Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Mühlenbrand 1892

Freitag, 27. Dezember 2013

Noch eine weitere unerwartete Überraschung stellte sich wenige Tage vor dem Fest ein, diesmal von der Eichsfelder Pforte, genauer aus Sollstedt. Dr. Jürgen Kürschner, vormals in der hiesigen Saline wohnhaft, überließ dem Vereinsarchiv Einzelfotos mit seltenen Arterner Motiven sowie eine CD-ROM, hauptsächlich mit Bildern, Abhandlungen und Beschreibungen der Saline Artern und deren Betriebsablauf. Das digitale Material beläuft sich immerhin auf reichlich 300 Megabyte, ungefähr 650 Fotos bzw. Dateien, und kann daher zunächst nur sukzessive gesichtet werden. Herausragendes Bild- und Datenmaterial stellen u. a. dar: Lagepläne, Polizeiverordnung 1881, Überblicke und Detailansichten von Salinengebäuden sowie Anlagen, Darstellung technischer Abläufe, Kriegsgefangene in der Arterner Saline, Ansichten von Baulichkeiten des 19. Jahrhunderts mit hölzernen Solekästen, Neubau der Saline bis 1928 mit Siedehaus und modernen Soletanks, Plattenweg, Umzüge der Saliner, Salinenmauer, Kureinrichtungen, Salinenpark und Wohnhäuser, weiterhin diverse Nachkriegsaufnahmen sowie Abbildungen aus jüngster Zeit. Besonders erfreulich, dass Kopien zahlreicher Fotos mit exakten Erklärungen versehen sind, was besonders hilfreich bei der Analyse längst nicht mehr existenter Bausubstanzen bzw. Anlagen ist. Die Digitalisate von Dr. Jürgen Kürschner, der in Vergangenheit auch mehrfach als Autor in den ARATORA-Zeitschriften aufgetreten ist, sind eine sehr gute Ergänzung zur Vereinssammlung mit hunderten Salinenabbildungen, von deren ein Teil in unserer jüngsten Buchveröffentlichung „Beiträge zur Geschichte der Saline in Artern vom 15. Jahrhundert bis 1928“ einem breiten Publikum zugänglich gemacht worden ist. Aufgrund dessen sowie weiterer zwischenzeitlicher Zusagen zur Überlassung von historischen Abbildungen und Texten könnte sogar eine weitere Veröffentlichung zum Thema „Salzherstellung in Artern“ mittelfristig (2015/16) umgesetzt werden, zumal sich das aktuelle Buch zur hiesigen Salzwerksgeschichte unerwartet hoher Nachfrage erfreut! – Unser Bild zeigt die Situation am hölzernen Kunstturm der Arterner Saline nach dem großen Mühlenbrand 1892, ein Beleg aus dem umfangreichen historischen Bilder- und Fotoarchiv des Heimatvereins ARATORA.


Schleuse Schönewerda

Dienstag, 24. Dezember 2013

Mehr als fünfzig hochauflösende Bilddateien mit einmaligen historischen Motiven zur Historie der Unstrut und ihrer Nebengewässer überließ uns freundlicherweise dieser Tage Vereinsmitglied Ringo Staudt. Seine vorweihnachtliche Überraschung beinhaltet Fotos aus Reinsdorf, Schönewerda, Bretleben, vom Flutkanal, der Unstrut, Schleusen (unser Bild: Lithographie der Schleuse Schönewerda), von Hochwassern, Brücken usw. Prachtstück ist eine Landkarte aus dem späten 18. Jahrhundert mit unglaublich vielen Details, die für „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss zwischen Sachsenburger Pforte und Wendelstein“ noch ausgiebig ausgewertet wird. Ebenso attraktiv sind Flugaufnahmen um 1938 von Bretleben und Schönewerda, Bilder vom Wehr in Bretleben oder Aufnahmen innerdörflicher Gewässer von Reinsdorf. Weiterhin sind zahlreiche Textdateien überlassen worden, die noch auf Relevanz geprüft werden müssen. – Ebenfalls für das Unstrutbuch wird aus anderer Quelle noch ein Bild erwartet, das ein Unstrutboot der Flussmeisterei darstellen soll. – Besucher unserer Homepage werden nach wie vor herzlich gebeten, mit Bildern und Texten sowie Erinnerung an „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss“ mitzuarbeiten. Auch in diesem Sinne allen Vereinsmitgliedern, Freuden, Interessierten und den zahlreichen Besuchern unserer Internetpräsenz frohe Weihnachten und erholsame Feiertage!


