Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

CG 2-2018

Dienstag, 10. Juli 2018

Das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe 2/2018 der Zeitschrift „Computer-Genealogie“ (unser Bild) beinhaltet ein besonders interessantes und bedeutsames Themengebiet: historische Fotos in der Familienforschung, die in sechs Artikeln behandelt werden. Zunächst wird versucht, Möglichkeiten der zeitlichen und räumlichen Einordnung bzw. der Anlässe von Fotos zu erschließen, weiterhin die Identifizierung von Personen. Im zweiten Bericht werden Metadaten zu Bildern behandelt, d. h. die Verwendung von Bildunterschriften in bzw. auf Originaldokumenten. Anschließend wird sich der fachgerechten Digitalisierung von Fotos gewidmet. Es schließt sich ein Bericht über Bilder aus der Frühzeit der Fotografie an, während dessen dann über Optionen zur digitalen Bildbearbeitung bzw. Reparatur und Sanierung schadhafter Originalfotos berichtet wird bzw. hierzu wichtige Hinweise gegeben werden. – Diverse Kurzartikel bzw. Meldungen mit familiengeschichtlicher Relevanz schließen sich an, ehe über nützliche Software aus dem Bereich der Fotografie berichtet wird, z. B. um alte Bilder am Bildschirm zu reparieren bzw. die Beschriftung vornehmen zu können. Zur Suche nach dem „richtigen“ Genealogieprogramm werden dann wichtige Tipps gegeben, ehe weitere spannende Kurznachrichten das aktuelle Heft der „Computer-Genealogie“ beschließen. Aufgrund der äußerst nützlichen Hinweise und Ratschläge in diesem Heft zur fototechnischen und softwarebasierten Bearbeitung von Bildern soll besonders Heimat- und Familienforschern eben dieses Heft zwecks Erwerbs ans Herz gelegt werden (5 Euro, die sich lohnen)! Näheres wie immer auf der Homepage http://wiki-de.genealogy.net/Hauptseite. In der nächsten Ausgabe des Magazins im September wird dann auf alte Berufe in der Genealogie eingegangen.


Telefonbuch 1924

Dienstag, 3. Juli 2018

Letztes Wochenende auf dem Flohmarkt in Etzleben: Sonnenschein und stahlblauer Himmel lockten tausende Besucher in das schmucke Dorf an der Lossa, wo wohl über hundert Händler Nützliches und Nippes feilboten. Auf der Suche nach lokal- und regionalgeschichtlichem Material waren auch Vertreter des Heimatvereins ARATORA zugegen und wurden lange leider nicht fündig. Neben ein paar gängigen Ansichtskarten aus DDR-Zeiten waren nennenswerte Objekte nicht im Angebot. Zum Schluss erst kam der große Wurf: das „Amtliche Fernsprechbuch für den Oberpostdirektionsbezirk Halle (Saale)“. Die Schwarte vom April 1924 lässt detaillierte Einblicke in die damalige Versorgung mit Telefonanschlüssen zu, worunter auch jene der Stadt Artern und Umgebung vermerkt sind (unser Bild). Leider war das rare Buch nur als Anschauungsexemplar gedacht. Immerhin ließ es der Besitzer freundlicherweise zu, Fotos von den anderthalb Seiten mit Anschlüssen in Artern sowie u. a. in Edersleben, Borxleben, Gehofen und Ritteburg anzufertigen. Mit diesen Daten wird eine Lücke dahingehend geschlossen, dass zwar beim Verein etliche gedruckte Einwohnerbücher ab den späten 19. Jahrhundert vorliegen, allerdings alte Telefonbücher Mangelware sind. In einem nach der Sommerpause avisierten heimatgeschichtlichen Vortrag über eben diese Einwohner- und Adressbücher aus Artern wird diese Neuerwerbung von 1924 dann gleichfalls zu sehen sein. – Der Besuch in Etzleben war zudem erfolgreich, weil in der dortigen Kirche. St. Laurentius ein Kanzelaltar befindlich ist (ähnlich jenem in der Kirche St. Kilian in Schönfeld). Auch für diese spezielle Art historischer Innenbauten in Kirchen gibt es Forscher; einem solchen wurden Fotos davon für seine Unterlagen zugesandt. - In eigener Sache: Zweimal im Jahr, über Weihnachten und im Sommer, werden unsere aktuellen Meldungen von zwei auf eine pro Woche verkürzt. Mit dem Beginn der Ferien in Thüringen beginnt nun wieder diese etwas eingeschränkte Zeit auf unserer Homepage. Bis 10. August gibt es deshalb nur jeweils am Dienstag eine Meldung.


