Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Freitag, 1. November 2013

Heute in einer Woche darf der Heimatverein ARATORA den Autor und Liedermacher Reinhold Andert als Gast zu einer Buchlesung begrüßen. Am Freitag, 8. November ab 18.30 Uhr stellt der Berliner in der Arterner Volkshochschule, Puschkinstraße 58, sein soeben erschienenes Buch „Heilige Lanzen“ vor. Mit diesem Werk hat Andert seine Sachbuchtrilogie zur frühen Geschichte Mitteldeutschlands („Der Thüringer Königshort“ und „Der fränkische Reiter“) vollendet und dringt diesmal in die Zeit des Hochmittelalters vor, auch in die Region um den Kyffhäuser. Während seiner Recherchen zu diesem als auch den anderen beiden Büchern arbeitete der Autor erneut unkonventionell und kommt so zu recht verblüffenden Gedankengängen und nicht erwarteten Forschungsergebnissen. Zu einem daher bestimmt sehr interessanten und mehr als anregenden Abend lädt der Heimatverein ARATORA herzlich ein. Eintritt wird nicht erhoben!


Marke 1784

Dienstag, 29. Oktober 2013

Im Schuljahr 1999/2000 wurde in der gymnasialen Oberstufe das sog. Seminarfach verbindlich als neues Unterrichtsfach eingeführt, wobei Schüler eine umfangreiche monothematische Forschungsarbeit erstellen und zum Abschluss des Schuljahres präsentieren müssen. Auf Empfehlung des Kyffhäuser-Gymnasiums Bad Frankenhausen wandten sich Ende September drei Schülerinnen an den Heimatverein ARATORA und baten um Unterstützung bei ihrer Seminarfacharbeit über die Erfassung und Auswertung historischer Hochwasser an der Unstrut zwischen Sachsenburg und Artern. Bis Sommer 2014 wird der Arterner Heimatverein dieses Projekt der jungen Damen begleiten und Hilfestellung leisten bzw. sicherlich auch von den Erkenntnissen der Mädchen profitieren. Letzteres natürlich besonders im Hinblick auf das nächstjährige Buch „Die Unstrut – Ein Fluss und seine Geschichte(n)“. – In diesem Zusammenhang steht auch die erst kürzlich gemachte Auffindung des Standortes einer bislang der Forschung noch unbekannten Hochwassermarke in Oldisleben aus dem Jahr 1947. Zwar ist die kleine Erinnerungstafel zu diesem Flutereignis schon seit Jahren verschwunden, doch kann der Höchststand des Unstrutpegels im späten Winter 1947 immerhin anhand der noch vorhandenen Bohrungen zur Befestigung dieser Platte im Gestein des Hauses nachvollzogen werden, bzw. könnte eine noch erkennbare Kerbe im Sandstein als Gedankenstütze angesehen werden, die die Fluthöhe von damals markiert. Auch diese Marke wird erstmals im nächstjährigen Unstrutbuch vorgestellt. Nebenstehend zunächst die viel bekanntere Hochwassermarke von 1784 am ehemaligen Schafstall in der Klostergasse, Oldisleben. – Darüber hinaus konnten erst jüngst über den „Umweg“ Nordharz von ebendort etliche sehr schöne Aufnahmen von 1894, 1957 sowie aus Mitte der 1990er Jahre mit Unstrutmotiven um Oldisleben erlangt werden, so alter Flussverlauf, Baggerarbeiten für neues Unstrutbett, Wehr bei der Mühle, Brückenbau bzw. -sprengung, Thüringer Pforte und bäuerliches Leben an der Unstrut.