Freitag, 20. Dezember 2013

Nicht zum ersten Male war es Heimatfreund und Familienforscher Walter Kawe aus Artern, der sich an die mühevolle Erstellung von Registraturen zur Geschichte Arterns gemacht hat. Nach relevanten Arbeiten für die Bände 1 bis 20 der Zeitschrift ARATORA sowie die Arterner Stadtchronik des 19. Jahrhunderts „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeinde seit Anfang 1800“ wurde von ihm nun auch die vorjährige Veröffentlichung „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert. Arterner Handwerker und Geschäftsleute von 1800 bis 1900“ entsprechend aufgearbeitet, wobei nicht nur zighunderte Namen den entsprechenden Buchseiten zugeordnet worden sind, sondern darüber hinaus in Kurzform auch die mit dem Haupttext verbundenen Ereignisse. Für diese mühevolle Arbeit sei Walter Kawe erneut ganz herzlich gedankt, wobei besonders Familienforscher von seinen Mühen profitieren sollten! In nächster Zeit dürfte die Registerdatei bei uns vorliegen, die dann – nach Bekanntgabe auf unserer Homepage – gern auf Anforderung kostenfrei als PDF an Interessenten verschickt wird.


Jahrbuch 2014

Dienstag, 17. Dezember 2013

Mittlerweile im 19. Jahrgang erschienen, präsentiert sich das kürzlich im Mitteldeutschen Verlag in Halle/S. publizierte neue Saale-Unstrut-Jahrbuch für 2014 in gewohnter Professionalität betreffs der Darstellung kulturhistorischer und naturkundlicher Untersuchungsergebnisse des Saale-Unstrut-Gebietes. Dieses Mal hat der Saale-Unstrut-Verein für Kulturgeschichte und Naturkunde als Herausgeber den Fokus auf unsere südöstliche Nachbarregion, den Burgenlandkreis, und dessen regionale kulturhistorische Vielfalt, die sogar auf die Aufnahme in die UNESCO-Welterbe-Liste hofft, gerichtet. – In der Rubrik Kulturgeschichtliche Beiträge“ werden diese Themen behandelt: Die Wandmalereien im Dom zu Zeitz: Ein neues Forschungsfeld / "So hat eben unserer nation die monarchei a besten gedienet" - Julius Pflugs Ansichten zu Herrschaftsformen und Konfessionelles in seiner (Schreib-)Sprache / Vor dem "Großen Krieg" - Der Prager Hofmaler Pieter Stevens II blickt im Jahr 1612 auf die Stadt Naumburg / Bedeutende Geografen aus dem heutigen Burgenlandkreis / "Ich dichte fort, bis dieses Leben schwindet..." Zum 150. Todestag Ernst Ortlepps / Ernst Ortlepps "Fieschi" - Innenansichten eines „Terroristen“ / Was erinnert an das frühe Konzentrationslager in Weißenfels? / Zurück von Montsalvatsch - Friedrich Muck-Lamberty und Naumburg / Das Schülertheater der Landesschule Pforta in der Weimarer Republik - Ein Beitrag über den Ernst des Spiels / Das Lichtspielhaus "Capitol" in Zeitz - Ein denkmalpflegerischer Blick auf die Geschichte. – Das Kapitel „Welterbe an Saale und Unstrut“ informiert über: Archäologische Ausgrabungen in Kloster Pforte 2012 / Das beidseitig bemalte Tafelkreuz in Schulpforte. Die Restaurierungsgeschichte eines besonderen Bildwerks der mittelalterlichen Zisterzienserkunst / Der Naumburger Meister und die Renaissance / Der Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut. Der Prozeß der Entstehung des Antragsgebietes und das Ringen um die bestmögliche Grenze. – Es folgt ein naturkundlicher Beitrag, dann ein Bericht über den Schmerzensmann in der Klosterkirche zu Zscheiplitz sowie Buchbesprechungen. – Das Jahrbuch für Kulturgeschichte und Naturkunde der Saale-Unstrut-Region 2014 umfasst 160 Seiten, ist mit Farb- bzw. Schwarzweißabbildungen illustriert und über den Buchhandel zum Preis von 9,50 Euro erhältlich (ISBN 978-3-95462-127-9).