Zucherfabrik

Freitag, 29. Juni 2019

Die an dieser Stelle bereits kürzlich erwähnten, vor drei Wochen freundlicherweise als Schenkung zur Verfügung gestellten beiden Sammlungen mit historischen Fotografien aus Artern sind eine erneute Bereicherung unserer Vereinssammlung. Das ergab die zwischenzeitliche Sichtung der Abbildungen. Es handelt sich hierbei um rund achtzig Bilder mit diversen Motiven, überwiegend aus den 1920er bis 1940er Jahren. Das Gros bildet eine auf 1940/41 datierte Kollektion in Form einer Mappe mit unterschiedlichsten Darstellungen aus der Saline. Gezeigt wird u. a. das alte Salzwerk mit Altbauten, die dann sukzessive von den bis 1928 errichteten neuen Produktionsstätten abgelöst worden sind. Detailaufnahmen zeigen Einblicke in den Ablauf der Salzgewinnung, ebenso soziale Bereiche für die Arbeiter, weiterhin Außen- und Kuranlagen. – Die zweite Sammlung konzentriert sich auf den Festumzug zum Stadtjahr 1929 mit einzelnen Bildern der verschiedenen Motivgruppen, alle jeweils von der unteren Wasserstraße aufgenommen. Auf weiteren Fotos sind einige schöne Ansichten von Straßen zu sehen, wobei jenes (bislang unbekannte) Foto der im April 1945 gesprengten Brücke über den Mühlgraben am seltensten ist und sicherlich Einzug hält in die Buchfortsetzung von „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss“. Zudem herausstechend ist die Aufnahme des preußischen Kronprinzen während seines Besuches in Artern aus Anlass der Weihe des Kriegerdenkmals auf dem Bismarckplatz 1925. Diese sowie weitere Neuerwerbung könnten ab Frühherbst 2018 in öffentlichen Präsentationen vorgestellt werden. Als hier beigefügtes Bild aus den angesprochenen Sammlungen wird die Zuckerfabrik Artern im Jahr 1962 gezeigt. – In diesem Zusammenhang äußerst erfreulich ist die Überlassung einer weiteren, sehr schönen Sammlung mit alten Arterner Ansichten, die erst vor zwei Tagen zur Digitalisierung an den Heimatverein ARATORA ausgeliehen worden ist. Es handelt sich hierbei um mehr als fünfzig Bilder aus den 1960/70er Jahren mit teils eher selten fotografierten Motiven. Vorausschauend auf das kommende Jahr könnte eben diese attraktive DDR-Sammlung zu einem Großteil in das bereits in Arbeit befindliche Buch „Damals in Artern“ als attraktive Bebilderung herhalten. Besagte Veröffentlichung soll möglichst 2019 als dritte Ausgabe unserer kleinen Bildbandserie erscheinen.


AWG Weinberg

Dienstag, 26. Juni 2018

Die letzte öffentliche Veranstaltung des Heimatvereins ARATORA vor den Sommerferien erbrachte zunächst eine erfreuliche Publikumsresonanz: An die fünfzig Besucher fanden sich am vorigen Donnerstag im evangelischen Gemeindezentrum in der Harzstraße ein, um eine Bilderpräsentation aus der Chronik des Wohnbezirks IV in Artern miterleben zu dürfen. Wie angekündigt, wurden die Gäste aktiv in die Vorstellung einbezogen und durften ihre Kommentare bzw. Erinnerungen kundtun. Dies sorgte für lockere Stimmung, angenehme Atmosphäre und brachte mitunter auch Heiterkeit und Lacher mit sich. Gemeinsam schwelgte man in Erinnerungen aus den 1960er bis 1980er Jahren und verglich damalige Ansichten mental mit aktuellen Bildern. Unser Bild z. B. zeigt Bauarbeiten zur Errichtung der Wohnblöcke in der Karl-Liebknecht-Straße um 1960. Trotz der für einen Vortrag sehr hohen Anzahl von 320 gezeigten Fotos ließen Interesse und Konzentration bis zum Schluss, nach anderthalb Stunden Präsentation, nicht nach. Ebenso positiv war danach die Spendenbereitschaft zugunsten der Sanierung der Orgel in der Marienkirche, für die ein erfreuliches Sümmchen zusammenkam! Ebenso war das Interesse an unserer Neuveröffentlichung „Alt-Artern in Bildern“ hoch. – Eine weitere derartige Bildervorstellung ist für den Tag des offenen Denkmals geplant, wenn erstmals die Sammlung mit Arterner Motiven von Ehrenbürger Walter-Wilhelm Funcke aus Einbeck vorgestellt wird. Aufgrund des enormen Umfangs dieser Kollektion aus den frühen 1990erJahren wird es voraussichtlich zwei Veranstaltungen geben, nach jetzigen Sachstand am 6. und 9. September 2018. Näheres nach Absprachen mit der Stadtverwaltung und der Pfarrei demnächst hier.


