische Untersuchungen im östlichen Bereich der romanischen Vorburg der Burgruine Hohnstein bei Neustadt im Unterharz (Benjamin Rudolph & Udo Hopf); Quellen und historische Ansichten zur Geschichte der Burg Questenberg im Südharz (Heinz Noack). - Angefordert werden kann das aktuelle Heft (25,60 Euro inklusive Versandkosten) per Post oder Email bei folgender Adresse: Reinhard Schmitt, 06114 Halle (Saale), Hegelstraße 73; Email: r.schmitt.halle@t-online.de. Einzelne Artikel der vergriffenen Exemplare können über die Bibliothek der Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Deutschen Burgenvereinigung e.V. erbeten werden.

Dienstag, 5. April 2022
Fast auf den Tag genau vor 125 Jahren endete eine jahrhundertealte Tradition in Artern. Darüber berichtete auch die Sangerhäuser Zeitung vom 1. April 1897 wie folgt: „Artern, 2. April. („Das Alte stürzt und neues Leben blüht aus den Ruinen.“) Wieder ist ein Stück alter wohlbewährter Einrichtung in unserer Stadt zu Grabe getragen. Sie haben in der Nacht vom 31. März zum 1. April [1897] ihr Abschiedssignal gegeben – die Nachtwächter von Artern. – So lebt wohl ihr kleinen Gassen / Nun ade, du stilles Haus, / Ach wie müssen euch verlassen, / Traurig ziehen wir hinaus. – Schon in den [18]70er Jahren wurde eine Reform des Nachtwächterdienstes dadurch herbeigeführt, dass die Nachtwächter an Stelle ihrer Hörner und des Spießes [unser Bild] Pfeifen erhielten. Nun ist auch der letzte Rest dieser mittelalterlichen Einrichtung aus unserer Stadt verschwunden und neues Leben ist erstanden durch die Anstellung zweier Nachtpolizisten, die in der vergangenen Nacht zum ersten Male ihres Amtes gewaltet. Dieselben sind, wie auch die übrigen, mit Schleppsäbel ausgerüstet worden. Hoffen wir, daß unter dem Schutz der neuen Einrichtung unsere Stadt in den nächtlichen Stunden von Unglück und Ungemach befreit bleibe!“

Dienstag, 29. März 2022
Das bisherige Quartett historischer Bildbände des Heimatvereins ARATORA – bestehend aus „Alte Heimat Artern“, „Alt-Artern in Bildern“, „Damals in Artern“ und „Arterner Momente“ – erfährt in wenigen Tagen Zuwachs! Als fünftes Buch dieser erfolgreichen Reihe werden die „Arterner Erinnerungen – Streifzüge und Entdeckungen auf Fotos aus der guten alten Zeit“ erscheinen; allerdings wiederum auch nur in einer Kleinauflage von 200 Exemplaren! – Das Layout des Buches entspricht dem seiner Vorgänger, also 128 Seiten im Querformat A5 (unser Bild). Diesmal werden 124 Abbildungen aus der Vergangenheit der Stadt Artern gezeigt, von denen viele noch nie publiziert worden sind. Sage und schreibe 33 Bildgeber haben zu diesem Band beigetragen, dessen Titelseite der Blick von der Saline hin zur Veitskirche ziert. – Alphabetisch sortiert nach Straßennamen und wichtigen Örtlichkeiten wurden im Buch Aufnahmen seit ca. 1900 aneinandergereiht, d. h. von Alter Poststraße bis Zuckerfabrik. Es wurde Wert darauf gelegt, dass möglichst wenige Postkartenmotive, dafür umso mehr private Fotos zur Veröffentlichung kommen. Zwei noch nie veröffentlichte Motive zeigen eine Skizze des Goethe-Ahnenhauses von 1875 sowie ein Gemälde von 1891 mit Blick aus dem „Gasthaus zur Sonne“ auf das Rathaus und die Harzstraße. – Der Erstverkauf findet am Freitag, 1. April 2022 (kein Scherz!) zwischen 10 und 13 Uhr vor dem Arterner Ratskeller statt. Danach sind die Bücher im Spielzeugladen in der Wasserstraße 1 erhältlich (Preis 12,00 Euro). – Der Herausgeber erhofft sich vom neuen Buch ähnlich positive Resonanz wie bei den vorherigen Bildbänden, von denen nur noch Restbestände vorhanden sind. Bestellungen, auch zum Postversand, können gern telefonisch unter 03466 / 320139 vorgenommen werden. – Ausblick: Für den bereits in Vorbereitung befindlichen sechsten Bildband, der im kommenden Jahr veröffentlicht wird, werden schon jetzt alte Fotos mit Arterner Motiven zur kurzfristigen Ausleihe erbeten.