CG3-2013

Dienstag, 22. Oktober 2013

Mit dem aktuellen Heft 3/2013 (unser Bild) spricht die Zeitschrift „Computergenealogie“ ein besonders für aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stammende Familien wichtiges Thema an: Wie kann der Familienforscher in Deutschland heute die Geschichte seiner Vorfahren erkunden, die aus längst polnischen oder russischen Staatgebieten kommen? In der Rubrik WISSEN wird in den Kapiteln „Die Suche nach den Wurzeln im Osten“, „Die Ostprovinzen des Deutschen Reiches“, „Militärkirchenbücher (MKB) als Quelle für Familienforscher“ sowie „Die Namen der Ahnen“ entsprechenden Fragen nachgegangen. Auch unter dem Abschnittstitel INTERNATIONAL stehen Möglichkeiten der genealogischen Forschung beim polnischen Nachbarn zur Debatte, weiterhin werden online erreichbare Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen in Polen vorgestellt, nicht zuletzt die grenzübergreifende Forschung ohne Sprachbarrieren erklärt. – Ergänzt wird das erneut rundum gelungene Heft u. a. mit Artikeln über niederländische Gemeinden, das Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie, den Internationalen Suchdienst Bad Arolsen und einen Familiennamen-Atlas. – Zudem runden diverse wissenswerte Meldungen zur Genealogie, weiterhin Buch- und Softwarevorstellungen die neue Publikation ab. – Der letzte Familiengeschichtliche Abend in Artern fand am 26. September statt, war aber leider etwas dürftig besucht, was jedoch nicht von den online gestellten Anfragen zur historischen Familienkunde behauptet werden kann. Zwischenzeitlich hat Walter Kawe ein neues Namenregister der Zeitschriften ARATORA 1 bis 20 erstellt, deren Einzeljahrgänge jetzt in einer Gesamtdatei zusammengefasst worden sind. Interessenten können das kostenfreie Register als PDF bestellen; die Datei wird per Mail zugesandt.


Archiv Weidler

Dienstag, 15. Oktober 2013

Mit neuen Folgen aus der beliebten Reihe „Die Spur der Ahnen - Jede Familie hat ihr Geheimnis“ setzt der MDR morgen seine stets gut recherchierten und filmisch getreu umgesetzten Reportagen zur Familiengeschichte in Mitteldeutschland fort. Am Mittwoch, 16. Oktober 2013, 21.15 Uhr steht „Mein Vater, der Vertragsarbeiter“ im Mittelpunkt. Gemeint ist der Vater von Robert Merten aus Sondershausen, der aus Vietnam stammt und in der DDR zeitweise hier arbeitete. Nur mit einem Foto in der Hand sowie einer alten Adresse macht sich dessen 25jähriger Sohn zur Suche auf in das südostasiatische Land. – Eine Woche später, am Mittwoch, 23. Oktober 2013, 21.15 Uhr sollen dann angeblich adelige Vorfahren von Yvonne Frauenstein ermittelt werden. Immerhin wurde ihr eben diese Geschichte seit Kindertagen immer wieder erzählt. Waren die Vorfahren wirklich Burgherren von Frauenstein im Osterzgebirge? – Tragisch wird es am Mittwoch, 30. Oktober 2013 um 21.15 Uhr in „Verschleppt von Stalins Schergen“, wenn sich die Töchter von Gisela Wagner, geboren in Quedlinburg, auf die Spuren ihres Großvaters begeben, der 1938 als „westlicher Spion“ vom sowjetischen Geheimdienst GPU in Odessa verhaftet und nach Sibirien verschleppt worden ist. – Erneut verspricht die neue Staffel von „Die Spur der Ahnen“ Forscherinstinkt, Spannung und Dramatik. Daher seien nicht nur unseren Arterner Familienforschern und Geschichtsfreunden auch diese Folgen mit Robert Burdy und Martina Wermes wieder wärmstens an Herz gelegt! – Unser Bild zeigt die Titelseite des Archivs Weidler 1914 bis 1917 mit zahlreichen genealogischen Daten u. a. zu Arterner, Heldrunger und Kölledaer Vertretern dieser Familie. Der Heimatverein ARATORA verbindet mit der erfolgreichen MDR-Serie „Die Spur der Ahnen“ zudem die Hoffnung auf neue Mitstreiter in der lokalen und regionalen Familiengeschichtsforschung; voraussichtlich nächste Woche auch darüber mehr.