Vortrag

Freitag, 22. Juni 2018

1543: Was für ein Jahr vor 475 Jahren! In Artern hielt die Reformation Einzug – zeitlich recht spät und auch der Angepasstheit der jungen Grafen von Mansfeld an die allgemeine Entwicklung geschuldet, da doch deren Vorregenten das Luthertum noch aufs heftigste bekämpft hatten. – Nachdem die vergangenen zehn Jahre landauf, landab dem Reformator nebst Personen aus dessen Dunstkreis mit der Luther-Dekade und tausenden Veranstaltungen gehuldigt worden war, tat es gut, am Donnerstag vergangener Woche Details aus der lokalen und regionalen Geschichte erfahren zu dürfen. Referent Dr. Axel Römer aus Pulheim, ein gebürtiger Arterner, widmet sich bereits seit vielen Jahren der Zeit der Reformation in unserer Heimat und offenbarte den mehr als vierzig Besuchern in der Schönfelder Kirche das genannte Jahr als religionsgeschichtlich bedeutsam für unseren Teil der damaligen Grafschaft Mansfeld. Dieses Datum machte er rechnerisch fest an diversen Dokumenten bzw. Recherchen über das Wirken von evangelischen Pfarrern in dieser Zeit. Mit Beispielen aus seinen sehr tiefgründigen Forschungen fixierte er die Einführung von Luthers Glaubenslehre besonders an den damaligen „kleinen Leuten“, um dann auf die geistlichen Würdenträger vor Ort einzugehen. Es kristallisierte sich heraus, dass die frühere Reformationszeit keineswegs geradlinig verlief, sondern zahlreiche innerkirchliche Probleme sowie persönliche Dissonanzen zu bewältigen waren. Klar, dass in einer guten Stunde Referat die vielfältigen Studien von Dr. Römer nicht ansatzweise zur Sprachen kommen konnten, und doch waren die Besucher dankbar, die Reformationszeit einmal so informativ aus lokaler Sicht präsentiert bekommen zu haben. Organist Peter Telschow intonierte aus gegebenem Anlass zwei Versionen von „Ein feste Burg ist unser Gott“, und die Gäste sangen gern mit. – Im Anschluss gab’s Getränke und Imbiss, ehe die Zeit mit Gesprächen und Blättern in mitgebrachten Büchern wie im Fluge verging. Bleibt zu hoffen, dass sich in 25 Jahren noch jemand an diesen Abend und die damit verbundene Mitteilung des Jahres 1543 als Beginn der Lutherzeit in Artern und Schönfeld erinnert und dann vielleicht mit einer ähnlichen Veranstaltung das 500. Jubiläum von Luthers Lehre hier gewürdigt wird. – Unser Bild zeigt den Referenten und Organisatorin Ursula Telschow aus Schönfeld in der Kirche St. Kilian, dahinter der Abendmahlskelch von 1550 mit dem Koalitionswappen der Häuser von Mansfeld und von Solms, den Pastorin Lena Burghardt als zeitgenössisches Objekt eigens aus der Marienkirche Artern mitgebracht hatte. Auch die vom Heimatverein ARATORA zuvor zur umfänglichen Sanierung gegebene Kirchen-Agenda aus Artern von 1570 konnte als bedeutendes Druckwerk betrachtet werden. Axel Römer hat dazu sogar seine ganz eigene Theorie und spekulierte aufgrund von handschriftlichen Notizen in diesem Buch, ob dieses nicht sogar als zuvor Schönfelder Kirchen-Agenda anzusprechen sei, ehe sie nach Artern kam. Wer weiß das schon, oder besser: Gott sei Dank, denn auch deswegen gibt es am Thema der lokalen Auswirkungen der Reformation auch künftig noch zu forschen.


Subbotnik

Dienstag, 19. Juni 2018

In eine nicht allzu ferne Vergangenheit führt der nächste Vortrag des Heimatvereins ARATORA an diesem Donnerstag, 21. Juni 2018 um 18.30 Uhr im Gemeinderaum der evangelischen Kirche in Artern, Harzstraße 16 (ehemaliges Kirchenverwaltungsamt). Hierzu wird besonders herzlich eingeladen. Im Mittelpunkt stehen über 300 Aufnahmen aus den 1970er und 1980er Jahren, die fast ausschließlich den damaligen Wohnbezirk IV und etliche seiner Bewohner sowie Arbeiten im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) zeigen (unser Bild zeigt Reinigungsarbeiten am Goetheplatz). Der angekündigte Vortrag wird deshalb auch keine Präsentation im klassischen Sinne sein, vielmehr werden die Besucher diesmal gebeten, die gezeigten Fotos (möglichst kurz) zu kommentieren. Zu sehen werden u. a. sein: Weinberg, Franz-Schubert-Straße, der „legendäre“ Konsum in der Karl-Liebknecht-Straße, die Schillerstraße, Siedlung, der Goethe- und Pestalozziplatz, Lindenstraße, Puschkinstraße u. a., zudem diverse Arbeitseinsätze und Subbotniks sowie sicherlich längst vergessene Details aus diesen Straßen zu später DDR-Zeit. Eintritt wird nicht erhoben, um Spenden zur Wiederherstellung der Orgel-Statik in der Kirche wird herzlich gebeten!