Dienstag, 22. März 2022
Mit aktueller Meldung vom 1. Februar dieses Jahres konnte von der Schenkung zahlreicher Unterlagen und Fotos aus einem aufgelösten Haushalt in Artern berichtet werden. Aufgrund der argen Verschmutzung dieser Akten wird eine Sichtung in Gänze aber erst im Frühjahr, und zwar dann im Freien, möglich sein – dennoch wurden vorab bereits einige Dokumente stichprobenartig entnommen: eine Mappe mit einer Betriebschronik sowie zwei alte Fotoalben. – Eines dieser Alben ist rein privater Natur und für Veröffentlichungszwecke nur sehr bedingt brauchbar; lediglich einige Stadtansichten kommen ggf. in die engere Auswahl für spätere Publikationen. Anders sieht es mit dem zweiten Bilderalbum aus, das den Umzug zum 1. Mai 1954 zeigt – und zwar mit optischem Schwerpunkt auf die Beschäftigten der Brauerei und Malzfabrik Artern, als diese ein Jahr nach „Väterchen“ Stalins Tod klassenkämpferisch für „Frieden und Sozialismus“ durch Artern zogen. – Stadtgeschichtlich von besonderer Bedeutung hingegen sind einige Dutzend maschinenschriftliche Seiten mit der Betriebschronik der Malzfabrik; unser Bild zeigt den Grundriss des Stammbetriebes Brauerei Artern. Die einzige Krux ist, dass es sich bei dieser Chronik lediglich um ein Duplikat handelt – und dieses ist leider nicht komplett bebildert, d. h. die vollständige Illustrierung war nur für das Original, das als verschollen gelten muss, vorgesehen. Dennoch sind die vorhandenen Bilder in dieser Zweitschrift ausreichend für eine spätere Nutzung in einem unserer Bildbände. Es könnte darüber hinaus angedacht werden, diese Chronik der Malzfabrik als kleine Sonderschrift erscheinen zulassen. Das aber entscheidet sich erst, wenn ein kompletter Überblick über die große Sammlung aus besagter Haushaltsauflösung erreicht worden ist.

Dienstag, 15. März 2022
Der Lukas-Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte in Berlin kündigt auf seiner Homepage die aktuelle Ausgabe der Harz-Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde e.V. an (unser Bild). Dieser 73. Jahrgang (2021) umfasst 160 Seiten, ist mit einigen Abbildungen illustriert und kostet 20 Euro. Als altgediente und bedeutsamste regionalhistorische Buchreihe des Harzes und seiner Vorlande bekannt, wird der Inhalt der jüngsten Schrift nachstehend kurz vorgestellt, wobei vor allem der Leitartikel die Landschaft des Südharzes und der Goldenen Aue tangiert. – Als Aufsätze zur Harzgeschichte sind zu lesen: Zum Zusammenhang von Markt, Münze und Münzprägung im hohen Mittelalter – dargestellt an Nordhausen und den Südharzgrafschaften (Autor Paul Lauerwald), Der Willianweg – eine mittelalterliche Harzquerung? (Autor Udo Münnich), Bauarchäologie im Kloster Ilsenburg: Das Refektorium aus dem 12. Jahrhundert – Befunde der Estriche und -Luftheizungsanlagen, Funktionskonzept des Refektoriums (Autor Heinz A. Behrens), Der Sarg im Brusttuch in Goslar (Autorin Sieglinde Bauer), Montanistische Versuche auf Zinnober/Quecksilber im Walkenrieder Forst »in der Weide am kuckkucksberge in der kleinen vnd großen Silberbache« bis 1621 (Autor Erhard Jörn) sowie Alabaster – der deutsche Marmor. Anmerkungen zum Südharzer Alabaster (Autor Fritz Reinboth). Literaturschau und Berichte beschließen das Buch, welches diesmal Themen aus Archäologie, Baugeschichte, Numismatik und Bergbau im Harz in einem Band vereint. – Notiz zum Herausgeber: Der 1868 gegründete Harzverein für Geschichte und Altertumskunde gehört zu den ältesten aktiven Geschichtsvereinen in Deutschland. Er befasst sich seit je mit der reichen Kultur- und Naturgeschichte des in den heutigen Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sich verteilenden deutschen Mittelgebirges Harz.