Kalender 2014

Freitag, 13. Dezember 2013

Auch für 2014 hat Prof. Friedrich Schneppe aus Hannover, eines unserer ältesten,  langjährigsten und aktivsten Vereinsmitglieder, mit dem Reinsdorfer Geschichtskalender einen attraktiven Wegweiser mit historischen Bildern durch das neue Jahr geschaffen und kürzlich veröffentlicht. Sowohl mit Fotos als auch Texten nimmt er sich Themen aus der Vergangenheit seines Heimatdorfes an. Übers Jahr werde folgende Motive mit Kalendarium gezeigt: Holzfahrräder (aus Reinsdorf) im Spengler-Museum Sangerhausen, Friedensfahrt 1962 am kleinen Rundteil bei Reinsdorf, Feldpost 1918 mit Reinsdorfer Soldat, Ackerpflügen am Kummerberg um 1958, Wohnhaus Kaufmann um 1900, Angergut um 1930 mit Erntekrone, Kirschblüte um 1939 am Holzweg, Obsternte um 1930, Grasmahd auf der Heide um 1958, Einweihung Weltkriegsdenkmal 1994, Gänsehüten auf der Spannstraße um 1960 sowie Garten des Blauen Hofes um 1940. – Als ergänzende Texte wurden dem Kalender 2014 folgende Abhandlungen jeweils rückseitig beigefügt: Ein hölzernes Fahrrad aus Reinsdorf, Kriegsende 1918, Kapp-Putsch 1919 in Reinsdorf, Rittergüter in Reinsdorf, Geschichte der Süßkirschen in Reinsdorf, historische Mitgliederzahlen der NSDAP, KPD und SPD im Vergleich, Bau des Ehrenfriedhofes, Stiftungen und Sammlungen in Reinsdorf. – Erfreulich, dass dem Verfasser bei Fotos und Texten wiederum freundliche Mitstreiter zur Seite standen und dadurch erneut ein sehr schönes Gemeinschaftswerk zur Heimatgeschichte entstanden ist. – Das Titelbild des Reinsdorfer Geschichtskalenders 2014 zeigt ein aktuelles Foto mit Blick vom Aschenberg auf Artern und zum Hutdeckel.