Signatur

Freitag, 15. Juni 2018

Das Anfang dieses Jahres erworbene Gemälde „Die Unstrut bei Artern“ von 1944 (siehe aktuelle Meldung vom 2. Februar 2018) befindet sich nicht mehr beim Heimatverein ARATORA! Der Grund hierfür war aber völlig beabsichtigt: Das 109 x 87 Zentimeter messende Bild, bis vor kurzem in Familienbesitz in Jena gewesen, wird nämlich demnächst neugerahmt und ist sich deshalb seit vergangener Woche in einer Fachwerkstatt in Sondershausen. Wenn die Vorschläge für die neue Rahmung vorliegen, kann die Arbeit dort beginnen. Favorisiert wird Braun als Farbe, bislang hatte das Bild einen schwarzen Rahmen mit Silberstreif. Zuvor aber wird das Ölgemälde noch einer Reinigung unterzogen, soweit das eben möglich ist. Mit dieser Maßnahme soll das bereits leicht verblasste Bild aufgehellt und dessen Oberfläche von binnen weit mehr als sieben Jahrzehnte angesammeltem Staub, Rauch und Ofenqualm befreit werden. Wenn das Gemälde fertig ist, wird es vorübergehend öffentlich präsentiert. Bis dahin kann auch über den Ort einer späteren dauerhaften Präsenz nachgedacht werden. – Mit dem Aufkauf sowie der bevorstehenden Werterhaltung wurde ein bislang unbekanntes und heimatgeschichtlich wertvolles Dokument aus der Geschichte Arterns und der Unstrut für die Zukunft erhalten! Zudem steht auch eine umfangreichere  Vorstellung in einer Publikation bevor. In dem in Arbeit befindlichen Nachfolgeband von „Die Unstrut - Geschichte(n) vom Fluss zwischen der Sachsenburger Pforte und dem Wendelstein“ wird ein Foto sowie ein beschreibender Text veröffentlicht. – Unser Bild zeigt ein wichtiges Detail auf dem Gemälde „Die Unstrut bei Artern“: die Signatur „EE“ für Ewald Engelhardt“ als Maler mit einer „44“ für 1944, dem Jahr der Herstellung des Bildes.


Vereinsfest 2018

Dienstag, 12. Juni 2018

Das Fest der Vereine im Sole-Schwimmbad am vergangenen Sonnabend war trotz des heißen Wetters aus Sicht des Heimatvereins ARATORA abermals eine besonders erfolgreiche Veranstaltung! Nachdem tags zuvor der neue Bildband „Alt-Artern in Bildern – Die Fotosammlung des Schlossermeisters Hans Burghardt (1897-1970)“ seitens der Buchbinderei ausgeliefert worden war, ließen die Interessenten nicht lange auf sich warten (unser Bild)! Die sehr gute Frequentierung unseres Standes sowie die durchweg positiven Äußerungen zeigten an, dass auch dieses Buch wieder Freunde finden wird. Im Durchschnitt wurden am letzten Samstag alle 4,5 Minuten ein Bildband veräußert! (Mit Stand von gestern 12.00 Uhr waren es sogar bereits sage und schreibe vierzig Prozent der Gesamtauflage, die dank des „Guten Buches“ in Artern verkauft worden sind!) Am Rand des Vereinsfestes gab es erneut aufschlussreiche Gespräche, und als erfreulicher Nebeneffekt erfuhr die Bildersammlung unseres Archivs ansehnlichen Zuwachs: Zwei Bürger gaben Dutzende historischer Fotos mit schönen Arterner Ansichten aus den 1920er bis 1960er Jahren ab. Ebenso wurde für die Sanierung des Versteinerten Baumes an der Veitskirche gespendet. Dafür unser ganz herzlicher Dank, ebenso für diesbezügliche Vorankündigungen zur Überlassungen von weiteren Dokumenten aus der Vergangenheit Arterns. – Abschließend, der mehrfach geäußerten Nachfrage wegen: Ein dritter und voraussichtlich auf absehbare Zeit hin letzter Teil der Bildbandserie wird bereits mental, aber auch schon tätig vorbereitet. Dessen Arbeitstitel lautet „Damals in Artern“ und wird sich diesmal voraussichtlich aus zwei bis drei Privatsammlungen mit alten Bildern zusammensetzen. Kern werden Arterner Fotos aus den 1930er Jahren sein, die uns im vorigen Jahr aus Sangerhausen zur Verfügung gestellt worden waren. Jedoch ist eine Publikation in 2018 unwahrscheinlich, zumal Anfang Oktober noch der (N)Ostalgie-Kalender für 2019 veröffentlicht wird. Realistisch für Teil 3 der Bildband-Serie ist der Sommer 2019.