Dienstag, 8. März 2022
Bemerkenswerte Produktivität bei der Herausgabe von historischen Bildbänden hat der seit vielen Jahren befreundete Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung in den vergangenen Quartalen an den Tag gelegt, denn kürzlich erhielt der Heimatverein ARATORA ein Belegexemplar des bereits dritten Bandes aus der Reihe „Damals in Sangerhausen“ mit zahlreichen Fotografien und Faksimiles aus der Vergangenheit unserer vormaligen Kreisstadt. Das neue Buch mit dem Untertitel „Gaststätten und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand“ im Querformat A5 umfasst 206 Seiten und wird auf dem Titel von einer farbigen Künstlerpostkarte mit Motiven aus dem lokalen Schützenwesen geziert (unser Bild). Schon beim losen Durchblättern des Buches werden alte Erinnerungen nicht nur bei den Bewohnern der Stadt Sangerhausen aufgefrischt, denn auch viele Menschen aus dem Umfeld (so natürlich auch aus Artern) zog es zu DDR-Zeiten oft zum Einkauf nach Sangerhausen, das als Bergbaumetropole merklich besser im Warenangebot ausgestattet war. - Was ist im neuen Bildband, dessen bunte und schwarzweiße Fotos aus anderthalb Jahrhunderten Stadtgeschichte zeugen, zu sehen? Wie bereits in den vorherigen Bänden stehen Lokale und Gaststätten im Mittelpunkt, diesmal mit Schwerpunkt im Bereich um den Schützenplatz (Spaziergang von der Walter-Rathenau-Straße bis zur Scharfen Ecke, durch die Kylische Straße bis zum Markt und retour). Den Anfang macht das Schützenhaus, gefolgt vom Kreiskulturhaus und dem „kultigen“ Kiosk an der Brauerei. Ein Foto des Modells einer MiG 21 auf dem Thomas-Müntzer-Platz weckt Erinnerungen, ebenso Bilder vom Café West, der Bergmannsklause und der „Bemme“; das vormalige Logenhaus präsentiert sich bildlich als FDGB-Kreisvorstand. Eine interessante Beziehung zur Stadt Artern erschließt sich mit dem Foto des Bankvereins Spröngerts, Büchner & Co. am Kornmarkt, dem etliche textliche Schlaglichter beifügt worden sind. - So geht es auf dem vorgegeben Weg weiter durch die Innenstadt, und zahlreiche alte Fotos und Erklärungen machen es leicht, sich auch als Nicht-Einheimischer zu orientieren: Außenaufnahmen, Bilder von Veranstaltungen, Gegenüberstellungen von historischen und aktuellen Ansichten, untermalt von alten Werbungen und Faksimiles sowie kurzen Geschichten. - Die aktuelle Veröffentlichung „Gaststätten und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand“ des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung ist ein sehr ansprechendes, unterhaltendes, abwechslungsreiches und historisch lehrreiches Buch, das jedoch weit mehr als ein Bildband im herkömmlichen Sinne ist, weil man in knappen und dennoch inhaltsreichen Bemerkungen aus der Geschichte der jeweils dargestellten Objekte erfährt. Auf Folgeausgaben dieser Buchreihe darf man entsprechend gespannt sein!