Ralf Koneckis

Dienstag, 8. Oktober 2012

Eine rundum gelungene 11. Tagung zur vorgeschichtlichen Himmelskunde mit sehr anspruchsvollen Vorträgen sowie hochinteressanten Gesprächen am Rande verlebte eine kleine engagierte Gruppe, bestehend aus an Vorzeitastronomie, Sternenkunde und Heimatgeschichte Interessierten aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und der Schweiz, vergangenes Wochenende in Sangerhausen. Unter bewährter Führung und Organisation von Archäoastronom, Buchautor und Ideengeber Ralf Koneckis-Bienias aus Dortmund (unser Bild) sowie dank tätiger Mithilfe der Volkshochschule Mansfeld-Südharz konnten die Besucher während zehn Vorträgen erneut spannende und das Blickfeld erweiternde Einblicke in Möglichkeiten prähistorischer Sternkunde auch in unserer Region gewinnen. Eine Kurzexkursion nach Einzingen (immerhin der Ort des Mittelpunkts der Welt bzw. der Erdachse!) bleibt trotz strömenden Regens schon durch die originelle Führung von Rudi Stöckel in bester Erinnerung. – Ohne lästigen Dauerregen hingegen fanden im Spengler-Museum sowie dem Scholl-Gymnasium die anspruchs- und gehaltvollen Referate äußert aufmerksame und dankbare Zuhörer. Ralf Koneckis führte zunächst durch die Mythenwelt der Rose in Märchen bzw. Sage und fand immer wieder Anknüpfungspunkte zur Astralgeschichte. Den Feldstecher als Rüstzeug auch für den Archäoastronomen erläuterte anschließend kenntnisreich Holger Filling. Sehr spannend erläuterte Walter Knaus dann Achsenausrichtungen von Kirchenschiffen nach astronomischen Aspekten, während Jürgen Sander auf sehr markante Kompassnadelabweichungen in vergangenen Zeiten bzw. deren Entstehung einging. Peter Stolzen präsentierte eigene Bilder der Kometen Hyakutake (1996) sowie Hale Bob (1997) – Himmelerscheinungen, die früher astralreligiös gedeutet worden sind. Marien-Erscheinungen als Lichtphänomene stellte Hans Pröpper vor und erläuterte u. a. die Entstehung des sogenannten Brockengespenstes sowie die Lichterscheinungen von Lourdes und Fatima. Einen thematisch und inhaltlich hervorragenden Vortrag gab Jürgen Sander mit seinen Erklärung und Begründungen zu astronomisch relevanten Häusernamen von 1670 in Wallhausen, während Spiritus rector Ralf Koneckis mit „Die Schwarze Madonna als Urpunkt des Himmels“ sowie Walter Knaus über Irrungen und Wirrungen in der Arbeit mit prähistorischer Kultstätten und Zeitmessungen einen würdigen Abschluss bildeten. – Der Kreis der Interessenten der 11. Tagung war überschaubar, hätte allerdings aufgrund qualitativ hochwertiger Vorträge bedeutend mehr Resonanz und Aufmerksamkeit verdient. Immerhin hat sich der Kern der „Altgedienten“ weiter gefestigt und wiederum neue Ideen und Ansätze gefunden, die Ur- und Frühgeschichte unserer Heimat aus etwas anderer Sicht zu betrachten. Ein sehr reichhaltiges Bücherangebot von Frank Schulte aus Sondershausen tat seinen Teil dazu!


Sachsenburgen

Dienstag, 1. Oktober 2013

Unerwartet erfreulichen Zuwachs für unsere Materialsammlung in Vorbereitung des Buches „Die Unstrut – Ein „Fluss und seine Geschichte(n)“ erhielt kürzlich der Heimatverein ARATORA aus Gorsleben. Heimatfreund Klaus la Baume, der bereits im Frühsommer die DVD „Heimatglocken“ für seine ortsgeschichtlichen Forschungen gegen eine Spende zugunsten des Arterner Luthersteines entgegennahm, hatte Wort gehalten und in seiner Sammlung relevante Abbildungen für obiges Buch herausgesucht. Insgesamt acht weitere schöne Illustrationen bereichern nunmehr unsere Unstrut-Bilderkollektion: Lithographie von Burg Wendelstein aus dem Jahr 1876 sowie sieben Abbildungen, die Sachsenburgen mit Unstrut darstellend. Ein besonderer historischer Leckerbissen, vermutlich noch vor 1900 aufgenommen, zeigt unterhalb der Hakenburg auf dem noch unbewaldeten Wächterberg zahlreiche Häuser der Gemeinde Sachsenburg, u. a. mit Fachwerk, die direkt an der Unstrut erbaut worden sind. Ein Gemälde stellt sogar den vormaligen Verlauf der Unstrutbrücke nach Sachsenburg nahe der alten Gastwirtschaft dar, deren Standort somit vom heutigen der Zwölfbogenbrücke erheblich abweicht. Ein weiteres Bild zeigt ein Gemälde von Wilhelm la Baume, das dieser nach einem Foto aus den 1930er Jahren gemalt hat – ganz "stilecht" mit Schafherde und Schäfer vor dem immer wieder herrlichen Sachsenburgen-Panorama (unser Bild).