Landwirtschaft bei Artern

Dienstag, 10. Dezember 2013

Eine ganz besondere Überraschung hatte Sigrid Fister aus Artern kürzlich zur Hand, als sie ein altes Familienfotoalbum aus der Zeit um 1900 bis in die 1950er Jahren auslieh, um freundlicherweise Illustrationen für das neue Vereinsbuch „Die Unstrut – Geschichte(n) von Fluss zwischen Sachsenburger Pforte und Wendelstein“ beizusteuern. Und die „Ausbeute“ hat sich gelohnt: elf Fotos vom Hochwasser der Unstrut 1939, aufgenommen von verschiedenen Standorten (Artern, Schönfeld, Ritteburg, Bretleben), weiterhin neun Abbildungen mit verschieden bäuerliche Arbeiten um Artern (unser Bild, mit Kyffhäusergebirge im Hintergrund) sowie ein undatiertes Bild eines Kartoffelfeuers auf dem Arterner Weinberg. Besonders die „neuen“ Hochwasserbilder von 1939 korrespondieren vorzüglich mit solchen vom selben Ereignis aus Artern, die den Autoren bereits vorliegen. Die Darstellung historischer landwirtschaftlicher Tätigkeiten wird auch ein Schwerpunkt in „Die Unstrut“ sein, waren es doch besonders die Landwirte, die vom Segen des Flusses lebten bzw. seine Urgewalten erdulden mussten. – Auch Sammlerfreund Dieter Schirrling aus Rudolstadt besuchte im Herbst erneut den Heimatverein ARATORA und brachte diverse heimatgeschichtliche Unterlagen mit, vorrangig familiengeschichtliches Material, und somit unsere mittelfristig avisierte Veröffentlichung „Arterner Köpfe“ betreffend. – CDU-Landtagabgeordnete Gudrun Holbe überließ dem Verein wieder historisch relevante Bücher in Form von Arbeitsheften des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, hier zu den Themen Konservierung und Restaurierung, Bauforschung und Baugeschichte sowie Denkmalpflege und -erfassung im Freistaat. – Und erst kürzlich übergab uns Autorin Christine Stadel aus Sangerhausen dankenswerterweise Kopien eines bereits 1965 von Karl-Heinz Becker aus Bitterfeld erstelltes fünfzigseitiges Namenregister für Friedrich Schmidts zweiteilige „Geschichte der Stadt Sangerhausen“ aus dem Jahr 1906. Damit ist es nunmehr viel weniger zeitaufwendig, besonders genealogische Daten aus dem über 1.500 Seiten umfassenden Standardwerk dieses Heimatforschers zu ermitteln. – Nicht zuletzt ein herzliches Dankeschön an die zahlreichen Besucher des Arterner Weihnachtsmarktes am vergangenen Wochenende, die am Verkaufshäuschen des Heimatvereins anhielten, dabei sehr erfreulich regen Gebrach vom Angebot unserer neuen Buchveröffentlichung machten und darüber hinaus interessantes historisches Material überließen bzw. ankündigten! Auch die Sammlung von Münzen und Scheinen zwecks Sanierung des Arterner Luthersteins war recht erfolgreich, zudem kamen die vergangenen Wochen teils großzügige Spenden von auswärtigen Mitgliedern und Freunden hinzu (derzeitiger Stand der Spendenaktion sowie Namen der Geber: siehe unter VEREIN).


Salinebuch

Freitag, 6. Dezember 2013

Zum Arterner Weihnachtsmarkt in der Leipziger Straße stellt der Heimatverein ARATORA ab heute Nachmittag seine soeben erschienene, neueste Publikation mit über 320 Seiten Umfang und illustriert mit etwa 220 historischen Fotos bzw. Faksimiles vor. Das Buch mit dem Titel „Beiträge zur Geschichte der Saline in Artern vom 15. Jahrhundert bis 1928“ besteht aus drei historisch maßgeblichen, umfangreich- und detailreichen Texten zur Geschichte der Salinen im Salztal bzw. an der Unstrut, als Konvolut und in Reprintform (Frakturschrift) neu herausgegeben. Vom 6. bis 8. Dezember 2013, jeweils von 14 bis 20 Uhr, können Interessenten dieses Buch gern auf dem Weihnachtsmarkt erwerben, ab Montag, 9. Dezember im Guten Buch, Artern. Zu beachten ist die Gesamtauflage, die sich auf lediglich 300 Exemplare beläuft, von denen bereits rund 100 Stück in den Postversand gegangen sind! – Zudem wird auf dem Weihnachtsmarkt um Spenden für die hoffentlich baldige Sanierung des Luthersteins von 1819 gebeten. Für diesen Zweck kann am Stand des Heimatvereins ARATORA z. B. für nur zehn Euro die DVD „Heimatglocken – Evangelisches Gemeindeblatt für die Ortschaften um die Sachsenburg“ erworben werden (Jahrgänge 1928-1941, insgesamt 1.054 Seiten in über 120 PDF-Dateien). Darin sind hunderte hervorragende Artikel zur lokalen und regionalen Historie sowie über Orts-, Namen- und Familienforschung nachzulesen, besonders die Vergangenheit von Bilzingsleben, Bretleben, Büchel, Etzleben, Griefstedt, Gorsleben, Harras, Hauteroda, Stadt Heldrungen, Hemleben, Kannawurf, Oberheldrungen, Reinsdorf und Sachsenburg sowie die Gegend um Thüringer Pforte, Hainleite, Hohe Schrecke, Schmücke und Finne betreffend. – Erinnert wird zudem, dass der Aufruf um Mitarbeit bei der inhaltlichen und bildlichen Gestaltung unseres nächsten Vereinsbuches „Die Unstrut - Geschichte(n) vom Fluss zwischen Sachsenburger Pforte und Wendelstein“ noch immer läuft und daher um leihweise Bereitstellung relevanter Unterlagen, Bilder und Geschichten gebeten wird.