Dienstag, 1. März 2022
Ohne in Superlativen zu verfallen, ist die neueste Veröffentlichung aus der Feder von Autor Heinz Noack aus Bennungen ein Meilenstein in der historischen Heimatforschung der Kyffhäuser-Region. Es erschien kürzlich in der Schriftenreihe des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz das über 500seitige Buch „1025 Jahre Roßla“ im Nachgang des Festjahres 2021 dieser Gemeinde an der Helme. Steffi Rohland von befreundeten Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue“ schreibt hierüber: „Im vergangenen Jahr feierte Roßla das 1025-jährige Jubiläum seiner Ersterwähnung. Die „Geburtsurkunde“ ihres Ortes mit Erläuterungen zur urkundlichen Ersterwähnung des Ortes durch den Historiker Prof. Dr. phil. habil. Stephan Freund haben die Einwohner nun auch schriftlich vorliegen. Denn im Frühjahr 2021 entstand die Idee, zum Jubiläum von Roßla die alten Chroniken des Ortes zu publizieren. Dazu lagen die Recherchen, Transkription und Digitalisierungen von Heinz Noack aus Bennungen bereits vor. - Der Hauptbeitrag im Buch ist die Erstveröffentlichung der Chronik von Eduard Günther aus dem Jahre 1938. Eigentümer ist die Gemeinde Roßla. Sein Urenkel Andreas Schmidt hat dazu die Einführung geschrieben. - Einen weiteren interessanten geschichtlichen Einblick gibt die Pfarrchronik von Roßla. Diese wurde von der Kirchengemeinde Roßla zur Veröffentlichung freigegeben. Der dritte Chronikteil von Karl Meyer ist ein Auszug von der nur in Fragmenten erhaltenen Geschichtsbeschreibung der Grafschaft Stolberg-Roßla aus dem Pfarrarchiv Roßla. - Aber es wird nicht nur in die Vergangenheit geblickt: Pfarrer Dr. Folker Blischke veröffentlicht einen Beitrag über die heutige Kirchengemeinde Roßla. Christiane Funkel und Dr. Urte Bachmann stellen das in ihrem Beitrag ein „Biosphärenreservat im Südharz – eine Chance für Mensch und Natur“ vor. Armin Hoch, Sachgebietsleiter im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz zeigt mit seinem Beitrag „Aus der Natur der Gemarkung Roßla“, wie schön der Ort in der Goldenen Aue liegt und welche Artenvielfalt in Flora und Fauna hier herrscht. - Christine Stadel berichtet über einen Sohn des Ortes, dem Freiherrn Wilhelm von Biela, der sich als Astronom und Kometenentdecker einen Namen gemacht hat. Auch die Liste der engagierten Persönlichkeiten, nämlich die „Bürger des Jahres“ und die Ehrenbürger von Roßla sind hier ebenso verzeichnet, wie die Maiköniginnen. - „Die historischen Abbildungen stammen überwiegend von Roßlaer Bürgern und privaten Sammlern“, sagt Heinz Noack, der die Gelegenheit nutzen möchte, sich für die Veröffentlichungsgenehmigung zu bedanken. Die übrigen Fotoarbeiten sind überwiegend von ihm. - Besondere Freude dürfte es den Leserinnen und Lesern bereiten, wenn sie sich auf einem oder mehreren der zahlreichen Fotos der Jahrfeiern von 1996, 2006, 2016 und 2021 wieder finden. Zudem gibt es wunderschöne aktuelle Fotos von der Kirchturmspitze der Sankt Trinitatis-Kirche.“

Dienstag, 22. Februar 2022
Das Mitteldeutsche Jahrbuch für Kultur und Geschichte 2022 (Bd. 29, Preis 19,80 Euro), herausgegeben vom Mitteldeutschen Kulturrat (MKR), bringt wiederum eine abwechslungsreiche Artikelfolge aus Vergangenheit und Gegenwart, zu Künsten und Wissenschaften des mitteldeutschen Raums. Der Herausgeber bewirbt die neue Schrift (unser Bild) wie folgt: „Die Aufsätze dieses Bandes des Mitteldeutschen Jahrbuchs behandeln u. a. Themen der Geschichte („Ein Hoch auf den Kaiser“), der Kulturgeschichte („Auf den Spuren vom Bauhaus“) und der Musik („Neumeneintragung im Evangeliar Jena Ms. El. f. 3 aus Quedlinburg“). Daneben wird in größeren und kleineren Beiträgen auf die jüdische Geschichte („Zeugnisse jüdischen religiösen Lebens und antijüdische Polemik in Erfurt“) sowie auf bedeutende Persönlichkeiten des Berichtsraumes hingewiesen. Die Literatur ist vertreten durch Artikel über Georg Neumark, Rahel Levin - (Robert-)Varnhagen, Heinrich Zschokke und Ludwig Marcuse. Die Architektur und die