Freitag, 27.09.2013

Bereits zum elften Male lädt der Archäoastronom Ralf Koneckis zur Sangerhäuser Tagung zur vorgeschichtlichen Himmelskunde ein, die am Freitag, 4. und Samstag, 5. Oktober 2013 im Spengler-Museum bzw. in der Aula der Berufsbildende Schulen Sangerhausen stattfindet. Auch das bevorstehende Kolloquium verspricht erneut sehr interessante und abwechslungsreiche Themen aus heimischer Frühgeschichte und Sternenkunde von der Steinzeit bis zum Mittelalter. Das Programm hierzu ist abrufbar unter http://www.vhs-sgh.de/?page_id=142. – Als längjährigen Freund des Heimatvereins ARATORA konnten dem Forscher aus Dortmund im Laufe des vergangenen Jahrzehnts schon zahlreiche Hinweise auf potentiell astronomisch relevante Objekte in der Region um Kyffhäuser, Südharz, Goldene Aue und Unstruttal mitgeteilt und somit dessen Arbeit maßgeblich unterstützt werden. Die bevorstehende Tagung zur vorgeschichtlichen Himmelskunde findet als Angebot der Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz statt und ist kostenpflichtig (20 Euro, für ARATORA-Mitglieder frei).


Broschüre Borlach

Dienstag, 24. September 2013

Über den Schwerpunkt Arterner Stadtgeschichte hinaus ist der Heimatverein ARATORA stets bemüht, Interessierte auch über Neuveröffentlichungen aus der regionalen Heimatforschung auf unserer Homepage in Kenntnis zu setzen. Eine solche betrifft Salinegründer Johann Gottfried Borlach, auch wenn deren Veröffentlichung bereits im Vorjahr erfolgte, die Kenntnis darüber aufgrund geographischer Entfernung uns jedoch erst jetzt erreichte (unser Bild). Autor Thomas Budde aus Bad Kösen widmet sich in seiner Broschüre „Auf den Spuren der Gebrüder Borlach“ Leben und Werk von Johann Gottfried (1687-1768) und Hermann Borlach (1695-1777), naheliegend aus lokalhistorischer Sicht mit Schwerpunkt Bad Kösen. Auf zwanzig Seiten und illustriert mit neun Abbildungen bzw. Faksimiles zeichnet der Verfasser Details zur Geschichte dieses kursächsischen Salzwerkes nach und würdigt das Engagement beider Borlachs. Zugleich gibt er weitere interessante Einzelheiten im Lebensgang dieser Salinenbauer preis. Besondere wichtig, auch für die Salinegeschichte Arterns, ist z. B. die Abbildung und Transkription der Bestallungsurkunde von 1723, in der Johann Gottfried Borlach den Auftrag erhält, in Kursachsen Salzwerke zu „entblößen“. Darüber hinaus können zahlreiche weitere historische Parallelen zur Stadt Artern und deren Saline gezogen werden. Eine hiermit gern ausgesprochene Empfehlung zum Besuch der in Bad Kösen zugänglichen Überbleibsel der Saline (Gradierwerk, Schachthaus, Kunstgestänge, Salinemuseum, wassertechnische Anlagen an der Saale usw.) ergänzen ohnehin die Kenntnis auch über die in Artern leider nicht mehr existenten Salzproduktionsstätten erheblich. Ein Blick auf die Homepage http://www.gradierwerk-bad-koesen.de sollte entsprechende Anregungen vielleicht für einen frühherbstlichen Ausflug geben; dort können auch obige Broschüre (soweit noch vorrätig) sowie weitere Veröffentlichungen zum sächsischen Salinewesen bestellt werden.