Harzzeitschrift 2013

Dienstag, 3. Dezember 2013

Im mittlerweile 65. Jahrgang erschien bereits im vorletzten Monat die aktuelle Harz-Zeitschrift (2013) mit 214 Seiten Umfang und 66 Illustrationen (unser Bild). In gewohnt hoher Qualität werden dort erneut Aufsätze zur Geschichte der Harzregion und ihrer Vorlande präsentiert. Der Leitartikel beschäftigt sich mit der „Vorgeschichte des sogenannten Fleglerkrieges und seine Folgen in der Goldenen Aue“ (Bauernaufstand 1412-1415) und tangiert somit auch unser Gebiet. Dem schließen sich drei Aufsätze zur mittelalterlichen Wüstungskunde im Harz an, weiterhin archäologische Untersuchungen im Kloster Walkenried. Das Rathaus Wernigerode wird als mittelalterlicher Rechtsort analysiert sowie das Wirken des Zimmermeisters Andreas Bock zu Quedlinburg bzw. von diversen Bauherren und Zimmerleuten unter die Lupe genommen. Ein Aufsatz über den vergessenen Orgelbaumeister Lutz Wille schließt sich an, weiterhin Berichte über alte Eisengusskunst und zur frühen Geschichte der NSDAP in Bad Sachsa. In einer umfangreichen Literaturschau für den Harzraum werden abschließend folgende Rubriken detailliert berührt: Regionales, Archäologie, Montan- uns Münzwesen, Rechtsgeschichte, Kirche und Kultur, Zeitfolge. Zum Abschluss kann sich der Leser über das Burger Landrecht, den 10. Westerhäuser Museumstag sowie die Jahreshauptversammlung des Harzvereins in Heringen informieren. Die Harz-Zeitschrift 2013 erscheint im Lukas-Verlag in Berlin, kostet 15 Euro und kann unter ISBN 978-3-86732-159-4 in jeder Buchhandlung bestellt werden.


Handbuch Teil 2

Freitag, 29. November 2013

Dieser Tage wurde uns die Auslieferung des Folgebandes des im Vorjahr erschienenen „Handbuches des (fast) unbekannten Gelehrten“ im in Mansfeld Südharz angekündigt. Das neue Buch von Autorin Christine Stadel aus Sangerhausen heißt „Mansfeld-Südharz. Das Handbuch der (fast) Unbekannten“ und möchte als Nachlese all jene Personen vorstellen, die erst im Verlauf späterer Recherchen ermittelt worden sind. Über 400 Personen aus Altkreisen Sangerhausen und Mansfeld sowie der vormaligen Grafschaft Stolberg wurden dafür berücksichtigt und sind auf 263 Seiten mit schwarzweißen Abbildungen präsent. Aus unserer Gegend sind u.a. Ranke, von Geusau und Meusebach enthalten, auch Artern, Gehofen, Heldrungen, Heygendorf, Kalbsrieth und Wiehe werden tangiert. Das neue Handbuch im Format B5 umfasst zudem ein Ortsregister. Der neue Band wird zum Preis von 9,60 Euro vertrieben. – Grundstock beider Personenlexika ist die handschriftliche Sammlung „Menschen am Südharz. Ein kleines Gelehrtenlexikon für Freunde der Heimatkunde" von Heimatforscher Hans Ahr (1902-1975) aus Sangerhausen. Interessenten können sich betreffs beider angeführter Bücher gern an den Heimatverein ARATORA wenden.