Bildenden Künste sind berücksichtigt durch den Maler Leo von König, den Bildhauer Hugo Lederer und den Zeichner Paul Konewka sowie die Musik durch den Operettenkomponisten Leon Jessel. In Gedenkbeiträgen wird an Persönlichkeiten aller Bereiche der Geschichte und Kultur erinnert: an die Historiker Theodor Schiemann und Georg Mayer, die Schriftsteller Christian Friedrich Hunold (Pseud. Menantes) und Hermann Anders Krüger, an Vertreter der Sozialgeschichte (Wilhelm Weiting und Rosa Luxemburg) und die Frauenrechtlerin Louise Franziska Aston. Nachrufe würdigen u. a. den Rechtshistoriker Rolf Lieberwirth, die Buchwissenschaftlerin Felicitas Marwinski und die Malerin Gudrun Wetzel. Verstorbene Persönlichkeiten werden in einer Liste namentlich aufgeführt. Weitere Berichte informieren über die Geschichte des Lettiner und Thüringer Porzellans, über kulturelle Einrichtungen, Regionalia sowie über Museen und Sammlungen (so die Bibliothek des Moses Mendelssohn Zentrums in Potsdam, das Schlossmuseum Wolfshagen in der Prignitz und das Lessing-Museum in Kamenz). Buchbesprechungen stellen eine Auswahl an Veröffentlichungen aus den Bereichen der Regional-, Kultur-, Geistes- und Kirchengeschichte vor.“ - Auf der Homepage des Mitteldeutschen Kulturrats https://stiftung-mkr.de sind zudem sämtliche vorherigen 28 Bände mit Inhaltsverzeichnissen aufgeführt. Die aktuelle Ausgabe ziert auf der Titelseite eine Luftaufnahme des Gradierwerks in Bad Dürrenberg.

Dienstag, 15. Februar 2022
Über eine regional- bzw. landesgeschichtlich relevante Buchneuerscheinung informiert Ringo Staudt, langjähriges Vereinsmitglied und Experte in Sachen Numismatik, wie folgt: Im Rahmen der kleinen Reihe „Erfurter Geld- und Medaillengeschichte“ ist zum Jahresausklang 2021 der Band III mit dem Titel „Alfred Hanf – 100 Jahre künstlerisches Notgeld für Erfurt, Gebesee, Sömmerda und Weißensee“ erschienen (unser Bild). Das Buch wurde als Hardcover im Format A4 mit 100 farbig bebilderten Seiten in Kleinauflage gefertigt. In erster Linie dürfte es Sammler von Thüringer Notgeldscheinen und Serienscheinsammler allgemein ansprechen, doch werden auch Ausgaben der Hochinflation erwähnt, und bei den Recherchen sind die Autoren Hans-Peter Brachmanski und Ringo Staudt gar auf eine bislang in der Fachwelt unbekannte Wertstufe gestoßen. - Nach einer kurzen Einführung über den Erfurter Künstler (es existiert bereits eine Veröffentlichung über das Leben Alfred Hanfs aus dem Verlag Rockstuhl in Bad Langensalza) werden die einzelnen Ausgaben in sechs Kapiteln vorgestellt. Je nach Archivlage und Forschungsstand mit unterschiedlichem Umfang, wobei für die Serienscheinausgabe aus Weißensee die bis dato ergiebigste Quelle im dortigen Stadtarchiv erschlossen werden konnte. Am Beispiel dieser Ausgabe konnte der Werdegang dieser Serie recht gut dokumentiert werden und sie kann exemplarisch für viele Ausgaben des Jahres 1921 herangezogen werden, was die Lektüre sicher auch für auswärtige Interessenten lohnenswert macht. - Der eigentliche Schatz dieses Buches besteht aber in den (bis auf eine Ausnahme) noch nie zuvor gezeigten Entwürfen, Proben und Andrucken. Daneben werden Besonderheiten aufgeführt, die die Autoren bei den regulären Ausgaben gefunden haben und die den meisten Sammlern unbekannte Mappe mit den Holzschnitten zum Erfurter Luther-Geld wird vollständig mit allen Blättern präsentiert. Als eine weitere Besonderheit findet sich die Abbildung eines für die Herstellung der Mappe verwendeten originalen Druckstockes. Ein kurzes Kapitel zur Mitteldeutschen Notgeldausstellung vom Mai 1922 in Erfurt, die Wiedergabe des Reichsgesetzes vom 17. Juli 1922 über das Notgeldverbot und ein umfangreiches Quellverzeichnis (mit Schwerpunkt auf den Veröffentlichungen über Alfred Hanf) runden den Exkurs in die Notgeldhistorie ab. Das Buch kann für ca. 20 Euro im Münzfachgeschäft auf der Erfurter Krämerbrücke erworben werden. Einige wenige Autorenexemplare sind ggf. auch über den Heimatverein ARATORA erhältlich.