Freitag, 20. September 2013

Infolge Arbeithäufung und Indisposition haben die ursprünglich einmal pro Quartal avisierten Familiengeschichtlichen Abende in diesem Jahr leider nicht wie angedacht stattfinden können. Das heißt allerdings nicht, dass die lokale und regionale Forschungsarbeit auf der Strecke geblieben wäre, wohl aber die persönliche Kommunikation. Dies alsbald zu ändern und wieder in normale und somit produktive Bahnen zu lenken, lädt der Heimatverein ARATORA besonders herzlich zur nächsten Zusammenkunft heimischer Familienforscher, Geschichtsfreunde und Interessierter ein, die am kommenden Donnerstag, 26. September 2013 um 18.30 Uhr im Arterner Ratskeller stattfindet. Unser Treffen soll in erster Linie dem Material- und Gedankenaustausch dienen, weshalb diesmal auch keine Thematisierungen bzw. Vorträge mit Referenten vorbereitet worden sind. Es wird gebeten, Unterlagen und neuen Erkenntnisse zur heimischen Genealogie mitzubringen, außerdem möglichst Bilder und Unterlagen, die evtl. noch in das am Jahresende erscheinende Buch zur Geschichte der Arterner Saline einfließen könnten bzw. für das mittelfristig zur Veröffentlichung geplante Buch „Arterner Köpfe“ mit Abbildungen Arterner Bürger und Familien aus der Frühzeit der Fotografie bis ca. 1920.


Umschlagseite

Dienstag, 17. September 2013

Nicht nur der Blick in die Verkaufsregale der Konsumtempel macht es offenbar: Weihnachten steht vor der Tür. Und auch beim Heimatverein ARATORA sind gewissermaßen schon Weihnachtsvorbereitungen im Gange, denn in den vergangenen Wochen wurden sehr viel Zeit und Mühe in die Vorbereitung der Drucklegung des neuen Buch „Beiträge zur Geschichte der Saline Artern vom 15. Jahrhundert bis 1928“ investiert. Zwischenzeitlich wurde seitens der Druckerei Möbius in Artern ein Großteil des Layouts (unser Bild) fertig gestellt. Mehr als 110 Textseiten mit drei maßgeblichen historischen Aufsätzen zur Geschichte der Arterner Saline aus der Feder von Gustav Poppe (1868), Carl August Schröcker (1882) und Hermann Dänert (1928) werden durch insgesamt 200 historische Abbildungen visuell unterstützt. Diese wurden thematisch wie folgt gegliedert: Quelle und Solebach - Mühlgraben und Salzdamm - In der Saline - Park und Kuranlagen - Braunkohle am Hutdeckel. Die Texte sind in Originalschrift, also Fraktur, wiedergegeben, wobei sich deren Qualität trotz digitaler Nachbearbeitung an den vorliegenden Erstdrucken orientiert. – Das neue Buch mit Auflage von 300 Exemplaren wird zum Weihnachtsmarkt zu Anfang Dezember angeboten, sodass sich jeder Interessierte zum Fest ein ansprechendes und inhaltsreiches Geschenk zum fairen Preis gönnen kann, auswärtige Besteller erhalten den Sonderband per Post. Vorbestellungen aufgrund der relativ niedrigen Auflagenhöhe werden ab sofort gern entgegenkommen. Zudem wird das Buch ab Anfang Dezember auch im „Guten Buch“ Artern erhältlich sein – für alle, die den Weg zum Weihnachtsmarkt oder aus anderen Gründen scheuen! – Bei hoffentlich rege bekundetem Interesse unserer Leser könnte durchaus eine Fortsetzung mit weiteren alten Berichten aus der Geschichte der Arterner Saline folgen, illustriert mit jenen Abbildungen, die bislang nicht berücksichtigt wurden, noch erwartet werden bzw. zu kurzfristig für jetzige Veröffentlichung eintrafen.