Siegel 1928

Freitag, 8. Juni 2018

Eine Buchveröffentlichung sowie ein historisches Referat stehen dieser Tage als öffentlichkeitswirksame Termine an. Auf beide soll nachstehend kurz hingewiesen werden: Nachdem der im Vorjahr publizierte Bildband „Alte Heimat Artern“ zwischenzeitlich beinahe ausverkauft ist, wird die nächste Veröffentlichung des Heimatvereins ARATORA am morgigen Sonnabend anlässlich des Tages der Vereine ab 14 Uhr im Arterner Sole-Schwimmbad angeboten: „Alt-Artern in Bildern – Die Fotosammlung des Schlossermeisters Hans Burghardt (1897-1970)“. In Aufmachung, Layout und Umfang wurde dieser Bildband jenem von 2017 fast vollständig angeglichen, sodass quasi eine Fortsetzung desselben vorliegt. Die dafür genutzten 124 historischen Fotos auf 128 Seiten sind erst vor kurzer Zeit als Schenkung überlassen worden und stellen ebenfalls wichtige Dokumente der Stadtentwicklung seit den 1880er Jahren dar. Viele der attraktiven Aufnahmen hatten zudem den Vorzug, dass sie in den originalen Fotoalben teils mit datierten Bildunterschriften versehen worden sind. Nicht wenige eben dieser Bilder mit Arterner Ansichten waren in der Ortsgeschichtsforschung bislang völlig unbekannt und werden somit erstmals veröffentlicht! Ab Montag, 11. Juni wird das Buch, das mit einer Auflage von lediglich 300 Exemplaren erscheint, auch im „Guten Buch“ Artern sowie beim Heimatverein ARATORA erhältlich sein. Der Preis beträgt 12,00 Euro. – Zum Vortrag: Als eines seiner Hauptpunkte lokal- und regionalhistorischer Forschungen hat sich unserer Vereinsmitglied Dr. Axel Römer schon seit Jahren verschiedensten Aspekten der Reformationszeit in Artern und Schönfeld angenommen. Diese werden nun in einem Vortrag präsentiert. Hierzu wird herzlich wie folgt eingeladen: Donnerstag, 14. Juni 2018 um 19.00 Uhr in der Kirche St. Kilian in Schönfeld. Im Fokus der Präsentation stehen dann seine Forschungen um Geschehnisse und Abläufe, die in genanntem Zusammenhang in obigen Ortschaften relevant waren. Anhand ausgewählter Themen werden die damaligen, großen kirchlichen und kirchenpolitischen Umwälzung auf die kommunale Eben herunter gebrochen und somit Luthers Wirken und Werk sowie damit verbundene Details auf der Ebene der Städte und Dörfer nahegebracht. Dabei wird Dr. Axel Römer seine Forschungsergebnisse in gewohnt populärer und fesselnder Art und Weise vortragen. Besonders an der Heimatgeschichte Interessierte dürften von den anspruchsvollen und detaillierten Ausführungen des Referenten profitieren. – Unser Bild zeigt ein historisches, allerdings viel jüngeres Dokument aus Schönfeld: ein Siegelabdruck von 1928.


Kyffhäuser in Wolken

Dienstag, 5. Juni 2018

Mykologie ist die Wissenschaft von den Pilzen und beschäftigt sich mit der Erforschung dieser Lebewesen aus dem dritten Reich eurakyotischer Geschöpfe neben Tiere und Pflanzen. Eine Sage aus dem alten Griechenland will, dass der Held Perseus die Stadt Mykene an eben jener Stelle gründete und benannte, wo er sich mit Wasser erfrischte, das sich im Hut eines Pilzes gesammelt hatte. Nicht ganz so weit weg führt unsere heutige aktuelle Meldung, in der wird um Mithilfe gebeten. – Am Wochenende erhielt der Heimatverein ARATORA eine Anfrage, die Unterstützung für eine geplante Fachveröffentlichung betreffend. Diese soll die schon angesprochene Pilzkunde zum Inhalt haben, speziell deren Vertreter in Sachsen-Anhalt. Da der Kreis Artern seit 1952 gleichfalls zum Bezirk Halle/S. gehörte, wird dieser ebenfalls in die avisierte Publikation Einzug halten. Im Kern sollen dort Personen vorgestellt werden, die ehrenamtlich bzw. auf Amateurbasis in der Pilzkunde tätig waren. Im Kyffhäuser-Raum war der Pilzsachverständige Kurt Engelmann aus Bad Frankenhausen eine dieser Koryphäen. Während dessen Leben und Wirken gut dokumentiert sind, ist das bei dem ebenfalls schon verstorbenen Otto Sieber aus Artern nicht der Fall. Viele erinnern sich noch an seine Pilzberatungs- und Verkaufsstelle in der damaligen Ernst-Thälmann-Straße 19 neben Krügers, und manchen hat er auch mit zur Pilzsuche ins Kyffhäuser-Gebirge genommen. – Zur Unterstützung der angesprochenen Veröffentlichung wird hiermit um Mithilfe gebeten, besonders Daten zur Erstellung einer Biografie von Otto Sieber betreffend. Für die, die ihn kannten, war er schon vom Äußeren her eine auffällige Erscheinung: wald- und wiesenrelevante Kleidung, Rucksack, Zigarette im Mundwinkel und sonnengebräunte Lederhaut. Ebenso von Interesse: wo befanden sich zu DDR-Zeiten weitere Pilzberatungsstellen? Vielleicht gibt es sogar noch andere Pilzfreunde, die sich über die Suche für den eigenen Verzehr hinaus in der Mykologie und der Pilzberatung verdient gemacht haben. Relevant wären neben dem Altkreis Artern in der weiteren Nachbarschaft die Altkreise Sangerhausen, Eisleben Querfurt und Nebra. – Unser Bild zeigt den Blick vom Arterner Weinberg zum hier mit in Wolken eingehüllten Kyffhäuser am 27. November 2016.