Dienstag, 8. Februar 2022
„Arterner Erinnerungen – Streifzüge und Entdeckungen auf Fotos aus der guten alten Zeit“ – der derart launig titulierte, nächste Bildband des Heimatvereins ARATORA, der bereits in sechs Wochen erscheint, nimmt mit großen Schritten Gestalt an (unser Bild). Das digitale Layout ist bereits fertig und letzte Korrekturen sind längst erledigt worden. Gegen Ende dieses Monats gehen die Text- und Bilddateien zur Druckerei und danach in die Bindung. Als Verkaufsstart ist Freitag, der 1. April 2022 geplant. – Zu diesem neuen Buch haben sage und schreibe 33 Personen bzw. Einrichtungen beigetragen: aus Artern, der näheren Umgebung und aus der Ferne. Diese Hilfe dokumentiert erneut deren Willen, wenngleich auch mit nur gering umfänglichen Bildspenden, zum guten Gelingen beizutragen! – „Arterner Erinnerungen“ mit Motiven aus der Vergangenheit unserer Stadt aus 120 Jahren ist der fünfte Bildband binnen gerade einmal sechs Jahren. Hauptgründe für diese erfreuliche Entwicklung sind die mehrheitlich in Artern wohnhaften bzw. von hier stammenden Interessenten unserer Bücher. Ohne deren ungebrochene Nachfrage und entsprechende Rückmeldungen, auch und besonders hinsichtlich der Überlassung von altem Fotomaterial an den Herausgeber, wäre die nunmehr bald vorliegende „handvoll“ Bildbände ganz sicher nicht zustande gekommen! Wie gehabt, wird auch der neue Bildband 128 Seiten umfassen und 124 Abbildungen beinhalten, die Auflage beträgt allerdings wiederum nur 200 Exemplare. In Kürze folgen hier und in der lokalen Presse mehr Details für unsere Interessenten!
Dienstag, 1. Februar 2022
Wohnungsauflösungen haben neben der häufig traurigen Nuance im Vorfeld dennoch stets ihren ganz individuellen Reiz, denn man weiß schließlich nie, was da aus Schrankwänden, Böden und Kellern ausgehoben wird. Vor einigen Tagen konnte eben dieses Gefühl wieder einmal lebhaft nachvollzogen werden, als nach einer Haushaltsauflösung in Artern historisch relevantes Material beim Heimatverein ARATORA abgegeben worden ist. Nachdem zunächst nur einige Bilderalben angekündigt waren, wurde es dann doch qualitativ und quantitativ erheblich mehr. Schätzungsweise ein halber Zentner an Fotos und Unterlagen,verstaut in einem alten Koffer und vier großen Kartons, breiteten sich zur Freude der Hausfrau in der guten Stube aus (unser Bild)! Eine erste, sehr grobe Sichtung erbrachte wichtige stadtgeschichtliche Unterlagen: Viel Material und Bilder aus der Geschichte der Brauerei Artern von den 1920er Jahren bis in die späte DDR-Zeit mit Darstellungen u. a. der Gebäude und des Produktionskomplexes, diverse Fotoalben mit privaten Motiven und Stadtansichten sowie Aufnahmen aus der Region. Zighunderte lose Fotos, u. a. aus beiden Weltkriegen, konnten lediglich durchgeblättert werden, sodass sicherlich noch die eine oder andere motivische „Perle“ zu erwarten ist. - Allerdings wird eine detaillierte Sichtung erst ab Frühjahr passieren, denn bei der Masse der Akten und unter Rücksichtnahme auf die damit verbundene Verschmutzung der Wohnung scheint der Hof oder Balkon der bessere Ort dafür zu sein. Sicher ist aber jetzt schon, dass für die Forschung der jüngeren Industriegeschichte Arterns sowie als Nachschub für weitere Bildbände und andere Bücher sehr schönes historisches Material zu Verfügung steht.