Chronik Ritteburg

Dienstag, 26. November 2013

Erfreulich sichtbare Fortschritte macht seit vergangenem Monat das für Ende nächsten Jahres zur Veröffentlichung vorgesehene Buch zur Unstrut-Geschichte, das unter leichter Variierung des bisherigen Arbeitstitels nunmehr unter „Die Unstrut - Geschichte(n) vom Fluss zwischen Sachsenburger Pforte und Wendelstein“ fungieren wird. In jüngster Zeit haben die mittlerweile drei Autoren die Materialsammlung weitgehend abgeschlossen. Aus der beinahe unüberschaubaren Vielzahl von Unterlagen und Abbildungen wurden Hauptthemen gefiltert und bereits Dutzende Aufsätze und Abhandlungen verschiedenen Umfangs erstellt. Um das Buch abwechslungsreich zu gestalten, werden sowohl neue Texte erstellt, als auch historische Niederschriften in Auszügen und in Gänze zur Veröffentlichung berücksichtigt. Wie der Titel des Buches schon aussagt, soll die „große“ Geschichte um die Unstrut verknüpft werden mit vielen kleinen Geschichten, Anekdoten und Begebenheiten, die über zahlreiche Primär- und Sekundärquellen (Akten, Kirchenbüchern, Niederschriften, Bücher, Broschüren und Zeitungen) verstreut, das historische Leben am Fluss möglichst nah vor Augen führen. Maßgeblich hierfür sind die Jahre zwischen ca. 1700 und 1950. Nach Abschluss der redaktionellen Arbeiten, wohl im Frühjahr 2014, werden für die Endfassung den dann vollständig vorliegenden Texten Bilder, Karten und Pläne als Abbildungen zugeordnet. Da das neue Buch im Format A4 gedruckt wird, können sich unsere Leser auf großformatige und somit detailreiche historische Bilder freuen. Aufgrund der damit bei weitem noch nicht abgearbeiteten Materialfülle kann u. U. ab 2015 sogar mit einem Fortsetzungsband  gerechnet werden. – Unser Bild zeigt eine 1801 gedruckte, recht seltene Chronik aus Ritteburg, die gleichfalls für unser Unstrut-Buch ausgewertet worden ist und dort in größeren Auszügen zitiert wird.


Versteinertes Holz

Freitag, 22. November 2013

Einen ebenso erfreulichen wie interessanten Termin für das anstehende Wochenende möchten wir besonders Heimatinteressierten ans Herz legen. Nachdem der Fossilien-, Mineralien- und Bergbauverein Steinthaleben e. V. die schon seit längerem im Aufbau befindliche Dauerausstellung zur geologischen Vergangenheit der Kyffhäuserregion nunmehr beendet hat, wird zu deren Eröffnung wie folgt herzlich eingeladen: Samstag, 23. November und Sonntag, 24. November 2013, jeweils von 10 bis 17 Uhr im Museum Steinthaleben, Kelbraer Straße. Die hoffentlich zahlreichen Besucher können sich dort über Versteinerungen, Sedimente, Minerale und Erze unserer Region sowie zur Erdgeschichte des Kyffhäusergebirges informieren. – Zur sachlichen und fachlichen Ergänzungen der neuen Ausstellung in Steinthaleben seien Interessierten auch die geologisch-paläontologischen Abteilungen der Regionalmuseen in Bad Frankenhausen und Sangerhausen, weiterhin jene auf dem Röhrigschacht Wettelrode sowie die hier eher weniger bekannte, dennoch vorzüglich Präsentation „Trias“ in Nebra, Promenade 14 empfohlen. Unter Ägide der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg werden dort reichhaltige Sammlungen und Auskünfte über die Germanische Trias (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper) des unteren Unstrutgebietes vorgestellt. Also auf, denn Herbstzeit ist Mueumszeit! – Unser Bild zeigt das Leitfossil des Kyffhäusergebirges und seiner Vorlande: Verkieseltes Holz aus den Sümpfen des Variszischen Gebirges des obersten Oberkarbon, aufgestellt vor der Gaststätte Burghof unterhalb des Kaiserdenkmals auf dem Kyffhäuserberg.