Lutherstein 1955

Dienstag, 10. September 2013

Gemeinhin wird das Jahr 1540 als Zeitpunkt des Einzugs der lutherischen Reformation in die Glaubenswelt der Stadt Artern definiert. Seither werden gemeindliches Leben und Gottesdienste im Sinne der kirchlichen Erneuerungsbewegung Martin Luthers abgehalten. Aus Anlass der 300. Wiederkehr des Thesenanschlages an der Wittenberger Schlosskirche schuf der Arterner Goldschmied Ernst Sann (1778-1857) ein Denkmal, dass seit 1819 am Südrand der Stadt in Richtung Reinsdorf stand (unser Bild zeigt den Stein im Jahr 1955). Der Arterner Lutherstein ist ein Kulturdenkmal im Sinne des Thüringer Denkmalschutzgesetzes und darüber hinaus in Form und Ausführung in der mitteldeutschen Denkmallandschaft einmalig. Im Frühsommer vergangenen Jahres wurde der etwas drei Meter hohe, schlanke Obelisk umgeworfen und beschädigt. –  Zu Ehren des großen Reformators findet seit 2008 eine Veranstaltungsreihe statt, die Leben, Werk und Nachwirken Martin Luthers darstellt und ehrt: die Luther-Dekade, wobei jedes Jahr bis 2017 einem anderen Schwerpunktthema gewidmet ist. – Im Rahmen der Luther-Dekade zum 500. Reformationsjubiläum werden diverse Projekte und Veranstaltungen gefördert. Auch zwecks Sanierung des Arterner Luthersteins ist angedacht, Mittel u. a. aus den Fonds der Luther-Dekade zu beantragen. Dies soll im kommenden Jahr geschehen, wobei die Stadt Artern als Eigentümer des Denkmals federführend sein wird. Darüber hinaus haben sich die Kirchgemeinde Artern, als auch der Heimatverein ARATORA bereiterklärt, ihrerseits Mittel zu Mitfinanzierung der Wiederherstellung des Arterner Reformationsdenkmals einzuwerben. Die Sanierung des Steins kann mit etwa 7.000 Euro veranschlagt werden, wobei seitens des Heimatvereins bereits über 1.000 Euro Spenden für diesen Zweck gesammelt worden sind. Im Herbst wollen sich Stadt, Kirchgemeinde und Verein zur weiteren Vorgehensweise hinsichtlich Finanzierung und Sanierung des Denkmals beratschlagen. – Angedacht ist zudem, zum Weihnachtsmarkt am ersten Adventwochenende 2013, wenn der Heimatverein ARATORA sein neues Buch zur Geschichte der Arterner Saline anbietet, Besucher um weitere Spenden für den Lutherstein zu bitten. – Sehr gern kann natürlich auch bereits zuvor gespendet werden: Heimatverein Aratora - Kyffhäuser-Sparkasse - BLZ 820 550 00 - Kto. 3400011818 - Stichwort: Spende Lutherstein. Für historisch Interessierte wird auf Anfrage gern eine DVD mit weit über hundert PDF-Dateien der „Heimatglocken, evangelisches Gemeindeblattes für die Ortschaften rund um die Sachsenburgen“ mit umfangreichen lokal- und regionalhistorischen bzw. genealogischen Artikeln und Aufsätzen für zehn Euro zugunsten des Luthersteins abgegeben bzw. verschickt. – Der aktuelle Stand unserer Spendenaktion sowie die Namen der bisherigen freundlichen Geber kann hier unter VEREIN eingesehen werden.


Vereinwappen

Freitag, 6. September 2013

Infolge umfangreicher, gegenwärtig zu erledigender Aufgaben sowie auch künftig sich abzeichnender vieler Arbeit in Dienst, Privatbereich und Ehrenämtern wird unsere Homepage - zunächst bis Jahresende 2013 - nicht mehr wie bislang zweimal wöchentlich, sondern ab sofort nur noch einmal pro Woche mit Meldungen aus der lokalen und regionalen Geschichtsforschung bzw. relevanten Abbildungen aktualisiert (ab nächste Woche nunmehr immer dienstags). Der Heimatverein ARATORA bittet herzlich um Nachsicht und verbindet mit dieser ungeplanten zeitweiligen Reduzierung seiner Onlinepräsenz die große Hoffnung, dass weder allgemeines Interesse noch Besucherzahlen allzu sehr unter dieser Maßnahme leiden. Es wird davon ausgegangen, dass sich ab Anfang 2014 hoffentlich wieder Normalisierung einstellen wird und der bisherige Rhythmus mit Neuigkeiten aus Verein und Historie der Stadt Artern bzw. der näheren Umgebung wieder aufgenommen werden kann. Die allgemeine Vereinsarbeit, der Postverkehr mit Mitgliedern, Freunden und Interessenten sowie die Beantwortung von historisch relevanten Anliegen bzw. genealogischen Anfragen bleiben von obigem Schritt unberührt. Vielen herzlichen Dank für Ihr Verständnis!