Provinzstein Reindorfer Straße

Freitag, 1. Juni 2018

Die Instandsetzung bzw. Wiedererrichtung von inzwischen fünf historischen Kleindenkmalen in Artern seit Frühjahr 2015 ist auch über die Grenzen unserer Stadt hinaus nicht unbemerkt geblieben, wurde sogar teilweise sehr interessiert und aufmerksam verfolgt: von Heimatfreunden und Fachleuten! Wer den noch bis vor kurzem jeweils sehr bemitleidenswerten Zustand des Luther-, Friedens- und Wappensteins, zudem des „Provinzsteins“ in Erinnerung hat, kann die nunmehr umgesetzten erhaltungstechnischen Maßnahmen zumindest optisch einschätzen, auch ohne die dafür getätigten, nicht unerheblichen Kosten zu kennen. Als aktuelle Sammelaktion wird versucht, Mittel für die Sanierung des „Versteinerten Baums“ an der Veitskirche und eine Gedenktafel am Friedhof zu erschließen. Nicht vergessen werden darf, dass ungefähr zeitgleich auch hinsichtlich der Sanierung einmaliger Bücher aus dem Arterner Kirchenarchiv beträchtliche Summen seitens des Heimatvereins ARATORA aufgewendet worden sind! – Eine überregionale Würdigung eines Teils dieser ehrenamtlichen Arbeit wird im zweiten Halbjahr 2018 in einer Fachzeitschrift erfolgen: im Meilensteinjournal der Forschungsgruppe Meilensteine e.V., deren Mitglieder sich der Erforschung und dem Erhalt von Denkmalen der Verkehrs-, Post-, Straßen- und Vermessungsgeschichte widmen. Im Fokus der nächsten Ausgabe wird auch die Sanierung und Aufstellung des „Provinzsteins“ in der Sangerhäuser Straße stehen, weiterhin die Neusetzung eines identischen Denksteins in der Reinsdorfer Straße (unser Bild). Diese „Provinzsteine“ sind Denkmale der preußischen Straßengeschichte und hier verknüpft mit der Errichtung der Chaussee von Sangerhausen nach Kindelbrück seit 1830. Die jeweiligen Inschriften „Stadt Artern“ und „Provinz“ markieren damals festgelegte Fixpunkte, ab denen die Zuständigkeiten bei der Straßenbewirtschaftung usw. festgelegt worden sind; die Steine definieren also keine Ortseingänge, wie oft fälschlich angenommen wird. – In dieser Woche wurde der für das angesprochene Magazin zu veröffentlichende Text abgestimmt, weiterhin die Bebilderung im Meilenstein-Journal besprochen. Interessierte können sich gern unter https://forschungsgruppe-meilensteine.de/ informieren.


Pforte Friedhof

Dienstag, 29. Mai 2018

Der sukzessive Niedergang der Sepulkral-Kultur in Deutschland hat längst auch auf dem flachen Lande Einzug gehalten: grüne Wiesen statt Grabstätten, bestenfalls Namenstäfelchen ohne Lebensdaten statt Grabsteine usw. Auch der Arterner Friedhof wird von dieser Anonymisierung und Simplifizierung der Begräbnis-, Trauer- und Erinnerungskultur nicht verschont. Noch in den 1920er Jahren als einer der schönsten Friedhöfe Deutschlands gelobt, wird dessen Belegung in den Revieren sukzessive ausgedünnt, wovon z. B. stetig anwachsende Rasenflächen künden. – Nur wenig bekannt ist, wem die Arterner ihren Friedhof verdanken und welche Geschichte sich mit dem Gelände verbindet: Aus der Not heraus, weil die Kapazitäten des alten Gottesackers um die Veitskirche ausgeschöpft waren, hatte sich 1828, nicht ohne Vorwissen des Magistrats, der hiesige Superintendent Christian Sebald Schiller (1766-1842) an den preußischen Monarchen gewandt um, „der Stadt Artern einen schicklichen und hinreichenden Erdraum zu einem neuen Gottesacker allergnädigst und huldreich als Geschenk zu gewähren“. Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) überließ daraufhin die östliche Hälfte des Salztals zur Schaffung eines neuen Friedhofs, dessen Weihe nach Umgestaltung des Geländes am 9. Juni 1833 feierlich und dankbar vollzogen worden ist. Die erste Beerdigung fand lt. Kirchenbuch bereits zwei Tage zuvor statt. Einige Grabdenkmale aus der Frühzeit des Arterner Friedhofes sind noch erhalten. – In seinem Bericht über diese Friedhofsweihe sprach Sup. Schiller den innigen Wunsch aus: „Möchte doch eine Gedenktafel in dem inneren Raume des neuen Gottesackers auch den Nachkommen verkündigen, daß Arterns Bewohner diesen Friedhof dem Könige Friedrich Wilhelm III. verdanken!“ – Dass dieses löbliche Ansinnen des Gottesmannes bislang nicht umgesetzt wurde ist bekannt! Deshalb wird nun, 185 Jahre später, durch den Heimatverein ARATORA geprüft, ob und wo eine solche Tafel im Eingangsbereich angebracht werden könnte. Ein Vorschlag für die Textgestaltung wurde bereits erarbeitet. Vorbehaltlich der Möglichkeiten der Finanzierung sowie der Dauer der Herstellung könnte vielleicht schon in diesem Herbst das Erinnerungsmal montiert werden. – Unser Bild zeigt die Pforte zum Arterner Friedhof aus den 1930er Jahren. Dieses Foto ist auch im neuen Bildband „Alt-Artern in Bildern“, der am 9. Juni 2018 erscheint, veröffentlich.