20. Tagung in Sömmerda

Dienstag, 19. November 2013

Mit rund 70 Besuchern war die bereits vorigen Monat stattgefundene Tagung der Heimatforscher und Ortschronisten des Kreises Sömmerda im Volkshaus der Kreisstadt unseres südlichen Nachbarkreises wieder einmal gut besucht (unser Bild). Dies umso mehr, als es sich bei dieser Veranstaltung um die zwanzigste handelte und somit Jubiläumscharakter hatte. Entsprechend hatten sich etliche Vereine und Chronisten mit Schautafeln und Büchertischen präsentiert. Zudem wurde sehr viel Informationsmaterial zur Regional- und Landesgeschichte angeboten. Im Mittelpunkt des Treffens standen zwei Vorträge; zur Entwicklung der Heimatforscher- und Ortschronistentagungen seit 1993 (Dr. Frank Boblenz) sowie über Ergebnisse heimatgeschichtlicher Forschungen im Landkreis Sömmerda seit 1990 (Thomas Hildebrandt). Vorgestellt wurde zudem die druckfrische Nummer 17 der Sömmerdaer Heimathefte, weiterhin die gleichfalls aktuelle Ausgabe von „Heimat Thüringen“ des Heimatbundes Thüringen, diesmal mit Schwerpunkt „Unbequeme Denkmale“ (Thema des Tages des offenen Denkmals 2013), wobei beide Publikationen altbewährte Qualität aufweisen. Sowohl der Heimatbund als auch die Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen unterstützten auf der Tagung die Bewerbung an die deutsche UNESCO-Kommission zur Aufnahme der thüringischen Kirmes in das Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes. Neben vielen, sehr interessante Gesprächen mit Forschern unseres Nachbarkreises, Kontakten zu alten und neuen Bekannten, wurde zugleich für die nächste Tagung im Herbst 2014 auf Schloss Beichlingen eingeladen. Zudem ist für kommendes Jahr ein Kolloquium zur Altstraßen- bzw. Altwegefoschung im Bereich Hohe Schrecke – Finne – Unstrut angedacht, zu dem Heimatfreunde und Chronisten aus den dem Kreis Sömmerda, Kyffhäuserkreis und Burgenlandkreis eingeladen werden sollen.


Ehrung Herzog Christian

Freitag, 15. November 2013

Ein historisch äußerst abwechslungsreiches vergangenes Wochenende soll rückblickend kurz Revue passieren: Am letzten Freitag besuchte der Berliner Autor Reinhold Andert den Heimatverein und stellt sein neues Buch "Heilige Lanzen" als Abschlussband seiner Trilogie zur Geschichte des Mittelalters in Mitteldeutschland vor. Fast dreißig Besucher fanden den Weg in die Volkshochschule und erfreuten sich zunächst an der Sanges- und Textkunst des auch als Liedermacher bekannten Andert, ehe die Gitarre mit dem Buch getauscht wurde. In „Heilige Lanzen“ beschreibt der Autor den Werdegang der Lanze des römischen Soldaten Longinus als christliche Reliquie. Dabei hinterfragt Reinhold Andert immer wieder zahlreiche in der Mainstream-Geschichtsforschung als gesichert geltende Fakten. Dies mehr noch im zweiten Teil, in dem er sich der Ur- und Frühgeschichte, besonders sprachwissenschaftlich, nähert und dabei zu verblüffenden Ergebnissen kommt. Ohne vorherige Absprache konnten so in Artern vorkommende Flurnamen eben den im Buch vertretenen Thesen zugeordnet werden. „Heilige Lanzen“ ist ein (wie bei Andert stets) lesenswertes Buch mit teils unbequemen aber dennoch nötigen Fragen sowie spekulativen aber deswegen keineswegs spinnerten Gedankengängen und Forschungsansätzen. Ein neues Buch ist auch schon in Arbeit – Thema: Bauernkrieg und damit zugleich Anlass für einen erneuten Besuch in Artern zu gegebener Zeit. – Nur einen Tag später hatte der Sangerhäuser Geschichtsverein zur Tagung über die barocke Residenzgeschichte von Sangerhausen eingeladen. Mit fünf Vorträgen wurde das Wirken Herzog Christians von Weißenfels (1682-1736) gewürdigt, besonders hinsichtlich der Erhebung Sangerhausen zur Residenzstadt ab 1712 sowie des Baues der Kapelle im Neuen Schloss vor 300 Jahren. An die fünfzig Besucher folgten den Referenten, um anschließend wichtige residenzrelevante Objekte in der Innenstadt zu besuchen. Unser Bild zeigt Referentin Dagmar Sommer, die barocke Medaillen aus Sangerhausen vorstellte.