Dienstag, 25. Januar 2022
Noch befindet sich die aktuelle Ausgabe des (N)Ostalgie-Kalenders „Artern vor einem Vierteljahrhundert“ bei zahlreichen Käufern quasi in der Anfangsphase der Nutzung, da kündigt sich bereits dessen Nachfolger, der im Frühherbst dieses Jahres erscheinen soll, an. Die zurückliegenden Feiertage wurden nämlich genutzt, um besagte Ausgabe unter dem Titel „Artern im Jahrzehnt nach der Wende“ voranzubringen. Am Layout wird sich gegenüber dessen Vorgängern nichts ändern, allein werden dort 32 noch nie veröffentliche Aufnahmen aus den 1990er Jahren publiziert, wobei erneut auf Fotos zurückgegriffen worden ist, die Ehrenbürger Walter-Wilhelm Funcke aus Einbeck vor rund 30 Jahren gemacht hat. - Folgende Motive wurden für den Hauptteil ausgesucht, hier in chronologischer Reihenfolge: Straße der Jugend, Solsteg, Saline, Domäne, Feuerwehr, Tränkstraße, Blick vom Rathaus, Mühle, unterer Boulevard, Leipziger Straße, Harzstraße, Salzdamm, Engel-Apotheke, untere Ritterstraße, Oberer Hof, Borlach-Schule, Domäne, Herrnstraße, Ritterstraße, Geschwister-Scholl-Platz, Brauerei, Königstuhl und mittlere Ritterstraße. Von der Titelseite grüßt der Arterner Bahnhof (unser Bild). - Im Lauf der nächsten acht Monate wird hier vom Fortschritt der Herstellung des (N)Ostalgie-Kalenders „Artern im Jahrzehnt nach der Wende“ berichtet. Als Verkaufstermine werden das Heimat-Shopping im September und der Zwiebelmarkt Anfang Oktober 2022 avisiert.

Dienstag, 18. Januar 2022
Das lange Wochenende nach dem Dreikönigstag wurde der Beziehungspflege zum befreundeten Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue“ dahingehend gewidmet, als für die nächste Ausgabe der „Heimatblätter“, die in einem Jahr erscheinen, bereits ein Textbeitrag vollendet worden ist. Diesmal wurde ein personengeschichtliches Thema aufgegriffen und nach einigen Monaten der Recherche final als „Biographisches über Karl Bernhard Bischoff (1807-1884) aus Niederröblingen, später Kirchenmusiker, Komponist und Musikerzieher zu Stargard sowie Vorkämpfer des Pommerschen Sängerbundes zu Papier gebracht. - Anhand seiner vier maßgeblichen Lebensmittelpunkte in der Helme-Aue, in Halle/S., in Berlin und Stargard im heute an die polnische Ostseeküste grenzenden Westpommern wurden der Lebensweg und das Werk von Karl Bernhard Bischoff skizzenhaft nachverfolgt. Die Abhandlung umfasst neun A4-Seiten und wird mit einigen Abbildungen illustriert, die teilweise noch aus der zweiten Heimat des Kantors, Komponisten und Musikdirektors in Stargard eruiert werden müssen. Ziel des Berichtes ist es, Karl Bernhard Bischoff aus der Vergessenheit in Niederröblingen (unser Bild zeigt die dortige Kirche St. Peter- und Paul als Postkartenmotiv) und der Goldenen Aue wieder etwas ins Licht rücken, verbunden mit der vagen Hoffnung, vielleicht einige seiner geistlichen Kompositionen hier öffentlich aufzuführen. - Und sogar bereits für die „Heimatblätter“ 2024 wurde ein vielversprechendes historisches Thema aus der Goldenen Aue entdeckt, das bislang hier wohl noch nicht publizistisch behandelt worden ist und insofern gern textlich aufgegriffen wird, wenn dies die Datenlage zulässt. Hierbei geht es um einen Auswanderer, der in Übersee als Instrumentenbauer und -händler bekannt geworden ist.