Hämmer

Freitag, 25. Mai 2018

Der 25. Deutsche Mühlentag am vergangenen Pfingstmontag war mit einer ganztägigen Tour zu Mühlen der Region zeitlich und inhaltlich bestens ausgefüllt. Ziele waren die Kupferhütte in Bottendorf an der Unstrut, die Klostermühle Mönchpfiffel an der Rohne, die Gutsmühle in Oberröblingen/Helme und die Obermühle in Edersleben. Diese Objekte waren nicht ohne Bedacht ausgewählt worden, schließlich wird auch das Mühlenwesen in der Fortsetzung von „Die Unstrut - Geschichte(n) vom Fluss zwischen der Sachsenburger Pforte und dem Wendelstein“ im Brennpunkt weiterer historischer Betrachtungen stehen. Derzeit wird wieder in jeder freien Minute am Manuskript gearbeitet! Die teils umfangreichen und zeitraubenden Recherchen zuvor sind bereits für zwei Drittel der Texte abgeschlossen, das sind 80 Artikel von geplanten 120, vielleicht sogar 130 Aufsätzen zur Unstrut-Geschichte zwischen 1750 und 1950. – In erwähnten vier Mühlen fanden sich denn auch zahlreiche historische Gegenstände, Akten sowie Hinweise, die als Motive bzw. Anregungen für weitere Forschungsarbeit genutzt werden, wobei besonders ausgestellte „Kleinteile“ zur Illustration dienen könnten. Zahlreiche, auch dem neuen Buch nützliche Gespräche und Erkenntnisse kamen hinzu. Auf der Besuchstour wurde sogar eine „verschärfte“ Erinnerung ausgesprochen, einen längst versprochenen und noch immer nicht wahrgenommenen Termin zwecks Abholung historischer Fotos mit Flussmotiven nachzuholen (Auch hierdurch, und das ist bei weitem kein Einzelfall, wird das weiterhin hohe Interesse am Thema „Unstrut“ sinnfällig dokumentiert). Erfreulich zudem: In der Kupferhütte Bottendorf ist die farbige Kopie eines großen handgezeichneten Situationsplans von dort bis nach Roßleben publikumswirksam in die Ausstellung integriert worden. Dieses Objekt stammt aus dem Archiv des Heimatvereins ARATORA und zeugt gleichfalls von der Nützlichkeit gegenseitiger Hilfe bei der Heimatforschung! Nicht zuletzt ist die Übergabe eines Buches (Privatdruck) zur regionalen Zuckerfabrikgeschichte angekündigt worden. – Unser Bild zeigt diverse Hämmer zum Schärfen von Mühlsteinen, ausgestellt in der Mühle zu Mönchpfiffel.


Unterhof Keßler

Dienstag, 22. Mai 2018

Der Name Keßler verbindet sich in der Geschichte Arterns vor allem mit der Bewirtschaftung des Unteren Hofes in der Ritterstraße (unser Bild). An der Ostseite des alten Guthauses kündet noch immer das Familienwappen über der Eingangstür von dieser Zeit (18./19. Jahrhundert). Der bekannteste Namensträger der Familie war allerdings kein Landwirt, sondern arbeitete im Montanwesen: Der Sohn von Johann Christoph Keßler, Gutsbesitzer und Domänenpächter in Artern, Johann Gottfried Keßler (1854-1830), der zuvor als Rentamtmann in Clingen und danach als Bergwerks- und Kommissionsassessor in Mägdesprung (Anhalt-Bernburg) tätig war. Trotz relativer geografischer Distanz zwischen dem Harz und unserer Region verbindet sich mit dem späteren Bau- und Bergrat ein wichtiges Bauwerk im Bereich der Hainleite. Dieses Faktum war bislang hier nicht bekannt und wurde erst im vergangenen Monat während eines Vortrags im Rahmen des 13. Tages der Heimatgeschichte im Kyffhäuserkreis von Dr. Ulrich Hahnemann, Leiter des Regionalmuseums Bad Frankenhausen, im dortigen Festsaal mitgeteilt. Demnach war es Johann Gottfried Keßler, unter dessen Ägide der im Mittelalter von Mönchen (wahrscheinlich Benediktiner des Klosters Göllingen) angelegte, unterirdische Verlauf der Kleinen Wipper unter dem Hanfenberg eine neuzeitliche Ausmauerung erhielt. Der wohl um 1200 künstlich angelegte Verlauf zwischen Göllingen und Bendeleben (Mönchstunnel) ist eines der wichtigsten Kulturdenkmäler unserer Region und zugleich ein Meisterwerk des Wasserbaus im Mittelalter! Bei 497,5 Meter findet sich die Jahreszahl 1804, die sehr wahrscheinlich mit dem neuzeitlichen Tunnelausbau mit Werkstein (1801-1804) in Verbindung zu bringen ist. Der Ex-Arterner Johann Gottfried Keßler war mit dem Entwurf und der Ausführung der Arbeiten beauftragt. Er wirkte damals als Bernburger Baurat in Harzgerode, drei Jahre später 1807, wurde er in den Ruhestand versetzt. – Da Johann Gottfried Keßler darüber hinaus an weiteren Bauobjekten tätig war und sich auch schriftstellerisch thematisch breitgefächert betätigte, wäre eine nähere biografische Beschäftigung mit ihm wünschenswert, natürlich auch im Kontext mit dem Wirken seiner Familie in der Landwirtschaft um Artern und anderswo, z. B. Schaafsdorf (Heygendorf), wo gleichfalls früher Keßlers ansässig war (allerdings mit anderem Familienwappen).