Wassergeschichte

Dienstag, 12. November 2013

Eine weitere interessante Bereicherung heimatkundlicher Literatur erschien bereits im Spätsommer mit der Broschüre „Wassergeschichte der Stadt Sangerhausen“, zunächst in Kleinauflage herausgegeben vom Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung. Autor Walter Strauch widmet sich auf 34 Seiten einem historisch stets bedeutsamen Thema und illustriert dieses mit 27 Abbildungen aus Vergangenheit und Gegenwart. Im Mittelpunkt steht das Flüsschen Gonna als Hauptwasserversorger von Sangerhausen und dessen Bedeutung für Ortsgründung bzw. Stadtwerdung- und Entwicklung. Weiterhin werden die jahrhundertealten Probleme mit der Wasserhaltung im heimischen Bergbau, als auch Hochwasser und Überschwemmungen angesprochen. Für die innerstädtische Versorgung mit Frischwasser sind es Brunnen und Archen, die gleichfalls historisch analysiert werden. In der jüngeren Zeit haben unterirdische Wasserleitungen deren Rang und Bedeutung abgelaufen, weshalb auch diese Bauwerke Eingang in die neue Broschüre erfahren haben. Abschließend werden Geschichte und Einfluss des Mühl- sowie Pfingstgrabens in Sangerhausen beleuchtet und Einblicke in deren lange Existenz gegeben. – Das kleine Schriftwerk von Walter Strauch gibt in kurzer und knapper Form Einblicke in die anthropogene Nutzung des Wassers sowie den Kampf gegen dieses Element in seiner ungezügelten Natur. Im Rahmen des begrenzten Umfangs werden doch allerhand (sicherlich auch nicht allseits bekannte) Daten und Informationen aus der Stadtgeschichte geliefert. Nicht zuletzt kann dieser kleine Druck einer lokalen Wassergeschichte durchaus zur Anregung für andere Städte und Gemeinden dienen, ähnliche thematische Untersuchungen vorzunehmen bzw. Abhandlungen darüber zu verfassen.


Keller Gehofen

Dienstag, 5. November 2013

Ein Herbstausflug zwecks Recherchen unseres in Arbeit befindlichen Unstrut-Buches führte kürzlich ins benachbarte Gehofen, um dort Stätten und Quellen zur Geschichte unseres Heimatflusses bzw. des Flutkanals nachzugehen. Entsprechende Kontakte zu Einheimischen konnten rasch geknüpft werden, denen später noch intensiver nachgegangen wird. Allerdings wurde das historische Blickfeld schnell auf andere Objekte (ab)gelenkt, die gleichfalls von hohem Interesse sind. So konnten die mittelalterlichen Kelleranlagen im Pfarrhaus in Augenschein genommen werden, die mutmaßlich mit der ab spätem 13. Jahrhundert ebendort befindlichen Tempelritterkomtur in Verbindung gebracht werden können; beeindruckend vor allem eine Kellertür mit offensichtlich gotischer Bogenführung (unser Bild). Weitere Templerorte in unserer Umgebung sind in Beyernaumburg, Obertopfstedt und Mücheln. Die vormalige Kirche zu Gehofen, die zeitlich gleichfalls mit den Templerrittern korrespondiert, ist zwar Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen worden, doch trotzdem finden sich in dem Neubau von 1868 noch einige historische Kostbarkeiten, wie zwei Epitaphe und eine sehr alte Darstellung der Kreuzigung Jesu. Erfreulich, dass sich vor als auch in der Kirche Erinnerungen an die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege wachgehalten werden, die stets auch für die die genalogische Forschung von Bedeutung sind. Nicht zuletzt brachte uns das Gotteshaus auch wieder auf den ursprünglichen Grund des Besuches in Gehofen zurück, denn das beeindruckende neugotische Bauwerk wurde aus Nebraer Standstein errichtet – und dieser musste ja irgendwie von dort nach Gehofen verbracht werden. Aus Steinbrüchen bei Nebra per Unstrutschiff? Vermutlich schon, aber auch hier muss noch nachgeforscht und recherchiert werden.