Zeichnungen in der Spengler-Ausstelllung

Dienstag, 3. September 2013

Bereits zum dritten Male luden das Spengler-Museum sowie unsere langjährigen Freunde und Mitstreiter vom Sangerhäuser Geschichtsverein zum Hoffest ins Spengler-Haus, Hospitalstraße 56, ein. Seit 2001 ist das Wohnhaus des Tischlermeisters und Heimatforschers Gustav Adolf Spengler (1869-1961) als Außenstelle des Spengler-Museums für Besucher zugänglich. Hier hatte Spengler, der 1931 bis 1933 das fast vollständige Skelett eines Altmammuts ausgrub und auch mit unserem Arterner Forscher Ewald Engelhardt (1879-1976) in Verbindung stand, seine Werkstatt und ein schon damals überregional bekanntes vorgeschichtliches Privatmuseum. Besonders aber die Ausstattung der Wohnräume seines Hauses spiegeln in vielfältiger Weise die Vorlieben des Hausherrn für Urgeschichte und regionale Historie wider. Kaum zu glauben, dass sogar das Mammutskelett einst im Spengler-Haus ausgestellt worden ist. – Wie schon die letzten Jahre wurden auch vergangenen Freitag an die rund siebzig Gäste begrüßt und reichlich mit Kaffee und Kuchen gereicht, um lukullisch gestärkt für eine Ausstellungseröffnung fit zu sein. Aktuell gezeigt werden Zeichnungen von Adolf Spengler jr. (Sohn des Mammutentdeckers und Pfleger des Erbes seines Vaters), die sich in Familienbesitz befinden. Adolf Spengler jr. hat seine künstlerische Begabung ein Leben lang gepflegt und uns viele unschätzbare Zeichnungen und Gemälde hinterlassen. Zu sehen sind u. a. attraktive Motive aus Sangerhausen, Goldener Aue und Südharz, aber auch Bilder seiner persönlichen Lebensstationen. Mit sicherem Strich gezeichnet wird bei vielen von Spenglers Werken die große Freude an Farben, Detailreichtum und Lebensnähe deutlich. Besonders interessant sind Zeichnungen von markanten, teils uralten und mächtigen Bäumen (z. B. Grenzbäume) unserer Heimatregion. – Auch für das kommende Jahr haben Adolf Spengler, Sohn des Malers Gustav Adolf Spengler II., Museumschefin Monika Frohriep und Vereinsvorsitzender Helmut Lohn schon Ideen und Themen für eine neue Sonderausstellung im Ahnenhaus, die sich natürlich mit das Heimatwirken von Spengler sen. und jun. beschäftigen wird. Das sehr empfehlenswerte Spengler-Haus ist jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen, für Gruppen bestehen nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten die Besuchsmöglichkeiten. Die aktuelle Ausstellung wird noch bis 15. September 2013 (ggf. wird verlängert) zu sehen sein. Näheres dazu auch auf Homepage http://spenglermuseum.de/index.php?id=67.