Kohlenbahn Feldweg

Freitag, 18. Mai 2018

Das kürzlich an dieser Stelle angekündigte, zur späteren Veröffentlichung vorgesehene historische Kompendium unter dem Titel „Braunkohlenbergbau am Hutdeckel während des 19. Jahrhunderts: Quellentextliche Beiträge zur Montangeschichte der südöstlichen Goldenen Aue“ ist bereits jetzt auf gewisse Resonanz gestoßen, die unterstreicht, dass der Altbergbau noch immer ein interessierendes Thema besonders in Artern, Voigtstedt, Edersleben, Borxleben und Kachstedt ist. Trotz der selbstauferlegten Einschränkung, in der vorläufig beendeten Zusammenstellung lediglich historische Nachrichten aus gedruckten Quellen (immerhin eine Auswahl aus Dutzenden Büchern, Zeitschriften und Zeitungen) verwertet zu haben, wird der Erkenntnisgewinnung für die Leser doch nicht unerheblich sein. Vor allem soll „Braunkohlenbergbau am Hutdeckel“ aber anreizen, noch tiefer in die Geschichte einzutauchen und diesbezüglich sehr vielversprechende Akten in Archiven, z. B. in Berlin und Merseburg, auszuwerten! – Wie sich diese quellentextlichen Darstellungen zur Geologie, Paläobotanik, zur Auffindung und dem Abbau der Lagerstätten sowie dem Abtransport und der Verwertung der Kohlen dann voraussichtlich in den „Heimatblättern“ für 2019 und 2020 des Heimat- und Geschichtsvereins Goldene Aue lesen werden, soll nachstehend mit einem Auszug aus einer fast 160 Jahre alten Darstellung mit erdgeschichtlichem Schwerpunkt exemplarisch mitgeteilt werden:  „Von dieser Mulde [mit Braunkohlenlager bei Edersleben] wenig entfernt, aber mit derselben kaum in irgend welchem Zusammenhange stehend, findet sich in der Nähe von Voigtstedt eine andere ziemlich beschränkte Ablagerung vor. In den mehr oder weniger tiefen, zum Theil sehr steil einsetzenden Vertiefungen des aus buntem Sandstein bestehenden Grundgebirges, welche zunächst mit einem äusserst glimmerreichen bräunlichen Formsande ausgefüllt sind, ist ein ½ bis 6 Ltr. mächtiges Kohlenflötz unregelmässig eingelagert. Dasselbe führt eine erdige formbare Kohle, die nur im Tiefsten der Mulde etwas stückhaltig, je weiter nach oben aber klar und sandig ist, häufig von tauben Mitteln, sogenannten Aschenstreifen durchsetzt wird und sich ihres Schwefelkiesgehaltes wegen leicht erhitzt. Bedeckt wird dieses Flötz zunächst von einer jedoch nicht überall auftretenden Schicht bituminösen plastischen Thones von geringer Mächtigkeit und demnächst von einem sandigen Letten, der die Unterlage der aus Lehm und Sand bestehenden Diluvialmassen bildet. Die gesammte Mächtigkeit des Deckgebirges wechselt von 3 bis 12 Ltrn. [Lachtern]. Nur durch eine sattelförmige Erhebung des liegenden Sandes ist diese Voigtstedter Mulde von einer anderen, der sogenannten Havelsberger getrennt, deren ganze Ausdehnung man bis jetzt noch nicht kennen gelernt hat, deren Zusammensetzung indessen von der zuvor betrachteten Mulde im Wesentlichen nicht abweicht.“ – Bezüglich der Bebilderung des bislang knapp 50 A4-Seiten langen Berichts werden noch historische Fotos, besonders aus Voigtstedt, Edersleben, Borxleben und Kachstedt, gesucht. Wer kann helfen? – Unser Bild zeigt einen Feldweg nördlich von Borxleben, zuvor Damm der Kohlenbahn nach Artern.