Ranke

Freitag, 30. August 2013

Über eine Neuerscheinung des Ranke-Vereins in Wiehe wurde an dieser Stelle noch nicht informiert und wird hiermit gern nachgeholt: Als Nr. 3 der Schriftenreihe unseres Partnervereins gab dessen Vorsitzender Pfarrer i. R. Gottfried Braasch kürzlich die 88seitige Broschüre „Karl Ferdinand Rankes Leben in Briefen an seinen Bruder Wilhelm, von ihm selbst erzählt" heraus (unser Bild). Illustriert mit neun Abbildungen, u. a. Reproduktionen aus Kirchenbüchern, schildert Karl Ferdinand Ranke, Bruder des bedeutenden Historikers Leopold von Ranke aus Wiehe, im Jahr 1870 seine Lebensgeschichte. Karl Ferdinand Ranke war Philologe und begnadeter Pädagoge, hatte in Halle Theologie und Philologie studiert, war später in Quedlinburg und Göttingen tätig. Er starb 1876 in Berlin. Große Verdienste erwarb er sich um die pädagogisch-methodische Neugestaltung der Schullandschaft in Preußen. – Mit vorliegender Autobiographie hat der Ranke-Verein Wiehe einem weiteren Mitglied der Familie Ranke ein würdiges Denkmal gesetzt und zugleich eine äußerst lesenswerte kulturhistorische und geschichtliche Zustandsbeschreibung der Zeit von 1814 bis 1870 in Deutschland übermittelt. – Kennern der hiesigen Heimatliteratur wird auffallen, dass bereits 2002 eine Ausgabe dieser Schrift durch den Ranke-Verein erfolgt ist. Mit deren Neuausgabe 2013 wurden einige (Lese-)Fehler korrigiert und Ergänzungen vorgenommen sowie das Layout maßgeblich verbessert. Beeindruckend und wichtig für weitergehende Forschungen ist der 22seitige Anmerkungs- und Quellenapparat mit 178 Fußnoten, der tiefer gehende Einsichtnahme in die Materie ermöglicht. – Die sehr ansprechende Broschüre ist für 6,00 Euro beim Ranke-Verein Wiehe erhältlich und kann, wie auch dessen andere Schriften, auf http://www.rankeverein-wiehe.de bestellt werden.


Mundarten in Thüringen

Dienstag, 27. August 2013

Zwei neue Veröffentlichungen aus dem Bereich der Thüringer Volkskunde liegen dank freundlicher Zusendung seitens der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen in Erfurt nunmehr dem Heimatverein ARATORA vor: die aktuellen Thüringer Volkskundlichen Mitteilungen (TVV) sowie ein Themenheft der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle. Die TVV-Mitteilungen Folge 21, Heft 1 widmen sich mit zwei Artikeln der Thüringischen Sintflut von 1613 sowie ihren Aus- und Nachwirkungen. Beleuchtet wird außerdem das Brunnenfest von Neustadt /Orla sowie die Geschichte des Landfilmkinos in der DDR. Erinnert wird auch an den Volksliedforscher Carl Hartenstein (1863-1943). Dem folgen umfangreiche Darlegungen aus der Arbeit der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle bzw. der Volkskundlichen Kommission. Neue Publikationen zur Volkskunde werden vorgestellt sowie aus der Arbeit Thüringer Museen berichtet. Nicht zuletzt wird auf eine Buchneuerscheinung hingewiesen, die auch hier Interesse finden dürfte: Vom Wald leben – Arbeitswelt Wald und Forst in Vergangenheit und Gegenwart. – Als Handreichung für Mundartforscher und -Sprecher ist eine weitere neue Publikation gedacht: „Mundarten in Thüringen. Überblick – Bibliographie“ aus der Feder von Dr. Frank Reinhold. Auf 55 Seiten und illustriert mit einigen Landkarten gibt der Autor u. a. eine Zusammenfassung der thüringischen Dialekte, beleuchtet dabei auch unseren Sprachraum und unterstreicht Notwendigkeit und Aufgaben des Thüringischen Wörterbuchs. Eine Bibliographie zu den Mundarten wird angeboten, ehe die neun Mundarträume in Thüringen lokalisiert und kurz beschrieben werden. – Besonders für an Sprache und Sprachgeschichte Interessierte, Mundartsprecher sowie Heimatforscher dürfte dieser Überblick als knappe und übersichtliche Abhandlung zum Thema sehr willkommen sein. Umso tragischer, dass Dr. Frank Reinhold, der auch den Lesern der Zeitschrift ARATORA als Verfasser mehrerer Artikel zur Sprachforschung bekannt ist, diesen Sommer infolge eines Verkehrsunfalls verstarb! Mit ihm verliert die Thüringer Landes- und Regionalforschung einen maßgeblichen, liebenswürdigen und stets hilfsbereiten Mitstreiter!